Erst spritzen, dann pflügen

Wenn im Frühjahr das gerade noch grüne Feld auf einmal gelb-braun aussieht und nebenan die Wiesen weiter grün sind, hat der Landwirt Pestizide gespritzt. Wie etwa dieser Tage am Oelpfannerweg.

Pestizide bleiben nicht dort, wo sie gespritzt werden, sie verteilen sich im Boden, in der Luft, im Grundwasser. Sie schä­digen Pflanzen, Tiere, Menschen. So viel zur länd­li­chen Idylle in und um Schwarzenberg.

Purple Path in Lößnitz: „The Universe in a Pearl“ von Rebecca Horn

In der Hospitalkirche St. Georg in Lößnitz ist eine bemer­kens­werte Skulptur des Purple Path zu sehen, Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“. Von Schwarzenberg nach Lößnitz ist es ja ein Katzensprung mit dem Auto, aber für diese Installation lohnt sich auf jeden Fall auch eine längere Anfahrt.

Die Konstruktion aus großen Scheiben, Trichtern und Spiegeln ist an sich bereits ein Hingucker, doch wenn man nach oben und unten schaut, eröffnet sich in den Spiegeln eine faszi­nie­rende Welt für sich. Das geben die Fotos nicht richtig wieder, man muss sich schon aufma­chen und selbst in den Spiegel blicken.

Es ist ein Spiel mit Perspektive und Tiefe, mit der sakralen Räumlichkeit und dem Licht. Der große Spiegel unten bewegt sich, was das Ganze noch viel­schich­tiger macht. Wenn man zu zweit ist, kann man sich gegen­seitig im Spiegeluniversum suchen und foto­gra­fieren, bewölktes Wetter sei für die Wirkung besser als Sonnenschein, meinte die Kirchenöffnerin.

Dreißig ehren­amt­liche Kirchenöffnerinnen und Kirchenöffner haben es erst möglich gemacht, dass dieses Purple-Path-Kunstwerk in Lößnitz gezeigt werden kann. Sie öffnen die Kirche, passen auf die Spiegel auf und beant­worten Fragen. Sie halten auch fest, wie viele Besucherinnen und Besucher es sind, und das ist wohl beacht­lich, auch unter der Woche.

Die Kirche konnte mit Fördermitteln ab letzten Herbst saniert werden, sie ist nun Pilger- und Kulturkirche, auch nach dem Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 sollen hier Konzerte, Ausstellungen sowie Licht- und Klanginstallationen geboten werden.

„The Universe in a Pearl“ ist seit dem 29. März und bis zum 30. November 2025 in der Hospitalkirche Lößnitz zu sehen, jeweils Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Purple Path in Lößnitz: „One Million – Items 3501/3502“ von Uli Aigner

Lößnitz hat als einzige Gemeinde im Erzgebirgskreis zwei Purple-Path-Kunstwerke: Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“ und Uli Aigners „One Million – Items 3501/3502“.

Die zwei großen Porzellanskulpturen von Uli Aigner stehen seit Sommer 2023 vor der Alten Dampfbrauerei. Sie sind Teil eines Lebensprojekts der Künstlerin: Seit Dezember 2014 töpfert sie Porzellangefäße von winzig bis immens, die fort­lau­fend von 1 bis 1.000.000 numme­riert werden. Der Standort eines jeden Gefäßes ist auf einer digi­talen Weltkarte ersichtlich.

Die beiden Lößnitzer Porzellanskulpturen entstanden 2019 in Jingdezhen in China, laut Infotafel die „Welthauptstadt des Porzellans“, in Zusammenarbeit mit Töpferinnen und Töpfern von dort. Item 3502 brach während der Herstellung zusammen. Ein Bezug zum Erzgebirge ist, dass im benach­barten Aue bis Mitte des 19. Jahrhunderts Kaolin für die Herstellung von Meißner Porzellan abge­baut wurde.

-> Weltkarte „One Million“: www.one-million.world/de/map
-> Artikel zu Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“: schwarzenberg-blog.de

875 Jahre Schwarzenberg: Eröffnung des Spazierwegs 8.75er

Am Sonntag, den 27. April 2025, wird der neue Schwarzenberger Spazierweg 8.75er eröffnet, von 13 bis 17 Uhr gibt es aus dem Anlass auf dem Hammerparkplatz Musik, Versorgung und „buntes Treiben“.

Die Idee für den Spazierweg entstand in der Arbeitsgruppe „Beleben und Netzwerken“, eine von fünf AGs zur Vorbereitung des Festjahres „875 Jahre Schwarzenberg“. Die Mitglieder planten ehren­amt­lich die Strecke, testeten sie, schrieben eine Geschichte, malten Bilder und erstellten Rätselfragen. Die Geschichte dreht sich um zwei Schafe namens Gerd und Gerda, die das sagen­um­wo­bene Edelweiß der Unsterblichkeit suchen.

Auf 8,75 km in und um Schwarzenberg hat der Spazierweg elf Stationen, an denen sich QR-Codes mit Teilen der Geschichte und je einer Frage finden. Wer die Fragen richtig beant­wortet, erhält ein Lösungswort, mit dem man sich in der Schwarzenberg-Information oder im Schlossmuseum Perla Castrum einen kleinen Preis abholen kann.

Begleitend zum Spazierweg werden ein Flyer sowie eine Broschüre mit der kompletten Geschichte und Zeichnungen vom Kunstkreis des Arbeitslosenverbandes Schwarzenberg veröffentlicht.

Der Spazierweg ist für Kutschen und Sportwagen nicht geeignet. Es werden etwa 270 Höhenmeter über­wunden, festes Schuhwerk wird empfohlen. Witterungsbedingt wird die Strecke nicht ganz­jährig in kompletter Länge begehbar sein. Abhängig davon, welche Wander-App man nutzt, kann die Längenangabe des Wegs leicht schwanken.

-> Infos: Stadtverwaltung Schwarzenberg

Neuer Aussichtspunkt auf dem Galgenberg: SZB-Installation und zwei Bänke

So sieht er aus, der neue Aussichtspunkt auf dem Galgenberg – ein Mal „SZB“ aus Blech und zwei Holzbänke.

Infos dazu von der Stadtverwaltung Schwarzenberg: Das Fundament hat die Lorenz Bau GmbH gebaut, die Idee für die SZB-Installation stammt von der Wolfgang Stephan Blechverarbeitung mit CNC-Technik GmbH Schwarzenberg, dort wurde sie auch herge­stellt. Die Grundstückseigentümer haben die Fläche zur Verfügung gestellt, der land­wirt­schaft­liche Pächter Landgut Schwarzenberg GmbH gab eben­falls sein Okay.

Offizielle Übergabe des Aussichtspunkts ist diesen Freitag, den 25. April 2025, 14 Uhr.