Bonjour tristesse: Unsere Stadt soll grauer werden

Kein Schnee, dafür graue Tage, manchmal Regen. Man wünscht sich Schnee herbei oder gleich den Frühling mit seinem Grün. Ich würde mir wünschen, dass die ganze Baumfällerei langsam mal aufhört. Wer das Thema satt­hatt, liest am besten nicht weiter. ;-) Ich bin weder baum­ver­liebt noch baum­ver­rückt, mir ist klar, dass alte und kranke Bäume gefällt werden sollten, so ist es nicht. Aber es nervt mich enorm, dass in der Stadt scheinbar an allen Ecken und Enden abge­holzt wird, nach dem Motto: Unsere Stadt soll grauer werden. Freie Sicht auf die Straßen! Nur Beton und Mauern sind sicher?

Natürlich schreibe ich das nicht ohne Anlass. Hier ist die Story: In den letzten Tagen des alten Jahres war ich spazieren, wollte die Alte Schneeberger Straße zur Altstadt hinunter. Mir fiel auf: Irgendwas ist anders. Eine andere Sicht. Dann machte es klick: Die Bäume waren weg. Die Bäume zwischen der Alten Schneeberger Straße und der Straße Am Hofgarten (die zum Beruflichen Schulzentrum führt).

Das heißt: kein Grün, kein Gelb mehr, kein Schatten, wenn man die doch recht steile Alte Schneeberger fast geschafft hat. Vielen Dank. Hätte man das nicht auch stutzen können? Ausdünnen? Es musste alles weg? Warum? Soweit ich weiß, gehört dieser Grund und Boden der Stadt. Werden dann neue Bäume gepflanzt? Erzähl mir doch mal einer, wo in der Stadt aufge­forstet wird.

Seit dem 1. Juli 2011 hat Schwarzenberg ja wieder einen eigenen Förster, der sich sowohl um den städ­ti­schen Nutzwald als auch um Bäume an Straßen und Wegen kümmert. Wenn Kümmern in erster Linie Fällen bedeutet, dann gute Nacht und bonjour tristesse!

Blick nach rechts, die Bäume in sattem Grün am 24. Mai 2011.

Herbst! Die Bäume am 23. Oktober 2011.

Keine Bäume mehr da. Foto vom 31. Dezember 2011. Links im Bild die Straße Am Hofgarten, rechts die Alte Schneeberger Straße, die in die Altstadt hinun­ter­führt. Auf dem Zwischenstück, wo jetzt nur noch Schilder zu sehen sind, wuchsen die Bäume.

Der kleine Hang.

Baumstümpfe.

Der gleiche Blick wie beim ersten Bild, nur etwas weiter oben foto­gra­fiert. Alles kahl.

Willkommen, 2012

So, das neue Jahr ist da. Ich wünsche Euch und Ihnen, die hier mitlesen, für 2012 alles Gute!

Ich freu mich über jeden Leser und über Kommentare, und wer eine Veranstaltung, die in Schwarzenberg statt­findet, im Schwarzenberg-Blog bekannt­ma­chen möchte: gern. Einfach eine Mail an mich schreiben. Das gilt auch für Gastbeiträge – bitte keine Scheu. ;-)

Schwarzenberg (Galgenberg), 31. Dezember 2011

Schwarzenberg (Galgenberg), 1. Januar 2012

Schon komisch: zu Silvester lag Schnee, abends nieselte es leicht. Am nächsten Tag war alles wieder weg. Ein schnee­freier Start ins neue Jahr. Kommt der Winter noch?

Ein Tag in Annaberg

Ich glaube, ich mag Annaberg. In diesem Jahr war ich öfter dort, vorher eigent­lich gar nicht. Warum auch? Nun, es spricht doch einiges dafür, ab und zu von Schwarzenberg diese halbe Stunde mit dem Auto zu fahren: unter anderem die Annenkirche, die Manufaktur der Träume, der Frohnauer Hammer – und, wichtig, die Innenstadt mit wirk­lich vielen Cafés und Geschäften. So ein leben­diges Stadtzentrum ist man als Schwarzenberger ja (leider) gar nicht gewöhnt.

Wir waren also gestern in der Annenkirche, haben dort bei der Führung mitge­macht (inter­es­sant und infor­mativ), außerdem beob­achtet, wie der Weihnachtsmarkt abge­baut wurde, irgend­wann ging die Sonne unter und es gab einen herr­lich kitschigen rosa Streifen am Himmel. Zusammen mit der Annenkirche ein Wahnsinnsanblick!

Die Manufaktur der Träume kenne ich ja noch nicht, aber das werde ich 2012 ändern. Gewiss. Und wer zum ersten (zweiten, dritten …) Mal nach Annaberg fährt und ins Zentrum will, nehme lieber sein Navi mit. Die Stadt ist ganz schön verwinkelt …

Marktplatz Annaberg: links die Weihnachtspyramide, rechts der Weihnachtsbaum.

Barbara Uthmann beob­achtet auf dem Marktplatz, wie die Weihnachtsmarktbuden abge­baut werden.

Hinter den Kulissen der Weihnachtsmarktbühne, in der Mitte ist der Turm der Annenkirche zu sehen.

Zwischen den Jahren

Ein Spaziergang zwischen den Jahren, in den Mittagsstunden des 27. Dezember – am Vormittag war es noch sonnig gewesen, eine Wohltat nach den grauen, verreg­neten Tagen. Aber als ich dann durch den Wald spazierte, war es wieder bedeckt, über den Bäumen hing tief der Nebel …

Nutzwald ist das, und in diesem Jahr wurde wieder kräftig geerntet – Bockauer Weg hoch, dann rechts beim Stromhaus, gegen­über vom Kuhstall, abbiegen und Richtung Wald laufen. Da ist in letzter Zeit wohl viel gefällt worden, der Wald verän­dert sich sehr …

Keine Kameras, bitte!

Jedes Jahr klappt es nicht, aber seit vielen Jahren, fast Jahrzehnten, stehe ich am 25. Dezember kurz nach 4 Uhr auf, um in die Christmette zu gehen, die 5.30 Uhr beginnt. In der St. Georgenkirche wird ein wunder­bares Krippenspiel gezeigt, nicht von Kindern, sondern von Erwachsenen, dazu singt die Kurrende, der Engelschor, der gemischte Chor, die Gemeinde. Es ist einfach schön. Immer dasselbe Spiel, das Programm, das ausliegt, ist Jahr für Jahr dasselbe. Aber die Menschen, die mitwirken, kommen und gehen. Und die Menschen, mit denen man sich an diesem frühen Morgen des ersten Weihnachtstages trifft, wech­seln manchmal auch.

Es war wieder wunderbar dieses Jahr. Was mich gestört hat: Es waren ein-zwei Leute in der Kirche, im Publikum, die geknipst haben. Mit Blitzlicht. Leute, was soll das? Wenn Ihr das Ganze schon als „normales“ Schauspiel seht und nicht als besinn­liche Erinnerung daran, dass dieser Morgen ein beson­derer ist: Fotografiert Ihr im Theater? In der Oper? Beim Konzert? Falls es Euch wieder in die Schwarzenberger Christmette verschlagen sollte: Lasst die Kameras stecken! Und denkt dran, was sich gehört, auch oder gerade, wenn man womög­lich als Tourist dabei ist.

Ansonsten wünsche ich noch zwei schöne Weihnachtsfeiertage, auch wenn das Wetter ziem­lich mies ist. Kann ja nur besser werden …

Die St. Georgenkirche. Das Foto ist schon älter und ohne Blitzlicht aufgenommen.