Ein Parkhaus am Forstparkplatz: Meinung

Es wird also wirk­lich gebaut, das Parkhaus am Forstparkplatz. Bei solchen großen Bauprojekten in einer Stadt gehen meist die Meinungen ausein­ander. Die einen freuen sich und finden es gut, dass gebaut wird. Die anderen finden es nicht gut. Und wieder anderen, vermut­lich der größten Gruppe, ist es egal, sie inter­es­sieren sich nicht dafür.

Offensichtlich braucht die Altstadt ein Parkhaus, der Bedarf ist da, laut Stadt sind bereits über 100 der geplanten 164 Stellplätze vergeben. Nicht gut finde ich den ausge­wählten Standort. Vielleicht wurde über Alternativen disku­tiert, aber ergeb­nis­offen schien mir das nie, von Anfang an hieß es: Forstparkplatz.

Ich sehe den Parkhausentwurf und daneben das Bild vom Forstparkplatz im Sommer 2020. Nächstes Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Dann werden die Linden gefällt. Das sind ja bloß Bäume, pflanzt man einfach (woan­ders) neue? Ja, es sind nur Bäume. Allerdings ist eine Städteplanung, die alte Bäume aufgibt und mehr Fläche versie­geln lässt, um ein Parkhaus zu bauen – die Parkhausfläche ist größer als der aktu­elle Forstparkplatz – keine Stadtplanung der Zukunft, Stichwort Klimawandel.

Nehmen wir den Sachsenforst, der plant für die Zukunft und baut den Wald um, damit er fit für den Klimawandel wird. Denn wir haben in den vergan­genen Jahren gemerkt, wie schlecht die Fichten-Monokultur mit trockenen, heißen Sommern und gene­rell wenig Niederschlag zurecht­kommt. Eine Stadt ist kein Wald, aber auch Städte kann man besser oder schlechter fit für die Zukunft machen. Man kann schauen, was sich mit vorhan­dener Bebauung und versie­gelten Flächen anfangen lässt, oder man kann neue Fläche versie­geln. Man kann Bäume fällen, die Jahrzehnte gebraucht haben, um so groß und stark zu werden, oder man kann es lassen.

Gegen den Forstparkplatz als Standort für ein Parkhaus spricht noch mehr: Direkt gegen­über ist eine Schule. Die kosten­losen Parkplätze, die der Forstparkplatz bietet, fallen weg. Am Tor der Altstadt wird kein „rich­tiges“, ansehn­li­ches Haus gebaut, sondern ein simples, ordi­näres Parkhaus.

Andererseits gibt es sicher auch Argumente für diesen Standort. Und alle Diskussion ist mitt­ler­weile umsonst, denn die Entscheidung ist gefallen. Man kann hoffen, dass das Gebäude dort nicht wie ein Fremdkörper wirkt (wie zum Beispiel das Finanzamt). Dass das Parkhaus seinen Zweck erfüllt und in der Altstadt in Zukunft viel­leicht weniger Autos parken (so richtig glauben kann ich das aller­dings nicht). Dass die direkten Anwohner damit klar­kommen. Dass das Parkhaus die Verkehrssituation in der Erlaer Straße, im Bereich von Schule und Bibliothek, nicht verschärft. Und so weiter.

Aber eins weiß ich: Wenn die Linden am Forstparkplatz gefällt werden, werde ich mir wieder wünschen, man hätte auch andere mögliche Standorte ergeb­nis­offen geprüft.

-> Informationen rund um das Parkhaus, Stand 30. März 2021: www.schwarzenberg-blog.de

(Foto vom Forstparkplatz: Juni 2020; Bild Parkhausentwurf: Fa. Goldbeck)

Fotos vom Forstparkplatz (30. März 2021)

Der Forstparkplatz ist ange­zählt, nächstes Jahr soll hier ein Parkhaus entstehen. Ich werde den Platz nun regel­mäßig foto­gra­fieren, um den Noch-Zustand durch die Jahreszeiten sowie die Veränderungen zur Bauvorbereitung zu dokumentieren.

Zwischen Forstparkplatz und Uferstraße befinden sich leer­ste­hende Gebäude sowie Garagen, die im April abge­rissen werden.

Vergabe der Leistungen für ein Parkhaus auf dem Forstparkplatz

Auf dem Forstparkplatz wird ein Parkhaus gebaut, der Auftrag wurde nun vergeben. Dazu teilt die Stadtverwaltung Schwarzenberg mit:

„In der Sitzung des Stadtrates am 29. März 2021 wurde der Beschluss zur Vergabe der Leistungen für den Neubau eines Parkhauses in der Altstadt von Schwarzenberg gefasst.
Der Auftrag soll an die Firma Goldbeck Ost GmbH aus Klipphausen vergeben werden. Bestandteil der Leistung sind sowohl die Planung als auch die Bauausführung für das künf­tige Parkhaus. Die Auftragssumme beträgt 3.595.382 Euro netto. Dabei handelt es sich um Eigenmittel der Stadt Schwarzenberg.

