Am Tag des Waldes auf dem Lehnberg

Heute war also die Führung auf dem Lehnberg zum Tag des Waldes. 15 Uhr ging es los, so viele Interessierte wie im letzten Jahr am 21. März waren es bei Weitem nicht, kein Wunder, an einem Samstagvormittag (wie 2015) haben nun mal mehr Leute Zeit. Vielleicht könnte man die Waldführung ja immer am Samstag veran­stalten, wäre doch schöner, wenn mehr Leute etwas davon haben.

Interessant war es auch diesmal wieder, zunächst gab es Informationen zum Wald und seinen Funktionen, und da man vom Lehnberg eine super Sicht auf Schwarzenberg und Umgebung hat, konnte Stadtförster Christian Arnold direkt zeigen, welche Waldgebiete der Stadt gehören. Dass der Galgenberg bis in die 1950er Jahre hinein Ackergebiet war und dort erst um 1956 herum in einem Großeinsatz Bäume gepflanzt wurden, fand ich beson­ders spannend.

Dann konnte, wer wollte, die Finger dreckig machen und Sträucher und Bäume pflanzen, auf dem Wiesenstück zwischen Kleingärten und Wald. Glück mit dem Wetter hatte die Truppe, es regnete nicht und die Sonne ließ sich sogar kurz blicken. Na dann, mögen die Pflanzen gedeihen!

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Treffpunkt Sachsenfelder Straße Abzweig Am Fichtbusch, Stadtförster Christian Arnold zeigte am Anfang auf der Karte, was alles zum Stadtforst gehört.

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Blick auf das Waldstück am Lehnberg (in der Mitte), links davon sind Kleingärten.

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Christian Arnold erklärte unter anderem die drei Funktionen des Waldes: Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion.

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Blick vom Lehnberg Richtung Schwarzenberger Stadtgebiet

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Wiese zwischen den Kleingärten und dem Wäldchen

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Bienen retten in Schwarzenberg: 4 Fragen an den Stadtförster

Bienen gibt es schon ewig auf der Erde, seit mehr als 100 Millionen Jahren! Wichtig  sind sie nicht in erster Linie wegen des Honigs, sondern weil sie Nutz- wie Wildpflanzen bestäuben. In letzter Zeit ist öfter zu lesen, dass die Bienen bedroht sind. Warum ist das so und was können wir für die Bienen tun?

Dazu habe ich dem Forstrevierleiter bzw. Stadtförster der Stadt Schwarzenberg, Christian Arnold, vier Fragen gestellt.

Warum sind Bienen so wichtig?

Bienen erbringen eine nicht tech­nisch oder manuell reali­sier­bare Bestäubungsleistung und sichern dadurch Ernteerträge und damit Nahrungsgrundlage, aber auch Reproduktion von (Wild-)Pflanzen und damit Arterhaltung. Außerdem stellen zumin­dest einige Arten wich­tige Glieder der Nahrungskette dar und sichern durch ihre Existenz das Überleben der auf sie spezia­li­sierten Prädatoren.

Warum geht es den Bienen schlecht?

Zum einen wirkt die leider in großem Umfang einge­setzte Agrochemie, also die diversen Spritzmittel, negativ auf die Organismen, nicht mal unbe­dingt durch direkte Vergiftung durch Insektizide, aber durch die „Nebenwirkungen“ anderer Wirkstoffe. Besonders gefähr­lich sind große Rapsschläge, welche schon aufgrund der Blütenfarbe die Bienen anlo­cken, sodass diese dafür andere „klei­nere“ Nahrungsquellen igno­rieren: So gibt es Rapssorten, vor allem Hybridsorten, deren Pollen als Bienennahrung nicht verträg­lich ist, und bei der leider häufig tags­über prak­ti­zierten Blütenspritzung sind die Insekten auf Nahrungssuche direkt den Wirkstoffen in der Spritzbrühe ausgesetzt.

Zum anderen folgt einem Ernährungshoch im Spätfrühling und Frühsommer ein tiefes Hungerloch, wo nicht mehr genü­gend Nahrung (Nektar, Pollen, etc.) zur Verfügung steht. Dies betrifft, so verrückt das klingt, jedoch eher den länd­li­chen Raum.
Das „Stadtimkern“ ist vor allem deshalb in den letzten Jahren in Mode gekommen, weil dort auf Balkonen, in Kübeln und Rabatten immer Blühpflanzen stehen, die als Wechselbepflanzung mehr­fach im Jahr getauscht werden.

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Was macht Schwarzenberg für die Bienen?

