Der Spielplatz neben der Feuerwehr-Hauptwache ist weg

Gestern, am Mittwoch, war ich vom Bahnhof Richtung Viadukt unter­wegs, zu Fuß, und so nahm ich den Weg über die alte Eisenbahnbrücke, schneller gehts nicht. Das Brückengeländer zieht sich ja, ist auch noch da, wenn das Schwarzwasser und die Brücke längst vorbei sind. Und diesmal gabs eine Überraschung, als ich nach rechts schaute: Der Spielplatz dort, gegen­über von der Feuerwehr-Hauptwache, ist weg.

Als die Hauptwache reno­viert bzw. neu gebaut wurde, hatte man den Spielplatz bereits verklei­nert und viele große, alte Bäume gefällt, die dann wohl „im Weg waren“. Aber es standen noch einige wenige Bäume und auch Spielgeräte.

Die waren nun am Mittwoch alle weg. Alles platt­ge­walzt. Ich hatte in der Lokalzeitung vor einer ganzen Weile gelesen, dass das Gelände und der Spielplatz erneuert werden sollen. Aber dass das so radikal geschieht, war schon etwas scho­ckie­rend. Mal sehen, was dabei rauskommt.

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Vorerst kein Spielplatz mehr: das Gelände neben der Feuerwehr-Hauptwache Schwarzenberg, beim Viadukt

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„Erzgebirgische Originale“ im Bürgerbüro Sonnenleithe

Am Dienstag, den 23. September 2014, erzählt der Schwarzenberger Türmer Gerd Schlesinger ab 15 Uhr im Bürgerbüro Sonnenleithe wieder über „erzge­bir­gi­sche Originale“.

Es gibt Kaffee und Kuchen, der Eintritt kostet 2 Euro.

Bürgerbüro Sonnenleithe
Sachsenfelder Straße 85
(bei der Sparkasse)
08340 Schwarzenberg-Sonnenleithe

Aushang Türmer 230914

Drei neue Tafelbilder in der Schwarzenberger Altstadt

An zwei Stellen gibt es in der Schwarzenberger Altstadt schon länger Tafelbilder: Holztafeln, deren Motive aus dem Holz heraus­ge­ar­beitet und farbig gestaltet sind. Da wären zum einen die Tafeln beim Spielplatz am Marktgässchen, die einige Stationen in der Geschichte der Stadt darstellen, zum anderen die Tafeln im Ratskellergässchen, auf denen es um Sagen aus der Stadt und dem Umland geht.

Neu seit dem Altstadtfest in diesem Jahr sind die Tafelbilder beim Oberen Tor, an der Rückseite des Hauses neben der Stadtinformation. Man läuft dort auf dem „Dach“ des Hauses Oberes Tor 2, von dem nur noch das Kellergewölbe übrig ist. Von der letzten art figura steht noch Kunst herum, die wohl auch bleibt, und zwar stei­nerne Lettern, die den Satz „Forget your trou­bles and dance“ bilden. Find ich gut.

Die drei Tafeln hat wieder Ralf Alex Fichtner geschaffen. Sie zeigen Gaststätten, die es mal in der Alt- und in der Vorstadt gab. Zu Hochzeiten, um 1900, waren das wohl um die fünf­zehn. Unter anderem die Schloßschänke, das Café Poetzsch und die Herberge zur Heimat. Die sind längst alle weg, es gibt sie nicht mehr. Man kann aller­dings auf die Suche gehen und schauen, ob die Häuser noch da sind und was nun darin ist. Und man findet natür­lich auch jetzt in der Altstadt Cafés und Lokale, doch bei Weitem nicht so viele.

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Der kleine Platz zwischen zwei Häusern, das „Dach“ des Hauses Oberes Tor 2. Am Haus rechts sind die drei neuen Tafelbilder.

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„Wo der Gast König war“ – hm, das waren wirk­lich andere Zeiten. Hier zu sehen: Café Poetzsch und Schloßschänke.

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Café Leonhardt bzw. „Lochkart“

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Herberge zur Heimat

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Rechts von dem Gebäude mit den drei neuen Tafeln ist die Stadtinformation (im grünen Haus).

Musikfest Erzgebirge: Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“ in der St. Georgenkirche

Noch bis Sonntag läuft das dritte Musikfest Erzgebirge, und das Abschlusskonzert findet wieder in der St. Georgenkirche Schwarzenberg statt – am Sonntag, den 21. September 2014, Beginn ist 20 Uhr.

Wer mag, kann sich vorher schon gemeinsam mit anderen auf das Konzert einstimmen: 15 Uhr wird eine Stadtführung zum Thema „Aus- und Rundblicke“ mit dem Schwarzenberger Stadtförster Christian Arnold ange­boten, zur Erkundung von Stadt und Natur in Schwarzenberg. Treffpunkt ist die Stadtinformation Schwarzenberg am Oberen Tor, und wer eine Eintrittskarte für das Konzert am Abend hat, muss für die Teilnahme an der Führung nicht extra bezahlen.

Um 17 Uhr ist Aufstieg zum Kirchturm und 18.45 Uhr die Konzerteinführung, und zwar im Festsaal im Schloss, mit Dr. Andreas Bomba. Das Konzert wird live im Deutschlandfunk über­tragen. Wer laut niest oder hustet, kommt also viel­leicht ins Radio, kleiner Scherz.

„Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn mit Christina Landshamer (Sopran), Maximilian Schmitt (Tenor), Daniel Schmutzhard (Bass), dem RIAS Kammerchor und der Sächsischen Staatskapelle Dresden, es diri­giert Hans-Christoph Rademann, der auch Intendant und künst­le­ri­scher Leiter des Musikfests Erzgebirge ist.

www.musikfest-erzgebirge.de

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Waldbegang am Dienstagabend oder: Was ist noch mal eine Forsteinrichtung?!

