Fragebogen Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg 2020: Antworten von Frank Weihrauch

Eine Frage vorab

- Wie viele Menschen leben aktuell in Schwarzenberg und wie ist die Altersstruktur?
16.447 (31. Dez. 2019)
Man kann und muss von einer Überalterung spre­chen. Es fehlen deut­lich junge Menschen.

Zur Person

- Bitte erzählen Sie etwas über sich: Wer sind Sie, was machen Sie?
Ich bin 1971 in Erlabrunn geboren und in Crandorf und Erla aufgewachsen.
In Erla-Crandorf besuchte ich auch die POS.
Im ehema­ligen VEB Formenbau Schwarzenberg erlernte ich den Beruf des Holzmodellbauers.
In der nunmehr Porsche Werkzeugbau Schwarzenberg GmbH bin ich als Mitarbeiter Werkstrukturplanung & Instandhaltung beschäftigt.
Viele Jahre war ich auch im Betriebsrat tätig.
Ehrenamtlich tätig bin ich als Vorsitzender des Kreisverbandes der Kleingärtner Schwarzenberg e. V., der auch eine haupt­amt­liche Mitarbeiterin beschäf­tigt. Dort betreue ich aktiv 40 Kleingartenvereine des Altkreises Schwarzenberg mit insge­samt 1700 Mitgliedern.
Außerdem bin ich Vorsitzender des Kleingartenvereines Bärenackerweg e. V. sowie Gründungsmitglied des Heimat- und Schulvereines Erla-Crandorf e. V. und für einen gewissen Zeitraum war ich auch Vorsitzender dieses Vereines. Aus Zeitgründen und Fokussierung auf andere Aufgaben war es mir leider nicht mehr möglich, als Mitglied dort tätig zu sein.

- Was verbindet Sie mit Schwarzenberg?
Es ist meine Heimatstadt. Hier lebe, wohne und arbeite ich gern.

- Was macht Schwarzenberg für Sie lebenswert?
Die Herzlichkeit der Menschen, deren Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft unter­ein­ander sowie die Individualität der verschie­denen Stadt- und Ortsteile; auch die Bodenständigkeit der Menschen. Alles was ich brauche, habe ich hier.

- Wo sehen Sie die Stärken und wo die Schwächen der Stadt?
Die Stärken unserer Stadt sehe ich in unserem Handel, der Wirtschaft, unseren Handwerkern und Dienstleistern sowie die breite Vereinslandschaft, aber auch die Infrastruktur – es gibt Angebote für alle Altersgruppen, welche sicher­lich an der einen oder anderen Stelle weiter ausbau­fähig sind.
Die Schwächen – zuneh­mend ein gerin­geres Miteinander zwischen den Menschen, aber auch zwischen Institutionen und Einwohnern. Das Motto ist oft: „Meckern statt Handeln“. Besser wäre „Was kann ich für meine Kommune tun?“.

- Was waren Ihre Beweggründe bzw. Ihre Motivation, sich für dieses Amt zu bewerben?
Nachdem ich im Januar Kenntnis nehmen musste vom Rücktritt unserer OBM Heidrun Hiemer, keimte in mir der Gedanke: Wäre das Amt auch etwas für mich?
Auch viele Schwarzenberger sind auf mich zuge­kommen und haben mit mir das Gespräch gesucht bezüg­lich WER? und mich in meinem Gedanken bestärkt.
Nachdem ich 15 Jahre für „Pro Schwarzenberg“ im Stadtrat aktiv tätig war, unter anderem Mitglied im Technischen Ausschuss und dem Finanzbeirat, und mein Streben immer etwas für Schwarzenberg zu tun, traf ich in Absprache mit meiner Familie die Entscheidung, mich für dieses Amt zu bewerben.

- Warum sind gerade Sie der rich­tige Kandidat für diesen Posten?
- Haben Sie wirt­schaft­liche und poli­ti­sche Bildung? Welche Grundqualifikationen haben Sie, gibt es ein Studium, Erfahrungen, Referenzen im poli­ti­schen Bereich?
Die Antwort auf diese beiden Fragen fasse ich zusammen.
In 15 Jahren Stadtrat, 5 Jahren Ortschaftsrat und von 2014 – 2019 Ortsvorsteher von Erla-Crandorf konnte ich viele Erfahrungen sammeln und diese nunmehr einbringen in dieses Amt.
Da ich in den 15 Jahren Stadtrat auch in mehreren Ausschüssen (Technischer A.; Finanzbeirat) und als Fraktionsvorsitzender ehren­amt­lich tätig war und somit großen Einblick in die poli­ti­sche Arbeit, aber auch in Verwaltungsabläufe bekommen habe, denke ich, kann man auch als Facharbeiter ein solches Amt begleiten.
Weitere Erfahrungen im wirt­schaft­lich-indus­tri­ellen Bereich erwarb ich während meiner mehr­jäh­rigen Tätigkeit am Standort vom VEB Formenbau Schwarzenberg/KUKA Werkzeugbau GmbH und Porsche Werkzeugbau GmbH. Während dieser Tätigkeit war ich auch mehrere Jahre im Betriebsrat tätig und dies auch als Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.
Im Jahre 2002 zählte ich zu den Gründungsmitgliedern des Heimat- und Schulvereines Erla-Crandorf e. V., den ich auch einige Jahre als Vorsitzender führte. Während dieser Zeit wurden feder­füh­rend durch den HSV Schulfeste und Dorffeste orga­ni­siert. Somit habe ich auch Erfahrung im Zusammenspiel von Stadtverwaltung und Vereinen bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.
Auch liegen mir die „kleinen Gärtner“ am Herzen. Den Kleingartenverein „Am Bärenackerweg e.V.“ mit 42 Parzellen/Mitgliedern habe ich schon seit vielen Jahren im Vorsitz. Des Weiteren arbeite ich seit vielen Jahren im Vorstand des Kreisverbandes der Kleingärtner Schwarzenberg e. V. mit und stehe auch diesem seit 2016 vor. Dieser Kreisverband des Altkreises Schwarzenberg hat 40 Mitgliedsvereine mit insge­samt ca. 1700 Mitgliedern.
Dies auch alles im Ehrenamt.

- Denken Sie wirk­lich, den Anforderungen zu genügen?
Ja, denn sonst würde ich mich nicht bewerben.

- Als Bürgermeister sind Sie Vorgesetzter von vielen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten im Schwarzenberger Rathaus. Welche Qualifikationen für die Führung einer großen Belegschaft bringen Sie mit?
Über 30 Jahre Berufserfahrung im Angestelltenverhältnis erfor­dert Kollegialität. Betriebsratserfahrung erfor­dert Vermittlungsgeschick. Vereine zu führen erfor­dert Fingerspitzengefühl, aber auch Durchsetzungsvermögen.
Ich denke, dass diese Erfahrungen vorliegen und ausrei­chen. Außerdem arbeiten im Rathaus und den städ­ti­schen Einrichtungen (Bauhof, Kitas, Schulen) fähige Teams, auf die ich zählen kann.
Und ein Credo von mir: Man wächst mit seinen Aufgaben.

- Speziell an die Kandidaten mit Parteizugehörigkeit: Was verbindet Sie mit Ihrer Partei und was war der Ausschlag, in diese Partei einzu­treten? An welchem Punkt Ihrer Biografie sind Sie Parteimitglied geworden?
Kommunalpolitisch aktiv wurde ich bereits vor der Wahl in den Stadtrat 2004, indem ich regel­mäßig den öffent­li­chen Teil der Stadtratssitzungen und Ausschüsse als neugie­riger Einwohner beiwohnte und so Einblick und Verständnis in Abläufe und Entscheidungsfindungsprozesse bekam.

- Reicht „Heimatstolz“, um ein derar­tiges Amt zu bekleiden?
Selbstverständlich nicht… Dazu gehört mehr.

- Wie stehen Sie persön­lich zum Thema Impfen?
Dazu gibt es viel Pro und Contra. Sicher sollte sich jeder infor­mieren und auch infor­mieren dürfen, um letzt­lich seine eigene Entscheidung zu treffen, ob jede Impfung wirk­lich für jeden Einzelnen sinn­voll ist.
Es muss natür­lich eine Regelung für öffent­liche Einrichtungen getroffen werden. Hierzu sollten möglichst die neuesten wissen­schaft­li­chen Erkenntnisse eine Grundlage bilden.
Dafür bin ich jedoch kein Fachmann. Das sollte diesen über­lassen werden.

Blick zurück, Blick nach vorn

- Was fanden Sie, ist in den letzten Jahren beson­ders gut und schlecht gelaufen?
Ein großes Plus unserer städ­ti­schen Verwaltung sehe ich in der viel­schich­tigen konzep­tio­nellen Arbeit, welche den Stadtrat und die städ­ti­sche Verwaltung in die Lage versetzen konnte, in der Gesamtstadt auf verschie­dene Fördermöglichkeiten/Fördertöpfe schnell und präzise reagieren zu können. Diese Arbeit ist in der gesamten Stadt in den verschie­denen bauli­chen und struk­tu­rellen Veränderungen erkennbar.
Geschuldet der schnell­le­bigen Zeit wurde es even­tuell an der einen oder anderen Stelle versäumt, die Einwohner über Entscheidungen ausrei­chend zu infor­mieren und aufzuklären/kommunizieren.

- Welche sind die Punkte, wo Sie das meiste Verbesserungspotenzial sehen?
Verhältnis zwischen „die Stadt“ und den Einwohnern und umgekehrt.

- Was würden Sie anders machen als Ihre Amtsvorgängerin?
Diese Frage würde ich gern nach näherem Einblick in Amtsgeschäfte und –tätig­keit beant­worten. Und sollte es die Notwendigkeit geben, in der Verwaltung Veränderungen herbei zu führen, so würde ich das gern intern klären. … So wie sich das für einen ordent­li­chen fairen Arbeitgeber gehört.

- Wo wollen Sie Prioritäten setzen?
Die Transparenz - Entscheidungen des Stadtrates und Umsetzungs-Prozesse im Rahmen der gesetz­li­chen Möglichkeiten erör­tern und umsetzen;
Erhalt aller städ­ti­schen Bildungs-/Kultureinrichtungen; Digitalisierung.

- Welches sind für Sie die größten und dring­lichsten Herausforderungen in Schwarzenberg?
Zum Einen: Erhalt der Industriearbeitsplätze, aber auch in Handwerk, Dienstleistungen und Handel sowie Verwaltung.
Zum Anderen: Förderung der Kinder und Jugendlichen durch fundierte Bildung, Ausbildung sowie Weiterbildungsangebote.
Damit meine ich auch, das Interesse und insge­samt die Wertschätzung für Handwerksberufe wieder mehr zu wecken.

- Wie gut kennen Sie die Haushaltslage der Kommune? Welche Ziele verfolgen Sie dies­be­züg­lich im mittel­fris­tigen Zeitrahmen (3 bis 5 Jahre)?
Mein Wissensstand (2019) besagt, dass wir in den nächsten Monaten bzw. nächstes Jahr als schul­den­frei gelten - Dank der sehr guten Arbeit der Finanzverwaltung und der Weitsicht der Stadträte in den vergan­genen Wahlperioden. Die größte Herausforderung wird in den nächsten Jahren darin bestehen, die Erwirtschaftung der Abschreibungsbeträge für Investitionen im Stadtgebiet abzu­si­chern. Dies ist eine Forderung, welche sich aus der Einführung der doppi­schen Haushaltsführung ergibt.

- Wie stehen Sie zum Thema Rückkehr in den kommu­nalen Arbeitgeberverband? Ich finde, die Stadtverwaltung braucht gute Mitarbeiter/innen, und die sollten nach Tarif bezahlt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur in Schwarzenberg nicht.

Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Schwarzenberg werden zwar nicht nach einem Flächen-Tarifvertrag bezahlt, aber meinem Wissen nach besteht zwischen der Stadtverwaltung Schwarzenberg und ver.di ein Haustarifvertrag. Die darin enthal­tenen Vereinbarungen gehören selbst­ver­ständ­lich von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand und können dann auch ange­passt werden.
Ich schätze ein, dass so eine indi­vi­du­el­lere und flexi­blere Bezahlung erfolgen kann – also beson­dere Leistungen auch beson­ders vergütet werden können.

Bürgerbeteiligung

- Was halten Sie von Bürgerbeteiligung auch über den Stadtrat und Arbeitsgruppen hinaus?
Ich würde mich über eine höhere Bürgerbeteiligung sehr freuen.
Jedoch wurde in den vielen Jahren meiner Stadtrat-Tätigkeit nur sehr selten die Bürgerfragestunde in Anspruch genommen. Auch an die einzelnen Fraktionen wurde kaum ein Anliegen heran getragen.
Ich hoffe, dass diese Möglichkeiten mehr genutzt werden. Jedes Mitglied des Stadtrates ist ja perma­nenter Ansprechpartner für die Schwarzenberger, z. B. in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, im Verein – immer besteht die Möglichkeit, einfach mal im Gespräch nach­zu­fragen und Anregungen oder Ideen einzu­bringen. Wie dann was umsetzbar ist, richtet sich nach den geltenden gesetz­li­chen Bestimmungen.

- Welche Formen der Bürgerbeteiligung würden Sie auf den Weg bringen? Werden Bürgerentscheide eingeführt?
Was ist in Ihren Augen Bürgerbeteiligung? Die Beteiligung der Bürger an Entscheidungen der Stadtverwaltung? Oder z. B. die Beteiligung am gesell­schaft­li­chen Leben? Es gibt so viele viel zu selten genutzte Möglichkeiten sich einzu­bringen. Lassen Sie uns darüber spre­chen, wenn ich im Amt bin.

- Wären Sie ein Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger?
Ich verstehe die Frage nicht… es kann doch gar nicht anders sein.

- Wie wollen Sie den Dialog suchen bzw. anbieten?
So wie schon immer – in Bürgersprechstunden, in Vereinen, im Gespräch über den Gartenzaun usw.
Ich halte z. B. nichts von „Kummerkästen“ oder „Beschwerdekisten“, womög­lich das Ganze noch anonym.
Für den Zweck des Gedankenaustausches werde ich eine Möglichkeit suchen und finden, welche sicher­lich auch elek­tro­ni­scher Art sein wird, soweit dies die verwal­tungs­recht­li­chen Vorgaben erlauben. Auch offene Portale für Diskussionen zwischen der Stadtverwaltung und Bürgern sowie umge­kehrt zu schaffen, sehe ich als sinnvoll.
Diese lassen Entscheidungen im Stadtrat trans­pa­renter werden.

- Sind Sie bzw. bleiben Sie bürgernah?
Das habe ich auf jeden Fall vor, denn ich möchte ja auch weiterhin gern durch meine Heimatstadt laufen.

- Wie stellen Sie sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Ihrer Regie vor?
An der bewährten Praxis der Pressegespräche werde ich in jedem Fall fest­halten; aber auch die Möglichkeiten durch die Digitalisierung zu nutzen, soweit dies die verwal­tungs­recht­li­chen Vorgaben erlauben.

Stadtentwicklung

- Was möchten Sie zur Stadtentwicklung beitragen?
In welchem Bereich meinen Sie Stadtentwicklung?
Sport? Kultur? Handel und Versorgung? Bildung? Wohnen und Umfeld? Sicherheit? Tourismus? usw.
In allen Bereichen gibt es Entwicklungsmöglichkeiten und auch Notwendigkeiten, welche sich durch äußere Einflüsse (z. B. Hochwasser oder Klimaveränderung) ergeben.
Ich picke mal ein Thema heraus:
Vermarktung des „Produktes“ Stadt Schwarzenberg mit allen Ortsteilen.
Seit der Gründung bin ich aktives Mitglied der Arbeitsgruppe „Stadtmarketing“. Viele Anregungen von „außen“ haben wir schon beleuchtet, vieles erfolg­reich umge­setzt, manches probiert und wieder verworfen, weil es sich nicht bewährt hat. Vieles liegt auch schon als Studie vor, was noch umge­setzt werden soll.

- Wie schaut es mit sinn­vollen Stadtbelebungskonzepten aus?
Oft hört man von Stadtbelebung. Meinen Sie damit nur die Altstadt oder die gesamte Stadt Schwarzenberg mit allen Stadt- und Ortsteilen?
Für mich heißt Stadtbelebung die Belebung der gesamten Stadt – also auch die kleine Drogerie oder der Bäcker des jewei­ligen Ortsteils. In jedem Stadtteil gibt es spezi­elle kleine Besonderheiten. All diese sollten Schwarzenberg als attrak­tive und lebens­werte Stadt ausma­chen, nicht nur unsere Altstadt.
Und hier sind wir ALLE gefragt, diese Potentiale zusam­men­zu­tragen und als Paket anzu­bieten. Unsere Stadt ist attraktiv und kann noch attrak­tiver werden für Jung und Alt und unsere Gäste.

- Wie wollen Sie die Stadt fit für den Klimawandel machen?
Nicht nur als Vorsitzender des Kreisverbandes der Kleingärtner und eines Kleingartenvereines liegt mir unsere wunder­schöne Natur am Herzen. Und es gibt heute schon viele Einwohner – zu denen ich und meine Frau zählen - die ein großes Umweltbewusstsein haben.
Dieses weiter zu sensi­bi­li­sieren auf allen mögli­chen Ebenen ist wichtig.
Deshalb lege ich großen Wert auf Information und Austausch, viel­leicht auch in Form einer kleinen Ausstellung mit wech­selnden Themen - viel­leicht in einem leer stehenden Geschäft? - even­tuell in Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen unserer Stadt oder/und z. B. NABU, BUND oder der Schreberjugend.

