Ab Montag ist Kurzzeitparken im Altstadt-Parkhaus möglich

Bis heute, Sonntag, konnte man noch im Parkhaus in der Erlaer Straße herum­laufen, ohne dass einem Autos in die Quere kamen. Ab Montag, 28. November, 6 Uhr, können die 43 Kurzzeitstellplätze genutzt werden. Die Dauerparkplätze sind ab 1. Dezember verfügbar.

Die erste Stunde Parken kostet nichts, danach pro ange­fan­gene Stunde 1 Euro, maximal 10 Euro am Tag. Der Nachttarif von 22 bis 6 Uhr beträgt 2 Euro.

Im Parkhaus ist es wie in einem Käfig, alles ist komplett einge­git­tert. Von der Rückseite sieht man Schloss und Kirche sowie einen Teich, der ange­legt werden musste, da im Bereich des früheren Forstparkplatzes Feuersalamander beob­achtet worden waren.

Auf dem Parkhaus war zunächst ein Aussichtspunkt ange­dacht gewesen, was aus Kostengründen nicht reali­siert wurde. Eine schöne Aussicht hätte man auf jeden Fall gehabt, unter anderem eben auf Schloss und Kirche.

Auf dem bisher kahlen Dach des Parkhauses wären viel­leicht PV-Anlagen denkbar – Städte können es sich aktuell und zukünftig nicht leisten, Möglichkeiten zur Energieerzeugung nicht zu nutzen.

Die 121 Dauerstellplätze sind bereits vergeben, wie die 43 Kurzzeitstellplätze genutzt werden, wird sich zeigen. Interessant wird noch, ob das Parkhaus einen Effekt auf die Autosituation in der Altstadt haben wird. Werden dort tatsäch­lich weniger Autos parken oder bleibt alles wie gehabt?

Vergabe der Leistungen für ein Parkhaus auf dem Forstparkplatz

Auf dem Forstparkplatz wird ein Parkhaus gebaut, der Auftrag wurde nun vergeben. Dazu teilt die Stadtverwaltung Schwarzenberg mit:

„In der Sitzung des Stadtrates am 29. März 2021 wurde der Beschluss zur Vergabe der Leistungen für den Neubau eines Parkhauses in der Altstadt von Schwarzenberg gefasst.
Der Auftrag soll an die Firma Goldbeck Ost GmbH aus Klipphausen vergeben werden. Bestandteil der Leistung sind sowohl die Planung als auch die Bauausführung für das künf­tige Parkhaus. Die Auftragssumme beträgt 3.595.382 Euro netto. Dabei handelt es sich um Eigenmittel der Stadt Schwarzenberg.

Im Vorfeld erfolgte ein Verhandlungsverfahren nach vorge­schal­tetem öffent­li­chen Teilnahmewettbewerb zur Ermittlung des wirt­schaft­lichsten Bieters. Im Rahmen des Vergabeverfahrens fand auch eine Jurysitzung statt, die aus Mitgliedern des Stadtrates, der Verwaltung und fach­kun­digen Bürgerinnen und Bürgern bestand. Daran schlossen sich zwei Verhandlungsgespräche mit dem Bieter an. Ziel war es dabei, eine Variante heraus­zu­ar­beiten, die sowohl die erfor­der­li­chen Funktionen aufweist als auch einen an die Umgebung ange­passten Baukörper entstehen lässt.

Das zukünf­tige Parkhaus wird über 7 Ebenen mit insge­samt 164 Stellplätzen verfügen. Davon sind 43 Stellplätze als Kurzzeitparker ausge­wiesen. Die rest­li­chen Stellplätze werden durch die Stadtverwaltung vermietet. Dafür gibt es bereits über 100 Vorverträge. Zurzeit werden nur noch Reservierungen ange­nommen. Anfragen können dazu an das Bauamt gerichtet werden (E-Mail: bauamt@schwarzenberg.de).

In Bereichen, in denen Schallschutz und Schutz vor Lichtbeeinträchtigungen für die Umgebung zu beachten waren, sind geschlos­sene Fassadenelemente für das Parkhaus vorge­sehen. In den anderen Bereichen ist die Fassade nur teil­weise verschlossen bzw. mit Rankgerüsten für Bepflanzungen versehen. Die Ein- und Ausfahrt wird über ein Schrankensystem gere­gelt. Im fußläu­figen Eingangsbereich ist der Kassenautomat geplant.

Die Bauausführung ist für das Jahr 2022 vorgesehen.

Hintergrund:

Bereits im Januar 2017 beschlossen die Stadträtinnen und Stadträte für den Bereich der Altstadt eine Parkraumkonzeption. Als Ergebnis ging hervor, dass ein großer Bedarf an privaten Stellplätzen für Grundstückseigentümer und Mieter in der Altstadt besteht. Daraufhin wurde heraus­ge­ar­beitet, dass dieses Defizit mit einem altstadt­nahen Parkhaus gelöst werden soll. Als Standort wurde der Bereich Forstparkplatz heraus­ge­ar­beitet. Mit einem Bebauungsplan konnten die recht­li­chen Voraussetzungen für den Bau des Parkhauses geschaffen werden.“

-> Info: Stadtverwaltung Schwarzenberg (PM), www.schwarzenberg.de; Bild: Fa. Goldbeck

Parkhaus am Forstparkplatz: Die Stadt macht Nägel mit Köpfen

Wie’s aussieht, will die Stadt jetzt Nägel mit Köpfen machen, was das Parkhaus am Forstparkplatz betrifft. Obwohl schon ein neuer Stadtrat gewählt wurde, wird am morgigen Montag, den 24. Juni 2019, bei der letzten Sitzung des alten Stadtrats über das Parkhaus beschlossen.

