Mittwochabend in Schwarzenberg, am Donnerstag kommt die Müllabfuhr. Das ist nicht zu übersehen – auch für Touristen. (Falls welche durch die Altstadt spazieren sollten.)
Konzert zum Muttertag mit den Salonsängern
„Es muß was Wunderbares sein …“ heißt es am Sonntag, den 13. Mai 2012, 16 Uhr, in der Baldauf Villa in Marienberg.
Die Salonsänger, Steffen Kindt und Frederik Haarig, setzen mit ihren Liedern und Moderationen auf musikalische Raritäten der Wiener Operettenzeit sowie bekannte Walzermelodien. Sie besingen mit ihrem Pianisten Christian Herrmann die Liebe, schwören auf den Wein und legen sich für die Mütter ins Zeug. Man kann gespannt sein, welche Überraschungen sie sich für diesen Festtag ausgedacht haben – sie versprechen einen Nachmittag voller Humor und Liebelei.
Karten unter 03735 22045
kul(T)our Betrieb des Erzgebirgskreises
Baldauf Villa
Anton-Günther-Weg 4
09496 Marienberg
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr und
Sonntag 14 bis 17 Uhr
Telefon:
03735 22045 oder 661783
Schwarzenberg persönlich: Ute Rademann
Diesmal hat in „Schwarzenberg persönlich“ Ute Rademann das Wort. Ich bin sehr froh, dass sie und ihr Mann, Hartmut Rademann, ihre kleine, aber feine Galerie betreiben, in der nicht nur Kunst ausgestellt wird, sondern auch Konzerte, Vortragsabende und Lesungen stattfinden. Ich freue mich auf viele weitere schöne Veranstaltungen im Marktgässchen 3 in der Schwarzenberger Altstadt.
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Ein paar Worte vorweg
Als ich Ende der achtziger Jahre der Liebe wegen nach Schwarzenberg zog, fragte ich mich immer, wo hier die Menschen leben, die Kultur genießen wollen und den Wunsch haben, ins Kino zu gehen, einen Kaffee zu trinken und mit anderen zu kommunizieren.
In der Zwischenzeit hat sich ja schon viel getan und auch Galerie + Kulturladen Rademann leistet einen Beitrag zum Kulturangebot in Schwarzenberg.
Bitte erzähl etwas über dich: Wer bist du, was machst du?
Ich verlebte meine Kindheit in Thüringen und meine Jugend in Leipzig. In meinem Elternhaus wurde die Liebe zu Musik und Kultur geprägt. Beruflich ging ich aber einen anderen Weg, machte eine Ausbildung zur Büroassistentin und arbeitete in verschiedenen Bereichen: in einem Verlag, in einer Arztpraxis. Außerdem sammelte ich Erfahrungen in einem Verein, der offene Kinder- und Jugendarbeit anbot.
Jetzt habe ich ein Schreibbüro in Schwarzenberg, in dem ich u. a. die Erledigung aller Arten von Korrespondenz, Ordnungsservice und Büroorganisation anbiete.
Die Musik spielt in meinem Leben auch weiter eine große Rolle, so singe ich in der Schwarzenberger Kantorei mit und habe vor zehn Jahren angefangen, Saxophon zu spielen. In diesem Jahr habe ich eine Ausbildung zur Wechseljahresberaterin begonnen.
Welchen persönlichen Bezug hast du zu Schwarzenberg?
Mein persönlicher Bezug zu Schwarzenberg ist meine Familie, die ich hier gründete.
Seit über zwanzig Jahren lebe ich mit meinem Mann Hartmut hier und habe zwei Kinder geboren und auf ihrem Entwicklungsweg begleitet. Wir wohnen in der Altstadt von Schwarzenberg, ich finde, das schönste Wohnumfeld von Schwarzenberg.
Welche Schwarzenberger Orte magst du – egal ob Kultur, Natur, Einkaufen …?
Ganz besonders mag ich die Schwarzenberger Kirche mit ihrem reinen goldenen Barock. Das Schloss mit seinem sehr schönen, kulturgeschichtlich sehr interessanten Museum und mit den tollen Sonderausstellungen begeistert mich immer wieder.
In der Natur sind es die verschiedenen Aussichtspunkte direkt in der Nähe der Stadt: der Totenstein, der Ottenstein, der Becherberg. Die verschiedenen Ansichten auf die Stadt und die malerisch schönen Punkte mag ich sehr. Leider ist kurz nach der friedlichen Revolution derselbe Fehler wie in vielen anderen ostdeutschen Städten passiert, dass nämlich zu viele große Einkaufszentren zu nah an die Stadt gebaut wurden.
Aber die Stadt hat den großen Vorteil, dass man schnell in der Natur und im Wald ist. Ich liebe den Blick vom Galgenberg oder Brückenberg auf die Stadt. Immer wieder in den verschiedenen Jahreszeiten und aus den verschiedenen Blickwinkeln.
Hast du Ideen, Wünsche, Vorstellungen für die Stadt?
Ich wünsche der Stadt und ihren Bewohnern mehr Offenheit für Kunst und andere Kulturen. Kunst ist ja immer ein kreativer Ausdruck eines Menschen. Es geht weniger um das Verstehen als um das Auf-sich-wirken-Lassen und oft auch um eine sinnliche Erfahrung. So kann ich mir vorstellen, dass die Kunstobjekte noch selbstverständlicher in der Stadt stehen und nicht zerstört werden. Ich wünsche mir, dass das Interesse an den Exponaten des Kunstpreises noch größer wird und sich auch die Kinder und Jugendlichen gerne damit auseinandersetzen.
