Streusalz bis zum Abwinken

In vielen Kommunen ist der private Einsatz von Streusalz verboten. Ja, verboten. Zum Beispiel in Berlin, Hamburg, München, Dresden, Leipzig. Wer Streusalz einsetzt, muss zum Teil mit Bußgeldern rechnen, und zwar nicht nur ein paar Zehner, sondern Hunderter. Tut also richtig weh.

Wie sieht es in Schwarzenberg mit Streusalz aus? Diese Frage stellte ich letztes Jahr Christian Arnold, dem stell­ver­trenden Bauhofleiter der Stadt. Er zitierte aus der Satzung über die Straßenreinigung und den Winterdienst:

„Als Streumaterial sind vor allem Sand, Splitt und zuge­las­senes abstump­fendes Material zu verwenden. Salz darf nur in geringsten Mengen zur Beseitigung fest­ge­tre­tener Eis- und Schneerückstände verwendet werden.“

Das muss man sich mal zu Gemüte führen: „in geringsten Mengen“.

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Bahnhofstraße, bei der AOK-Filiale. Das Weiße auf dem Fußweg ist kein Schnee, sondern Streusalz.

Schloss Schwarzenberg und St. Georgenkirche im Januar

Schloss und Kirche prägen das Stadtbild, keine Frage. Vermutlich wird niemand auf die Idee kommen, dass die Stadt bzw. die Kirche sich diese Gebäude nicht leisten können und dass man sie deswegen mal lieber abreißen sollte. Zum Stadtbild gehören aber noch andere alte Gebäude, die fehlen würden, würde man sie abreißen. Zum Beispiel die Herrenmühle.

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Schloss Schwarzenberg

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Schloss Schwarzenberg, davor das Dach der Bergstation des Schrägaufzugs sowie dieses Gras aus Metall, ein art-figura-Ausstellungsstück

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Blick nach unten auf den Hammerparkplatz

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Eine Runde um die St. Georgenkirche, ein Notausgang hinten

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Ein Trafohäuschen klebt an der Kirche.

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Ein mäch­tiger Bau: die St. Georgenkirche

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Kirchsteig

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Kirchsteig, Blick nach oben zur St. Georgenkirche

Bretter rausgerissen beim Aussichtspilz am Steinweg

Vor einer Woche gesehen: Der Holzpilz am Aussichtspunkt Totensteinpark / Steinweg wurde an der „Kappe“ beschä­digt, jemand hat am Rand Bretter abgerissen.

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Totensteinpark, Aussichtspilz am Steinweg

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Bretter aus der „Kappe“ gerissen

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Blick vom Totensteinpark auf Altstadt mit Schloss und Kirche

Rinde ab bei Birken auf dem Galgenberg

Vor einer Woche bei einem Spaziergang auf dem Galgenberg fiel mir auf, dass an etli­chen Birken dort Rinde entfernt wurde. Nicht nur bei ein-zwei Bäumen, sondern bei mehreren. Da hat jemand mit einem Messer in die Rinde geschnitten und die dann abgezogen.

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Birken auf dem Galgenberg

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Die Kraußpyramide in Schwarzenberg: Pyramidenanschieben 2014

Morgen ist Lichtmess, für manche ist Weihnachten erst dann vorbei. In einigen Fenstern sind nach wie vor Schwibbögen zu sehen und in den Weihnachtshäusern am Bahnhofsberg ist das Licht noch nicht aus. Da kann ich ja einen Artikel zum Pyramidenanschieben nach­rei­chen, von Ende November.

Ich war 2014 zum ersten Mal beim Anschieben der Kraußpyramide – früher war mein Opa immer, an mir war das bisher vorbei­ge­gangen. Am 27. November klappte es also, und das war gleich noch ein beson­derer Termin, denn die Kraußpyramide hatte sozu­sagen Geburtstag, sie wurde 80.

Freie-Presse-Redakteurin Beate Kindt-Matuschek mode­rierte die Veranstaltung, sie erzählte auch aus der abwechs­lungs­rei­chen Geschichte der Pyramide. Die Pyramide geht auf den Schwarzenberger Fabrikanten und Erfinder Friedrich Emil Krauß zurück, die Figuren wurden von Paul Lang geschnitzt. Das erste Mal wurde die Pyramide 1934 in Aue gezeigt, außerdem zweimal in Dresden, 1938 und 1946. In Schwarzenberg stand sie an verschie­denen Stellen, erst seit 1996 befindet sie sich oben am Bahnhofsberg, beim Unteren Tor. 1996 wurden die Originalfiguren durch Kopien ersetzt, die Peter Paul Brockhage schnitzte. Die Originale wurden restau­riert und sind nun in der Ausstellung des Schlossmuseums Perla Castrum zu sehen.

Die Pyramide hat fünf Etagen, ganz unten stehen bzw. knien Maria und Josef vor dem Jesuskind, das in der Krippe liegt. Diese Figuren hatten Vorgänger, die es nicht auf die Pyramide schafften. Die abge­lehnten Figuren kann man über Weihnachten im Altarraum der St. Georgenkirche sehen. Sie sind weniger wohl­ge­nährt, sie unter­scheiden sich in Bezug auf Haarfarbe, Gesichtszüge und Kleidung deut­lich von den anderen, die eher wie Bauern, Erzgebirger, Deutsche wirken. Man darf eben nicht vergessen, in welcher Zeit die Kraußpyramide entstand: 1934 wurde sie in Betrieb genommen.

Neben der Geschichte der Pyramide gab es Musik von den Posaunenchören der evan­ge­li­schen und der metho­dis­ti­schen Kirche sowie der Chorgemeinschaft Schwarzenberg, die „Weihnachten im Gebirg“, „De gruße Peramett“ und „s Raachermannel“ sangen. Marie Schlesinger sagte ein Gedicht ihres Vaters, Türmer Gerd Schlesinger, mit dem Titel „Advent“ auf und Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer appe­lierte am Schluss ihrer Begrüßungsworte, an die Menschen zu denken, denen es nicht so gut geht, die aus der Fremde kommen, die Hilfe suchen. Gerade zu Weihnachten.

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Die Kraußpyramide, davor von links nach rechts Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer, Räuchermann Albrecht, Marie Schlesinger, Türmer Gerd Schlesinger und zwei Bergmänner

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Hier stand sie noch still.

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Beate Kindt-Matuschek erzählte aus der Geschichte der Kraußpyramide

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Jetzt dreht sie sich.

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Viel Betrieb beim Pyramidenanschieben

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Maria und Josef, die ursprüng­li­chen Figuren für die Kraußpyramide, die über Weihnachten in der St. Georgenkirche zu sehen sind.

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Maria und Josef, die zweite Version