In den öffent­li­chen Grünanlagen werden keinerlei Spritzmittel mehr eingesetzt!

Wichtiger ist jedoch das Sichern eines Nahrungsangebotes die ganze Saison über durch gezieltes Etablieren entspre­chender Bienenfutterpflanzen, also verschie­dener Blühpflanzen und Nährgehölze.

Konkrete Projekte dafür sind:

  • Anlage eines gestuften Waldrandes mit vielen verschie­denen Straucharten bei einer Erstaufforstung 2012 Nähe Weiße Frau an Straße Richtung Jägerhaus
  • Aussaat der Blühmischung „Veitshöchheimer Bienenweide“ auf der Leitungstrasse Vorderhenneberg 2012
  • Anlage Wildrosenhecke an Fußweg in Erla 2013
  • Anlage eines Waldrandes mit vielen verschie­denen Straucharten bei Wiederaufforstung 2013 am Galgenberg
  • nach Umgestaltung des Bräuerteiches ansäen einer Dauerblühmischung an der Längsseite zum Kratzbeersteig hin
  • verschie­dene Baum- und Strauchpflanzungen geeig­neter Arten – neben nektar­rei­chen Blüten vor allem die sehr wich­tige Sommertracht der Linden

Neue Projekte:

  • nach bereits erfolgter Strauchpflanzung Ansaat der Blühmischung „Veitshöchheimer Bienenweide“ auf dem Gelände der ehema­ligen Kläranlage Hofgarten
  • Anlage eines gestuften Waldrandes mit vielen verschie­denen Straucharten bei Erstaufforstung am Lehnberg zum „Tag des Waldes“ am 21. März 2016
  • weitere Baum- und Strauchpflanzung

Was kann jeder Schwarzenberger für die Bienen machen?

Jeder kann in seinem Garten ein Fleckchen Erde – es reichen wirk­lich wenige Quadratmeter – zur Etablierung einer ganz­jäh­rigen Blühmischung zur Verfügung stellen.

Auch kann man problemlos Unterschlupfe und Überwinterungsmöglichkeiten schaffen, Stichwort Insektenhotel, nur nicht unbe­dingt die billigen Discountermodelle.

Das belebt den Garten, man hat was zum Beobachten und die Blühmischung ist auch ein echtes Gestaltungselement. Wer mehr Platz zur Verfügung hat, sollte geeig­nete Nährgehölze pflanzen. Dabei denken viele zuerst an Vögel (Stichwort Vogelschutzhecke), man kann dies aber auch gezielt für Insekten anlegen. Auch diese Gehölze können gut als Gestaltungselemente dienen.

Das Wichtigste ist der Verzicht auf Spritzmittel im privaten Bereich. Es gibt dazu folgenden bösen Spruch: „Der Kleingärtner verwendet stets das falsche Mittel in der falschen Dosierung zum falschen Zeitpunkt gegen den falschen Schädling.“ Durch Unwissenheit wird letzt­end­lich mehr ökolo­gi­scher Schaden ange­richtet als wirk­lich Nutzen erzielt.

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Anmerkung: Mit „Bienen“ sind hier nicht nur die Honigbienen gemeint, sondern sie stehen als Sammelbegriff für alle Bienenarten (Wildbienen, Hummel etc.) und für weitere betrof­fene Hautflügler. Von Blühmischungen profi­tieren auch die Schmetterlinge, die eben­falls stark bedroht sind aufgrund des Rückgangs an Nahrungsangebot.

  • Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten: www.bmel.de (Pflanzenlexikon, eine Übersicht, sehr infor­mativ! PDF-Datei)
  • Wie Waldbesitzer der Honigbiene helfen können: www.waldwissen.net
  • Bienenpatenschaften: www.mellifera.de
  • Greenpeace-Kampagne „Rettet die Bienen“: www.greenpeace.de
  • „Das große  Bienenvölkersterben – was haben Pestizide damit zu tun?“ www.bund.net
  • „Honig vom Balkon“, Gut gemacht statt gut gemeint“, „Reiche Ernte“: www.nabu.de

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Baumfällungen und Bauarbeiten im Hofgarten an der Rollerbahn

Ungekannte Durchblicke gibt es seit letzter Woche am Hofgarten, wenn man von der Elisabeth-Rethberg-Straße oder auch von der Gartenstraße Richtung Rollerbahn schaut. Jede Menge Bäume wurden gefällt, sodass man jetzt freien Blick auf das Trainingsgelände des PSV hat.