Ich wünsche mir abgesenkte Fußsteige, damit barrierefreies Laufen für Rollstuhlfahrer, Kinder mit Dreirädern, Eltern mit Kinderwagen möglich ist.
Ich wünsche der Stadt mehr Lebendigkeit nicht nur an extra dafür geschaffenen langen Einkaufsabenden.
Meine Ideen für Schwarzenberg in zehn bis fünfzig Jahren:
Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Schienenbahn gibt, die von der Ritter-Georg-Halle über den Neustädter Hof und den Bahnhof in die Altstadt und dann eventuell über den Hofgarten wieder zurückläuft. Sie sollte die Größe einer Straßenbahn haben, ebenerdig zum bequemen Einsteigen für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Fahrzeit sollte im Minutentakt sein. Somit kann der komplette Autostraßenverkehr entlastet werden, allerdings müsste es einen großen Parkplatz am Rand der Stadt geben. Oder es gibt viele kleine Parkmöglichkeiten, sodass man das Auto jederzeit abstellen und immer zusteigen kann. Alle großen Einkaufsmärkte liegen außerhalb der Stadt und es gibt kleine gemütliche Cafés und Läden. Mit dieser Bahn wären dann auch die Aussichtspunkte im Grünen und der Park zu erreichen.
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Vielen Dank fürs Antworten, und hier sind noch zwei Links zum Weiterlesen und Weitergucken:
- Ute Rademann – Büromanagement und -assistenz: www.ute-rademann.de
- Galerie und Kulturladen Rademann: www.galerie-rademann.de
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Die anderen Beiträge zu „Schwarzenberg persönlich“ gibt es hier.
Gastgedicht: „Üppiger Knospenosten“ von Petra Richter
Heute gibt es ein neues Gastgedicht von Petra Richter, passend zum Frühling. Vielen Dank, Frau Richter, und allen eine gute Woche.
Üppiger Knospenosten
Der Frühling konnt mich mit guter Laune versorgen
An einem noch gar nicht fernen Morgen.
Fast schon erschreckt
Hat mich der Sonnenstrahl, der mich geweckt.
Ein feines Gespür
Treibt mich vor die Tür.
Schon hinter dem nächsten Busche
Merk ich, dass ich nicht allein durch die Natur husche.
Ein Pflänzchen seh ich knicken
Und nebenan einen Spatz nach Krümeln picken.
In die Blüte muss ich pusten
Und krieg davon nen Husten.
Ein anderer Strauch
Macht von seinem betörenden Duft Gebrauch.
Er erblüht in Lila,
Dieser Wohlgeruch war so lange nicht da.
Nun setz ich mich unter’s Mandelbäumchen
Und dreh ne Weile Däumchen.
Das ist der ideale Platz zum Träumen,
Nicht einen einzigen Sonnenstrahl möcht ich versäumen.
Durch die Wiesen muss ich hupfen,
Genau zwischen die vielen gelben Tupfen.
In die Hocke geh ich vor zwei Blumen,
Mit der Kamera kann ich deren Haupt heranzoomen.
Dann wend‘ ich mich um
Und krieg fast nen Drehrumbum.
Dort, wo frühe Feldfrüchte reifen,
Zeigt sich ein Landstrich in grün-gelben Streifen.
Benebelt wie nach nem Gläschen starkem Schnaps
Ist die Wirkung nach einem Blick in den Raps.
Hex, hex,
Da gibt’s seitlich den nächsten farbigen Klecks.
Zu des Frühlings Aufgebot
Zählen hier Tulpen in Weiß, Orange und Rot.
Vergnügt lauf ich mir so ab die Hacken
Nach jedem bunten Knospenzacken.
Zu ausgiebig mussten wir darben,
Auf einmal brachten die paar Tage aber alle Sommerfarben.
Ein Stück Fleisch auf dem Grill
Musste einfach sein in dieser letzten Zeit im April.
All das prächtige Allerlei
Nahm ich mit in den Mai.
Ob er mich auch so übermannt?
Darauf bin ich nun gespannt.
Ab 11. Mai: Kunst im Kino
Eine Ausstellung im Kino, ich glaube, das gabs in Schwarzenberg noch nicht. Find ich aber gut! Ausgestellt werden ab Freitag „Foto-Experimente“ von Monika Kampczyk. Ausstellungseröffnung ist am 11. Mai 2012, 19 Uhr.
„Monika Kampczyk aus Aue experimentiert mit den verschiedensten Malmitteln. Neben traditionellen kommen u.a. auch Rotwein und Eigenblut zum Einsatz. Dass in Kreidestrichen, Bluttropfen, Rotweinflecken mehr steckt als auf den ersten Blick zu sehen ist, wurde deutlich, als sie Details ihrer Werke fotografierte und am PC bearbeitete. Auch ihre mit Rotwein gestalteten „Vinorelle“ entfalten fotografisch variiert eine ganz neue Wirkung.“ (Quelle)
Zu sehen sind die Bilder von Monika Kampczyk zu den Öffnungszeiten des Kinos.