Im Vorfeld erfolgte ein Verhandlungsverfahren nach vorge­schal­tetem öffent­li­chen Teilnahmewettbewerb zur Ermittlung des wirt­schaft­lichsten Bieters. Im Rahmen des Vergabeverfahrens fand auch eine Jurysitzung statt, die aus Mitgliedern des Stadtrates, der Verwaltung und fach­kun­digen Bürgerinnen und Bürgern bestand. Daran schlossen sich zwei Verhandlungsgespräche mit dem Bieter an. Ziel war es dabei, eine Variante heraus­zu­ar­beiten, die sowohl die erfor­der­li­chen Funktionen aufweist als auch einen an die Umgebung ange­passten Baukörper entstehen lässt.

Das zukünf­tige Parkhaus wird über 7 Ebenen mit insge­samt 164 Stellplätzen verfügen. Davon sind 43 Stellplätze als Kurzzeitparker ausge­wiesen. Die rest­li­chen Stellplätze werden durch die Stadtverwaltung vermietet. Dafür gibt es bereits über 100 Vorverträge. Zurzeit werden nur noch Reservierungen ange­nommen. Anfragen können dazu an das Bauamt gerichtet werden (E-Mail: bauamt@schwarzenberg.de).

In Bereichen, in denen Schallschutz und Schutz vor Lichtbeeinträchtigungen für die Umgebung zu beachten waren, sind geschlos­sene Fassadenelemente für das Parkhaus vorge­sehen. In den anderen Bereichen ist die Fassade nur teil­weise verschlossen bzw. mit Rankgerüsten für Bepflanzungen versehen. Die Ein- und Ausfahrt wird über ein Schrankensystem gere­gelt. Im fußläu­figen Eingangsbereich ist der Kassenautomat geplant.

Die Bauausführung ist für das Jahr 2022 vorgesehen.

Hintergrund:

Bereits im Januar 2017 beschlossen die Stadträtinnen und Stadträte für den Bereich der Altstadt eine Parkraumkonzeption. Als Ergebnis ging hervor, dass ein großer Bedarf an privaten Stellplätzen für Grundstückseigentümer und Mieter in der Altstadt besteht. Daraufhin wurde heraus­ge­ar­beitet, dass dieses Defizit mit einem altstadt­nahen Parkhaus gelöst werden soll. Als Standort wurde der Bereich Forstparkplatz heraus­ge­ar­beitet. Mit einem Bebauungsplan konnten die recht­li­chen Voraussetzungen für den Bau des Parkhauses geschaffen werden.“

-> Info: Stadtverwaltung Schwarzenberg (PM), www.schwarzenberg.de; Bild: Fa. Goldbeck

Erzengelweg bei Bockau: Sachsenforst bittet Waldbesucher um Vorsicht

Das Wetter ist früh­lings­haft schön und egal, ob es zu Ostern wieder kälter wird oder nicht, in den Wäldern in und um Schwarzenberg werden viele Menschen unter­wegs sein. Zum Erzengelweg bei Bockau teilt der Sachsenforst Folgendes mit:

„Durch unsere Revierleiterin Anne Borowski und Clemens Weiser, unseren Abteilungsleiter Staatswald, wurde in den letzten Tagen fest­ge­stellt, dass sich im Bereich des Erzengelwegs bei Bockau sehr viele Waldbesucher aufhalten. Aktuell finden in diesem Gebiet Holzerntemaßnahmen mit Spezialtechnik im Steilhang statt. Im unteren Hang ist die Bundesstraße 283 voll gesperrt. Diesen Umstand nutzt der Forstbezirk Eibenstock, um diesen schwer zu bewirt­schaf­tenden Waldteil zu pflegen und Verkehrssicherungsmaßnahmen durchzuführen. Um die Holzerntemaschinen und deren Insassen im Steilhang abfangen zu können, werden diese mit Drahtseilen abge­si­chert. Die straff gespannten Drahtseile stellen eine zusätz­liche Gefahr für Waldbesucher dar, weil sie leicht übersehen werden.

Wir bitten daher die Waldbesucher, die Wegsperrungen und Waldteilsperrungen rund um den Erzengelweg zu beachten. Auch wenn die Arbeiten im Wald scheinbar ruhen, bestehen mehrere Wochen nach den Maßnahmen noch erhöhte Risiken.

Der Landestourismusverband und der Sachsenforst empfehlen andere Waldgebiete, in denen die Waldbesucher sich unge­hin­dert erholen können.“

-> Vorschläge für Wanderungen: www.sbs.sachsen.de
-> Info und Foto: Sachsenforst