Gastgedicht von Petra Richter: „Sommer“

Der Sommer verab­schiedet sich langsam, und darüber hat Petra Richter mir ein Gedicht fürs Blog gesendet. Vielen Dank dafür! Petra Richters andere Gedichte und Texte finden sich hier: klick.

Sommer

Heute ist der vorletzte Tag im August.
Jeder sagt, dass du bleiben musst.
Du zeig­test in deiner dies­jäh­rigen Auflage
seit langem die heißesten und sonnigsten Tage.
Die Temperaturen triebst du auf Spitzen.
Schön faul konnte ich lesend im Schatten sitzen.
Du ludest ein zu fast tägli­chem Baden.
Eis war der Renner in jedem Laden.
Einfach hervorragend
war jeder laue lange Abend.
Bei der Hitze auf Arbeit habe ich gestöhnt.
Doch ich habe mich an dich gewöhnt.
Du gabst unbe­schwertes Fröhlichsein und Lachen.
Was soll ich jetzt ohne dich nur machen?
Nun läutest du den September ein
und versprichst uns ein Gläschen von dir gesüßtem Wein.
Du über­gibst die Ernte in vollem Gange,
rötest den Äpfeln rasch die Wange.
Dann über­raschst du mich mit einer farben­frohen Natur
und lockst mich in Wälder und weite Flur.
Auch mit der Freude auf das Wanderhighlight
vergesse ich nicht diese super­schöne Sommerzeit.

Sommerfeld

Gastgedicht von Petra Richter: „Die Kamelie und das Osterei“

Zu Ostern hat Petra Richter mir wieder ein Gedicht fürs Blog gesendet, außerdem ein passendes Foto. Vielen Dank dafür! Petra Richters andere Gedichte und Texte finden sich hier: klick.

Die Kamelie und das Osterei

Mensch Meier,
überall sieht man wieder Ostereier.
Ob aus Plastik, Holz oder ganz Natur,
mit Wachs, bunt oder pur,
die Auslese beginnt Fall für Fall
ja bereits im Hühnerstall.

Man nehme das Ei nicht, wo sich mühten,
zuvor die Hühner beim Brüten.
In der Kaufhalle sind sie sorgsam einzutüten,
auf dem Heimtransport sollte man sie behüten.
Dann beginnt das Schalenvergüten.
Der dies­jäh­rige Trend sind Blüten.

Ich überleg mir, wo ich Blumen pflück,
und dacht, in einem Gewächshaus hätt ich Riesenglück.
Ich käme mit vielen davon zurück
von der Kamelienblüte in Königsbrück.
Aufheben bräucht ich nur Stück für Stück,
wenn ich mich einmal bück.

Klebt man Blütenblatt an Blütenblatt,
erhält man eine Eierknospe voll und satt.
Eine Blume, wie der echte Strauch sie hat,
die Idee setzt mich schachmatt.
Doch zu schade sind die Blüten zum Zupfen.
Ich kann sie nicht zerrupfen.

Umgelegt wird der Knopf,
das Blütenei bleibt, wo es war: im Kopf.
Das Ei mit dem Plauener Spitzen-Bauch
gehört direkt an den könig­li­chen Kamelienstrauch.
Es kann ja nicht schaden,
in solch royalen Blüten zu baden.

Der Ursprünglichkeit zu herr­li­chen Gnaden
verstecke ich den Aufhängfaden.
Der Bote vom Fest im Lenz
ist für die Kamelie eine kleine Konkurrenz.
Da die Blätter das Eichen halten,
brauche ich nichts verunstalten.

Auf die Hinterpfoten hat sich sogar gestellt
der kleine Hase vom Feld.
Schüchtern betrachtet er die Pflanze.
Ihm gefällt das Ganze.
Er legt überall liebe Grüße ins Nest
und wünscht ein schönes Osterfest.

P1030868

Gastgedicht von Petra Richter: „Schorschs Kurwünsche“

Schorsch räuchert längst wieder in der guten Stube, und so gibt es auch ein neues Gedicht von ihm. Vielen Dank dafür an Petra Richter. Ihre anderen Gedichte und Texte finden sich hier: klick.

