Von Schwarzenberg nach Ihlow und zurück

In den letzten Tagen war es etwas ruhig hier, aber das wird sich jetzt ändern – ich bin aus dem Urlaub zurück … Habe ihn in Ihlow verbracht, einem Dorf in der Nähe von Buckow, Strausberg, Berlin (1 Stunde). Ja, Ihlow ist ein rich­tiges Dorf. Ein paar Häuser nur, und unter der Woche kann man nirgendwo Essen und Trinken kaufen. Nachts war es stock­duster, also wirk­lich DUNKEL, keine Laterne in der Nähe, nix. Flach ist es dort oben, und es gibt vor allem Kiefern, 24 Stunden am Tag quakten die Frösche im Teich nebenan. Quak, quak, quak! Im Dorf leben vor allem Alteingesessene, aber auch ein paar Familien mit Kindern, die von Berlin aufs Dorf gezogen sind. Sie haben alte Höfe restau­riert und wohnen und arbeiten nun dort. In einem Hof gibt es ein Antiquariat mit enorm hohen Buchregalen – da wird die Leiter zum Stuhl (oder so). In einem anderen ist ein Holzgestalter und Landschaftsarchitekt, einen Biohof gibt es auch. Sie vermarkten sich gemeinsam als „Offene Höfe Ihlow“, und das läuft wohl recht gut, was sich auch in den Übernachtungszahlen des Dorfes wider­spie­gelt. Es ist schon erstaun­lich, was geht, wenn sich ein paar krea­tive Leute Gedanken machen … Schwarzenberg hat doch einiges zu bieten, aber so richtig sprit­zige Broschüren hab ich von der Stadt noch nicht gesehen – warum?

Poltergeist

In manchen Gegenden muss man ja sehr aufpassen, wo man hintritt, wenn man vom Weg ab- und auf eine Wiese ausweicht. Denn da kann es passieren, dass auf einmal am Fenster des angren­zenden Hauses ein Trommelwirbel vorge­führt wird. Huch! Nicht so ein zöger­li­ches Klopfen, nein, eine Lautstärke, die aufdring­lich ist. Nun, warum? Aha. Wo einst erst Bäume und dann Baumstümpfe standen, sind nun Flächen, die wieder grün werden sollen. Beim zweiten Blick sieht man die Grassamen auch. Aber bitte – wieso stellen die Leute kein Hinweisschild auf, wenn sie so besorgt um ihren Rasen sind? Machen die Hausbewohner eine Art Wachablösung, zwei Stunden passt Herr Meier auf, zwei Stunden Frau Schulze und so weiter? Immer bereit, damit auch ja niemand auf die Grassamenfläche latscht? An den Fenstern des Hauses war natür­lich niemand zu sehen – wie sich das für einen ordent­li­chen Poltergeist gehört.

Kreisverkehrt?

Am Montag wurden am Viadukt viele, viele Bäume abge­knickt. Wie Streichhölzer. Keine Ahnung, wie die Maschine heißt, die am Werken war. Da wird wohl Platz gemacht für den geplanten Kreisverkehr. Warum bin ich nur so skep­tisch, was diesen Kreisverkehr angeht? Tja, ich bin oft zu Fuß in der Gegend unter­wegs, und wenn der Verkehr schön fließt und fließt und keine Ampel (mehr) da ist, wie kommen dann bitte die Fußgänger von A nach B, also über die Straße(n)? Hier ein Link mit den Vor- und Nachteilen des lieben Kreisverkehrs, man schenke dem Punkt „Nachteile“ ein wenig Beachtung.

Quo vadis, Jugendweihe?

Gestern war für 55 Mädchen und Jungen aus Schwarzenberg, Breitenbrunn und Beierfeld Jugendweihe. Ausgerichtet hat das Fest der Sächsische Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe. Die Ritter-Georg-Halle war gut gefüllt mit den Familien und Freunden der Jugendweihlinge. Jetzt würde mich mal inter­es­sieren, wie viele Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 15 Jahren es in SZB und Umgebung gibt, und wie viele also nicht teil­nehmen wollten oder konnten. Nicht konnten, weil die Teilnahme an der Feier nicht kostenlos ist. Und wollten, weil mit diesem Alter nicht wirk­lich ein neuer Lebensabschnitt beginnt? Würde man als Einschnitt nicht eher das Verlassen der Schule sehen? Oder den 18. Geburtstag? Derzeit ist die Jugendweihe wohl eher eine Randerscheinung. Mal sehen, wie sich das entwickelt …