- Digitalisierung oder Nostalgie?
Beides hat seine Berechtigung, am rich­tigen Platz.

- Wie möchten Sie neue Firmen für Schwarzenberg gewinnen?
Aufgrund unserer topo­gra­phi­schen Lage ist es sicher­lich schwierig, weitere Gewerbeflächen/Industrieflächen für Großansiedlung in Schwarzenberg zu finden und einzu­richten. Deshalb ist es wichtig, vorhan­dene Brachflächen zu revi­ta­li­sieren und für klein- und mittel­stän­di­sche Unternehmen anzu­bieten. Dafür ist es notwendig, die entspre­chende Infrastruktur vorzu­halten, insbe­son­dere ein leis­tungs­fä­higes Internetangebot. Denn viele kleine Firmen, auch im krea­tiven Bereich, benö­tigen ein gut ausge­bautes Netz.

- Wie wollen Sie Schwarzenberg für den Tourismus attrak­tiver machen?
Diese Frage habe ich oben zum Thema Stadtentwicklung schon mit ange­schnitten. Beides gehört zusammen. Wir sind zwar Urlaubsgebiet, aber nicht um jeden Preis. Sowohl hier zu wohnen als auch Urlaub zu machen sollten im Einklang sein.
Auch die touris­ti­schen Angebote müssen finan­zierbar bleiben und auch von Menschen von hier bedient werden können (Personalmangel).

- Was tun Sie für die Erhaltung der histo­ri­schen städ­ti­schen Altbausubstanz?
Der Begriff „städ­tisch“ heißt, im Eigentum der Stadt Schwarzenberg. Ich vermute aber, Sie meinen die Frage allgemeiner.
Es gibt bereits seit vielen Jahren Förderprogramme, welche über Bund und Land bereit­ge­stellt werden, u. a. auch in Co-Finanzierung durch die Stadt, um den Eigentümern die Möglichkeit zu geben, die wunder­schöne histo­ri­sche Altbausubstanz zu erhalten. Hier ist aus meiner Sicht zu prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, die entspre­chenden Gebietskulissen zu erwei­tern bzw. anzu­passen, soweit dies die Förderrichtlinien zulassen.

- Wie sehen Sie Schwarzenberg in 10 Jahren?
Dazu fehlen mir einfach die hell­se­he­ri­schen Fähigkeiten.
Aber es ist davon auszu­gehen, dass die Einwohnerzahl weiter sinken wird, die Alterspyramide sich womög­lich weiter sehr kopf­lastig entwi­ckeln wird. Sinkende Einwohnerzahlen bedeutet aus heutiger Sicht auch weniger Finanzausstattung für den städ­ti­schen Haushalt, und eine immer älter werdende Bevölkerung stellt uns vor Herausforderungen, welche wir alle gemeinsam bewäl­tigen müssen.
Lassen Sie uns das gemeinsam angehen und gemeinsam handeln, um diese Entwicklung positiv zu beein­flussen, damit wir auch in 10 Jahren noch eine lebens­werte Heimatstadt haben!

Leben und Wohnen

- Welche Pläne haben Sie, um Akademiker, Gewerbetreibende und junge Familien in der Stadt anzu­ziehen bzw. zu halten?
Durch gezielte Marketingaktionen und Messen kann die Stadt Schwarzenberg versu­chen, Akademiker in unsere Stadt zu bringen. Unsere aus meiner Sicht sehr güns­tige Verkehrsanbindung versetzt uns in die Lage, auch Akademiker, welche in den Ballungszentren arbeiten, zum Wohnen und Leben nach Schwarzenberg „zu locken“. Dies trifft glei­cher­maßen für Gewerbetreibende zu. Auch unsere vorhan­dene – an der einen oder anderen Stelle ausbau­wür­dige – Infrastruktur können da gute Angebote sein.
Für junge Familien sind attrak­tive Arbeitsplätze, gute Bildungsangebote sowie zeit­ge­mäße Angebote zur Kinderbetreuung (z. B. bei Schichtarbeit) wich­tige und entschei­dende Argumente für die Wohnortwahl. Des Weiteren ist es wichtig, auch ein gutes gastro­no­mi­sches und kultu­relles Angebot vorweisen zu können. Hier kann aller­dings die Kommune nur bedingt in wirt­schaft­liche Gegebenheiten eingreifen.
Die Rahmenbedingungen für das Wohlfühlen von einer­seits Industrie/Gewerbe/Handel und ande­rer­seits Menschen jeden Alters und jeder gesell­schaft­li­chen Schicht können wir gemeinsam beein­flussen und gestalten - das Materielle durch städ­ti­sche Investitionen, aber auch jeder Einzelne kann an der Verbesserung der Innen- und Außenwirkung (Image) unserer gemein­samen Stadt mitwirken.

- In welchem Umfang planen Sie Bauland zu schaffen?
Ein sehr schwie­riges Thema…
Ich finde, in den letzten Jahren wurde in der Stadt Schwarzenberg ein guter Weg einge­schlagen, indem man bei der Findung von Bauland vorwie­gend auf Lückenbebauung gesetzt hat und nur punk­tuell größere Wohnbaulandflächen ausge­wiesen hat.
Diesen Weg würde ich gern weiter verfolgen, zumal uns in den nächsten Jahren – so sind zumin­dest meine Befürchtungen – die Thematik von frei werdenden/leerstehenden Wohngebäuden, speziell in den Ortsteilen, aufgrund der Altersstruktur ereilen wird.

- Werden die Spielplätze endlich modernisiert?
Grundsätzlich muss unter­schieden werden, handelt es sich um einen kommu­nalen Spielplatz oder einen Spielplatz, der sich in Privateigentum befindet – wie z. B. von den Wohnungsgesellschaften.
Die Kommune ist nur für die kommu­nalen Spielplätze verantwortlich.
Welche Spielplätze sind hier genau gemeint?
Die kommu­nalen Spielplätze in Schwarzenberg werden regel­mäßig von befä­higten Mitarbeitern des städ­ti­schen Bauhofes kontrol­liert und gewartet sowie in regel­mä­ßigen Abständen auch vom TÜV kontrol­liert. Sollten bei den Kontrollen und Prüfungen Schäden oder Unfallquellen entdeckt werden, werden die Spielgeräte umge­hend gesperrt und zeitnah repa­riert – oder ggf. auch ausge­tauscht. So ist zumin­dest mein Kenntnisstand. Bezüglich Modernisierungen oder Umgestaltungen wurden in den letzten Jahren bereits mehrere Spielplätze im Stadtgebiet um- und neu gestaltet. Meist ging dies in Zusammenhang mit Baumaßnahmen im Umfeld einher.
Hier wurde meis­tens dem Spielplatz auch ein Thema aus dem näheren Umfeld vorge­geben, z. B. Spielplatz an der Hauptwache – Thema Feuerwehr, Spielplatz am Bräuerteich – Thema Piraten, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Aktuell laufen Maßnahmen im Bereich Spielplatz Sachsenfeld.
Ja, der eine oder andere Spielplatz im Stadtgebiet könnte eine Aufwertung vertragen, und hier ist man schnell bei der Frage: Welche Art von Spielgeräten werden hier gewünscht? Welche Altersgruppe? Und lassen die topo­gra­phi­schen Bedingungen diese Art von Spielgeräten zu (z. B. starke Hanglage usw.)?
Auch ein nicht zu unter­schät­zender Aspekt ist die gene­relle Lage und Positionierung des Spielplatzes im Stadtgebiet. Das gegen­sei­tige Miteinander von Nutzern und Anwohnern ist bei der Planung und Gestaltung von nicht geringer Bedeutung.

- Was sind konkrete Maßnahmen gegen den demo­gra­fi­schen Wandel?
Das ist ein gesell­schafts­po­li­ti­sches Problem. Konkrete Maßnahmen gegen den demo­gra­phi­schen Wandel kann es so nicht geben. Geeignete Maßnahmen, um die Entwicklung positiv zu beein­flussen, habe ich im ersten Frageblock unter „Leben und Wohnen“ bereits dargelegt.

- Wie sieht es mit nach­rü­ckenden jungen Ärzten aus, beson­ders Augenärzten? Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?
Die Ansiedlung von Fachärzten jegli­cher Art ist sicher­lich eine wich­tige und zukunfts­wei­sende Problematik. Diese ist aller­dings aus meiner Sicht nicht nur allein durch die Verantwortungsträger auf kommu­naler Ebene zu bewerk­stel­ligen. Hier ist auch die Landes- und Bundespolitik aufge­for­dert, durch geeig­nete Lenkungsmaßnahmen dem Fachärztemangel speziell im länd­li­chen Raum entgegen zu wirken. Sicherlich kann eine Kommune aktiv Werbung betreiben, um Fachärzte ansie­deln zu können. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Beantwortung der Frage bezüg­lich Akademiker/Gewerbetreibende/junge Familien – Innen- und Außenwirkung (Image). Und hier sind wir alle gefordert.

- Wie wird mit dem Drogenproblem in der Stadt umge­gangen? Welche Lösungen werden da angestrebt?
In mir kommt die Frage auf – welche Art von Drogen/Suchtmittel meinen Sie? Denn auch Alkohol und Nikotin können schnell zur Droge, also zum Suchtmittel werden – und ebenso Computer/Tablet/Handy…
Aber Sie meinen sicher­lich eher Crystal & Co. Und hier ist es umso wich­tiger, wie bei allen Suchtmitteln: Aufklären, aufklären, aufklären!!! – Und nicht wegschauen! Und das auf allen gesell­schaft­li­chen Ebenen.
Wenn man von Handel solcher Substanzen Kenntnis erlangt, sollte man so viel Zivilcourage haben, die Polizei zu informieren.
Wichtig ist, auch dies­be­züg­lich mehr die Kinder- und Jugendarbeit zu fördern, Jugendliche einzu­be­ziehen, Präventionsarbeit zu leisten. Hierbei sehe ich die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Polizei und Vereinen/Organisationen als sinn­voll und wichtig an.

- Setzen Sie sich für eine dauer­hafte Besetzung der Polizeistation in Schwarzenberg ein?
JA! Denn wir alle wollen und sollen uns sicher fühlen.
Und hier muss ich an die Schwarzenberger Bevölkerung zur Mitarbeit appel­lieren. Das haben wir gemeinsam in der Hand. Wenn Ihnen etwas auffällt an Unrecht, z. B. Schlägereien, Beschädigungen oder gar Straftaten etc.– rufen Sie die Polizei an!
Erst wenn der notwen­dige Bedarf auf diese Weise aufge­zeigt und doku­men­tiert wird (statis­tisch erfasst) – und den Bedarf haben wir in Schwarzenberg auf jeden Fall – wird auch die Landespolitik in Zugzwang gesetzt, mehr Einsatzkräfte einzu­setzen und mehr Dienststellen (24/7) zu besetzen.

- Wir haben eine wunder­volle Feierstätte und eine tolle Naturbühne. Leider sind Veranstaltungen auf diesen sehr rar gesät. Ich würde mir mehr Theaterveranstaltungen, Konzerte etc. wünschen, siehe Naturbühne Greifensteine. Haben Sie dahin­ge­hend Ideen?
Ja. Speziell die Vermarktung der Veranstaltungen auf der Waldbühne wurde schon vor Jahren an eine Agentur über­geben. Leider oder glück­li­cher­weise ist unsere Waldbühne ein Open-Air-Veranstaltungsort. Demzufolge ist das Wetterrisiko nicht uner­heb­lich. Deshalb gehen große Konzertveranstalter mit ihren aufwen­digen Bühnenshows lieber in Konzerthallen, auch wenn dort das Flair für den Besucher nicht so schön ist. Diese Agentur ist trotzdem bestrebt, durch Anwerbung z. B. hoch­wer­tiger Künstler und Künstlerinnen das finan­zi­elle Risiko für eine Veranstaltung zu minimieren.
Dies ist aber aus o. g. Gründen sehr schwierig.
Ein weiterer Aspekt, warum die Anzahl von Großveranstaltungen auf der Waldbühne begrenzt ist, sind sowohl die Thematik Zuwegung zur Waldbühne für den Technik-An-und-Abtransport, die Lenkung der Besucherströme als auch die begrenzten Großraum-Parkmöglichkeiten im Umfeld der Waldbühne.
Aus meiner Sicht sollte man versu­chen, in den nächsten Jahren einen gesunden Mix aus Großveranstaltungen (hoch­wer­tige Künstler) und Kleinveranstaltungen wie das Format „Waldbühne mal anders“ anzu­bieten. Wobei die Anzahl der Gesamtveranstaltungen begrenzt sein sollte, um die angren­zenden Wohngebiete nicht über die Maßen zu stra­pa­zieren. Auf die Beeinträchtigungen und Hinterlassenschaften nach Großveranstaltungen im näheren und weiteren Umfeld möchte ich hier nicht weiter eingehen…
Bezüglich Naturbühne wäre es mehr als wünschens­wert, wenn es hier übers Jahr verteilt kultu­relle Angebote geben könnte. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass sich in diesem Areal neben dem klas­si­schen Kulturangebot wie Sommerkino, Theater… auch der eine oder andere Verein oder Verband vorstellen und neue Mitglieder werben kann, viel­leicht auch für ein Jugendprojekt? (s. Präventionsarbeit Thema Drogen).

- Welche Vorstellungen haben Sie für die Förderung der Vereine der Stadt, insbe­son­dere die, die sich für Kinder enga­gieren? Welche konkreten Ideen haben Sie dafür?
Da ich ehren­amt­lich sehr stark in der Vereinslandschaft inte­griert bin, liegt mir die Förderung der Vereine sehr am Herzen. Eine Aussage zur Unterstützung und Förderung von Vereinen, welche auf alle oder auch nur einen Großteil unserer in der Stadt ansäs­sigen Vereine beziehen würde, wäre nach Gießkannenprinzip und hier der Sache nicht dien­lich, da jeder Verein indi­vi­duell ist und somit auch indi­vi­du­eller Unterstützung bedarf. Eines haben aber alle Vereine gemein: Sie benö­tigen Mitglieder/Mitstreiter. Öffentlichkeitswirksame Aktionen bei Angeboten der Stadt/Stadtfesten usw. durch die Vereine, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, befür­worte ich.
Viele Vereine und speziell die Vorstände hadern mit der Thematik: „Die Bürokratie und die Zettelwirtschaft wird immer größer.“ Hier sehe ich großen Bedarf, vor allem jene Vorstände zu unter­stützen bezüg­lich Schulungen in den Bereichen Finanzen, Datenschutz, Vereinsrecht allge­mein…, die keinem Dachverband angehören.
Aus meiner Erfahrung unter­stützt die Stadtverwaltung Schwarzenberg Vereine schon sehr stark.
Gerade mit dem Förderprogramm „sozial genial“ können viele kleine Projekte auch kurz­fristig geför­dert werden. Leider nutzen nicht alle Vereine diese Fördermöglichkeit, obwohl seitens der Stadtverwaltung Informationsveranstaltungen und –hefte hierzu ausge­reicht werden.

- Gibt es Überlegungen für ein neues Freibad in Schwarzenberg? Wenn ja, welche?
Nein, und ich würde dies auch nicht befürworten.
Das Sonnenbad im Stadtteil Sonnenleithe wurde für die Schwarzenberger als wetter­un­ab­hän­giges Bad gebaut, das viel­seitig genutzt werden kann – Schwimmunterricht usw. Inzwischen wurde auch ein Saunateil ange­baut. Ein Bad ist immer ein Zuschuss-Geschäft für die Stadtverwaltung. Und es gibt umlie­gend in Raschau-Markersbach, Antonsthal, Johanngeorgenstadt, Lauter… Freibäder, die genutzt werden können.

- Was halten Sie von öffent­li­chen Bücherschränken? Würden Sie die Aufstellung eines öffent­li­chen Bücherschranks in Schwarzenberg – zum Beispiel in der Altstadt – unterstützen?
Das wäre eine gute Idee. Ich nutze dies auch gern, wenn wir z. B. im Urlaub sind.
Und nicht nur in der Schwarzenberger Altstadt, sondern gern auch in mehreren Ortsteilen oder anderen Standorten. Nur sollte es klar gere­gelte Verantwortlichkeiten geben, z. B. was ist, wenn das Umfeld durch Verunreinigung in Mitleidenschaft gezogen wird.

Jugend

- Wie wollen Sie der Abwanderung der Jugend entgegenwirken?
- Was sind Ihre Ansätze, um Jugendlichen mehr Attraktivität in der Stadt zu bieten?
- Was würden Sie tun, um Schwarzenberg für jüngere Leute (Alter zwischen 15 und 30) wieder attrak­tiver zu machen? Sowohl in Bezug auf den Arbeitsmarkt (kaum einer meiner Schulfreunde wohnt noch hier, fast alle sind wegge­zogen bzw. kamen nach dem Studium nicht mehr zurück) als auch die Freizeitgestaltung betref­fend. Mir fällt immer wieder das Beispiel ein, dass damals Engel in Zivil jedes Jahr auf der Naturbühne spielten. Solche Sachen würde ich mir gerne wieder wünschen.