„Tagesordnungspunkt 10: Grundsatzbeschluss zum Neubau eines Parkhauses auf dem Flurstück 259/1 (ein Teil des jetzigen Forstparkplatz)“

Anfang des Jahres lag der Entwurf des Bebauungsplans „Erlaer Straße / Vorstadt“ aus. Am 29. April 2019 hat der Stadtrat den Bebauungsplan beschlossen, am 21. Juni trat er in Kraft. Und drei Tage später wird bereits über das Parkhaus abge­stimmt – ohne der Öffentlichkeit zu kommu­ni­zieren, um welche Kosten es geht, wie viele Stellplätze geplant wären usw.

Forstparkplatz versus Parkhaus, der aktuelle Stand (oder: Was die Freie Presse darüber schreibt und was nicht)

Wenn es in den letzten Jahren in der Freien Presse um den Forstparkplatz ging, konnte man sich auf eins verlassen: dass erwähnt wird, wie sanie­rungs­be­dürftig er sei. Dazu gibts dann ein entspre­chendes Foto von der Hangseite, das möglichst lieder­lich aussieht. Man könnte direkt den Eindruck bekommen, dass der Parkplatz in einem schlim­meren Zustand ist als einige Straßen im Stadtgebiet. Dem ist nicht so.

Seit Januar liest man nun in jedem Freie-Presse-Artikel zum Forstparkplatz vom Brand im Brunnengraben. Anfang Januar hat es dort gebrannt und die Feuerwehr hatte Probleme, zu dem Haus zu kommen. In diesen Januartagen lag viel Schnee, und in der Altstadt ist schlicht kein Platz für viel Schnee, der türmt sich und muss irgend­wann wegge­fahren werden. Parken wurde bis zu diesem Brand im Brunnengraben geduldet. Mittlerweile ist es verboten, dazu wurden auch neue Schilder aufgestellt.

Im Brunnengraben darf also nicht mehr wild geparkt werden, aber die Altstadt ist natür­lich nach wie vor zuge­parkt, und das Allheilmittel dagegen, so bringt es die Freie Presse wenig suggestiv in ihren Artikeln rüber, wäre ein Parkhaus.

Dieses Parkhaus würde die Stadt nun gerne auf dem Forstparkplatz bauen. Das Parkhaus soll nach aktu­ellem Stand drei Geschosse haben, ein Erdgeschoss und zwei Untergeschosse. 80 Stellplätze würde es bieten. 54 davon wären Stellplätze für Dauerparker, also Anwohner und Gewerbetreibende.

Ein Parkhaus für die Altstadt wird viel­leicht tatsäch­lich gebraucht, auch da gibt es verschie­dene Meinungen. Vor allem scheiden sich aber die Geister daran, was ein passender Standort dafür wäre. Ergebnisoffen schien die Suche nie zu sein, von Anfang an wurde der Forstparkplatz als einziger ernst­zu­neh­mender Kandidat gehandelt.

Argumente gegen den Forstparkplatz als Parkhausstandort findet man in der Freien Presse nicht. Dabei lassen sich ziem­lich schnell so einige zusammentragen:

  • Direkt gegen­über ist die Stadtschule. Ein Parkhaus würde nicht zur Verkehrsberuhigung dieser viel­be­fah­renen Straße beitragen.
  • Das Erste, was man von der Altstadt aus Richtung Erlaer Straße kommend sehen würde, wäre ein Parkhaus.
  • Wo käme die Bushaltestelle hin?
  • Die kosten­losen Stellplätze auf dem Forstparkplatz würden wegfallen. Parken im Parkhaus wäre kostenpflichtig.
  • Die alten Linden am Forstparkplatz würden gefällt werden. Weniger Grün in der Stadt, ein Rückzugsort für Vögel, Insekten, Fledermäuse und Co. weniger.
  • Es wäre ein offenes Parkhaus, also Licht- und Lärmbelästigung für die Anwohner.
  • Die Kosten. Wie viel kostet es, auf diesem schwie­rigen Untergrund ein Parkhaus zu bauen? Wie viel würde die Stadt aus ihren Mitteln bezahlen, die anderswo drin­gender benö­tigt würden?
  • Es ist zudem frag­lich, ob ein Parkhaus die Parksituation in der Altstadt tatsäch­lich entspannen würde. Geld fürs Parkhaus bezahlen, wenn das Parken in der Altstadt kostenlos ist? Es ist nicht geplant, die Altstadt auto­frei zu machen, also werden dort auch Autos parken. Alles andere ist leider eine Illusion.

Jetzt könnte man sich fragen, wo statt­dessen ein Parkhaus gebaut werden könnte. Dazu waren in der Vergangenheit auch verschie­dene Vorschläge zu hören, zum Beispiel: auf dem Hammerparkplatz (wo ja schon alles erschlossen ist), auf dem Finanzamtparkplatz, Herrenmühle abreißen und dort ein Parkhaus bauen usw.

Der Stadtrat hat kürz­lich die geän­derten Bebauungspläne im Areal Vorstadt/Forstparkplatz abge­segnet, womit der Bau eines Parkhauses an dieser Stelle theo­re­tisch möglich wäre – obwohl unter anderem BUND, NABU, Pro Natur Westerzgebirge e. V. und die Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LAG) den Vorentwurf des Bebauungsplans ablehnten. Beschlossen ist der Bau eines Parkhauses dort jedoch noch nicht. Wie es weiter­geht mit einem Parkhaus für die Altstadt, viel­leicht ja auch an einem anderen Standort, wird sich vermut­lich erst nach der Wahl am 26. Mai zeigen.

(Die Fotos sind von Freitag, dem 10. Mai 2019.)