So sah die Altstadt gestern Mittag aus, idyllisch. Später, am Nachmittag, gabs dann Regen, Schnee, Hagel. Und das passt ja gut zurzeit bzw. eigentlich immer.
Archiv für den Monat: März 2021
Warum wird die Brücke erneuert? Fragen und Antworten rund um Abriss und Neubau des Viadukts
Die Eisenbahnbrücke über dem Kreisverkehr Straße der Einheit / Straße des 18. März, das Viadukt, wird abgerissen und durch eine neue Brücke ersetzt. Die Baumaßnahme wird einige Monate dauern und ist mit Straßensperrungen verbunden. Immer wieder wurde gefragt, warum die Brücke überhaupt erneuert wird – diese und andere Fragen habe ich an die Erzgebirgsbahn als Bauherr gestellt. Die Antworten sind von Jens Wünsche, Projektleiter der Erzgebirgsbahn.
Wann wurde die Brücke gebaut, warum mit diesem einen massiven Betonpfeiler in der Mitte?
Jens Wünsche: Mit Beginn des Uranerzbergbaus der SDAG Wismut im Erzgebirge ab 1946 erlangte die Strecke 6626 Johanngeorgenstadt–Schwarzenberg innerhalb kurzer Zeit eine herausragende Bedeutung. Sie wurde sowohl für die Abfuhr der geförderten Uranerze als auch für den Berufsverkehr zu den neu eingerichteten Bergwerkschächten in und um Johanngeorgenstadt benötigt. 1948 wurde die Strecke für einen zweigleisigen Betrieb ausgebaut. Dabei musste aufgrund der vorhandenen engen Gleisbögen, insbesondere vor dem nördlichen Tunnelausgang des Schlossbergtunnels, und dem zu kleinen Querschnitt des Tunnels die Trasse verlegt und neu geplant werden. In diesem Zusammenhang wurde der Bau der Brücken in km 16,890 und km 16,934 erforderlich, die 1952 fertiggestellt wurden. Aus alten Plänen zum Streckenbau geht hervor, dass ursprünglich eine Brücke mit drei Überbauten und zwei Pfeilern geplant war. Warum dann die Änderung erfolgte und das massive Mittelbauwerk statt des dritten Überbaus errichtet wurde, kann anhand der Materialknappheit kurz nach dem Krieg nur vermutet werden.
Gibt es für den Abriss der Brücke bauliche Gründe? Welche konkret?
Die Bauwerke befinden sich in einem baulich schlechten Zustand. Eine Vielzahl von Schäden an der lastabtragenden Konstruktion erfordern zwingend bauliche Maßnahmen. Aufgrund der fortschreitenden Verschlechterung des technischen Zustandes der Eisenbahnüberführungen ist es erforderlich, die Brückenbauwerke zu erneuern. Eine Sanierung der Brücken ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, eine Erneuerung ist zur Erhaltung der Streckenklasse notwendig. Da die Strecke zweigleisig war, sind derzeit insgesamt vier Überbauten vorhanden, von denen seit der Herstellung der Eingleisigkeit der Strecke im Jahre 2000 nur noch zwei benötigt werden. Die noch vorhandenen ungenutzten Überbauten unterliegen den gleichen Pflichten zur Verkehrssicherung und Instandhaltung, als ob sie in Betrieb wären.
Sie sprechen von Brücken, nicht Brücke. Sie meinen aber die Brücke, die Laien als eine lange Brücke sehen? Zwei Brücken deshalb, da der massive Betonmittelpfeiler im Kreisverkehr aus Ihrer Sicht zwei Brücken trägt?
Sie vermuten in Ihrer Frage richtig, es handelt sich bei der Brücke über den Kreisverkehr anlagentechnisch um zwei Brücken, da das massive Zwischenbauwerk nicht als Brücke zählt.
Dass das Viadukt abgerissen und neu gebaut werden soll, war schon seit Jahren ein Thema. Warum hat die Umsetzung so lange auf sich warten lassen?
Mit der Planung des Brückenneubaus wurde vor noch nicht einmal fünf Jahren Ende 2016 begonnen. Nach erfolgter Vor- und Entwurfsplanung konnte Mitte 2018 die Genehmigungsplanung beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden. Im August 2019 war das Plangenehmigungsverfahren, bei dem alle Betroffenen gehört und das Einvernehmen mit der Baumaßnahme hergestellt wird, abgeschlossen und die europaweite Ausschreibung der Bauleistung wurde veröffentlicht. Ende 2019 erfolgte der Zuschlag und die ausführende Firma wurde beauftragt. Seit Anfang 2020 läuft unter deren Regie die Ausführungsplanung, seit Herbst 2020 ist die Planung im Prüflauf zur Freigabe. Dieser Gesamtablauf ist keineswegs langwierig gewesen, bei Baumaßnahmen dieser Größe dauern die erforderlichen Prozesse einfach ihre Zeit.
Wie viel Geld investiert die Erzgebirgsbahn in die Baumaßnahme, kann sie dafür Fördergelder in Anspruch nehmen?