Die Abwanderung der Jugend ist ein schon seit vielen Jahren bekanntes Problem. Wie Sie selber in Ihrer Fragestellung schon formu­lieren, kommen viele Jugendliche nach ihrem Studium nicht mehr in die Heimat zurück. Woran liegt das? Zum einen an den mögli­chen vorhan­denen Arbeitsplätzen, teil­weise wurde etwas studiert, wozu es hier in der Region gar keine Arbeitsstellen gibt, und zum anderen hat man seinen Lebensmittelpunkt durch mehr­jäh­rigen Aufenthalt (Studium) in einer anderen Region Deutschlands gefunden.
Hier möchte ich mal einen ganz anderen Aspekt anführen. Unsere Handwerker suchen hände­rin­gend nach Lehrlingen und/oder gut ausge­bil­deten Fachkräften, aber leider wollen immer mehr junge Leute studieren. Und dann ist die Gefahr groß, dass diese nach ihrem Studium nicht mehr in die Region zurück­kehren. Wir sollten also alle gemeinsam darauf hinwirken, dass auch ein gut ausge­bil­deter Handwerker ein attrak­tiver Berufsweg ist.
Bezüglich der Anfrage zum Kulturangebot auf der Wald- und Naturbühne: Wenn es privat­wirt­schaft­liche Anbieter von derar­tigen Kulturangeboten gibt und diese diesen Veranstaltungsort auch nutzen möchten, sollte man prüfen, ob dieses Angebot der aktu­ellen Nutzungsordnung entspricht. Dann steht dem nichts im Wege.

- Viele Jugendliche vermissen ein Jugendzentrum in Schwarzenberg, in dem es viel­fäl­tige Angebote der offenen, außer­schu­li­schen Jugendarbeit gibt. Würden Sie die Errichtung/Gründung eines Jugendzentrums befür­worten und voran­treiben? Falls ja, wie konkret? Falls nein, warum nicht?
Selbstverständlich unter­stütze ich den Stadtratsbeschluss, welcher am 20.07.2020 mehr­heit­lich im Stadtrat gefasst wurde bezüg­lich der Errichtung eines Jugendzentrums Neustadt. Aus meiner Sicht sind die veran­schlagten Gesamtkosten von 1,2 Mio Euro eine gute Investition in die Zukunft unserer Jugend von Schwarzenberg.
Des Weiteren würde ich mir wünschen, dass auch die bereits vorhan­denen Kinder- und Jugendzentren mehr genutzt werden. Hier fällt mir z. B. das in Schwarzenberg-Heide vom Kinderschutzbund ein. Leider sind dort relativ wenige Kinder und Jugendliche anzu­treffen, obwohl es gute Angebote gibt. Nach der Sanierung des „Hauses der Vereine“ wird dieses Kinder- und Jugendzentrum größer und attrak­tiver sein und ich hoffe, dass dies schon einmal mehr Jugendliche anzieht.
Auch die anderen Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Sport- und Kulturvereine sollten mehr genutzt werden.

Verkehr

- Das Fahrrad oder E-Bike ist ein ökolo­gisch einwand­freies Fortbewegungsmittel und fördert die indi­vi­du­elle Fitness. Würden Sie dafür sorgen, dass Radwege in Schwarzenberg und Umgebung (in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und dem Landkreis) ausge­baut bzw. neu ange­legt werden? Falls ja, welcher Zeitplan erscheint Ihnen realis­tisch? Falls nein, warum nicht?
Die Problematik Radwege ist nicht neu. Seit vielen Jahren gibt es Ideen, Diskussionen und Umsetzungen dort, wo es möglich war. Wenn ein Straßenneubau ansteht, ist die Einplanung von Radwegen sinn­voll. Jedoch sollten wir nicht vergessen, dass hier im Gebirge andere Bedingungen herr­schen als im Flachland. Viele Einwohner haben ihr Grundstück bis zur Straße und wollen ungern etwas für Radwege abgeben. Dies ist schon bei der Verbreiterung von Fußwegen wegen der vorge­schrie­benen Regelungen oft schwierig.
Des Weiteren sollte bei der Betrachtung mögli­cher Planungskorridore analy­siert werden, welches Nutzungsspektrum (Häufigkeit, Fahrt zur Arbeit, Tourismus…) zu erwarten ist.

- Wie wollen Sie das Chaos der Straßensperrungen in den Griff bekommen? Wie soll die Verkehrsplanung gestaltet werden?
Hier sehe ich eine konkrete Abstimmung von Kommune/Landkreis/Land/Bund wichtig und notwendig.
Derzeit wurden zum Beispiel zwei Baustellen aufein­ander abge­stimmt – Erlaer Straße (Einmündung Uferstraße) und S 272 Lidl-Kreuzung.
Hier spielt leider auch die Leistungskraft der Baufirmen eine große Rolle. Bauverzug kann eine noch so genaue Planung schnell zunichte machen. Dies ist ein Problem, das es anzu­gehen gilt.

- Welches trag­fä­hige Parkraumkonzept planen Sie für die Altstadt – sei es für Besucher oder Anwohner?
Auch hier wurden durch die Stadträte aus meiner Sicht zukunfts­ori­en­tierte und nach­hal­tige Beschlüsse gefasst. Ich bin ein abso­luter Befürworter für das drin­gend notwen­dige Parkhaus am Forstparkplatz. Und die Betreibung des Parkhauses muss mit einer Veränderung des Parkraumkonzeptes in der Altstadt und den angren­zenden Bereichen einhergehen.

- Sind alter­na­tive Verkehrslösungen parallel zur B 101 geplant?
Da es sich bei der B 101 um eine Bundesstraße handelt, kann ich dies­be­züg­lich keine Stellung abgeben. Ob das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) intern etwas plant, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sich der Stadtrat bereits vor mehreren Jahren von der Idee verab­schie­dete, die B 101, begin­nend im Bereich Neuwelt bis zum Viadukt, gerad­li­niger zu verlegen.

Stadtbibliothek

- Welchen Stellenwert hat die Stadtbibliothek als Ort der Stadtgesellschaft für Sie?
- Gehört die Einrichtung Bibliothek zur Infrastruktur der digi­talen Strategie?
- Wird die Rolle der Bibliothek bei Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz finan­ziell untermauert?
- Vor der poli­ti­schen Wende gab es in Schwarzenberg ein gut ausge­bautes Netz an Zweigstellen der Bibliothek in Stadtteilen und Schulen. Nach dem Wegfall der Zweigstellen gab es kurz­fristig einen Bücherbus, der auch im Altlandkreis Schwarzenberg unter­wegs war. In einigen Stadtteilen entstehen gerade wieder neue sozio­kul­tu­relle Zentren – gehört da nicht eine Außenstelle der Bibliothek mit entspre­chender perso­neller Besetzung dazu?
- Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, der rich­tige Umgang mit verschie­denen Medien kann nicht von allein erlernt werden. Schulbibliotheken sind in unseren Schulen nur ansatz­weise vorhanden, aber leider ohne fach­liche Betreuung. Wie stehen Sie zu einem profes­sio­nel­leren Umgang (Ausstattung, Finanzierung Medien, Fachpersonal) mit Schulbibliotheken?

Aus meiner Sicht gehören Bibliotheken zum Bildungsangebot einer Stadt. Dies wird auch so bleiben in Zeiten der Digitalisierung. Hier ist zu prüfen, ob sich die Angebote einer Bibliothek vom klas­si­schen Buch zu einem Mix von verschie­denen Medien entwi­ckeln soll/kann/muss.
Die Aufgabe einer Bibliothek (städ­tisch) sehe ich perspek­ti­visch auch in der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz bei entspre­chender fach­li­cher Kompetenz.
Die Bibliothek ober­halb der Stadtschule wird durch Fachkräfte betreut und hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt.
Bezüglich Schulbibliotheken – gibt es dafür den Bedarf? Welches Spektrum sollte dabei abge­deckt werden? Oder macht es nicht viel­leicht mehr Sinn, ein zentrales Angebot zu haben, aber dafür fach­lich und inhalt­lich breit aufgestellt?

Bildung

- Welche konkreten Maßnahmen sollen in Ihrer Amtszeit im Bildungsbereich umge­setzt werden? Sollen Schulgebäude weiter saniert werden? Erhalten Schülerinnen und Schüler aus einkom­mens­schwa­chen Familien Notebooks und weitere Förderung (Zuschüsse zum Internetanschluss, falls keiner vorhanden ist oder gesperrt wurde), um online lernen zu können? Wie wird die Musikschule weiter geför­dert – auch und vor allem für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht für die Förderung aufkommen oder ihre Kinder in viel­fäl­tiger Weise unter­stützen können? Übernimmt die Stadt Kosten für Leihinstrumente?

Wichtig für die nächsten Jahre in Bezug auf Bildung in Schwarzenberg ist der drin­gende Erhalt aller vier vorhan­denen Grundschulen in den beiden Schulbezirken sowie der Fortbestand der Oberschule, und auch das Gymnasium muss zwin­gend in Schwarzenberg erhalten werden. Ebenfalls erhal­tens­wert sind alle anderen Bildungsangebote wie z. B. das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft und Sozialwesen am Hofgarten. Des Weiteren sind in den Schulgebäuden notwen­dige Investitionen in Ausstattung und Haustechnik sowie Gebäudesubstanz zu erbringen. Gleiches gilt natür­lich auch für Kindertagesstätten.
Die Digitalisierung ist in den vergan­genen Jahren massiv voran geschritten und hat auch keinen Halt gemacht vor den Bildungsangeboten. Hier sehe ich zum einen drin­genden Handlungsbedarf in der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte in Bezug auf Umgang, Nutzung mit IT-Geräten, zum anderen aber auch in der Ausstattung der Einrichtungen. Dies geht einher mit der aus meiner Sicht einheit­li­chen Grundausstattung mit IT-Geräten mit entspre­chender Softwareausstattung, ähnlich dem klas­si­schen Schulbuch. Um dies gesamt­ge­sell­schaft­lich stemmen zu können, kann der geschlos­sene Digitalpakt nur ein Anfang sein. Auch entspre­chende Fördermöglichkeiten und Unterstützungen sollten aus meiner Sicht nicht aus dem städ­ti­schen Haushalt gestemmt werden, sondern sind landes­po­li­ti­sche, wenn nicht gar bundes­po­li­ti­sche Aufgaben.
Ein weiterer wich­tiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Frage, inwie­weit denn auch die Eltern fit sind im Bereich Digitalisierung und die Schüler ggf. unter­stützen können.
Dies alles sollte einmal genauer analy­siert werden, um even­tuell notwen­dige Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten zu generieren.

Corona

- Wie gehen Sie als Bürgermeister mit Corona um?
- Welche Wege sehen Sie, lokale Unternehmen bei den Herausforderungen mit der Corona-Krise zu unterstützen?
- Wie stehen Sie zu Menschen, die sich weigern, Infektionsschutzmaßnahmen einzu­halten (und dies mit Verschwörungsideologien rechtfertigen)?

Als Wahlbeamter bin ich verpflichtet, die von der Landes- oder Bundesregierung erlas­senen Gesetze und Verordnungen voll­um­fäng­lich umzusetzen.
Durch die Corona-Krise in wirt­schaft­lich in Not gera­tene Unternehmen/Geschäfte können Förderungen bean­tragen, speziell im Bereich Beschäftigte ist ein gutes Mittel die Beantragung und Ausreichung von Geldern in Zusammenhang mit Kurzarbeit.
Infektionsschutzmaßnahmen sind Bestandteil der erlas­senen Gesetze und Verordnungen bzw. sind im privaten Bereich Hausrechtsangelegenheiten und müssen umge­setzt werden.

Rechts(extrem) und links(extrem)

- Schwarzenberg war in den vergan­genen Jahren wieder­holt aufgrund rechts­extremer Umtriebe in den Medien (z. B. Die Zeit, mdr, Die Welt, Belltower.News). Wie posi­tio­nieren Sie sich hier und wie wollen Sie die Zivilgesellschaft unter­stützen, die sich gegen rechte Parteien wie NPD oder rechte Vereine wie Freigeist positioniert?
Wir leben in einer Demokratie. Und solange eine Partei oder Vereinigung durch den Verfassungsschutz nicht verboten wird, dürfen diese ihre Meinungen auch öffent­lich kundtun.

- Wie wird zukünftig mit dem „rechten“ Flügel in der Bevölkerung umge­gangen bzw. wie ist geplant, mit Veranstaltungen von einschlägig bekannten Personen wie Stefan Hartung, der NPD, Freigeist oder AfD in der Stadt umzu­gehen? In der Presse liest man dann, SZB ist eine Nazi-Hochburg, was sicher der Wirtschaft, Tourismus usw. schadet. Wie gehen Sie dieses Problem an?
Versammlungen müssen bei der Versammlungsbehörde (LRA) bean­tragt werden. Hier werden diese auch geneh­migt oder nicht. Die Genehmigung erfolgt meist mit Auflagen. Verhindern kann man es nicht. Und die Darstellung in Funk und Presse kann man schlecht beein­flussen, da in Deutschland auch Pressefreiheit herrscht. Sicherlich schadet die Berichterstattung der Wirtschaft und dem Tourismus, aber hier sind wir alle gefor­dert, die Innen- und Außendarstellung positiv zu gestalten.

- Was werden Sie gegen den immer stärker aufkei­menden Rassismus bzw. Ethnopluralismus in der Region tun und wie setzen Sie sich im Gegenzug für Weltoffenheit, Vielfältigkeit und Demokratie ein?
Ich werde Gesprächsrunden mit verschie­denen Partnern für poli­ti­sche Bildung anbieten.

- Kennen Sie die „Verfassunggebende Versammlung“?
Diese Begrifflichkeit ist mir bekannt.

- Wie ist Ihre Einstellung gegen­über der Antifa?
Alles was extrem ist, egal ob rechts oder links, lehne ich persön­lich ab. Dialog ist wichtig.

- Wie stehen Sie zum Festival „Stains in the Sun“?
Dies kann zur poli­ti­schen Bildung beitragen.

Zu guter Letzt: Wie denken Sie über …

- Anton Günther – immer wieder aktuell

- art-figura – fester Bestandteil der Schwarzenberger Kunst- und Kulturlandschaft

- Bildungsticket – gute Sache, wird drin­gend benö­tigt zur Mobilität (zentrale Bildungsangebote)

- Elisabeth Rethberg – geboren in Schwarzenberg in der Obergasse, sollte man wieder mal würdigen

- Erzbergwerk der SME im Luchsbachtal – Fluch und Segen

- Erzgebirge – mei Haamit

- Flüchtlinge – gesell­schaft­liche Herausforderung

- Friedliche Revolution – 1989 geschicht­lich genial, leider ist viel auf der Strecke geblieben

- Friedrich Emil Krauß – Unternehmer, Erfinder, große Persönlichkeit seiner Zeit

- Gendern – inter­es­sante Diskussion um Sprache

- Heidrun Hiemer – Danke für 19 Jahre sehr gute Arbeit mit viel Weitsicht als Stadtoberhaupt

- Inklusion – Jede/r ist indi­vi­duell und gehört dazu

- LGBT – siehe Inklusion

- Naturschutz – geht uns alle an, aber bitte nachhaltig

- ÖPNV – ausbau­fähig und abgestimmter

- Osten – Himmelsrichtung

- Parkhaus am Forstparkplatz – drin­gend notwendig

- Regionale Produkte – müssen mehr auf den Markt und gekauft werden

- Rockelmannpark – sehr schön, ich würde beim Spaziergang gern mehr Leute dort treffen

- Schlossbergtunnel – genialer Veranstaltungsort

- Städtepartnerschaften – unbe­dingt erhal­tens­wert, nicht nur städ­ti­sche Aufgabe sondern Begegnungen von Mensch zu Mensch

- Stadtmarketing – notwendig, um das Produkt „Stadt Schwarzenberg“ zu vermarkten

- Stolpersteine – im Boden verlegte kleine Gedenktafeln

- Wende – siehe fried­liche Revolution

- Würdigung Ehrenamt – muss nicht immer mate­ri­eller Art sein, oft reicht schon die Wertschätzung aus den eigenen Reihen und darüber hinaus

Fragebogen Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg 2020: Antworten von Erik Weber

Eine Frage vorab

- Wie viele Menschen leben aktuell in Schwarzenberg und wie ist die Altersstruktur?
Antwort: ca. 17.500 Einwohner / Altersstruktur durch­schnitt­lich 48,8 Jahre

Zur Person

- Bitte erzählen Sie etwas über sich: Wer sind Sie, was machen Sie?
Antwort: Mein Name ist Erik Weber, 50 Jahre alt, verhei­ratet, 2 Kinder wohn­haft in Bermsgrün
gelernter Werkzeugmacher, selb­ständig seit 1991 als Gastronom & Caterer, Stadtrad von SZB für den WGV seit 2019

- Was verbindet Sie mit Schwarzenberg?
Antwort: Ich bin hier geboren, aufge­wachsen und liebe meine Heimatstadt SZB

- Was macht Schwarzenberg für Sie lebenswert?
Antwort: Landschaft, Mitmenschen, Zusammenhalt, Natur

- Wo sehen Sie die Stärken und wo die Schwächen der Stadt?
Antwort: Stärken- wach­sender Tourismus, die Stadt steht finan­ziell gut da, Wirtschaft
Schwächen- Freibad, Parkhaus in der Altstadt, Verkehrsplanung bei Bauarbeiten

- Was waren Ihre Beweggründe bzw. Ihre Motivation, sich für dieses Amt zu bewerben?
Antwort: Schwarzenberg braucht frischen Wind, ohne den Einfluss irgend­wel­cher Parteien.

- Warum sind gerade Sie der rich­tige Kandidat für diesen Posten?
Antwort: Ob ich der rich­tige Kandidat bin entscheidet der Wähler, ich habe eine Meinung, dazu stehe ich und hänge meinen Mantel nicht in den Wind, wie es andere viel­leicht gerne hätten.

