Am Viadukt wird gebaut

Gestern las ich bei Brigitte, dass sie am Morgen Motorsägen beim Viadukt gehört hatte. Mein erster Gedanke war gleich: Vielleicht werden ja diese zwei Tafeln entfernt, die im September vor zwei Jahren dort ange­bracht wurden. Sie sollten das graue, fleckige Viadukt verschö­nern, aber ob sie das auch tun, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Ich bin ja eher Team „Weg mit den Tafeln“. Logisch, dass das Viadukt am Kreisverkehr nicht bunt und toll gestaltet werden kann, die Leute sollen ja auf die Straße schauen und nicht auf die Brücke. Aber mit Sicherheit hätte es schö­nere Möglichkeiten gegeben.

Egal. Und natür­lich wurden die zwei hell­m­int­grünen Tafeln mit der Aufschrift „Schwarzenberg. Perle des Erzgebirges. Lebenswert. Lohnenswert. Liebenswert“ nicht abmon­tiert. Die werden uns wohl noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Stattdessen wurden an der Unterseite der Brücke Holzbretter ange­bracht. Wozu, weiß ich nicht, vorher war dort jeden­falls nichts.

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Viadukt an der B 101 (Straße der Einheit und Straße des 18. März) in Schwarzenberg

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Schön ist anders: das Schwarzenberger Viadukt im Herbst 2012

Es gibt noch keine Fotos vom Viadukt, wie es jetzt aussieht, im Schwarzenberg-Blog, also hole ich das endlich mal nach. Schon seit einer Weile sind die Mittelpfeiler des Viadukts an zwei Seiten quasi verkleidet, in einigem Abstand wurden dünne Wände davor aufge­stellt. Wahrscheinlich gehen die Meinungen dazu ausein­ander, den einen wird es gänz­lich egal sein, wie das Viadukt aussieht, andere werden es okay bis schön finden und wieder andere schlimmer als vorher.

Ich fand es ohne Verkleidung besser. Und es ist wohl auch typisch, wie die Entscheidung für eine Gestaltungslösung für das Viadukt fiel – die Lokalzeitung sammelte vor Längerem ein paar Ideen, beschlossen wurde es dann hinter verschlos­senen Türen, invol­viert waren laut Freie Presse die Erzgebirgsbahn (Eigentümerin und Bauherrin), die Stadt, die Stadtwerke und ein örtli­ches Unternehmen – über Motiv und Farbe entschied demnach die Stadt bzw. die Kommune. Die Stadt hat beschlossen – das klingt immer so, als hätten „die“ oder wenigs­tens viele Schwarzenberger was zu sagen gehabt, aber dem ist natür­lich nicht so, die wussten, so sie nicht mit dem Rathaus oder anderen Beteiligten zu tun hatten, von nichts und durften dann gespannt die Arbeiten am Viadukt beobachten.

Der helle Grünton, der die Wände domi­niert, ist bei Krankenhäusern beliebt, man werfe zum Beispiel einen Blick auf die Websites der Kliniken in Erlabrunn und Aue (auch das dunkle Grün und die Silhouette). Diese Wände, die den Pfeiler vorn und hinten verde­cken, nicht aber die Seiten und den Rest der Brücke, wirken dermaßen provi­so­risch. Dabei hat das viel Geld gekostet, das viel­leicht in Farbe besser ange­legt gewesen wäre. Oder in einer Hecke. Bin gespannt, ob Schwarzenberg zum Tag der Sachsen 2013 damit hofieren geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür von außer­halb lobende Worte geben wird …

Alle Artikel im Schwarzenberg-Blog, in denen es in der Hauptsache oder am Rande um das Viadukt geht: hier

Make-up fürs Viadukt

Nun ja, so ganz trifft Make-up es nicht, denn das Viadukt am Kreisverkehr, wo aus der Straße der Einheit die Straße des 18. März wird (bzw. umge­kehrt), bekommt keine neue Farbe, sondern eine zusätz­liche Außenhaut, einen Mantel. In einigem Abstand zu den alten Mauern wird zurzeit eine schmale Wand oder wie man das jetzt nennen soll ange­bracht, hat was von einem Werbeträger. Und es steht ja auch was drauf, auf der Wand. Oben und unten ist pastel­liges Grün, in der Mitte eine Silhouette (Stadt? Land?) und darunter die Worte: „Schwarzenberg“, „Perle des Erzgebirges“, „lebens­wert“, „liebens­wert“ und „lohnens­wert“.

Tut mir leid, dass ich jetzt nicht vor Begeisterung Polka oder sonstwas tanze, aber warum „lebens­wert“, „liebens­wert“ und „lohnens­wert“? Das sind so richtig nichts­sa­gende Worte, genauso leer wie der Spruch von der „Perle des Erzgebirges“. Ziemlich kryp­tisch! Und krampfig. Vielleicht hat jemand explizit nach lang­wei­ligen Wörtern gesucht, damit auch ja kein Autofahrer abge­lenkt wird. Aber da hätte man es auch gleich bei „Schwarzenberg“ belassen können …

Immer wieder erstaun­lich, wo überall Bäume wachsen, hier eine Minibuche an der Viaduktwand.

Die neue „Wand“ wird in einigem Abstand vom Viadukt angebracht.

Die gegen­über­lie­gende Seite ist auch schon präpariert.

Schwarzenberg, Kreisverkehr – Viadukt

Hässlich wie immer, so sieht das Viadukt am Kreisverkehr an der Straße der Einheit aus. Dabei gibt es viele Ideen, was man anstellen könnte, damit es ein wenig netter anzu­schauen ist, zum Beispiel: mit Hochdruck säubern, Farbe ran, Efeu drüber. Die Zeit bringt da wahr­schein­lich nichts, vermut­lich ist das Viadukt eines der wenigen Gebäude, die mit den Jahren nicht inter­es­santer, sondern unahn­sehn­li­cher werden.

Die Baustelle am Viadukt im März

Noch ruhen die Bauarbeiten am Viadukt, der Winter erzwingt in diesem Jahr eine lange Baupause. Bereits im Mai dieses Jahres soll der Kreisverkehr fertig­ge­stellt sein – man darf gespannt sein, ob dieses Ziel einge­halten wird.

Eine kleine Fotorundreise: So sieht der Kreisverkehr Anfang März 2010 aus.

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Blick auf den Kreisverkehr, wenn man von Wildenau kommt. Links von der Brücke: Straße des 18. März, das Abbiegen (Richtung Johanngeorgenstadt) ist verboten. Rechts: Straße der Einheit. Weiterlesen