Schorschs Kurwünsche

Ach Mensch, diese globale Weltzeituhr,
die rennt ja nur.
Hier und auch in den Nachbarländern
steht wieder ADVENT in den Kalendern.
Auftritt für Schorsch, der es ja bekannt­lich ein biss­chen ahndet,
wenn man nicht recht­zeitig nach ihm fahndet.
Ich freu mich auf das Techtelmechtelchen,
steigt er zum Advent aus seinem Schächtelchen.

Das Jackett korrekt geknöpft, der Zylinder sitzt gerade,
aber hat er beim Aufstehen einen Krampf in der Wade?
Vielleicht hat er sich auch den Zeh überknickt,
sodass es ihn jetzt dort zwickt.
Er zählt ja nun bald zu den älteren Herren
und Schränke haben bekannt­lich keine Parterren.
So möchte ich nur erwähnen,
es gibt diesmal beim Aufstehen kein Gähnen.

Der Schorsch sagt nur stur,
er will sofort nach Bad Schlema zur Kur.
Er verzieht das Gesicht zu einer schmerz­haften Fratze,
schlecht und alt sei die Verpackungsmatratze.
So eine Schachtelfüllung aus stach­ligem Stroh
sei nicht gut für Steiß und Po.
Er habe es furchtbar im Rücken
und könne sich auch nicht mehr bücken.

Kastanien gegen die Gicht
merke er zehn Monate lang nicht.
Schnarchend im Schlafe drehend ungewollt,
hat er sich auf die Kugeln gerollt.
So entstanden rich­tige Dellen,
ziem­lich schmerz­haft sind diese Stellen.
Kribbeln, Stechen und andere Tücken
entstehen dann natür­lich im Rücken.

Bleibt das lange unbehandelt,
ist die Gesundheit fürs Erste verschandelt.
Belächelt wird das oft ironisch,
doch Schmerzen werden auch schnell chronisch.
Dann sind die Sorgen groß:
Wie wird man das Desaster wieder los?
Nur äußerst große Schäden
operieren die Orthopäden.

Bei klei­neren hingegen
hilft nur bewegen, bewegen.
Kommt von innen ein Denkanstoß
oder legt man die Hände in den Schoß?
Wäre der Schorsch ein Bader,
er ließe keinen mehr zur Ader.
Er führte rich­tige sach­kun­dige Gespräche.
Oh weh, wenn ich ihn da unterbräche.

Schlechte Stellen könnte man dem Schorsch ja wegschnitzen,
aber dann könnte er nur noch sitzen.
So such ich nach einem Kräuterkratsch
für Schorschs Hatsch.
Es gibt viel­leicht Schorschreparationsfabriken,
denn ich selbst könnt den Schorsch nicht mal pieken.
Beim Suchen und Googeln
find ich womög­lich auch ein paar Placebokugeln.

Der Schorsch in einer Packung voll Moor,
man stelle sich das mal vor.
Der Schlamm reicht bis rauf an sein Ohr,
mit dem Hintern sitzt er auf dem Abflussrohr.
Neben der Kur aus Fango
belegt man ihn mit Scheiben aus Gurke und Mango.
Schneller als eins, zwei, drei
macht er sich doch frei von diesem Brei.

Er schüt­telt sich mit einem Pfui,
da weiß er noch nichts vom anschlie­ßenden Feng Shui.
In Schorschs Gesicht sieht man das Hä? und Wie?,
noch nie hörte er von Wohnraumharmonie.
Gesund wird man durch Naturkosmetik und manu­elle Therapie,
nie und nimmer begeis­tert man Schorsch für Chemie.
Der Schorsch wird prak­tisch eingelullt,
sonst fehlt ihm doch dafür die Geduld.

Mit der hübschen Therapeutin Susi
hört Schorsch sicher auch Entspannungsmusi.
Bei Klängen von Harfe und Triangel
nimmt sie Schorsch in die Mangel.
Dann redet und walkt sie
die thera­peu­ti­sche Beuge in die Knie.
Weiche Hände in Öl getunkt
suchen jeden einzelnen Triggerpunkt.