- Haben Sie wirt­schaft­liche und poli­ti­sche Bildung? Welche Grundqualifikationen haben Sie, gibt es ein Studium, Erfahrungen, Referenzen im poli­ti­schen Bereich?
Antwort: Wirtschaftliche und poli­ti­sche Bildung mit Sicherheit mehr als manche Politiker im Bundestag, Mitglied im Stadtrat von Schwarzenberg…

- Denken Sie wirk­lich, den Anforderungen zu genügen?
Antwort: Ja, sonst hätte ich mich nicht für das Amt beworben

- Als Bürgermeister sind Sie Vorgesetzter von vielen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten im Schwarzenberger Rathaus. Welche Qualifikationen für die Führung einer großen Belegschaft bringen Sie mit?
Antwort: Ich führe seit 1991, also fast 30 Jahre selbst­ständig einen/mehrere Gastronomiebetriebe mit bis zu 13 Mitarbeitern

- Speziell an die Kandidaten mit Parteizugehörigkeit: Was verbindet Sie mit Ihrer Partei und was war der Ausschlag, in diese Partei einzu­treten? An welchem Punkt Ihrer Biografie sind Sie Parteimitglied geworden?

- Reicht „Heimatstolz“, um ein derar­tiges Amt zu bekleiden?
Antwort: alleine nicht, aber das Herz am rich­tigen Fleck und heimi­sche Wurzeln und der Mut die Wahrheit zu sagen, die andere nur denken

- Wie stehen Sie persön­lich zum Thema Impfen?
Antwort: es kommt immer auf die Impfung an !!!

Blick zurück, Blick nach vorn

- Was fanden Sie, ist in den letzten Jahren beson­ders gut und schlecht gelaufen?
Antwort: wirt­schaft­liche und touris­ti­sche Entwicklung, Infrastruktur
mehr Bürgerentscheide bei wich­tigen Entscheidungen für die Stadt

- Welche sind die Punkte, wo Sie das meiste Verbesserungspotenzial sehen

- Was würden Sie anders machen als Ihre Amtsvorgängerin?
Antwort: Nicht alles, Frau Hiemer hat auch sehr viel gutes für unsere Stadt getan

- Wo wollen Sie Prioritäten setzen?
Antwort: Jugend, Vereine, Ehrenamtliche, Unterstützung der FFW in allen Ortsteilen und SZB

- Welches sind für Sie die größten und dring­lichsten Herausforderungen in Schwarzenberg?
Antwort: Bürgernähe, Tourismus, Infrastruktur weiter Ausbauen

- Wie gut kennen Sie die Haushaltslage der Kommune? Welche Ziele verfolgen Sie dies­be­züg­lich im mittel­fris­tigen Zeitrahmen (3 bis 5 Jahre)?
Antwort: als Stadtrat ist mir die Haushaltslage der Kommune selbst­ver­ständ­lich bekannt!

- Wie stehen Sie zum Thema Rückkehr in den kommu­nalen Arbeitgeberverband? Ich finde, die Stadtverwaltung braucht gute Mitarbeiter/innen, und die sollten nach Tarif bezahlt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur in Schwarzenberg nicht.
Antwort: Wer gute Mitarbeiter haben und halten will, sollte diese auch nach Tarif bezahlen.

Bürgerbeteiligung

- Was halten Sie von Bürgerbeteiligung auch über den Stadtrat und Arbeitsgruppen hinaus?
Antwort: Ich bin für mehr Bürgerbeteiligung

- Welche Formen der Bürgerbeteiligung würden Sie auf den Weg bringen? Werden Bürgerentscheide eingeführt?
Antwort: Internetplattform für Bürger der Stadt Schwarzenberg rund um die Uhr
Bürgerentscheide sollte man im Visier haben

- Wären Sie ein Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger?
Antwort: Selbstverständlich

- Wie wollen Sie den Dialog suchen bzw. anbieten?
Antwort: Regelmäßige Bürgersprechstunden zu arbeit­neh­mer­freund­li­chen Zeiten

- Sind Sie bzw. bleiben Sie bürgernah?
Antwort: Selbstverständlich

- Wie stellen Sie sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Ihrer Regie vor?
Antwort: Regelmäßige Pressetermine und ehrli­cher Journalismus stehen im Vordergrund

Stadtentwicklung

- Was möchten Sie zur Stadtentwicklung beitragen?
- Wie schaut es mit sinn­vollen Stadtbelebungskonzepten aus?
- Wie wollen Sie die Stadt fit für den Klimawandel machen?
- Digitalisierung oder Nostalgie?
- Wie möchten Sie neue Firmen für Schwarzenberg gewinnen?
- Wie wollen Sie Schwarzenberg für den Tourismus attrak­tiver machen?
- Was tun Sie für die Erhaltung der histo­ri­schen städ­ti­schen Altbausubstanz?
- Wie sehen Sie Schwarzenberg in 10 Jahren?

Leben und Wohnen

- Welche Pläne haben Sie, um Akademiker, Gewerbetreibende und junge Familien in der Stadt anzu­ziehen bzw. zu halten?
- In welchem Umfang planen Sie Bauland zu schaffen?

- Werden die Spielplätze endlich modernisiert?
Antwort: Ja unbedingt

- Was sind konkrete Maßnahmen gegen den demo­gra­fi­schen Wandel?
- Wie sieht es mit nach­rü­ckenden jungen Ärzten aus, beson­ders Augenärzten? Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?

- Wie wird mit dem Drogenproblem in der Stadt umge­gangen? Welche Lösungen werden da angestrebt?
Antwort: Ständiger Kontakt mit der Polizei und eine ständig besetzte Polizeiwache in SZB

- Setzen Sie sich für eine dauer­hafte Besetzung der Polizeistation in Schwarzenberg ein?

- Wir haben eine wunder­volle Feierstätte und eine tolle Naturbühne. Leider sind Veranstaltungen auf diesen sehr rar gesät. Ich würde mir mehr Theaterveranstaltungen, Konzerte etc. wünschen, siehe Naturbühne Greifensteine. Haben Sie dahin­ge­hend Ideen?
Antwort: Ja als Gastronom und Organisator gibt es da genug Ideen meinerseits

- Welche Vorstellungen haben Sie für die Förderung der Vereine der Stadt, insbe­son­dere die, die sich für Kinder enga­gieren? Welche konkreten Ideen haben Sie dafür?
Antwort: Unterstützung der ehren­amt­li­chen Trainer und mehr finan­zi­elle Mittel für Vereine

- Gibt es Überlegungen für ein neues Freibad in Schwarzenberg? Wenn ja, welche?
Antwort: Ein Freibad für Schwarzenberg würde ich befür­worten und einen geeig­neten Standort suchen

- Was halten Sie von öffent­li­chen Bücherschränken? Würden Sie die Aufstellung eines öffent­li­chen Bücherschranks in Schwarzenberg – zum Beispiel in der Altstadt – unterstützen?

Jugend

- Wie wollen Sie der Abwanderung der Jugend entgegenwirken?
Antwort: Mehr Freizeitmöglichkeiten schaffen und beruf­liche Perspektiven schaffen

- Was sind Ihre Ansätze, um Jugendlichen mehr Attraktivität in der Stadt zu bieten?
- Was würden Sie tun, um Schwarzenberg für jüngere Leute (Alter zwischen 15 und 30) wieder attrak­tiver zu machen? Sowohl in Bezug auf den Arbeitsmarkt (kaum einer meiner Schulfreunde wohnt noch hier, fast alle sind wegge­zogen bzw. kamen nach dem Studium nicht mehr zurück) als auch die Freizeitgestaltung betref­fend. Mir fällt immer wieder das Beispiel ein, dass damals Engel in Zivil jedes Jahr auf der Naturbühne spielten. Solche Sachen würde ich mir gerne wieder wünschen.

- Viele Jugendliche vermissen ein Jugendzentrum in Schwarzenberg, in dem es viel­fäl­tige Angebote der offenen, außer­schu­li­schen Jugendarbeit gibt. Würden Sie die Errichtung/Gründung eines Jugendzentrums befür­worten und voran­treiben? Falls ja, wie konkret? Falls nein, warum nicht?
Antwort: So etwas ist in Arbeit gegen­über Porsche

Verkehr

- Das Fahrrad oder E-Bike ist ein ökolo­gisch einwand­freies Fortbewegungsmittel und fördert die indi­vi­du­elle Fitness. Würden Sie dafür sorgen, dass Radwege in Schwarzenberg und Umgebung (in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und dem Landkreis) ausge­baut bzw. neu ange­legt werden? Falls ja, welcher Zeitplan erscheint Ihnen realis­tisch? Falls nein, warum nicht?
- Wie wollen Sie das Chaos der Straßensperrungen in den Griff bekommen? Wie soll die Verkehrsplanung gestaltet werden?

- Welches trag­fä­hige Parkraumkonzept planen Sie für die Altstadt – sei es für Besucher oder Anwohner?
Antwort: Parkhaus am Forstparkplatz und Ausbau von Radwegen

- Sind alter­na­tive Verkehrslösungen parallel zur B 101 geplant?

Stadtbibliothek

- Welchen Stellenwert hat die Stadtbibliothek als Ort der Stadtgesellschaft für Sie?
- Gehört die Einrichtung Bibliothek zur Infrastruktur der digi­talen Strategie?
- Wird die Rolle der Bibliothek bei Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz finan­ziell untermauert?
- Vor der poli­ti­schen Wende gab es in Schwarzenberg ein gut ausge­bautes Netz an Zweigstellen der Bibliothek in Stadtteilen und Schulen. Nach dem Wegfall der Zweigstellen gab es kurz­fristig einen Bücherbus, der auch im Altlandkreis Schwarzenberg unter­wegs war. In einigen Stadtteilen entstehen gerade wieder neue sozio­kul­tu­relle Zentren – gehört da nicht eine Außenstelle der Bibliothek mit entspre­chender perso­neller Besetzung dazu?
Antwort: Man sollte zuerst prüfen ob Bedarf besteht und danach handeln !!!

- Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, der rich­tige Umgang mit verschie­denen Medien kann nicht von allein erlernt werden. Schulbibliotheken sind in unseren Schulen nur ansatz­weise vorhanden, aber leider ohne fach­liche Betreuung. Wie stehen Sie zu einem profes­sio­nel­leren Umgang (Ausstattung, Finanzierung Medien, Fachpersonal) mit Schulbibliotheken?

Bildung

- Welche konkreten Maßnahmen sollen in Ihrer Amtszeit im Bildungsbereich umge­setzt werden? Sollen Schulgebäude weiter saniert werden? Erhalten Schülerinnen und Schüler aus einkom­mens­schwa­chen Familien Notebooks und weitere Förderung (Zuschüsse zum Internetanschluss, falls keiner vorhanden ist oder gesperrt wurde), um online lernen zu können? Wie wird die Musikschule weiter geför­dert – auch und vor allem für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht für die Förderung aufkommen oder ihre Kinder in viel­fäl­tiger Weise unter­stützen können? Übernimmt die Stadt Kosten für Leihinstrumente?

Corona

- Wie gehen Sie als Bürgermeister mit Corona um?
- Welche Wege sehen Sie, lokale Unternehmen bei den Herausforderungen mit der Corona-Krise zu unterstützen?
- Wie stehen Sie zu Menschen, die sich weigern, Infektionsschutzmaßnahmen einzu­halten (und dies mit Verschwörungsideologien rechtfertigen)?
Antwort: Überzogene Corona Schutzmaßnahmen auf ein Minimum begrenzen ( Fallzahlen ), am wich­tigsten ist der Schutz von Risikogruppen

Rechts(extrem) und links(extrem)

- Schwarzenberg war in den vergan­genen Jahren wieder­holt aufgrund rechts­extremer Umtriebe in den Medien (z. B. Die Zeit, mdr, Die Welt, Belltower.News). Wie posi­tio­nieren Sie sich hier und wie wollen Sie die Zivilgesellschaft unter­stützen, die sich gegen rechte Parteien wie NPD oder rechte Vereine wie Freigeist positioniert?
- Wie wird zukünftig mit dem „rechten“ Flügel in der Bevölkerung umge­gangen bzw. wie ist geplant, mit Veranstaltungen von einschlägig bekannten Personen wie Stefan Hartung, der NPD, Freigeist oder AfD in der Stadt umzu­gehen? In der Presse liest man dann, SZB ist eine Nazi-Hochburg, was sicher der Wirtschaft, Tourismus usw. schadet. Wie gehen Sie dieses Problem an?
Antwort: Ich bin für Demokratie und Meinungsfreiheit, dafür war ich 1989 auf der Straße

- Was werden Sie gegen den immer stärker aufkei­menden Rassismus bzw. Ethnopluralismus in der Region tun und wie setzen Sie sich im Gegenzug für Weltoffenheit, Vielfältigkeit und Demokratie ein?
- Kennen Sie die „Verfassunggebende Versammlung“?
- Wie ist Ihre Einstellung gegen­über der Antifa?
- Wie stehen Sie zum Festival „Stains in the Sun“?

Zu guter Letzt: Wie denken Sie über …

- Anton Günther – sollte in Ehren gehalten werden
- art-figura – finde ich gut
- Bildungsticket – finde ich gut
- Elisabeth Rethberg – Deutsche Sopranistin in Schwarzenberg geboren
- Erzbergwerk der SME im Luchsbachtal – wenn die Umwelt und Anwohner nicht darunter leiden
- Erzgebirge
- Flüchtlinge – zwischen Flüchtlingen und Asylmissbrauch gibt es einen großen Unterschied
- Friedliche Revolution
- Friedrich Emil Krauß – sollte auch nach seinem 125. Geburtstag geehrt werden
- Gendern ???
- Heidrun Hiemer – Mein Respekt für die geleis­tete Arbeit
- Inklusion
- LGBT
- Naturschutz
- ÖPNV
- Osten
- Parkhaus am Forstparkplatz – sollte umge­setzt werden
- Regionale Produkte – werden in Zukunft wieder eine größere Bedeutung bekommen
- Rockelmannpark – kultu­rell nutzen
- Schlossbergtunnel – kultu­rell nutzen und Vermarkten
- Städtepartnerschaften – Pflegen und erhalten
- Stadtmarketing – vorantreiben
- Stolpersteine
- Wende
- Würdigung Ehrenamt – unbedingt !!!

((Anmerkung Schwarzenberg-Blog: Wo keine Antworten stehen, gab es keine Antworten von Erik Weber. Der ausge­füllte Fragebogen wurde 1:1 übernommen.))

Fragebogen Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg 2020: Antworten von Lilly Vicedom

Stand 2020
Einwohner insge­samt: 16 310
unter 20 Jahre: 2 544
20 – 65 Jahre: 8 680
65 Jahre und mehr: 5 086

Zur Person: Lilly Vicedom
Wer bin ich?
Eine Frau mit vielen Facetten:
• Die Fränkin im Erzgebirge - Ich lebe da, wo andere Urlaub machen.
• Die Kunstfreundin - Kunst beginnt im Herzen jedes Einzelnen. Wer Kunst versteht, versteht sie zu fördern.
• Die Handballfreundin - Für den EHV Aue ist mir kein Weg zu weit!
• Die Politikerin - „Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern über­lassen könnte!“ Käthe Strobel
• Die Finanzwirtin - Der Umgang mit Zahlen und Menschen ist einfach spannend.
• Die Geschäftsfrau - Ein Traum wird wahr endlich ein eigenes Geschäft.

Schwarzenberg ist eine sagen­hafte Stadt.
Gemeinsam mit Ihnen, liebe Schwarzenbergerinnen und Schwarzenberger, möchte ich die Stadt nach­haltig beleben. Dabei spielen Erhöhung der Attraktivität und Erlebbarkeit der „Marke“ Schwarzenberg als „Perle des Erzgebirges“, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Stärkung der Marktchancen eine wich­tige Rolle. Entscheidend ist nach außen die konse­quente Darstellung der Alleinstellungsmerkmale unserer Stadt Schwarzenberg. Wie Sie liebe ich meine Stadt und es wäre mir eine Ehre, Verantwortung für unser Schwarzenberg zu über­nehmen. Ich stelle mir ein touris­tisch und wirt­schaft­lich starkes Schwarzenberg vor. Das „Kulturkleinod“ im Erzgebirge. Neue Ideen haben Vorfahrt! Schwarzenberg braucht drin­gend neue Wohnangebote. Ich möchte, dass die Kultur der Stadt noch bekannter wird und sich die Kulturszene freier entfalten kann. Ich möchte eine grüne, saubere und fami­li­en­freund­liche Stadt - tradi­tio­nell, modern, tole­rant und selbstbewusst!

Ich bewerbe mich für das Amt der Oberbürgermeisterin, weil ich unsere Stadt mit Mut, mit Leidenschaft, mit Visionen, mit Ideen und mit Euch gemeinsam in den nächsten Jahren weiter voran­bringen will. Mein Kompass zeigt den Weg zu einem leben­digen, fairen und respekt­vollen Miteinander aller Generationen.
Für Schwarzenberg. Gemeinsam. Mutig. Klar.

Bildung
Finanzwirtin. Steueramtsinspektorin. Geschäftsführerin eines Modegeschäftes.
Stellvertretende ehren­amt­liche Bürgermeisterin. Stadträtin. Aufsichtsrätin.
1. Vorsitzende Frauen Union Erzgebirge. Stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union Sachsen.
1. Vorsitzende Kunstfreunde Schwarzenberg e.V.