Ich hatte beim Stadtförster Christian Arnold nach­ge­fragt, warum da dermaßen viel gefällt wurde. Seine Antwort fiel ziem­lich umfang­reich aus, ich fasse mal das Wichtigste zusammen: An der Gartenstraße vom Friedhof zur Rollerbahn wurden Weiden gefällt, da sie krank waren und schon Äste runter­fielen. Wenn man sich die Baumstümpfe anschaut, sieht man das zum Teil auch.

Die Birken gegen­über wären wohl bei den Bauarbeiten, die auf der Rollerbahn anstehen, im Weg gewesen. An der Rollerbahn direkt wurden Bäume gefällt, weil deren Wurzeln in die Bahn wuchsen, was für die Trainierenden dort gefähr­lich werden kann.

Oberhalb der Rollerbahn schließ­lich, also unter­halb der Elisabeth-Rethberg-Straße, wurden Bäume gefällt, da dort seit rund 30 Jahren die Überreste der ehema­ligen Hofgarten-Kläranlage vor sich hinrotten. Diese Platten und Teerstücke sollen nun ausge­bag­gert und entsorgt werden.

Dass deswegen so viele Bäume gefällt wurden, ist nicht schön. Aber wie es aussieht, wurde das aufs Nötigste begrenzt. Die Bauarbeiten an der ehema­ligen Kläranlage haben schon begonnen, das soll noch in diesem Jahr fertig­werden. Für das dann sanierte Gelände hat der Stadtförster schon Pläne, dort sollen Sträucher, Büsche und even­tuell auch Wildapfelbäume gepflanzt werden.

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Elisabeth-Rethberg-Straße, Blick Richtung Rollerbahn

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Gartenstraße, Blick zur Rollerbahn

Eine Waldführung am Tag des Waldes

Am Samstag, den 21. März, war Tag des Waldes. Aus diesem Anlass lud die Stadtverwaltung Schwarzenberg ab 10 Uhr zu einer Waldführung ein, in das Waldgebiet Hüttenstauden zwischen Vorder- und Hinterhenneberg und dem Danelchristelgut Lauter. Treffpunkt war der Waldeingang am Communalweg (Bockauer Weg, Abzweig Hinterhenneberg, die Kreuzung unter­halb vom Pollermann).

Bei einem Rundgang durch das Waldgebiet Hüttenstauden (Ratsförstel, Lauterer Förstel, Griesetal) erzählte Forstrevierleiter Christian Arnold viel Interessantes über die Bewirtschaftung des Waldes, was aktuell geschieht und was geplant ist. Derzeit laufen in diesem Gebiet umfang­reiche Fällungen, die einge­setzten Maschinen wurden vorge­stellt und vorgeführt.

Am Schluss konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Baumsetzlinge pflanzen, das hat Spaß gemacht und war nach all den gefällten Bäumen und breiten Schneisen im Wald ein erfreu­li­cher Anblick.

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Treffpunkt Communalweg, Christian Arnold erzählte, wohin die Wanderung gehen sollte. Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer sagte auch ein paar Worte, nahm an der Führung aber nicht teil.

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Eine span­nende Karte vom Stadtwald Schwarzenberg

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Der größte Ameisenhaufen weit und breit

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Die Holzerntemaschine in Aktion

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Als wären die Baumstämme Streichhölzer …

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Im Waldstück links wurden die Baumsetzlinge gepflanzt.

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Streusalz bis zum Abwinken

In vielen Kommunen ist der private Einsatz von Streusalz verboten. Ja, verboten. Zum Beispiel in Berlin, Hamburg, München, Dresden, Leipzig. Wer Streusalz einsetzt, muss zum Teil mit Bußgeldern rechnen, und zwar nicht nur ein paar Zehner, sondern Hunderter. Tut also richtig weh.

Wie sieht es in Schwarzenberg mit Streusalz aus? Diese Frage stellte ich letztes Jahr Christian Arnold, dem stell­ver­trenden Bauhofleiter der Stadt. Er zitierte aus der Satzung über die Straßenreinigung und den Winterdienst:

„Als Streumaterial sind vor allem Sand, Splitt und zuge­las­senes abstump­fendes Material zu verwenden. Salz darf nur in geringsten Mengen zur Beseitigung fest­ge­tre­tener Eis- und Schneerückstände verwendet werden.“

Das muss man sich mal zu Gemüte führen: „in geringsten Mengen“.

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Bahnhofstraße, bei der AOK-Filiale. Das Weiße auf dem Fußweg ist kein Schnee, sondern Streusalz.