Herrenhof Erla

Direkt schön ist es nicht, zu Fuß die Karlsbader Straße entlang von Schwarzenberg zum Herrenhof Erla zu laufen. Die Straße ist viel befahren und man muss immer mal die Straßenseite wech­seln, wenn man auf dem Fußweg bleiben will, was sich (wegen des Verkehrs) empfiehlt. Der Herrenhof lohnt sich aber als Ziel, egal ob man sich nur das Gebäude anschauen oder in die Ausstellung und damit ins Innere des Gebäudeensembles gehen will.

Wenn man über Bermsgrün zurück nach Schwarzenberg läuft, kommt man am Gasthof zur Eisenhütte und am Eisenwerk vorbei und hat von der Brücke überm Schwarzwasser eine schöne Aussicht auf die Umgebung.

Alles glänzt, so schön neu: der sanierte Herrenhof Erla

Seit einigen Monaten füllt sich der Herrenhof Erla mit neuem Leben, die meisten Räume sind bereits vermietet und zwei Ausstellungen wurden am 11. November 2019 eröffnet. Für Café und Hofladen und eine Schauwerkstatt gibt es wohl Interessenten, viel­leicht dauert es also gar nicht mehr so lange, bis es heißt: „voll vermietet“.

Vergangenen Donnerstag lud der Verein Kreatives Erzgebirge in den Herrenhof ein, vier Mitglieder des Vereins haben dort Räume gemietet. Götz Altmann hielt einen Vortrag zur Geschichte der Eisengewinnung in Erla, danach gab es eine Führung durch das Gebäude.

Was soll ich sagen: Es ist ziem­lich Wahnsinn, wie sich der Herrenhof gemau­sert hat. Ich habe noch die Bilder von 2015 vor Augen, bevor die Sanierung begann – Bruchbude war damals noch ein Kompliment für das Haus.

Jetzt ist alles hell und neu, wirkt sicher und einla­dend. Einiges Altes konnte erhalten werden, so die histo­ri­sche Schwarzküche, die Wandgestaltung im Herrenhofsaal, teils die Decken in den Räumen, aber auch ein gemau­erter Hausbrunnen. Ein Hingucker sind die roten Türen und der Eichendielenfußboden im Obergeschoss.

Die Ausstellung „Vom ältesten Eisenhammer in die Moderne“ und die Heimatstube „Leben und Wirken Manfred Blechschmidts“ sind Montag und Mittwoch 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 4 Euro, ermä­ßigt 2,50 Euro. Eine Hörtour via Audioguide infor­miert an sechs Stationen über den Welterbe-Bestandteil „Rother Berg“ sowie die Geschichte und Architektur des Herrenhofs, in den Sprachen Deutsch, Englisch und Tschechisch, für 2 Euro.

Zum Schluss noch zum Gastgeber am Donnerstag: Der Verein Kreatives Erzgebirge ist eine Anlaufstelle für Leute, die in krea­tiv­wirt­schaft­li­chen Berufen arbeiten, zum Beispiel Texterinnen, Fotografen, Designerinnen … Aber auch für Unternehmen, die eben­solche Dienstleister suchen. Danke an die Vereinsmitglieder für einen span­nenden und infor­ma­tiven Abend!

Götz Altmann

Eichendiele und rote Türen im Obergeschoss

Noch leer: der Raum mit der schönen histo­ri­schen Decke

Festsaal

„Alt-Erla“, um 1840, Maler unbe­kannt. Unten stehen Erläuterungen zum Bild – oben links: Maschinenfabrik, oben rechts: Betriebsgebäude zum Rothenberg, Mitte links: altes Pachtgut, Mitte: Herrenhof Erlahammer, Mitte rechts: alte Schmiede, unten links: alte Gießerei, unten rechts: alter Hochofen.

Schwarzküche

Schauwerkstatt

Treppe ins erste Obergeschoss

Tag des offenen Denkmals 2018: Herrenhof Erla

Am Sonntag, den 9. September, war Tag des offenen Denkmals und ab 10 Uhr bot sich mal wieder die Gelegenheit, einen Blick in den Herrenhof Erla zu werfen. Es war wohl nur eine Führung geplant, aber dafür kamen einfach zu viele Leute, deut­lich mehr als 100, die nicht alle auf einmal ins Gebäude durften, das nach wie vor eine Baustelle ist.

Bis Ende des Jahres könnten die Bauarbeiten beendet sein, spätes­tens im Frühjahr 2019, danach sind dann noch Innenhof und Außengelände dran. Es hat sich wieder viel getan in den vergan­genen Wochen, man kann sich immer besser vorstellen, wie das alles einmal aussehen wird, wenn es fertig ist.

Betreiber für den Herrenhof gesucht

Die Stadt sucht ein Unternehmen als Betreiber für den histo­ri­schen Herrenhof in Erla als sozio­kul­tu­relles Zentrum mit wirt­schaft­li­cher Ausrichtung.

In den zwei Geschossen sind laut Exposé unter andrem geplant: Café, Ausstellungsraum, Kreativwerkstätten, Projekträume, Veranstaltungsräume sowie ein Hof- und Souvenirladen.

Auf der Stadtwebsite kann man sich das Exposé runter­laden: www.schwarzenberg.de