Baustelle Heinrichsweg

Eine Baustelle ist aktuell der Heinrichsweg von der Eibenstocker Straße bis zum Wald. Die Befahrbarkeit des Weges soll laut Stadtverwaltung verbes­sert werden, da angren­zende Wiesenflächen zum Teil bei Veranstaltungen auf der Waldbühne als Parkplatz genutzt werden. Auf einem Teilstück beim Wald wurde Asphalt bis direkt ans Feld ange­bracht, der Rest ist bisher unversiegelt.

Stadtratswahl 2019 in Schwarzenberg: die Ergebnisse

Zur Stadtratswahl am Sonntag, den 26. Mai 2019, traten insge­samt 10 Parteien bzw. Wählervereinigungen an: CDU, Die Linke, Pro Schwarzenberg, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, AfD, Freie Bürger Schwarzenberg (FBS), Freie Wählervereinigung Sport Pöhla (FW Sport) und der Wirtschafts- und Gewerbeverein Region Schwarzenberg e. V. (WGV).

Die 23 Sitze im neuen Stadtrat Schwarzenberg verteilen sich wie folgt:

  • CDU: 10 Sitze (2014: 12)
  • Die Linke: 3 Sitze (2014: 7)
  • AfD: 2 Sitze (2014: 0)
  • WGV: 2 Sitze (2014: 0)
  • Die Grünen: 2 Sitze (2014: 1)
  • Pro Schwarzenberg: 2 Sitze (2014: 4)
  • FDP: 1 Sitz (2014: 1)
  • FBS: 1 Sitz (2014: 0)

Neu im Stadtrat sind AfD, WGV und FBS. Nicht mehr im Stadtrat ist die SPD, die 2014 1 Sitz hatte.

Wahlbeteiligung und Stimmverteilung:

Wahlberechtigte: 14.221
Wähler: 8.603
Nicht-Wähler: 5.618
Ungültige Stimmzettel: 195
Gültige Stimmzettel: 8.408
Gültige Stimmen: 23.957

Von den gültigen Stimmen erhielten:

  • CDU: 7.961 (33,2 %)
  • AfD: 4.211 (17,6 %)
  • Die Linke: 3.102 (12,9 %)
  • WGV: 1.894 (7,9 %)
  • Die Grünen: 1.574 (6,6 %)
  • Pro Schwarzenberg: 1.556 (6,5 %)
  • FBS: 1.205 (5,0 %)
  • FDP: 1.152 (4,8 %)
  • FW Sport: 653 (2,7 %)
  • SPD: 649 (2,7 %)

— Fazit —

Die Wahlbeteiligung bei der Stadtratswahl war sehr gut: 60,5 Prozent! 2014 waren es 45,4 Prozent, von 15.109 Wahlberechtigten waren gerade mal 6.861 wählen. AfD, WGV und FBS sind neu im Stadtrat. Da die AfD nur 2 Kandidaten hat, bleiben nun 3 Sitze (von 26 Sitzen) im Stadtrat unbe­setzt. Nicht mehr im Stadtrat ist die SPD.

Quelle Zahlen: https://wahlen.sachsen.de

Wahltag

Noch über drei Stunden Zeit, wählen zu gehen, 18 Uhr schließen die Wahllokale. Wie’s aussieht, ist die Wahlbeteiligung gut, auf die Ergebnisse darf man gespannt sein …

Wer eine Wahlbenachrichtigung bekommen, sie aber verlegt hat, kann trotzdem wählen gehen: Er oder sie steht dann im Wählerverzeichnis und muss sich nur mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen.

Neues Berggeschrey in Pöhla?

Die bishe­rige Berichterstattung über das Bergbauvorhaben der Saxony Minerals & Exploration (SME) AG im Luchsbachtal in Pöhla war erstaun­lich positiv. Die Firma stellt in Aussicht, die Bergbautradition im Erzgebirge wieder­zu­be­leben und Arbeitsplätze zu schaffen, und das scheint zu reichen.

Vielleicht ist es an der Zeit, auch mal zu schauen, welche Argumente dagegen spre­chen. Dazu haben die Erzgebirgs-Grünen am 20. Mai eine umfang­reiche Pressemitteilung heraus­ge­geben, die ich hier zitiere.

„In den vergan­genen Wochen wurde in den Medien mehr­fach über das neue Bergbauvorhaben im Schwarzenberger Ortsteil Pöhla berichtet. Nicht nur bei den Pressestimmen, sondern auch bei den Beratungen im Schwarzenberger Stadtrat scheint eine weit­ge­hende Zustimmung ohne jede selbst­be­wusste und auch notwendig kriti­sche Betrachtung der Auswirkungen des Bergbauvorhabens vorzuherrschen.

Dazu Uwe Kaettniß: ‚Auch wir Grünen freuen uns über eine Wiederbelebung des Bergbaus als iden­ti­täts­stif­tenden Wirtschaftsfaktor und Anknüpfung an jahr­hun­der­te­alte Traditionen in unserer Heimatregion. Grundlage für Entscheidungen für oder gegen ein Bergbauvorhaben muss dennoch die Beurteilung der Frage sein, ob solch ein Vorhaben im Einklang mit den Interessen der Anwohner, mit den recht­li­chen Vorgaben und Rahmenbedingungen und mit den über­ge­ord­neten Interessen des Natur-, Biotop- und Artenschutzes steht. Kurz: Es ist die Frage zu beant­worten, ob der neue Bergbau an dieser Stelle den Menschen in der Stadt und der Region nützt oder ob er vorder­gründig die Gewinninteressen eines Unternehmens bedient.‘

Nach den bislang vorlie­genden Unterlagen der Betreiberfirma sind erheb­liche Zweifel ange­bracht, ob die Interessen der Menschen und der Natur vor Ort ange­messen in die Entscheidungsprozesse eingehen können.

