Burgfräulein Bö war in Schwarzenberg

Ritter Rost aus Schrottland ist bei Kindern ab 4 Jahren ziem­lich beliebt, und dieser Typ ist wahr­lich nicht das Schlimmste, was Eltern buch- und hörbuch­mäßig passieren kann: Es gibt Hörbücher für Kinder, die man, wenn man kein Kind ist, aber dennoch mithören muss, schon beim ersten Hören am liebsten auf den Mond beamen würde. Ritter Rost gehört nicht dazu, die Hörbücher sind lustig, span­nend und die Autoren nehmen nicht alles so furchtbar ernst, auch Erwachsene können über ein biss­chen Ulk hier und ein wenig Ironie dort grinsen.

Drei Figuren sind das Herz der Ritter-Rost-Geschichten: Ritter Rost natür­lich, der Drache Koks und Burgfräulein Bö. Und die Burgfrau Bö war gestern in Schwarzenberg, die Stadtbibliothek hatte sie im Rahmen der Aktion „Treffpunkt Bibliothek“ einge­laden. Die Lesung fand dann nicht in der Bibliothek, sondern eine Etage tiefer im Schulclub der Stadtschule statt. Es waren ordent­lich viele Kinder mit Anhang gekommen, und die bekamen eine gar nicht gewöhn­liche Lesung geboten. Burgfrau Bö heißt im wahren Leben Patricia Prawit und ist Sängerin. Sie erzählte, spielte und sang an dem Nachmittag „Ritter Rost und das Gespenst“, bezog auch die Kinder mit ein. Und das war einfach gut, besser kann eine Lesung für Kinder kaum sein, schätze ich. Mehr schreib ich dazu jetzt nicht, wer nicht dabei war, hatte eben Pech. :)

Patricia Prawit im Burgfräulein-Kleid

Ein Tisch voller Ritter-Rost-Bücher

www.treffpunkt-bibliothek.de

Schwarzenberg persönlich: Cornelia Krätzschmar von der Stadtbibliothek

Ich bin seit Schulzeiten Dauergast in der Stadtbibliothek. Ganz am Anfang hatte die Bibliothek einen Raum in meiner Schule, voller Bücher. Das ist eine sehr vage Erinnerung, an Regale voller Bücher und Glücksfunde. Später wanderte ich dann Woche für Woche in die Altstadt, dort war die Stadtbibliothek am Markt unter­ge­bracht. Dann zogen die Bibliothekarinnen mit allen Büchern, Zeitschriften, Kassetten und mehr in ein neues Gebäude bei der Stadtschule um. Und seit rund drei Jahren ist Cornelia Krätzschmar Leiterin der Stadtbibliothek. In dieser Zeit hat sich viel getan, man merkt, dass hier jemand am Wirken ist, der Bücher liebt und sie anderen ganz prak­tisch nahe­bringen will. Es gibt regel­mäßig Lesungen, Aktionen für junge Leser – und der Bestand an aktu­ellen, span­nenden Büchern wächst. Der neue Krimi von Rita Falk? Sämtliche Harry-Potter-Bände? Percy Jackson, Septimus Heap, Kerstin Gier: Sie alle warten in der Stadtbibliothek auf Leser …

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Bitte erzähl etwas über dich: Wer bist du, was machst du?

Mein Name ist Cornelia Krätzschmar. Ich lebe mit meiner Familie in Raschau. Ich bin Bibliothekarin und seit drei Jahren als Leiterin der Stadtbibliothek Schwarzenberg tätig.

Welchen persön­li­chen Bezug hast du zu Schwarzenberg?

Ich bin in Schwarzenberg aufge­wachsen, bin hier zur Schule gegangen. Ich lebe seit zwanzig Jahren im Nachbarort Raschau, fühle  mich aber eigent­lich bis heute als Schwarzenbergerin.

Welche Schwarzenberger Orte magst du – egal ob Kultur, Natur, Einkaufen …?

Ich mag die Schwarzenberger Altstadt. Hier hat sich vieles sehr positiv verändert.

Der Galgenberg bietet schöne Aussichten. Mit dem Totenstein verbinden sich viele Jugenderinnerungen …

Hast du Ideen, Wünsche, Vorstellungen für die Stadt?

Ich wünsche mir für Schwarzenberg eine weitere Belebung der Altstadt. Zum einen mit Straßencafés, zum anderen mit attrak­tiven Läden und inter­es­santen Lädchen, die zum Bummeln einladen. Die Altstadt als auto­freie Zone wäre meiner Meinung nach ein wich­tiger Schritt.

Schwarzenberg in zehn Jahren – wie stellst du dir das vor?