Susi erklärt, wie ein Muskel sich verhärte,
Schorsch merkt, wo er sich zerrte.
Er soll’s nicht über­treiben, nichts überstürzen,
seine Muskeln taten sich durch Fehlhaltung verkürzen.
Er werde sowieso kein Ironman oder Klettermaxe,
wichtig sei die nach­hal­tige Prophylaxe.
Er bleibe weiter blessiert,
wenn er nicht dauer­haft richtig trainiert.

Geklebt unter Hose und Cape
bekommt Schorsch auch ein Kinesiotape.
Das kann viel nützen
und die Heilung unterstützen.
Es wird die Durchblutung anheben
und ist nichts zum Angeben.
Schorsch denkt, die lustigen bunten Streifen
sind dasselbe wie im Frauenhaar die Schleifen.

Wie ein Pfeil
trifft Schorsch der aktive Teil.
Das steht ihm im Gesichte,
denn hier hebt man keine Gewichte.
Durchatmen und sanft dehnen
ist gut für Bänder und Sehnen.
Erstaunlich schnell ist das verklickert,
und ebenso bei Schorsch eingesickert.

Dann muss ich doch lächeln,
denn er will sich plötz­lich Luft zufächeln.
Das ist nun alles gar nicht sein Stil.
Wird es ihm jetzt doch zu viel?
Die Gedanken gleiten lässig
und werden viel­leicht ein wenig gehässig.
Das ist jetzt aber so.
Mich piesackt dieser Gedankenfloh.

Ich stell mir den Schorsch vor mit Gymnastiknudel
inmitten von einem Damenrudel.
Beim anschlie­ßenden Aquajoggen
trägt er bestimmt Turnschuhe und Socken.
Die anderen kommen fort,
nur Schorsch stram­pelt sich ab am Ort.
Dann schaut er, wie die anderen das machen –
so ganz ohne Anziehsachen.

Unbeschuht und entsockt
wird Schorsch regel­recht ins Sprudelbecken gelockt.
Dort krib­belt es an seinen Fußreflexen,
doch sonst kann er schön relaxen.
Verschieden bunte Neonlichtphasen
brechen sich in den kleinen Blubberblasen.
Manche hüpfen bis an seine Wangen,
andere versucht er zu fangen.

Schorsch und der Ball von Patsi –
ja, so was machen die.
Da muss er ganz schön balancieren
und aushalten, wenn ihn die anderen anstieren.
Ob ihn das störe
und er die Lust verlöre?
Nein, er will dieses Hinundherschwingen
bestimmt auch bringen.

Um all das mitzumachen,
braucht Schorsch bequeme sport­liche Sachen.
Die Kur geht schief,
sind die Klamotten nicht atmungsaktiv.
Für Schorsch gibt es natür­lich alles nur vom Feinsten.
Er gehört ja auch nicht zu den Kleinsten.
Schließlich trägt er die Größe XXL,
farb­lich bitte dunkel, kein Pastell.

Latschen, Bademantel und das ganze Gelumpe,
er sich beim Betreiberverein pumpe.
Dort gibt es einen Kurdienstleister
oder einen zustän­digen Bademeister.
Die notwen­dige Gebühr
gibt er gern dafür.
Drei Wochen ein sorg­loses Leben,
danach will er jetzt streben.

Schorsch meint, dass man da auch rauskönne
und schnell Kontakte gewönne.
Zur Kur fährt man ja nicht mit dem Gatten,
auf so einem Ausflug hat man einen Schatten.
Er ist da der Kenner,
Frauen mögen paffende Männer.
Kauzige Männlein werden umschwirrt?
Naja, wenn er sich da mal nicht irrt.