Führungskompetenzen
Teamleiter als Finanzwirtin. Geschäftsführerin. 1. Vorsitzende diverser Vereine. Vielfältige einschlä­gige Fortbildungsseminare.

Kompass e.V.
Der Verein führt den Namen KOMPASS. Er hat seinen Sitz in Schwarzenberg. Er ist im Vereinsregister Chemnitz unter VR 49/08 einge­tragen. Vereinszweck ist die Teilhabe und Mitwirkung Schwarzenberger Bürger an der poli­ti­schen Willensbildung auf kommu­naler Ebene. Der Verein nimmt mit eigenen Vorschlägen an den Oberbürgermeisterwahlen in Schwarzenberg teil. Wer steht dahinter? Schwarzenberger Bürger aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Blick zurück
„Mehr als die Vergangenheit inter­es­siert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ Albert Einstein

Blick nach vorn
Wirtschaft trägt und formt eine Stadt.
Stadt bietet soziales Umfeld. Schützt und stärkt Familien.
Familien brau­chen und genießen Sicherheit.
Sicherheit sind Wohnraum, Obhut und Finanzen.
Finanzen ermög­li­chen Leben und Visionen.
Visionen eröffnen Gestaltungsspielräume.
Gestaltungsspielräume kitzeln krea­tive Ideen für Tourismus und Kultur.
Kultur macht lebendig. Tourismus macht bekannt. Vereinsarbeit macht stolz.

Haushaltslage der Kommune
Solide Finanzen sind für uns alle wichtig. Für Schwarzenberg ermög­li­chen sie Freiräume für Investitionen. Ich stehe für eine ausge­gli­chene Haushaltspolitik. Schwarzenberg ist am Ende des Jahres 2020 schul­den­frei. Dies gilt es im Auge zu behalten! Eine opti­male Nutzung und Einwerbung von Fördermitteln zur Realisierung wich­tiger Projekte der Stadtentwicklung sind für mich von zentraler Bedeutung.
„Wer mit beschei­denen Mittel die rich­tigen Dinge tut, wird mehr errei­chen als einer, der mit aller Kraft an den falschen Aufgaben arbeitet.“ Edgar K. Geffroy

Rückkehr in den kommu­nalen Arbeitgeberverband?
Die Stadt Schwarzenberg künftig ein attrak­tiver Arbeitgeber!
Mit der Arbeitsplatzsicherheit, flexi­blen Arbeitszeiten, der Möglichkeit eines Freizeitausgleichs und der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sollten wir punkten. Die Bezahlung nach TVöD garan­tiert eine faire Bezahlung und regel­mä­ßige Lohnsteigerungen.

Bürgerbeteiligung
Bürgernähe statt Ideologie.
Kommunalpolitik ist nur dann erfolg­reich, wenn sie ein Gegenmodell zur Politik auf Landes- und Bundesebene darstellt.
Mit einer Ideenwerkstatt soll das Ganze beginnen.
Was braucht Schwarzenberg?
Wo sehen die Schwarzenberger Ihre Stadt in 20 Jahren stehen, welche Anforderungen haben sie?
All diese Fragen möchte ich mit den Bürgern dieser Stadt disku­tieren. Ich bin offen für alles, ehrlich bei den städ­ti­schen Möglichkeiten, kreativ bei der Umsetzung.
Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung wären:
• WhatsApp-Bürgersprechstunde
• Bürgergespräche
• Bürgerkonferenzen
• Bürgerprojekte

Stadtentwicklung
Neben der Frage: Was ist Stadtentwicklung? Ist es wichtig zu wissen, was genaue Ziele der Stadtentwicklung sind.
Die Ziele Schwarzenbergs sind:
• Neustadt: Aufwertung als Bestandteil der Innenstadt Schwarzenbergs
• Altstadt: Innenstadtentwicklung, Altstadtsanierung
• Sonnenleithe: Umbau Wohngebiet
• Heide: Stabilisierung Wohngebiet
• Neuwelt: Erschließung Flächenreserven
Dabei sind insbe­son­dere zu berücksichtigen:
Bevölkerungsentwicklung, Verkehrsplanung, Betreuung und Bildung, medi­zi­ni­sche Versorgung, Attraktivität für junge Menschen, Wohnraumentwicklung, Wirtschaftskraft, Klimaschutz, Tourismus, Einkauf und Konsum.
Konkrete Projekte:
• Lebendige Innenstadt geht nur gemeinsam! Neues Marketing - und Vertriebskonzept für Schwarzenberg
• Die Neustadt - Aufenthaltsqualität für junge Familien und Jugendliche verbessern.
• Leerstands- und Flächenmanagement mit Schwerpunkt Altstadt, Vorstadt, Neustadt.
• Wir müssen die Trends /die Wünsche der Touristen erkennen und positiv begleiten.
• Deshalb: Tourismuskonzept 2030
• Kulturangebot erwei­tern: Rockelmannpark
• Kulturstätten thema­tisch zuordnen und mit Leben erfüllen - „Wo findet Was für Wen statt“.
• Wandern und Fahrradfahren liegt voll im Trend. Die Pflege der vorhan­denen Wanderwege, der Ausbau der Radwege und eine bessere Beschilderung sind unverzichtbar.
Bei der Stadtentwicklung stehen die Bedürfnisse der Bürger im Vordergrund. Deshalb ist ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung wünschenswert.

Leben und Wohnen
Wie können wir die Menschen in Schwarzenberg halten? Wie können wir Sie zurück­holen? Welche Fördermöglichkeiten kann ich als Kommune anbieten? Wie die Familien besser unterstützen?
1. Breitbandausbau in den Ortsteilen und der Kernstadt haben abso­lute Priorität.
2. Regelmäßige Unternehmergespräche sowie beglei­tende Maßnahmen für Unternehmensgründer werden von mir im Falle eines Wahlerfolges einge­führt. Eine Kommune muss wissen, wo den Unternehmen der Schuh drückt. Solche Unternehmergespräche habe ich bereits im Wahlkampf geführt. Den Wünschen wie beispiels­weise, die Gründung eines Start UP Netzwerkes, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und weitere mögliche Gewerbeflächen in Schwarzenberg und den Ortsteilen zu gene­rieren, werde ich nachkommen.
3. Für junge Familien werde ich genü­gend Krippenplätze zur Verfügung stellen. Die Wahl in welcher Einrichtung ich mein Kind unter­bringen will, muss flexi­bler gehand­habt werden. Eine „Kita-Plus“ - Erweiterung der Betreuung in den Abendstunden (6:00 - 20:00 Uhr) als Pilotprojekt einführen. Eine „Leihomi“ für die Kleinsten soll das Angebot für Alleinerziehende unter­stützen. Die Aufenthaltsqualität für junge Familien muss mit speziell für „Sie“ ausge­rich­teten Kultur- und Gastronomieangeboten verbes­sert werden.

Passender Wohnraum für Jung und Alt muss in ausrei­chender Form zur Verfügung gestellt werden. Das werden sein:
1. Mietwohnungen - Attraktiv.Bezahlbar.Barrierearm.
2. Bauland für Eigenheimstandorte - Wo möglich? a) Sonnenleithe - Am Fichtbusch b) Auf dem Weg nach Sonnenleithe - Zwischen EKH und Gärtnerei Lang c) Pöhla - Pfeilhammergelände

Wir bieten zur Zeit 26 Spielplätze in der Stadt Schwarzenberg an. Viele davon sind durchaus attraktiv und auf dem neuesten Stand. Einige wenige bedürfen einer Auffrischung oder gar einer Neuausrichtung. Dieser Aufgabe werde ich mich stellen unter Einbeziehung der Eltern- und Kinderinteressen.

Dem demo­gra­fi­schen Wandel ist nur zu begegnen, indem wir genü­gend Anreize schaffen, um Jugend hier­zu­be­halten und Jugend und junge Familien zurückzuholen.

Ärztemangel im länd­li­chen Raum!?
Es braucht einen Dialog zwischen Bürgermeistern, Praxisinhabern, poten­zi­ellen Nachfolgern und Rückkehrern über Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Werbemaßnahmen, Schaffung von räum­li­chen und tech­ni­schen Möglichkeiten. Denn mit diesen Maßnahmen lassen sich auch in Zukunft Mediziner für das Arzt sein gewinnen und begeis­tern. Allerdings empfindet die Masse der Mediziner keine Leidenschaft für das Unternehmertum - inso­fern gilt es hier umzu­denken, den Arzt behan­deln zu lassen, alles andere intern und extern weitest­ge­hend zu dele­gieren, um Arzt und Team massiv zu entlasten. Die Auslagerung von betriebs­wirt­schaft­li­chen Aufgaben ist aus meiner Sicht deshalb ein wirk­samer Beitrag gegen Ärztemangel.

Drogenproblem in der Stadt?
Präventive Maßnahmen sind der 1. Schritt. Hier kann die Kommune posi­tive Signale senden.

Sicherheit ist Aufgabe des Freistaates Sachsen. Freistaat muss seiner Pflicht als „Ordnungshüter“ nach­kommen. Die Einrichtung einer Polizeistation in Schwarzenberg wäre ein Schritt in die rich­tige Richtung!

Feierstätte und Naturbühne?
Die Nutzung der Waldbühne sehe ich mit 5 - 6 Veranstaltungen pro Jahr als durchaus zufrie­den­stel­lend. Natürlich gibt es auch hier Entwicklungspotenzial. Mehrtägige Veranstaltungen (Freitag bis Samstag bzw. Sonntag) wären eine Möglichkeit, die Nutzung effi­zi­enter zu gestalten.
Naturbühne - eine konkrete Nutzung ab 2021/2022 ist mein großes Ziel!
Ideen: Filmnächte! Bühne für Kabarett! 30 Jahre Städtepartnerschaft mit Wunsiedel - Luisenburgfestspiele - Möglichkeit kultu­reller Partnerschaft.

Vereinsarbeit macht stolz!
Die Wertschätzung für und die Kommunikation mit Vereinen muss seitens der Kommune verbes­sert werden. Dafür werde ich mich einsetzen! Das Ehrenamt ist unverzichtbar!

Freibad in Schwarzenberg
Diese Überlegung gibt es bisher nicht. Die Finanzierung des „Sonnenbades“ stellt die Stadt bereits vor eine große Herausforderung.

Bücherschrank
Die Idee würde ich unter­stützen. Den geeig­neten Standort müssten wir gemeinsam aussuchen.

Jugend
Jugendliche wachsen heute unter völlig anderen gesell­schaft­li­chen Rahmenbedingungen auf. Die Herausforderungen der Digitalisierung in einer Generation, die sich die Welt ohne Internet nicht mehr vorstellen kann. Die Jugendarbeit in Schwarzenberg muss mit der Zeit gehen und neue Konzepte entwi­ckeln, um die Stadt auch für Jugendliche attraktiv zu machen.
Konkret:
• Zwangloser Treff für die Jugend. Neuerrichtung eines Jugendzentrums in der Neustadt.
• „Zollgebäude am Bahnhof“ - Ausbau zu einer „ShiShaBar“
• Vom Kino nach Hause - Erweiterung des Stadtverkehrs in den Abendstunden.
• Jugend will sich betei­ligen - „Je konkreter, desto besser“ Neu: Installierung eines Jugendparlaments
• „Beteiligungskultur“ fördern - Der/Die Bürgermeister/in geht auf die Jugendlichen zu und sucht das Gespräch. Junge Menschen wollen gehört werden und ihre Meinungen in der Politik wieder­finden - dafür braucht es Begegnungsorte.

Verkehr
- Radwege: Schwarzenberg ist und bleibt eine Kleinstadt. Der Radverkehr ist über­sicht­lich und wird ange­sichts der rück­läu­figen Zahlen der Bevölkerungsentwicklung auch nicht massiv zunehmen. Der Ausbau von Radwegen sollte sich nach meinem Dafürhalten auf die Hauptverkehrswege wie Bundesstraße, Staatsstraßen und Straßen des Landkreises konzen­trieren. Aufgrund der Bauträgerschaft, die außer­halb der Stadtverwaltung Schwarzenberg liegt, lässt sich ein Zeitplan schwer­lich festlegen.
- Straßensperrungen: Es trifft schon zu, dass Straßensperrungen bisweilen ein Ärgernis darstellen können. Aber auch hier liegt die Zuständigkeit bei den staat­li­chen Straßenbauämtern. Der Stadtverwaltung bleibt nur, eigene Baumaßnahmen abzu­stimmen und mit den staat­li­chen Stellen im Konsens zu agieren. Auf ein Wort: Unmittelbar nach der Wende gab es keine Straßen ohne Baustellen. Das haben die Kraftfahrer mit Langmut ertragen, auch mein Ehemann als seiner­zei­tiger Pendler zwischen West und Ost. Es waren eben Zeiten der Fairness, der Geduld und der Hoffnung, weil es danach besser ist. Leider sind diese Zeiten dahin.
- Parkraumkonzept: Das Parkhaus am Forstplatz wird kommen. Darin ist für eine Vielzahl von Stellplatzmietern gesorgt, sodass sich die Parkplatzsituation in der Altstadt entspannen wird.
- B 101: Im Gegensatz zu meiner alten Heimat leben wir hier im Erzgebirge in einer sehr ausge­prägten Berg- und Tal-Topografie. Während dort der Bau einer Umgehungsstraße problemlos durch­ge­führt werden konnte, schei­tert derar­tiges (Umgehung) einfach aus Platzgründen (siehe Lauter-Bernsbach). In Schwarzenberg sehe ich diese Problematik nicht. Der Verkehrsfluss auf der B 101 ist zufrie­den­stel­lend und berührt auch nicht ausschließ­liche Wohngebiete.

Stadtbibliothek
- Die Bibliothek ist ein Ort der Bildungs- und Kulturvermittlung, ein Symbol für ein aufklä­re­ri­sches Ideal unserer Gesellschaft. Nirgendwo schlum­mert so viel Wissen und Kultur wie in Bibliotheken. Doch die tradi­tio­nelle Bibliothek steht in Zeiten von Digitalisierung und E-Books enorm unter Druck. Trotzdem kann der Stellenwert der Stadtbibliothek als Ort der Stadtgesellschaft nicht hoch genug einge­schätzt werden.
- Die Einrichtung Bibliothek gehört zur Infrastruktur der digi­talen Strategie.
- Inwieweit die Rolle der Bibliothek bei der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz weitere finan­zi­elle Mittel erfor­dert, wird zu prüfen sein.
- Nach meinem Kenntnisstand gibt es in einzelnen Stadtteilen Ableger der Stadtbibliothek. Inwieweit weitere Stadtteile mit Außenstellen mit entspre­chender perso­neller Besetzung ausge­stattet werden können, bedarf einer Prüfung der perso­nellen und finan­zi­ellen Ressourcen, denn die Finanzmittel der Stadt sind begrenzt und Fachpersonal teuer.
- Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, der rich­tige Umgang mit verschie­denen Medien kann nicht von allein erlernt werden. Dem ist voll­in­halt­lich zuzu­stimmen. Mit den Leitern und Leiterrinnen der städ­ti­schen Schulen wird der Versuch anzu­gehen sein, eine umfas­sende Konzeption zu den Schulbibliotheken zu erar­beiten, aber auch hier unter Berücksichtigung der perso­nellen und finan­zi­ellen Ressourcen der Stadt.