„Waldbegang“ ist ein eher sper­riges Wort, der Duden kennt es nicht. Dafür Forstleute und Verwaltungsmenschen, und ich seit Kurzem auch. Vor knapp zwei Wochen kam eine Mail vom Stadtförster bzw. Revierforstleiter der Stadt Schwarzenberg, Christian Arnold, der mitbe­kommen hat, dass ich mich für Bäume und Grünzeug in der Stadt inter­es­siere, und fragte, ob ich am Waldbegang am 2. September teil­nehmen wolle. Der war nämlich öffent­lich, jeder konnte mitkommen (stand in der Freien Presse, im BLICK usw., ich hatte es aller­dings nicht gesehen), es war nur eine Anmeldung nötig, da alle Teilnehmer in Forstautos durch den Wald gefahren wurden.

Waldbegang also, konkret ein „Waldbegang zur Forsteinrichtung im Kommunalwald der Stadt Schwarzenberg“. Klingt kompli­zierter, als es ist. Waldbegang ist ja klar, man geht eben in den Wald. Für das schöne Wort „Forsteinrichtung“ muss ich etwas weiter ausholen: Der Wald um Schwarzenberg darf nicht so vor sich hinwachsen, wie er will, er wird bewirt­schaftet – Bäume werden gefällt und gepflanzt, das Holz wird verkauft usw. Für diese Bewirtschaftung braucht es einen Plan, laut säch­si­schem Waldgesetz müssen Betriebspläne für eine Zeitspanne von zehn Jahren aufge­stellt werden, in Schwarzenberg ist derzeit ein neuer Betriebsplan fällig. Und Basis des Betriebsplans ist die Forsteinrichtung: Da wird erfasst, in welchem Zustand der Wald ist und ob die bishe­rige Bewirtschaftung erfolg­reich war, eine Art Inventur also. Auf der Basis wird die künf­tige Bewirtschaftung geplant. Für die Forsteinrichtung hier ist der Staatsbetrieb Sachsenforst zuständig.

Dass der Wald (durch Fällungen) Geld bringt, ist nur ein Ziel unter mehreren. Wichtig ist unter anderem auch, dass sich Einheimische und Touristen im Wald wohl­fühlen, ob beim Spazieren, Wandern, Pilzesammeln, Fahrradfahren, Skilaufen. Der Wald sollte also nicht so aussehen, dass man sich mit Grausen abwendet (wegen Kahlschlags zum Beispiel). Keine leichte Aufgabe, da ein Wald nun mal kein Garten ist, und schon in einem Garten kann ja einiges anders laufen, als der Gärtner oder die Gärtnerin sich das vorstellt.

Treffpunkt an jenem 2. September, einem Dienstag, war 17 Uhr beim Pollermann, von dort ging es im Auto in den Forst. Mit von der Partie waren vor allem Schwarzenberger Stadträte sowie Leute aus der Verwaltung, Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer, Sachsenforst-Mitarbeiter und Stadtförster Christian Arnold (sowie drei Hunde). Die Forsteinrichtung vor Ort führt Ulrich Escher vom Sachsenforst durch, er hatte einen Exkursionsführer vorbe­reitet (ein Heft mit Text und Fotos) und erzählte an den vier Exkursionspunkten, wie es dort um den Wald bestellt ist und was unter­nommen werden sollte.

Ein einziges Foto habe ich gemacht, ansonsten war ich damit beschäf­tigt, zuzu­hören. Es nieselte immer mal und war im hohen Fichtenwald nicht gerade hell, entspre­chend dunkel ist das Foto, siehe unten. Macht aber nichts, immerhin erkennt man, dass da jemand steht und eine Baumscheibe in den Händen hält, das ist Ulrich Escher, der in die Baumscheibe drei Fähnchen gesteckt hatte (Wende, 850-Jahrfeier Schwarzenberg, Tag der Sachsen 2013 in Schwarzenberg), um zu demons­trieren, wie schnell (oder langsam, je nachdem) so ein Baum wächst. Auch sonst war das Ganze ziem­lich anschau­lich, mit bunten Bändern um manche Bäume beispiels­weise, um zu zeigen, welche Bäume stehen bleiben und welche drum­herum gefällt werden sollten, damit die zu erhal­tenden Bäume genug Licht bekommen und Platz haben. Jetzt weiß ich auch, warum man hin und wieder an Baumstämmen Punkte sieht, die machen die Forstleute drauf, wenn sie die Bäume vermessen.

Pläne für die Bewirtschaftung gehen auch mal schief, das wurde am vorletzten Exkursionspunkt deut­lich. In dem Bereich (circa 0,2 ha groß) waren im Herbst 2011 1000 Rotbuchen gepflanzt worden, wegen der Nähe zum Waldweg wurde auf einen Schutzzaun verzichtet. Von den Pflanzen fand Ulrich Escher im Sommer 2014 nur noch 164, 97 davon waren geschä­digt, unter anderem durch Verbiss. Nun wird vorge­schlagen, dort circa 30 Prozent der alten, hohen Fichten zu fällen und dann Bergahorne zu pflanzen, die relativ schnell wachsen, jedoch eine Umzäunung brauchen.

Wenn die Forsteinrichtung abge­schlossen ist und der Betriebsplan steht, wird der Stadtrat darüber abstimmen, dann setzt es der Stadtförster um. Aber das dauert noch eine Weile.

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