Er sagt, im Erzgebirge sei selbst Tiere füttern ideenreich,
dort geht er nicht zu Enten an den Teich.
Kein Schnäbeln und kein lautes Geschnatter
gibt es im Damwildgatter.
Auf Verderb und Gedeih
brüstet man ränke­schmie­dend das Geweih.
Nervtötend sei das Entenplappern,
das Hirschspiel würde ledig­lich klappern.

Schorsch sagt, vier Wochen noch.
Auf den Advent freut er sich sonst doch.
Ich weiß, er wollte nur raus
aus seinem Pappehaus.
Er erklärt, dass ihm noch viel durch den Kopf schieße,
das Reden er aber jetzt lieber ließe.
Während ich Dominosteine nasche,
holt er die goldene Uhr aus seiner Tasche.

Von Kopf bis zu den Zehn
reib ich ihn ein mit Voltaren.
Über dieser sanften Prozedur
vergisst der Schorsch seine Pläne mit der Kur.
Gefällig trägt er eine Leggin
und stellt sich auf den Kamin.
Er lauscht der Geschichte von dem Badearzt,
der mit seinen Patienten quarzt.

Körperliche Übungen
gehen ja nicht nur mit den Lungen.
Schorsch könnte auch mit den Beinen schlenkern,
statt so viel zu stänkern.
Fördernd für ihn wäre auch Rumpfkreisen,
anstatt nur an der Pfeife zu beißen.
Oder wie wäre eine Runde Zylinderschwenken?
Damit könnte er sich auch ablenken.

Im Lamentieren werd ich noch etwas besser
und meine Ideen kesser.
Vorstellen könnt ich mir Schorsch an der Sprossenwand
oder am Boden beim Handstand.
Schorsch könnte auf dem Schwebebalken
mit Stöcken einmal hin und her walken.
Auch bei ein paar Zügen an der Kletterstange
wäre mir nicht bange.

Es gibt viele schöne Geräte,
doch zum Anfangen ist’s etwas späte.
Bei Schorsch wackelt vor Lachen der Bauch.
Dann sagt er, das meine er auch.
Hier gäbe er jetzt sein Jawort
gegen aktiven Leistungssport.
So ist’s das Wohnzimmer wieder nur,
in dem Schorsch verbringt seine Kur.

Zuwendung ist’s, die Schorsch braucht,
bevor er sein erstes Pfeifchen raucht.
Sonst führt er sich auf wie eine Durchlaucht,
die alles und jeder­mann zusammenstaucht.
Zylinder und Frack noch bürsten,
das reicht dem kleinen Räucherfürsten.
Herkömmlich und allvertraut
erhält er noch sein Tannenkraut.

Fehlt dem Räuchermann Bein oder Arm,
behaltet ihn, er ist euer Weihnachtsschwarm.
Käme jedes Jahr ein Neuer,
wär’s nicht so ein Getreuer.
Und mit den neuen Räucherwesen
ist’s wie mit den Besen:
Unbenutztes erst mal anders kehrt,
das Alte hat sich bewährt.

Etwas, was man auch machen kann,
ist ein Entspannungsbad mit Räuchermann.
Wo man sonst von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt rennt,
geht’s so locker in den Advent.
Viel Spaß beim Basteln oder Tuppern,
beim Plätzchenknabbern und Düfteschnuppern.
In der Hoffnung, dass es bald ein wenig schneit,
wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit.

Weihnachtsmarkt Schwarzenberg 2011 Märchenumzug

Nicht Schorsch, aber auch ein Räuchermann, und zwar der von Schwarzenberg, den man auf dem Weihnachtsmarkt antrifft. Hier beim Märchenumzug 2011.

Oster-Gastgedicht von Petra Richter: „Eiermoden“

Zu Ostern hat Petra Richter mir wieder ein Gedicht fürs Blog gesendet, außerdem zwei passende Fotos. Vielen Dank dafür! Petra Richters andere Gedichte und Texte finden sich hier: klick.

Eiermoden

Mit einem Ei direkt vom Huhn
lässt sich jede Menge tun.
Je nach persön­li­chem Streben
kann man sie färben, bemalen oder bekleben.