Bildung
Jedes Kind braucht einen quali­täts­vollen Kita-Platz und muss später einen zukunfts­fä­higen Schulabschluss in Schwarzenberg machen können. Alle Schulformen sind schon vor Ort. Ich kann natür­lich nicht verspre­chen, dass den Kindern die Schule mehr Freude macht. Aber die Rahmenbedingungen für das Lernen können wir in den Schulen in Trägerschaft der Stadt zukunfts­fähig ausgestalten.
Konkret:
• Genügend Krippenplätze.
• Pilotprojekt „Kita-Plus“- Erweiterung der Betreuung in den Abendstunden (6:00 – 20:00 Uhr)
• Leihomi/Leihopi für die Kleinsten
• Sicherung der 4 Grundschulstandorte. Die Gebäude und Unterrichtsmaterialien immer auf dem neuesten Stand!
• Die Stadtschule – Campus im Herzen unserer Stadt. Erweiterung des Gebäudes. Grünes Klassenzimmer.
• Der „Digitalpakt“ ist für alle Schulen auf den Weg gebracht!
• Mittagessen für Schüler – „Altstadtmensa“

Corona
- Corona-Infektionen bedingen, das dürfte inzwi­schen Gemeingut sein und völlig außer Frage stehen, ernst­zu­neh­mende Erkrankungen, auch wenn viel­fach der Heilungsprozess problemlos verläuft. Auch ist wissen­schaft­lich noch sehr wenig erforscht, welche Spätfolgen mit einer solchen Erkrankung einher­gehen. Zur Gefahrenabwehr für die Bevölkerung, also für uns alle, sind die einschlä­gigen Vorgaben der Staats- und der Bundesregierung konse­quent einzu­halten (Mund-, Nasenschutz, Abstandhalten, Vermeidung von größeren Ansammlungen, Veranstaltungen, Feiern, Partys u.v.a.m.) und deren Nichtbeachtung ohne Nachsicht zu sanktionieren.
- Freistaat und Bund haben umfang­reiche Programme entwi­ckelt, die mit Hilfe von Zuschüssen und zins­güns­tigen oder zins­losen Darlehen den betrof­fenen Unternehmen unter die Arme greifen. Auch die Möglichkeiten der Kurzarbeit dürfen nicht gering geschätzt werden. Die Stadt verfügt nicht über die nötigen Finanzmittel zu ähnli­chen Maßnahmen. Sie kann aber durch kleine Maßnahmen, wie Überbrückungsdarlehen, wie Zahlungs-und Mietaufschübe, wie Einkaufssamstage zur Belebung des Einzelhandels, durch Verständnis und Empathie das Ihre zum Umgang mit der Krise beitragen. Ich habe beispiels­weise die Auflage des „Schwarzenberger Hoffnungsthalers“ nach Kräften unter­stützt. Die Sache ist beim Schwarzenberger Einzelhandel auf posi­tive Resonanz gestoßen.
- Gerade der neuer­liche Anstieg der Infektionszahlen (gestern, dem 19.8.2020: 1.707 Neuinfektionen) unter­mauert den Hinweis der Wissenschaft, dass ohne einschlä­gige Impfstoffe wir weiterhin mit dem höchst gefähr­li­chen Virus leben müssen. Sich verwei­gernde Mitbürger und Mitbürgerinnen müssen ener­gisch davon über­zeugt werden, Infektionsschutzmaßnahmen strin­gent einzu­halten. Gurt- und Helmpflicht im Straßenverkehr, Rauchverbote allent­halben werden doch auch klaglos hinge­nommen. Bei einge­fleischten Verschwörungstheoretikern werden alle Mühen vergeb­lich sein, denn diese leben in ihrer eigenen abstrusen Welt. Man wird Mittel und Wege finden müssen, sich vor solchen Mitmenschen zu schützen

Rechts(extrem) und links(extrem)
Lassen Sie mich so beginnen:
Wir, mein Ehemann und ich, waren bei unserem Umzug (in 1990 bzw. 1996) nach Schwarzenberg 48 resp. 34 Jahre alt. Wir beide sind demnach im wesent­liche n in Franken aufge­wachsen und sozia­li­siert. Natürlich gab es dort rechts­extreme Umtriebe, rechte Parteien (z.B.: NPD, Republikaner) und rechte Gruppierungen (Reichsbürger u.ä.). Aber all dies waren in der Tat Randerscheinungen, die zwar wahr­ge­nommen werden konnten, aber im öffent­li­chen, insbe­son­dere in unserem Leben keine nennens­werte Rolle gespielt haben. Es waren eben, wie gesagt, Randerscheinungen, die damals wie heute, dort höchst selten die 5%-Grenze erreichen.

Anfangs konnte ich auch hier­zu­lande solches Geschehen nicht fest­stellen. Vielleicht war ich auch zu sehr damit beschäf­tigt, eine neue Existenz aufzu­bauen und zu festigen. Nun aber stehe ich wie viele andere erstaunt und über­rascht vor diesem Phänomen, dieser Entwicklung, die leider zu bestä­tigen sind und die nicht klein geredet werden können. Bei meiner Ankunft in 1996, wie gesagt, war das so nicht fest­zu­stellen und ich bin immer noch auf der Suche nach den Gründen und Ursachen. Das umso mehr als die hiesigen Bevölkerungsstrukturen, die Lebensverhältnisse etc. doch sehr jenen in meiner alten Heimat ähneln. Geradezu bestürzt ließ mich dann der Ausgang speziell der Europa-Wahl zurück, bei der sich die AfD als stärkste Partei entpuppte.

Was ist zu tun? Es ist selbst­ver­ständ­lich für mich, als Bürger der Stadt Schwarzenberg, jegli­chen rechts­extremen Umtrieben, dem „rechten“ Flügel in der Bevölkerung, Gruppierungen wie NPD, AfD, Freigeist, Pegida etc. und einschlä­gigen Personen wie Hartung entschieden entge­gen­zu­treten. Das gleiche gilt für Rassismus und Ethnopluralismus, denn letz­terer ist eine wider­liche Reminiszenz an die völki­schen Bestrebungen des Nationalsozialismus.

Der amtie­renden Oberbürgermeisterin indes sind allerlei Beschränkungen aufer­legt. Sie hat als öffent­lich-recht­liche Leiterin der Stadtverwaltung weit­ge­hende poli­ti­sche Neutralität zu wahren, um nicht ständig Angriffen von „rechts“ ausge­setzt zu sein. Ohnehin ist ihr Handlungsspielraum höchst begrenzt durch höhere Verwaltungseinheiten wie Landkreis, Staats- oder Bundesregierung.

Ansonsten ist jegli­chen Veranstaltungsvorhaben der rechten Szene mit eigenen Veranstaltungen (Gegendemonstrationen u. a.) zu begegnen, soweit stadt­ei­genes Areal zur Verfügung steht. Schließlich aber will ich beson­ders unter Bezugnahme auf den Bundespräsidenten Steinmeier die Stadtbevölkerung auffor­dern oder ermun­tern, in noch viel stär­kerem Maße die Sache selbst in die Hand zu nehmen und dem rechten Flügel noch ener­gi­scher als bisher aufzu­zeigen, dass es sich inso­weit wirk­lich nur um den rechten Rand im eigent­li­chen Wortsinne handelt. Im Übrigen gilt, wir haben die demo­kra­ti­sche Mitte zu wahren und zu stärken durch Ausgleich, Toleranz und die Suche nach Kompromissen. Das gleiche gilt im Hinblick auf die Antifa, gegen die wenig einzu­wenden ist, solange sie nicht zu terro­ris­ti­schen Mitteln greift. Weltoffenheit, Vielfältigkeit sind prägende Merkmale der Demokratie und haben an oberster Stelle zu stehen.

Nun zu den weiteren Fragen:

Verfassungebende Versammlung: Vielfältige Bewegungen begin­nend beispiel­haft wohl mit der
==> Magna Carta (13. Jahrhundert) über die
==> Oberschwäbische Eidgenossenschaft (Bundesordnung) 1525,
==> Frankfurter Nationalversammlung (1848),
==> Erfurter Unionsparlament (1850),
==> Weimarer Nationalversammlung (1919),
==> Parlamentarischer Rat der BRD (1948) bis zum
==> Runden Tisch der DDR (1989/90).
Darüber hinaus kann ich mit Ihrer Frage wenig anfangen, außer dass das Grundgesetz eigent­lich in eine Verfassung zu über­führen wäre.

Meine Einstellung zu Antifa: -siehe oben-

Festival „Stains on the Sun: Selbstorganisation, Eigeninitiative und Improvisation als Merkmale der Bewegung (des Vereins) sind grund­sätz­lich zu befür­worten, Misstrauen gegen­über Institutionen, Autoritäten, passivem Konsum, Produkten der Industrie und Verhalten der Medien abzu­lehnen. Grundsätzlich muss wohl der poli­ti­sche Charakter von „Stains in the Sun“ bejaht werden. Das bindet die Stadt als öffent­lich-recht­liche Institution. Sie hat konse­quent Neutralität zu wahren. Dafür muss von „Stains in the Sun“ Verständnius erwartet werden.

Zu guter Letzt: Wie denke ich über …

Anton Günther: Tradition, Volksgut; für die Zukunft wenig Relevanz.

art-figura: Von Beginn an sehr beliebt, muss weiter­ge­führt werden.

Bildungsticket: War lange in der Regierung umstritten, zufriedenstellend.

Elisabeth Rethberg: Schwarzenberger Künstlerin von Weltruf.

Erzbergwerk der SME: Hochproblematisch (Umwelt), mögli­cher­weise aber von großer wirt­schaft­li­cher und tech­ni­scher Bedeutung.

Erzgebirge: Heimat, Welterberegion, die fort­ent­wi­ckelt werden muss.

Flüchtlinge: Wo liegt unsere Verantwortung? Sie sind menschen­würdig zu behan­deln und zu integrieren.

Friedliche Revolution: Herbst 1989.

Friedrich Emil Krauß: Bedeutender Industrieller und Bürger der Stadt, Schwarzenberger Pyramide.

Gendern: Politikjargon.

Heidrun Hiemer: Langjährige Oberbürgermeisterin, höchst verdiente Person.

Inklusion: Steht seit 1994 im Grundgesetz (Art. 3).

LGBT: Kampf gegen Diskriminierung.

Naturschutz; Lebenswichtig, daher unver­zichtbar, von höchster Dringlichkeit.

ÖPNV: Muss erheb­lich verstärkt werden.

Osten:
„Wer sich selbst und andere kennt,
Wird auch hier erkennen,
Orient (Osten) und Okzident (Westen)
Sind nicht mehr zu trennen.“
Frei nach Goethe (west­öst­li­cher Diwan)

Parkhaus am Forstplatz: Wird (muss) kommen.

Regionale Produkte: „Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah!“ Goethe

Rockelmannpark: Imposantes Freilichttheater, muss häufiger bespielt werden.

Schlossbergtunnel: Sehr inter­es­sant, aber einge­schränkt und schwer nutz- oder bespielbar.

Städtepartnerschaften: Wichtig und notwendig im Sinne der Völkerfreundschaft.

Stadtmarketing: Auf dem besten Wege.

Stolpersteine: Aue ist Vorreiter.

Wende: 30 Jahre her, muss noch voll­endet werden.

Würdigung Ehrenamt: Unverzichtbar, 23 Millionen Menschen sind in Deutschland ehren­amt­lich tätig, weitere 24 Millionen würden es gerne.

Fragebogen Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg 2020: Antworten von Roland Küblböck

Eine Frage vorab

- Wie viele Menschen leben aktuell in Schwarzenberg und wie ist die Altersstruktur?

Leider immer weniger und immer weniger junge Menschen

Zur Person

- Bitte erzählen Sie etwas über sich: Wer sind Sie, was machen Sie?

Mein Name ist Roland Küblböck, ich bin appro­bierter Tierarzt und Fachtierarzt für Geflügel, Wild-, Zier- und Zoovögel.
Seit 13 Jahren bin ich bei der Sächsischen Tierseuchenkasse im Geflügelgesundheitsdienst ange­stellt. Hierdurch bin ich in ganz Sachsen unter­wegs und berate Geflügelhalter, Tierärzte und Veterinärbehörden, von den Veterinärämtern der Kreise über die Landesdirektion bis hin zu dem zustän­digen Referat des Sozialministeriums.
Meine Aufgabe ist es, Präventionsprogramme zu entwi­ckeln, um landes­weit die Gesundheit der Geflügelbestände zu fördern und Seuchenprävention zu gewähr­leisten. Darüber hinaus halte ich Vorträge vor Landwirten, Geflügelhaltern und Tierärzte, um diese auf den neuesten Wissensstand zu bringen.
Seit 2019 sitze ich für Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Schwarzenberger Stadtrat. Mir liegen beson­ders eine moderne, aber nach­hal­tige Stadtentwicklung sowie der Umwelt- und Naturschutz am Herzen.

- Was verbindet Sie mit Schwarzenberg?

Ich lebe mit meiner Frau, die auch Tierärztin ist und unseren beiden Töchtern seit über 13 Jahren in Schwarzenberg.
Da meine Frau aus dem Erzgebirge (Eibenstock) stammt, war es für uns kein großer Schritt nach mehreren Jahren in Franken wieder in die Heimat meiner Frau zu ziehen. Für unsere geplante Tierarztpraxis fanden wir in Schwarzenberg den geeig­neten Standort.
Da wir Schwarzenberg aus früheren „touris­ti­schen“ Besuchen kannten, waren wir von der Idee unseren Lebensmittelpunkt nach Schwarzenberg zu verlegen sehr angetan. Im Lauf der Jahre hat sich gezeigt, dass das eine sehr gute Entscheidung war.

- Was macht Schwarzenberg für Sie lebenswert?

Die Kombination von städ­ti­schen Leben mit seinen Einkaufsmöglichkeiten, sozialen Einrichtungen, Schulen und der Kultur, sowie die Natur vor der Haustür machen Schwarzenberg zu einem sehr lebens­werten und liebens­werten Ort.

- Wo sehen Sie die Stärken und wo die Schwächen der Stadt?

Die Schwächen der Stadt liegen eindeutig beim unzu­rei­chenden öffent­li­chen Personennahverkehr, der mangelnden Transparenz in der Verwaltung und der fehlenden Kommunikation und Koordination zwischen einzelnen Interessengruppen.
Als Stärken kann man die Bedeutung und die Stellung der Stadt in der Region ansehen. Ein gut sanierter Stadtkern lockt Touristen an. Alle Schulformen sind vor Ort. Schwarzenberg ist Sitz einiger starker wirt­schaft­li­cher Unternehmen.

- Was waren Ihre Beweggründe bzw. Ihre Motivation, sich für dieses Amt zu bewerben?

Als Mitglied des Stadtrates ist man an Entscheidungen, die die Entwicklung der Stadt betreffen betei­ligt und man muss sich mit verschie­denen Themen beschäftigen.
Die daraus resul­tie­renden Beschlüsse gehen meist in die richte Richtung, doch oft wäre mir ein muti­geres Vorgehen wichtig. Als Beispiel wäre hier die Stellungnahme der Stadt zum Rahmenbetriebsplan des Bergbauvorhabens in Pöhla zu erwähnen, die keine klaren Forderungen der Stadt gegen­über der Bergbaufirma beinhaltet. Dadurch wird der Schutz der Anwohner vor unnö­tigen Belastungen gefährdet. Unsere Einwendung zur Änderung der Stellungnahme wurde abgelehnt.
Ich bin auch der Meinung, Schwarzenberg hat noch viel mehr Potential, das ausge­schöpft werden muss, vor allem für den Tourismus.
Des Weiteren muss unsere Stadt besser auf Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel oder Bevölkerungsrückgang reagieren.

- Warum sind gerade Sie der rich­tige Kandidat für diesen Posten?

Als Tierarzt ist man gewohnt, sich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen und Probleme zu lösen. Da ich nicht aus der Verwaltung komme, habe ich einen anderen Blickwinkel auf Dinge und werde nicht allein nach einer Verwaltungsvorschrift vorgehen.

- Haben Sie wirt­schaft­liche und poli­ti­sche Bildung? Welche Grundqualifikationen haben Sie, gibt es ein Studium, Erfahrungen, Referenzen im poli­ti­schen Bereich?

Nein, ich habe keine poli­ti­sche Vorbildung und ich bin auch erst seit knapp zwei Jahren poli­tisch aktiv und bei den Bündnisgrünen einge­treten. Ich sehe es eigent­lich als Vorteil, dass ich keine partei­po­li­ti­sche „Erziehung“ genossen habe.

- Denken Sie wirk­lich, den Anforderungen zu genügen?

Ich wäre sonst nicht als Kandidat ange­treten. Außerdem ist jeder Beruf, wozu ich auch das Oberbürgermeisteramt zähle, ein Lernprozess.

- Als Bürgermeister sind Sie Vorgesetzter von vielen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten im Schwarzenberger Rathaus. Welche Qualifikationen für die Führung einer großen Belegschaft bringen Sie mit?

Als Bürgermeister ist man sicher kein Alleinherrscher. Neben einer Personalabteilung gibt es Strukturen und Hierarchien, die ein gere­geltes Miteinander ermög­li­chen. Neben dem „Chef“ gibt es auch noch den Personalrat, der die Interessen der Arbeitnehmer vertritt und ab und zu dem großen Chef auch einmal auf die Finger klopfen kann. Übrigens, in der Funktion als Personalrat war ich in der Tierseuchenkasse nebenbei 9 Jahre lang tätig.

- Speziell an die Kandidaten mit Parteizugehörigkeit: Was verbindet Sie mit Ihrer Partei und was war der Ausschlag, in diese Partei einzu­treten? An welchem Punkt Ihrer Biografie sind Sie Parteimitglied geworden?

Die Dauer meiner Parteizugehörigkeit habe ich oben schon ausge­führt. Ich bin aus Umwelt- und Naturschutzgründen in die Partei einge­treten. Den Ausschlag für meinen Eintritt bei Bündnis 90/ die Grünen war, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele aufge­geben hat und die Zugeständnisse an die Energiewirtschaft beim Braunkohleausstieg. Warum muss man jetzt noch Dörfer wegbag­gern, wenn sowieso ein Ende absehbar ist. Menschen verlieren ihre Heimat, werden entwurzelt!

- Reicht „Heimatstolz“, um ein derar­tiges Amt zu bekleiden?

Die Frage kann man kurz mit nein beant­worten! Ich bin aber über­zeugt, dass jeder Kandidat oder jede Kandidatin sicher mehrere Beweggründe hat. Heimat ist wichtig, jeder sollte wissen was für ihn Heimat ist. Aber Heimat ist auch etwas, das sich ständig wandelt.

- Wie stehen Sie persön­lich zum Thema Impfen?

Als Tierarzt fällt mir die Antwort leicht – Impfen ist eines der wich­tigsten Mittel zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten! Pocken und Kinderlähmung kennen wir dank Impfungen nur noch aus Geschichtsbüchern, viel Leid konnte den Menschen erspart bleiben.
Wenn ich mich impfen lasse, schütze ich nicht nur mich sondern auch andere vor der Ansteckung und verhin­dere so eine Ausbreitung einer Erkrankung.
Ähnlich verhält es sich mit der Mund- Nasenbedeckung. Die Bedeckung redu­ziert die Aerosolbildung und schützt den anderen vor einer Ansteckung, falls ich uner­kannt infi­ziert sein sollte. Das ist die Achtung und der Respekt, den ich anderen gegen­über entgegenbringe.

Blick zurück, Blick nach vorn

- Was fanden Sie, ist in den letzten Jahren beson­ders gut und schlecht gelaufen?