Im Luchsbachtal, das nach der Bergbauepoche der Wismut mit Millionenaufwand vorbild­lich saniert und rena­tu­riert wurde und sich zu einem zentralen Ort für Tourismus und Erholung entwi­ckelt hat, soll beispiels­weise eine Abraumhalde entstehen, die in ihrem Umfang etwa die 3-fache Größe der alten Wismuthalde haben wird. Dabei soll diese Aufschüttung nicht nur etwa 40 Meter hoch werden, sondern es würde auch der bestehende Wald auf einer Fläche von etwa 20 Hektar gerodet. Nach dem rechts­gültig bestehenden Landesentwicklungsplan und dem Regionalplan für Südwestsachsen hat dieser Wald beson­dere Bedeutung für den Hochwasserschutz.
Die geplante Halde soll etwa 10 Millionen Tonnen Abfall aufnehmen. Dabei ist laut der einge­reichten Genehmigungsunterlagen derzeit weder etwas über die Eigenschaften des Abraumes bekannt noch ob er über­haupt stand­si­cher im Luchsbachtal einge­la­gert werden kann. Eine der Gutachterfirmen kommt in ihren Berechnungen zu dem Schluss, dass die Halde nur 75 % des vorge­se­henen Abfalls aufnehmen kann. In der Folge müsste die Halde über das geplante Maß hinaus noch wesent­lich erwei­tert werden.

Auch die Unterlagen, die vom Bergbaubetreiber bezüg­lich der Prüfung von Umweltauswirkungen im Raumordnungsverfahren einge­reicht wurden, genügen in keinster Weise wissen­schaft­li­chen Standards, um die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt fach­lich korrekt beur­teilen zu können. So wurden beispiels­weise über­haupt keine eigenen Daten zur bestehenden Situation vor Ort erhoben. Tatsächlich flossen in den arten­schutz­recht­li­chen Fachbeitrag nur Erkenntnisse ein, die teil­weise mehr als 10 Jahre alt sind und sich somit auf eine Ausgangslage beziehen, wie sie vor der Renaturierung des Luchsbachtals bestand. So wird unter anderem behauptet, dass es bei den wirbel­losen Tieren keine rele­vanten Arten im Untersuchungsgebiet gäbe. Dabei kann schon ein einfa­cher Besuch des Luchsbachtals vom Gegenteil überzeugen.

Dazu Uwe Kaettniß: ‚Seit vergan­genem Spätsommer besuche ich das Luchsbachtal regel­mäßig. Allein an Schmetterlingen konnte ich dort 21 verschie­dene Arten doku­men­tieren, von denen sich drei Arten auf der Roten Liste befinden. Bei den Vogelarten sieht es ähnlich aus. Beim Begehen des Rundwanderwegs konnte ich 22 Brutvogelarten für den geplanten Haldenbereich erfassen. Auch unter ihnen befinden sich Arten, die auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stehen.‘

Nicht zuletzt ist die Frage unbe­ant­wortet, wie eigent­lich die Bewohner von Pöhla, von ganz Schwarzenberg und der angren­zenden Orte gewinn­brin­gend an diesem wirt­schaft­li­chen Vorhaben betei­ligt werden. Das Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen zählt nicht mehr. Davon abge­sehen, dass die Firma in ihren Antragsunterlagen nur von 50 bis 80 Arbeitsplätzen spricht, obwohl beständig in der Presse von 150 Arbeitsplätzen geschrieben wird, herrscht überall im Erzgebirgskreis ein ekla­tanter Mangel an Fachkräften. Jeder weitere größere Betrieb verschärft diesen Mangel zusätz­lich. Absehbar wird damit ein Verdrängungswettbewerb zu den altein­ge­ses­senen Firmen befeuert.

Überdies ist bislang weder eine trag­fä­hige Lösung für die Verkehrsanbindung und damit für die vorher­seh­bare Belastung der Pöhlaer Bürger in Aussicht gestellt, noch gibt es Aussagen dazu, wo die Bergbaufirma in Zukunft ihren Firmensitz hat und ihre Unternehmenssteuern bezahlen wird.

Abschließend dazu Uwe Kaettniß: ‚Aus unserer Sicht sind in dem laufenden Raumordnungsverfahren so viele Fragen offen und Sachverhalte völlig unzu­rei­chend unter­sucht worden, dass eine sach­ge­rechte Entscheidung über eine Änderung der bestehenden Raumordnung – die das Bergbauvorhaben über­haupt erst ermög­li­chen würde – derzeit nicht möglich ist. Wir fordern das Oberbergamt auf, der Betreiberfirma aktu­elle und umfas­sende Unterlagen, Gutachten und Untersuchungsergebnisse abzu­ver­langen, um eine sach­ge­rechte Entscheidung zum Wohl von Mensch und Natur zu ermöglichen.‘ “

(Foto vom 5. Mai 2019, Bilder von Schmetterlingen aus dem Luchsbachtal von Uwe Kaettniß)