Immer viel geworben
wird mit Ostereiern von den Sorben.
Auch Eier geformt aus Plaste
hängen vor den Häusern an jedem Aste.

Dann gibt’s da noch Schoko-Löffeleier.
Das komplet­tiert den Eiersortendreier.
Real exis­tieren noch viel mehr:
Es gibt sie für drinnen, draußen und zum Verzehr.

Ein klein wenig frischer Wind
kommt dieses Jahr von einem Kind.
Kreativ, spritzig und schnell
entwirft das Mädchen das dies­jäh­rige Ostereiermodell.

Farblos wie ein Kristallsplitter
muss es schim­mern mit Glitterflitter.
Der Hoppel soll beim Breitschaffen nicht schniefen.
Leichtigkeit schafft man mit Blumenmotiven.

Das tren­dige Ei rollt das Kind vor den Hasen hin.
Dieser reckt inter­es­siert sein kurzes Kinn.
Das Ei wird begeis­tert angenommen.
Mädchen und Hase schließen ein Abkommen.

Die Kleine besitzt das Patent.
Er ist es, der ihn produ­ziert, den neuen Trend.
Denn mümmeln und hopphopp
ist schließ­lich sein Job.

Da ihm das Glänzen und Funkeln so sehr gefällt,
hat er sich eine Ladung Edelsteine bestellt.
Damit seine Kundschaft auf nichts verzichte,
unter­streicht er die Ostereier mit Superglitzerdichte.

Er rackert und schuftet,
sodass Minütchen für Minütchen nur so verpufft.
Ihm glühen die Wangen.
Nur gut, dass er so zeitig hat angefangen.

Zwischendurch fährt er mal aus seiner Haut –
so sehr, dass ihm das Haar ergraut.
Darüber erleidet er einen Schock.
Kurzerhand hat er auf sein Gewand keinen Bock.

So zieht er einfach aus sein Fell.
Im Februar war noch dazu die Sonne arg warm und grell.
Folglich ist der Hase dieses Jahr nackt.
Er hat sich in der Frühlingswärme ziem­lich abgeplackt.

Nach diesem Hasenspagat
lässt es sich wahr­lich sehen, das Resultat.
Neben Füllungen mit feinstem Nougat
verschö­nert er einige Eier noch mit Brokat.

Begeistert zeigen sich die Auftragsteller.
Die 2014er Kollektion ist ein Bestseller.
Sie rennen ihm glatt die Bude ein.
Die herge­stellte Menge war noch zu klein.

Das ist eine wahre Geschichte,
die ich hier berichte.
Der Hase war eine Überraschung, eine charmante,
von der Nichte an die Tante.

image005

image006

Gastgedicht von Petra Richter: „Schorschs Zeit der Träume“

Im Advent gibt es wieder ein Gedicht von Petra Richter. Vielen Dank. :)

(Und ihre anderen Gedichte und Texte finden sich hier: klick.)

Schorschs Zeit der Träume

Der Schorsch hat sich noch nicht gerührt.
Ob er das Kommen des Winters nicht spürt?
Der wagte im Oktober schon einen Vorstoß.
Der Himmel war bedeckt, trüb und freudlos.

So hab ich Schorsch im Dezember geweckt.
Gähnend hat er seine Glieder gestreckt.
Doch einige Zeit verstreicht,
ehe er mir seine Leiter reicht.

Dann steigt er ohne Pardon
aus seinem Schlafkarton.
Und schon hör ich seine verrückten Ideen
zu mir herüberwehn.

Einiges haben wir ja schon durchgemacht,
haben gestritten und gelacht.
Er räus­pert sich und setzt zum Reden an –
mein einfalls­rei­cher Räuchermann.

Er erzählt von einem leckeren Menü,
dazwi­schen eine Tierrevue.
Die Darbietungen sind atem­rau­bend und riskant –
das Licht ist weih­nacht­lich und fulminant.

Interessant ist da eine Parodie
auf Zirkuswelt und Clownerie.
Verträumt schaut Schorsch in den Flur
und spricht von einer Pferdedressur. Weiterlesen