Besonders gut ist, dass in den letzten Jahren die rich­tigen Entscheidungen zum Ausbau des schnellen Internets getroffen wurden.
Besonders schlecht ist, dass die Stadt es nicht geschafft hat, den Leerstand von Geschäften in der Altstadt zu beheben und die Innenstadt als attrak­tiven Mittelpunkt zu gestalten. Auch die Anbindung und Aufwertung der Ortsteile liefen schlecht

- Welche sind die Punkte, wo Sie das meiste Verbesserungspotenzial sehen?

Besonders wichtig ist es, den Prozess der Entscheidungsfindung zu kommu­ni­zieren und Transparenz zu schaffen. Wir müssen wieder Interesse der Bürger an der Politik wecken und Vertrauen aufbauen.
Die Stadt benö­tigt ein Klimakonzept, um auch in dieser Hinsicht Vorreiter in der Region zu sein. Dazu gehört die ener­ge­ti­sche Sanierung kommu­naler Gebäude, das Erstellen eines Solarkatasters, Umbau des Fuhrparks auf Elektromobilität, Infrastruktur für Ladesäulen schaffen
Städtische Grünflächen sollen insek­ten­freund­li­cher gestaltet und der städ­ti­sche Baumbestand erhalten werden. Der Umbau des Stadtwaldes zu einem stabilen Mischwald muss voran­ge­trieben werden.
Wichtig ist die Vernetzung der Stadt und der Ortsteile durch verbes­serte Verkehrskonzepte wie mehr Bushaltestellen, häufi­gere Taktung der Busse, Ausbau des Radwegnetzes, Carsharing.
Weiterhin müssen die Standortbedingungen für die Wirtschaft und für Arbeitnehmer verbes­sert und beworben werden. Beispielsweise sollten die Betreuungszeiten in Kindertagesstätten verbes­sert und der Berufsschulstandort erhalten und ausge­baut werden..

- Was würden Sie anders machen als Ihre Amtsvorgängerin?

Mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung

- Wo wollen Sie Prioritäten setzen?

Klima und Naturschutz
Innovative Verkehrskonzepte
Standortvorteile defi­nieren und gezielt zur Ansiedlung von Unternehmen bewerben
Würdigung und Stärkung des Ehrenamtes durch Ehrenamtskarte für Vergünstigungen

- Welches sind für Sie die größten und dring­lichsten Herausforderungen in Schwarzenberg?

Siehe Prioritäten

- Wie gut kennen Sie die Haushaltslage der Kommune? Welche Ziele verfolgen Sie dies­be­züg­lich im mittel­fris­tigen Zeitrahmen (3 bis 5 Jahre)?

Mir, wie allen Stadträten ist der Haushaltsbericht und die finan­zi­elle Situation bekannt und es gibt keinen Grund zur Besorgnis.
Ich werde meine Ziele im Rahmen der Finanzlage der Kommune umsetzen und auf einen ausge­gli­chenen Haushalt achten. Sicher werden in manchen Situationen stra­te­gi­sche Entscheidungen eine Rolle spielen.
Entscheidend wird sein, wie sich die Möglichkeiten von Förderprogrammen entwickeln.
Aktuell weiß aber noch niemand, wie sich die Coronakrise auf die Einnahmen auswirken wird (z. B. Gewerbesteuer).

- Wie stehen Sie zum Thema Rückkehr in den kommu­nalen Arbeitgeberverband? Ich finde, die Stadtverwaltung braucht gute Mitarbeiter/innen, und die sollten nach Tarif bezahlt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur in Schwarzenberg nicht.

Als ehema­liger Gewerkschafter und Personalrat bin ich für die Zahlung von Tariflohn.
Auch in anderen Branchen sind Tariflöhne das wich­tigste Argument um Fachkräfte nach Schwarzenberg und in die Region zu bekommen
Mir war nicht bewusst, dass Schwarzenberg nicht im Arbeitgeberverband ist. Das wird sicher ein Thema mit dem ich mich beschäf­tigen muss!

Bürgerbeteiligung

- Was halten Sie von Bürgerbeteiligung auch über den Stadtrat und Arbeitsgruppen hinaus?

Es ist ganz wichtig, Bürger wieder in demo­kra­ti­sche Prozesse mit einzu­binden, das schafft Vertrauen und Transparenz.
Der erste Schritt dazu wurde in der Stadt schon getan, da in den Arbeitsgruppen auch einzelne „Sachverständige“ einbe­zogen werden.

- Welche Formen der Bürgerbeteiligung würden Sie auf den Weg bringen? Werden Bürgerentscheide eingeführt?

Mein Wahlprogramm sieht ein Jugend- und Kinderrat vor. Wir treffen oft Entscheidungen für die Zukunft, mit denen unsere Kinder leben müssen.
Natürlich wären auch ein Seniorenrat oder ein Umweltrat denkbar.
Die recht­li­chen Rahmen für Bürgerentscheide sind zu prüfen, jedoch werden sie eine Ausnahme bleiben.

- Wären Sie ein Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger?

Definitiv ja!!! Das heißt aber auch, dass ich mich mit dem einen oder anderen Bürger konstruktiv ausein­an­der­setzen werde.

- Wie wollen Sie den Dialog suchen bzw. anbieten?

Bisher hatten wir Grünen im Stadtrat immer eine Bürgersprechstunde, die ich auch als OB aufrecht­erhalten werde. Wie und in welcher Form, werde ich dann entscheiden.
Wie ich oben schon geschrieben habe, Kommunikation ist sehr wichtig!

- Sind Sie bzw. bleiben Sie bürgernah?

Ich werde für die Schwarzenberger immer erreichbar sein und mich ihrer Probleme und Sorgen annehmen

- Wie stellen Sie sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Ihrer Regie vor?

Die Öffentlichkeitsarbeit muss mehr Transparenz über Entscheidungsfindungen in der Verwaltung vermitteln.
Dazu muss die Internetseite unbe­dingt über­ar­beitet, attrak­tiver gestaltet und gepflegt werden. Eine an das Smartphone ange­passte Anwendung ist notwendig!
Nebenbei, für Touristen sollte die Internetseite der Stadt auch so gestaltet sein, dass Buchungen in Schwarzenberger Hotels und Gaststätten unkom­pli­ziert möglich sind.
Mein Plan ist, auch Medien wie Facebook und Instagram zu nutzen.
Dennoch sollten auch Informationen aus der Stadt in gedruckter Form die Bürger errei­chen. Ich denke dabei an ein eigenes Stadtjournal, in dem sich auch die Vereine und Verbände präsen­tieren können. Das schafft Verbundenheit!

Stadtentwicklung

- Was möchten Sie zur Stadtentwicklung beitragen?

Ich werde mich für die Etablierung eines regel­mä­ßigen Wochenmarktes in der Altstadt einsetzen
Die Rahmenbedingungen der Stadt für Gewerbetreibende und Unternehmen verbes­sern, dass sich mehr Betriebe ansiedeln.
Dazu gehört die Betreuungszeiten der Kindertagesstätten an den Bedarf berufs­tä­tiger Eltern anzu­passen, da beson­ders viele Angestellte im Einzelhandel und in der Pflege auf Betreuungszeiten bis nach 18:00 Uhr ange­wiesen sind.
Erhalt und Ausbau des Berufsschulstandorts und der weiter­füh­renden Schulen
Fachkräftemangel bekämpfen → Fachkräfte brau­chen Tariflohn!!!
Gründerinitiativen fördern und Unterstützung bei der Orientierung im Behördendschungel
Kontinuierlicher Ausbau des schnellen Internets
Infrastruktur für Elektromobilität schaffen

- Wie schaut es mit sinn­vollen Stadtbelebungskonzepten aus?

Sinnvolle Belebungskonzepte müssen mit allen Betroffenen abge­stimmt werden, sollen dauer­haft den Leerstand beheben und müssen nach­haltig sein.

- Wie wollen Sie die Stadt fit für den Klimawandel machen?

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, die die Menschheit zu bewäl­tigen hat. In unserer Region ist der Klimawandel im Vergleich zu anderen Gegenden, wie zum Beispiel Nordsachen, noch gering aber auch wir müssen uns auf größere Veränderungen einstellen.
Eines meiner Hauptziele ist es, den Stadtwald in einen stabilen Mischwald umzuwandeln.
Mehr Bäume pflanzen für ein besseres Stadtklima und Baumschutzsatzung anpassen
Flächenversiegelung redu­zieren = Hochwasserschutz bei Starkregen.
Verrohrte Fließgewässer wieder an die Oberfläche holen
Städtische Grünflächen naturnah als Bienenweiden anlegen
Erneuerbare Energien fördern = weniger CO2

- Digitalisierung oder Nostalgie?

Hier geht es nicht um entweder oder, sondern beides muss sich ergänzen.
Als Beispiel sei die Strecke der Erzgebirgischen Aussichtsbahn zu nennen, die zum einen als nost­al­gi­sches Kleinod an die Zeiten der Eisenbahn erin­nert und zum anderen als Teststrecke der SRCC für digi­ta­li­sierte Fahrsysteme der Bahn dient.
Die Digitalisierung ist notwendig um die Stadtentwicklung voran zu bringen.
Sie wird aber auch Veränderungen mit sich bringen, die manche Dinge über­flüssig machen wird.

- Wie möchten Sie neue Firmen für Schwarzenberg gewinnen?

Wie oben schon erwähnt, möchte ich die Rahmenbedingungen der Stadt für Gewerbetreibende und Unternehmen verbes­sern, dass sich mehr Betriebe ansiedeln.
Dazu gehört die Betreuungszeiten der Kindertagesstätten an den Bedarf berufs­tä­tiger Eltern anzu­passen, da beson­ders viele Angestellte im Einzelhandel und in der Pflege auf Betreuungszeiten bis nach 18:00 Uhr ange­wiesen sind.
Erhalt und Ausbau des Berufsschulstandorts und der weiter­füh­renden Schulen
Fachkräftemangel bekämpfen → Fachkräfte brau­chen Tariflohn!!!
Gründerinitiativen fördern und Unterstützung bei der Orientierung im Behördendschungel
Kontinuierlicher Ausbau des schnellen Internets
Infrastruktur für Elektromobilität schaffe

- Wie wollen Sie Schwarzenberg für den Tourismus attrak­tiver machen?

Schwarzenberg sollte im Rahmen eines sanften Naturtourismus in ein attrak­tives Wanderwegenetz als zentraler Punkt einge­bunden werden.
Um den aktu­ellen Trend der Schließung von Beherbergungsunterkünften zu stoppen und um die benö­tigten Übernachtungskapazitäten vorhalten zu können, sollte die Stadt nach ihren Möglichkeiten Rahmenbedingungen schaffen, die den Erhalt und die Schaffung neuer Unterkünfte ermöglichen.
Die Errichtung eines Naturkundehauses in Schwarzenberg, analog den Nationalparkhäusern dient der Wissensvermittlung erzge­bir­gi­scher Natur und Erdgeschichte. Zur Ausführung kann man versierte Kooperationspartner, wie WWF, BUND oder NABU mit ins Boot holen.
Die Vielzahl an kultu­rellen Veranstaltungen in der Stadt müssen weiter geför­dert und durch digi­tale Medien einem brei­teren Publikum zugäng­lich gemacht werden.
Der Welterbetitel Montanregion muss weiter mit Leben erfüllt werden. Dazu gehört es auch, mit den tsche­chi­schen Nachbarn intensiv zusammen zu arbeiten.

- Was tun Sie für die Erhaltung der histo­ri­schen städ­ti­schen Altbausubstanz?

Programme zur Bekämpfung des Leerstandes und zur Sanierung von Altbauten analog zu dem Hofheimer Allianz Konzept sind eine erpobte Möglichkeit.
Leerstand braucht Konzepte zur Nutzung, deshalb Gründerinitiativen fördern.
Man muss gemeinsam mit Eigentümern an Konzepten zum Erhalt von Altbausubstanz arbeiten.

- Wie sehen Sie Schwarzenberg in 10 Jahren?

Schwarzenberg wird in 10 Jahren auf dem Gebiet der erneu­er­baren Energien, Digitalisierung eine Führungsrolle in der Region einnehmen.
Dadurch wird es auch ein Wachstum über diese Branchen hinaus in Wirtschaft, Kultur und Tourismus geben.
Es wird ein Wachstum der Bevölkerung geben

Leben und Wohnen

- Welche Pläne haben Sie, um Akademiker, Gewerbetreibende und junge Familien in der Stadt anzu­ziehen bzw. zu halten?

Zunächst muss es darum gehen, den aktu­ellen Bestand an quali­fi­zierten Arbeitsplätzen und Arbeitskräften zu erhalten, was am Besten dadurch geht, dass die Firmen (auch die Stadt) Tariflöhne zahlt, um ein Abwandern zu verhindern.
Dann müssen die Rahmenbedingungen für die Lebensqualität opti­miert werden, wie ÖPNV, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, medi­zi­ni­sche Versorgung und Kultur.
Die erar­bei­teten Standortvorteile müssen defi­niert und medial bekannt gemacht und beworben werden.
Es müssen auch namhafte Unternehmen als Zugpferde gewonnen werden. Zum Beispiel ist es ein Glücksfall, dass sich in Schwarzenberg der Werkzeugbau von Porsche ange­sie­delt hat.
Jugendliche brau­chen in unserer Stadt eine Zukunftsperspektive, dann bleiben sie in ihrer Heimat. Wichtig ist auch eine Bindung durch Vereine und Organisationen.

- In welchem Umfang planen Sie Bauland zu schaffen?

Mein erstes Ziel ist es, junge Familien für leer­ste­henden Altbau zu inter­es­sieren, da ich eine Zersiedelung der Stadt vermeiden möchte.
Es ist zu über­legen, ob man bei dem hohen Leerstand in den Neubauvierteln nicht mehr Rückbau durch­führt und die neu gewon­nenen Flächen als Bauland ausweist.
Bauen auf der grünen Wiese wäre zwar das einfachste, entspricht aber nicht mehr der Zeit.

- Werden die Spielplätze endlich modernisiert?

Auf jeden Fall! Darunter verstehe ich aber nicht Plastikspielgeräte, wie sie auf vielen Plätzen in SZB stehen. Ich verstehe unter moder­ni­sieren, dass Spielplätze wieder mehr Abenteuer und Herausforderung für die Kinder bieten. Und Spielgeräte sollen wieder aus Holz sein.

- Was sind konkrete Maßnahmen gegen den demo­gra­fi­schen Wandel?

Jugendliche brau­chen in unserer Stadt eine Zukunftsperspektive, dann bleiben sie in ihrer Heimat. Wichtig ist auch eine Bindung durch Vereine und Organisationen.
Die Stadt muss dafür kämpfen, die Berufsschule und weiter­füh­rende Schulen zu erhalten und weiter auszubauen.
Betriebe müssen mehr ausbilden und Tariflöhne zahlen, sonst werden wir die Arbeitskräfte nicht halten können.
Kinderbetreuung muss nach dem Bedarf ausge­baut werden und in den Ortsteilen muss wieder eine ausrei­chende Infrastruktur aufge­baut werden. Sie dürfen nicht zu soge­nannten Schlafdörfern verkommen.

- Wie sieht es mit nach­rü­ckenden jungen Ärzten aus, beson­ders Augenärzten? Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?

Studiengänge mit Landarztquoten gibt es schon, dabei liegt die Entscheidung über deren Verteilung jedoch nicht bei den einzelnen Kommunen.
Möglich wäre Praxisräume mit Grundausstattung zur Verfügung zu stellen oder mit vorhan­denen Ärzten, die vor dem Ruhestand sind, gemeinsam Nachfolger zu suchen.
Für Ärzte (wie auch andere Menschen) ist sicher auch das Umfeld und die Infrastruktur entschei­dend, bevor sie sich nieder­lassen, deshalb ist eine attrak­tive Umgebung und Lebensqualität wichtig.
Im schlech­testen Fall müsste man als Stadt Fahrdienste zu Fachärzten bereitstellen.
Das Thema bleibt schwierig und muss lang­fristig gedacht werden.

- Wie wird mit dem Drogenproblem in der Stadt umge­gangen? Welche Lösungen werden da angestrebt?

Aus Gesprächen mit den Sozialarbeitern ist mir bewusst, dass dieses Thema bisher von Seiten der Stadt vernach­läs­sigt wurde.
Ich werde versu­chen, mit den Sozialarbeitern - auf deren Erfahrung aufbauend - ein Konzept zu erstellen, dass verhin­dert, dass Jugendliche in die Drogenabhängigkeit abrut­schen und Möglichkeiten für einen Ausstieg zu schaffen.

- Setzen Sie sich für eine dauer­hafte Besetzung der Polizeistation in Schwarzenberg ein?

Ja, unbe­dingt! Auch wenn die Kriminalstatistik für das Erzgebirge eine der geringsten Kriminalitätsquoten verzeichnet, schafft eine dauer­haft besetzte Wache vertrauen.
Wichtig ist, dass die Polizei auch Präsenz zeigt und Streife geht!

- Wir haben eine wunder­volle Feierstätte und eine tolle Naturbühne. Leider sind Veranstaltungen auf diesen sehr rar gesät. Ich würde mir mehr Theaterveranstaltungen, Konzerte etc. wünschen, siehe Naturbühne Greifensteine. Haben Sie dahin­ge­hend Ideen?