In den letzten zwanzig Jahren hat sich so viel verän­dert. Wie sieht die Stadt in zehn Jahren aus? Die Stadt wird sich weiter heraus­putzen. Es gibt noch viele Ecken, die neu entdeckt und gestaltet werden könnten. Die Stadt wird hoffent­lich noch bunter und toleranter.

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Vielen Dank fürs Antworten. :-) Und hier noch mal die Kontaktdaten & Öffnungszeiten der Bibliothek:

Stadtbibliothek Schwarzenberg
Schulberg 1
Telefon: 03774 23031
08340 Schwarzenberg

Website: www.schwarzenberg.de

Öffnungszeiten
Mo, Di und Do 10–18 Uhr
Mi geschlossen
Fr 10–16 Uhr
Sa 9–11.30 Uhr

Die Kinderecke in der Stadtbibliothek

Neues aus der Bibliothek: Kinderecke und Renovierungspläne

Tja, wie nennt man das jetzt? Kinderecke klingt nicht toll, aber eine eigene Bibliothek ist es auch nicht. Und Kinderbereich? Das geht gleich gar nicht. Aber wir wissen ja, was gemeint ist – der Teil der Schwarzenberger Stadtbibliothek, in dem sich die Kinderbücher befinden.

Ende letzten Jahres wurde dieses Projekt der Leiterin der Bibliothek, Cornelia Krätzschmar, Realität – die alten Regale, deren Bretter von all den Büchern, die sie getragen hatten, teils schon deut­lich nach unten gebogen waren, wurden ausge­räumt, und neue Regale hielten Einzug. Neu sind außerdem Sitzkissen und Buchkisten für die ganz Kleinen. Die können sich ihre Bücher jetzt selbst suchen, denn an die Kisten kommen sie gut heran, und die Bücher stehen nicht starr darin, sondern locker und einla­dend für Kinderhände.

Die Umgestaltung der Kinderecke hat 4500 Euro gekostet. Für dieses Jahr sind weitere Arbeiten in der Bibliothek geplant. Zum einen sollen die Innenwände neu gestri­chen werden. Seit die Bibliothek 1996 in ihre jetzigen Räume zog, ist dort nicht gema­lert worden. Wenn man sich die Wände mal genauer anschaut, sieht man auch, dass ein neuer Anstrich nicht schaden würde. Außerdem soll für die Sitzecke ein neues Sofa gekauft werden.

Öffnungszeiten
Mo, Di und Do 10 - 18 Uhr
Mi geschlossen
Fr 10 - 16 Uhr
Sa 9 - 11.30 Uhr

Stadtbibliothek Schwarzenberg
Schulberg 1
08340 Schwarzenberg
Tel.: 03774 23031

Potpourri: Bibliothek

Die neuen Öffnungszeiten der Bibliothek gelten seit Dienstag, dem 2. September. Als ich am Freitag letzte Woche vor verschlos­senen Türen stand, war das also etwas Brandaktuelles… (Hätte ja sein können, dass ich da was gründ­lich - und länger - verpasst hatte, aber nein…)

Ich hatte in der Bibliothek mal nach­ge­fragt, ob irgend­wann mehr Betrieb sei - in den Ferien oder in der Schulzeit. Nein, kann man so nicht sagen, ist ganz unter­schied­lich. „Kommt ganz drauf an“, wie manche Leute gern sagen. (Und damit haben sie ja meis­tens recht.)

Die Schulanfängeraktion der Bibliothek hatte bisher nicht die erhoffte Resonanz. Alle Schulanfänger in Schwarzenberg und den umlie­genden Orten hatten an ihrer Schultüte einen Gutschein für ein Jahr Gebühr für die Bibliothek, das entspricht für Kinder 3 Euro. Aber wenn die Eltern nicht in die Bibliothek wollen… Allein kann ein 6-jähriges Kind ja nun noch nicht in die Bibliothek gehen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich in der Bibliothek richtig aktu­elle Bücher finde. Manchen sieht man es ja auch nicht an, dass sie neu sind - die Hardcover mit Umschlag werden ziem­lich brutal behan­delt: Der Papierumschlag wird zerschnitten und auf die Buchdeckel geklebt. Nach dieser Prozedur sehen alle Bücher gleich (alt) aus. In der Bibliothek gibt es also schon: Donna Leon, Das Mädchen seiner Träume (2009), Daniel Kehlmann, Ruhm (2009), Daniel Glattauer, Alle sieben Wellen (2009) - und noch viele mehr!

Stadtbibliothek Schwarzenberg: Vor verschlossenen Türen

Viel geän­dert hat sich ja nicht, aber wenn man mit einem Rucksack voller Bücher vor verschlos­senen Türen steht, fällt das schon ins Gewicht: Am Donnerstag ist die Bibliothek ab sofort bis 18 Uhr und am Freitag dafür nur bis 16 Uhr geöffnet. Gut zu wissen …

Bibo Schwarzenberg