Die Baumaßnahme ist mit rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt zum Großteil auf Basis der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) III zwischen Deutscher Bahn und Bund mit Bundesmitteln.
Was genau wird abgerissen, wie wird die neue Brücke aussehen?
Nach Demontage des Gleises werden alle vier Stahl-Überbauten mit einem Kran ausgebaut. Danach erfolgt der Abbruch beider Widerlager sowie des Mittelbauwerkes. Als Ersatz für die alten Brücken soll eine neue Eisenbahnüberführung über die Länge beider bestehenden Bauwerke sowie des Mittelbauwerks entstehen. Für das neue Bauwerk wird eine dreifeldrige Trogbrücke mit einer Gesamtstützweite von 63,0 m vorgesehen. Der Überbau wird auf 2 Kastenwiderlagern und 2 Pfeilern aus Ortbeton gegründet. Auch die Stützmauer entlang der B 101 zwischen den beiden Bahnbrücken wird abgebrochen. Dort entsteht zukünftig zwischen den neuen Flügelmauern der Brücken eine Böschung.
Wie sieht der Ablauf bzw. Zeitplan der Baumaßnahme aus?
- März bis April 2021: Baustelleneinrichtung, Verkehrsführung, Vorbereitungsarbeiten
- 3. Mai bis 21. September 2021: Vollsperrung der Bahnstrecke mit Schienenersatzverkehr zwischen Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt – in dieser Zeit Abbruch und Neubau des Bauwerkes
- Oktober bis Dezember 2021: Fertigstellungsarbeiten, Straßenbau, Herstellung Böschungen, Rückbau Baustelleneinrichtung, Baustellenräumung
Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Wünsche.
(Bild: Erzgebirgsbahn)
Sommerzeit
Neues Fahrzeug für die Ortsfeuerwehr Erla-Crandorf
Am gestrigen Mittwoch, den 24. März 2021, übergab Oberbürgermeister Ruben Gehart offiziell die Schlüssel für das neue Feuerwehrfahrzeug der Ortsfeuerwehr Erla-Crandorf an Ortswehrleiter Torsten Süß.
Zuvor hatten vier Kameraden das Fahrzeug aus Luckenwalde geholt, wo auch die erste Einweisung erfolgte. Eine feierliche Indienststellung ist coronabedingt derzeit nicht möglich, soll aber später nachgeholt werden, teilt die Stadtverwaltung Schwarzenberg mit.
Bereits im Juni 2019 hatte der Technische Ausschuss die Ausschreibung für die Beschaffung beschlossen, da das vorhandene Fahrzeug LF 8/6 (Erstzulassung 30.10.1996, ca. 22.000 km) altersbedingt stark reparaturbedürftig war. Anfang Februar 2020 hatte dann der Stadtrat der Vergabe der Leistung an die Rosenbauer Deutschland GmbH aus Luckenwalde zugestimmt.
Das Fahrzeug dient primär zur Brandbekämpfung und zum Fördern von Wasser. Die Gesamtkosten für das Fahrzeug belaufen sich auf ca. 365.000 Euro. Ein Zuwendungsbescheid des Landratsamtes Erzgebirgskreis vom 2. April 2019 sichert eine Festbetragsfinanzierung in Höhe von 126.000 Euro zu.
In der Ortsfeuerwehr Erla-Crandorf sind 20 aktive Kameraden, 27 Angehörige der Jugendfeuerwehr und 9 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung.
Fahrzeugdaten:
- Fahrgestell: MAN TGM 13.290 4x4 BL mit einer Motorleistung 213 KW / 290 PS; Abgasnorm: Euro 6
- Besatzung: 1/8
- Ausstattung/Beladung nach DIN 14530 Teil 5 u. a.: Feuerlöschkreiselpumpe N35 mit einer Leistung von 2.400 l/min bei 10 bar – 3 m Saughöhe, 2.000 Liter Wassertank, integrierter pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast, Tragkraftspritze (TS) mit 1.050 l/min bei 10 bar (Pumpenleistung), ca. 600 m Schlauchmaterial (B- und C-Druckschläuche), Wärmebildkamera, 4-teilige Steckleiter, Hochleistungslüfter, Wassersperre (10 m lang), Tauch- und Hochwasserschutzpumpen, mobiles LED-Beleuchtungssystem
-> Infos und Fotos: Stadtverwaltung Schwarzenberg (PM), www.schwarzenberg.de
Weitsicht
Man hat in der Stadt ja an einigen Punkten eine weite Sicht, und beim Thema Weitsicht fällt mir aktuell ziemlich viel ein … aber ich hab keine Lust, darüber zu schreiben. Weitsicht also, wenn man die Waldbühne hochläuft, die Treppen oder außen rum. Weitsicht, wenn man von der Waldbühne nach Bermsgrün geht. Und Nahsicht, wenn (vermutlich) Kinder auf dem Galgenberg was mit Gras, Steinen und Stöckchen gebaut haben und man sich das genauer anschaut.