Für Großkonzerte wird es sicher schwierig, mehrere Interpreten im Jahr zu gewinnen, da die Veranstalter Ansprüche an das Bühnenequipment haben und man nicht einfach eine große Bühne für mehrere Konzerte nutzen kann.
Arrangements, wie Mark Forster auf die Feierstätte zu bekommen, sind ein Highlight, machen SZB bekannt und müssen auch nach Corona weiter verfolgt werden. (Es war übri­gens ein perfekter Abend und ich habe mir auch gedacht, dass solche Konzerte öfter hier statt­finden sollten)
Aber auch das Konzept „Waldbühne anders erleben“ ist durchaus ausbaubar.
Dass die Naturbühne nicht mehr vom Winterstein Theater genutzt wird, finde ich schade und ich werde mich darum bemühen, durch Gastspiele von mobilen Theatertruppen, Kinoveranstaltungen und Kleinkunst das Naturtheater wieder mit Leben zu füllen.
Falls es nötig ist, wird auch die Technik im Naturtheater erneuert werden.

- Welche Vorstellungen haben Sie für die Förderung der Vereine der Stadt, insbe­son­dere die, die sich für Kinder enga­gieren? Welche konkreten Ideen haben Sie dafür?

Die Vereine sollen bei der Öffentlichkeitsarbeit unter­stützt werden.
Die Stadt könnte einen Tag der Vereine orga­ni­sieren und feiern, um mehr Präsenz und Wahrnehmung der Vereine zu erreichen.
Anerkennung und Würdigung des Ehrenamtes durch die Einführung der Ehrenamtskarte ist ein wich­tiger Punkt für mich.

- Gibt es Überlegungen für ein neues Freibad in Schwarzenberg? Wenn ja, welche?

Nein, da die Freibäder der angren­zenden Gemeinden um ihr Überleben kämpfen müssen. Meine Befürchtung wäre, dass ein weiteres Freibad die Situation noch verschärfen würde.
Meine Idee wäre zum einen den Shuttle Service zu den nächst­ge­le­genen Freibädern in der Sommerzeit und zum anderen auch das Radwegenetz weiter auszubauen.

- Was halten Sie von öffent­li­chen Bücherschränken? Würden Sie die Aufstellung eines öffent­li­chen Bücherschranks in Schwarzenberg – zum Beispiel in der Altstadt – unterstützen?

Mit dem Thema habe ich mich noch nicht intensiv beschäf­tigt, mir sind solche „Bücherschränke“ aus anderen Kommunen bekannt, die keine eigene Bibliothek haben.
Für die Altstadt würde ich das mit der Leiterin der Stadtbibliothek abstimmen.
In den Ortsteilen wäre das sicher inter­es­sant, dass würde ich aber den Ortschaftsräten überlassen.

Jugend

- Wie wollen Sie der Abwanderung der Jugend entgegenwirken?
- Was sind Ihre Ansätze, um Jugendlichen mehr Attraktivität in der Stadt zu bieten?
- Was würden Sie tun, um Schwarzenberg für jüngere Leute (Alter zwischen 15 und 30) wieder attrak­tiver zu machen? Sowohl in Bezug auf den Arbeitsmarkt (kaum einer meiner Schulfreunde wohnt noch hier, fast alle sind wegge­zogen bzw. kamen nach dem Studium nicht mehr zurück) als auch die Freizeitgestaltung betref­fend. Mir fällt immer wieder das Beispiel ein, dass damals Engel in Zivil jedes Jahr auf der Naturbühne spielten. Solche Sachen würde ich mir gerne wieder wünschen.

Wie ich oben schon ausge­führt habe will ich den Berufsschulstandort erhalten und weiter ausbauen, sowie weiter­füh­rende Schulen erhalten.
Man muss Betriebe dazu anhalten selbst auszu­bilden und Berufseinsteigern faire Löhne zu zahlen.
Wichtig ist auch zu erfahren, wie sich die Jugendlichen ihre Zukunft in SZB vorstellen und welche Wünsche sie haben. Dazu möchte ich ein Kinder und Jugendparlament einrichten, die einen bera­tenden Einfluss auf die Arbeit des Stadtrates haben.
Auch Veranstaltungen für Jugendliche in der Stadt orga­ni­sieren, wie früher „Stains in the Sun“
Die Stadt kann Schnuppermitgliedschaften in Vereinen fördern
Ein kombi­niertes „Junge Leute Ticket“ für öffent­liche Einrichtungen einführen.
Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht sinn­voll, mich regel­mäßig mit den Sozialarbeitern der verschie­denen Einrichtungen zu beraten, da diese einen wich­tigen Blick auf die Bedürfnisse der Jugendlichen haben.

- Viele Jugendliche vermissen ein Jugendzentrum in Schwarzenberg, in dem es viel­fäl­tige Angebote der offenen, außer­schu­li­schen Jugendarbeit gibt. Würden Sie die Errichtung/Gründung eines Jugendzentrums befür­worten und voran­treiben? Falls ja, wie konkret? Falls nein, warum nicht?

Ein neues Jugendzentrum ist an der Straße der Einheit bereits in Planung und vom Stadtrat abge­segnet. Die genaue Ausführung wird in enger Zusammenarbeit mit den Sozialarbeitern erfolgen. Entscheidend sollen aber die Wünsche der Jugendlichen sein. Diese Wünsche könnten beispiels­weise über das Jugendparlament einge­bracht werden.

Verkehr

- Das Fahrrad oder E-Bike ist ein ökolo­gisch einwand­freies Fortbewegungsmittel und fördert die indi­vi­du­elle Fitness. Würden Sie dafür sorgen, dass Radwege in Schwarzenberg und Umgebung (in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und dem Landkreis) ausge­baut bzw. neu ange­legt werden? Falls ja, welcher Zeitplan erscheint Ihnen realis­tisch? Falls nein, warum nicht?

Ja, dass ist Teil meines Wahlprogrammes. Da es sich um Kommunenübergreifende Maßnahmen handelt, ist leider mit einer längeren Phase bis zur Umsetzung zu rechnen. Im Stadtgebiet hoffe ich, diese Pläne inner­halb von 4 Jahren umzusetzen.

- Wie wollen Sie das Chaos der Straßensperrungen in den Griff bekommen? Wie soll die Verkehrsplanung gestaltet werden?

Zur Instandhaltung von Straßen und Kanalisation werden immer wieder Baustellen nötig sein. Diese sollten aber aufein­ander besser abge­stimmt sein. Insbesondere müssen Anwohner recht­zeitig infor­miert werden.
Die Verkehrsplanung muss alter­na­tive Mobilität wie Fahrräder oder ÖPNV stärker in den Fokus nehmen.

- Welches trag­fä­hige Parkraumkonzept planen Sie für die Altstadt – sei es für Besucher oder Anwohner?

Mittelfristig soll mit Erstellen des Parkhauses der Verkehr in der Altstadt redu­ziert und die Parkflächen auf ein Minimum beschränkt werden.

- Sind alter­na­tive Verkehrslösungen parallel zur B 101 geplant?

nein

Stadtbibliothek

- Welchen Stellenwert hat die Stadtbibliothek als Ort der Stadtgesellschaft für Sie?
- Gehört die Einrichtung Bibliothek zur Infrastruktur der digi­talen Strategie?
- Wird die Rolle der Bibliothek bei Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz finan­ziell untermauert?

Ich bekenne mich zur Stadtbibliothek als wich­tige Kultureinrichtung der Stadt und habe selbst eine Leserausweis.
Bereits jetzt kann man E-Books in der Bibliothek online ausleihen. Auch hier muss sich die Einrichtung an aktu­elle Entwicklungen anpassen, was finan­ziell unter­stützt werden muss.

- Vor der poli­ti­schen Wende gab es in Schwarzenberg ein gut ausge­bautes Netz an Zweigstellen der Bibliothek in Stadtteilen und Schulen. Nach dem Wegfall der Zweigstellen gab es kurz­fristig einen Bücherbus, der auch im Altlandkreis Schwarzenberg unter­wegs war. In einigen Stadtteilen entstehen gerade wieder neue sozio­kul­tu­relle Zentren – gehört da nicht eine Außenstelle der Bibliothek mit entspre­chender perso­neller Besetzung dazu?

Zweigstellen werden finan­ziell und perso­nell nicht zu stemmen sein, doch durch die digi­tale Erweiterung des Angebotes sollte es in allen Stadtteilen und Schulen möglich sein, die Bibliothek in vollem Umfang zu nutzen.

- Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, der rich­tige Umgang mit verschie­denen Medien kann nicht von allein erlernt werden. Schulbibliotheken sind in unseren Schulen nur ansatz­weise vorhanden, aber leider ohne fach­liche Betreuung. Wie stehen Sie zu einem profes­sio­nel­leren Umgang (Ausstattung, Finanzierung Medien, Fachpersonal) mit Schulbibliotheken?

Auch hier sehe ich Chancen in der Digitalisierung.

Bildung

- Welche konkreten Maßnahmen sollen in Ihrer Amtszeit im Bildungsbereich umge­setzt werden? Sollen Schulgebäude weiter saniert werden? Erhalten Schülerinnen und Schüler aus einkom­mens­schwa­chen Familien Notebooks und weitere Förderung (Zuschüsse zum Internetanschluss, falls keiner vorhanden ist oder gesperrt wurde), um online lernen zu können? Wie wird die Musikschule weiter geför­dert – auch und vor allem für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht für die Förderung aufkommen oder ihre Kinder in viel­fäl­tiger Weise unter­stützen können? Übernimmt die Stadt Kosten für Leihinstrumente?

Wie ich oben schon geschrieben habe, sind Schulbildung und Bildungschancen sehr wichtig für die Entwicklung unserer Stadt. Es geht zunächst um die Erhaltung der Schulen. Gymnasien, Musikschulen und Berufsschulen sind nicht in Trägerschaft der Stadt. Dennoch muss sich die Stadt Schwarzenberg an den entspre­chenden Stellen für moderne und zukunfts­fä­hige Lösungen für diese Schulen einsetzen. Um den Kindern annä­hernd gleiche Bildungschancen zu ermög­li­chen, sind Leihgeräte und ein schnelles Internet in allen Stadtteilen anzustreben.

Corona

- Wie gehen Sie als Bürgermeister mit Corona um?

Ich persön­lich werde mich an die jewei­ligen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung halten, denn Leben und Gesundheit aller sind das höchste zu schüt­zende Gut.

- Welche Wege sehen Sie, lokale Unternehmen bei den Herausforderungen mit der Corona-Krise zu unterstützen?

Zunächst gilt es, durch Umsetzung der bishe­rigen Corona-Schutzverordnung einen erneuten Lock-down zu verhindern.
Für Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt, Nacht der Lichter usw.) müssen durch die Stadt in Zusammenwirken mit dem Gewerbeverein geeig­nete Hygienekonzepte entwi­ckelt werden.
Als grüne Stadträte haben wir zusammen mit den Linken einen Unterstützungsplan für lokale Unternehmen erstellt und einge­reicht. Dieser umfasst beispiels­weise kosten­freie Nutzung öffent­li­cher Flächen für Gastronomie, verstärkte Werbeaktionen durch die Stadt für die lokalen Geschäfte und Gutscheinaktionen.

- Wie stehen Sie zu Menschen, die sich weigern, Infektionsschutzmaßnahmen einzu­halten (und dies mit Verschwörungsideologien rechtfertigen)?

Solche Personen gefährden durch ihr Verhalten in unver­ant­wort­li­cher Weise die Gesundheit und zum Teil auch das Leben anderer Mitmenschen. Zudem nehmen sie in Kauf, dass es zu einem erneuten Lock down kommen könnte, der unsere Wirtschaft massiv bedroht.

Rechts(extrem) und links(extrem)

- Schwarzenberg war in den vergan­genen Jahren wieder­holt aufgrund rechts­extremer Umtriebe in den Medien (z. B. Die Zeit, mdr, Die Welt, Belltower.News). Wie posi­tio­nieren Sie sich hier und wie wollen Sie die Zivilgesellschaft unter­stützen, die sich gegen rechte Parteien wie NPD oder rechte Vereine wie Freigeist positioniert?

Ich stehe in vollem Umfang für eine demo­kra­ti­sche und rechts­staat­liche Grundordnung und wende mich entschieden gegen alle rechts­extremen Umtriebe.
Demokratische Bündnisse gegen Rechts müssen von der Stadt unter­stützt werden.

- Wie wird zukünftig mit dem „rechten“ Flügel in der Bevölkerung umge­gangen bzw. wie ist geplant, mit Veranstaltungen von einschlägig bekannten Personen wie Stefan Hartung, der NPD, Freigeist oder AfD in der Stadt umzu­gehen? In der Presse liest man dann, SZB ist eine Nazi-Hochburg, was sicher der Wirtschaft, Tourismus usw. schadet. Wie gehen Sie dieses Problem an?

Es muss alles getan werden, damit rechts­extreme Veranstaltungen von beispiels­weise Freigeist oder NPD nicht stattfinden.
Gegen menschen­ver­ach­tende und natio­na­lis­ti­sche Meinungen sollte sich jeder, also auch die Stadt, klar und deut­lich positionieren.
Mit unzu­frie­denen Bürgern werde ich in den Dialog treten.

- Was werden Sie gegen den immer stärker aufkei­menden Rassismus bzw. Ethnopluralismus in der Region tun und wie setzen Sie sich im Gegenzug für Weltoffenheit, Vielfältigkeit und Demokratie ein?

Aufklärung und Dialog sind die wich­tigsten Instrumente. Angst hat man nur vor dem Fremden und Unbekannten. Daher ist es schon für Kinder wichtig, sich mit Geschichte ausein­ander zu setzen und über den Tellerrand zu schauen (Fahrten nach Buchenwald, Gespräche mit Migranten). In der Jugendarbeit sollten diese Themen prak­tisch aufge­griffen werden (z.B. zusammen Fußball spielen).

- Kennen Sie die „Verfassunggebende Versammlung“?

Bisher nicht, laut Internet eine völkisch orien­tierte Gruppierung, die die BRD nicht aner­kennt und das Grundgesetz ablehnt.

- Wie ist Ihre Einstellung gegen­über der Antifa?

Jeder Demokrat sollte Antifaschist sein. Die „Antifa“ ist zu unter­stützen, solange sie sich auf rechts­staat­li­chem Boden bewegen. Extremisten sind auch hier abzulehnen.

- Wie stehen Sie zum Festival „Stains in the Sun“?

Ein Jugendfestival, dass wieder in Schwarzenberg statt­finden sollte.

Zu guter Letzt: Wie denken Sie über …

- Anton Günther
Wichtiger Volksdichter und Liedermacher des Erzgebirges, habe selbst eine CD.

- art-figura
Über die Region hinaus bekannter Kunstpreis, gehört zu Schwarzenberg

- Bildungsticket
Unbedingtes Ja.

- Elisabeth Rethberg
Bedeutende Opernsängerin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in Schwarzenberg geboren wurde und bis zu ihrem 18. Lebensjahr hier lebte.

- Erzbergwerk der SME im Luchsbachtal
Wir müssen der SME die Bedingungen vorgeben, damit Bürger und Natur nicht über­vor­teilt werden.

- Erzgebirge
Heimat mit Zukunft

- Flüchtlinge
Wer sich inte­griert, ist willkommen.

- Friedliche Revolution
Ein Glücksfall

- Friedrich Emil Krauß
Bedeutender Unternehmer aus Schwarzenberg

- Gendern
Gleiches Recht für alle

- Heidrun Hiemer
Hat viel erreicht, jetzt ist es Zeit für Neues.

- Inklusion
Wichtig, Voraussetzungen müssen zum großen Teil noch geschaffen werden und auch nicht für jeden Fall möglich.

- LGBT
Jeder darf lieben, wen er möchte.

- Naturschutz
Unverzichtbar – Naturschutz ist Menschenschutz

- ÖPNV
Es gibt viel zu tun.

- Osten
Sollte nach über 30 Jahren nur noch eine Himmelsrichtung sein.

- Parkhaus am Forstparkplatz
Notwendiges Übel

- Regionale Produkte
Kaufe ich, müssen noch besser vermarktet werden

- Rockelmannpark
Muss durch die Stadt besser gepflegt werden (Habe im Frühjahr 2 Säcke Müll im Park gesammelt)

- Schlossbergtunnel
Könnte noch inten­siver für Veranstaltungen genutzt werden

- Städtepartnerschaften
Werde ich wieder­be­leben und ausbauen

- Stadtmarketing
Große Baustelle

- Stolpersteine
Gute Anregung

- Wende
Es gab Gutes und Schlechtes

- Würdigung Ehrenamt
Unverzichtbar- Ehrenamtskarte einführen und Akzeptanzstellen schaffen

Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg

… was ist eigent­lich aus den Fragen geworden, die ich bis 12. August gesam­melt hatte? Zunächst: Es sind richtig viele Fragen zusam­men­ge­kommen. Ich habe alle, die mich via Facebook, Mail usw. erreicht haben, in eine Word-Datei kopiert und nach Themen sortiert.

Am 14. August habe ich die Datei mit den Fragen an alle fünf Kandidierenden gemailt und um Antwort bis 21. August gebeten, eine Woche Zeit also. Dabei sollten sie die Reihenfolge der Fragen beibe­halten und konnten so lang oder kurz schreiben, wie sie wollten.

Am morgigen Montag, den 24. August, geht es los, dann veröf­fent­liche ich den ersten ausge­füllten Fragebogen, am Dienstag den nächsten usw. Die Reihenfolge: Ruben Gehart, Roland Küblböck, Lilly Vicedom, Erik Weber, Frank Weihrauch, alpha­be­tisch also. Ich kann schon mal ankün­digen: Es gibt viel zu lesen. Und falls Fragen offen­bleiben, kann in den Kommentaren nach­ge­hakt werden.