Der Raps blüht wieder. Das Gelb ist ja ganz schön, gerade vor einem strahlend blauen Himmel. Aber diese montonen Hochertragsfelder sind auch gruslig.
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Schwarzenberg rostet
Seit dem 23. April 2025 gibt es einen neuen Aussichtspunkt am Galgenberg, ein Blech-SZB und zwei Holzbänke. Die Bänke sind beliebt, man sieht da oft jemanden sitzen. Die SZB-Buchstaben rosten seit dem ersten Regen.
-> Artikel „Neuer Aussichtspunkt auf dem Galgenberg“: www.schwarzenberg-blog.de
Erst spritzen, dann pflügen
Wenn im Frühjahr das gerade noch grüne Feld auf einmal gelb-braun aussieht und nebenan die Wiesen weiter grün sind, hat der Landwirt Pestizide gespritzt. Wie etwa dieser Tage am Oelpfannerweg.
Pestizide bleiben nicht dort, wo sie gespritzt werden, sie verteilen sich im Boden, in der Luft, im Grundwasser. Sie schädigen Pflanzen, Tiere, Menschen. So viel zur ländlichen Idylle in und um Schwarzenberg.
Purple Path in Lößnitz: „The Universe in a Pearl“ von Rebecca Horn
In der Hospitalkirche St. Georg in Lößnitz ist eine bemerkenswerte Skulptur des Purple Path zu sehen, Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“. Von Schwarzenberg nach Lößnitz ist es ja ein Katzensprung mit dem Auto, aber für diese Installation lohnt sich auf jeden Fall auch eine längere Anfahrt.
Die Konstruktion aus großen Scheiben, Trichtern und Spiegeln ist an sich bereits ein Hingucker, doch wenn man nach oben und unten schaut, eröffnet sich in den Spiegeln eine faszinierende Welt für sich. Das geben die Fotos nicht richtig wieder, man muss sich schon aufmachen und selbst in den Spiegel blicken.
Es ist ein Spiel mit Perspektive und Tiefe, mit der sakralen Räumlichkeit und dem Licht. Der große Spiegel unten bewegt sich, was das Ganze noch vielschichtiger macht. Wenn man zu zweit ist, kann man sich gegenseitig im Spiegeluniversum suchen und fotografieren, bewölktes Wetter sei für die Wirkung besser als Sonnenschein, meinte die Kirchenöffnerin.
Dreißig ehrenamtliche Kirchenöffnerinnen und Kirchenöffner haben es erst möglich gemacht, dass dieses Purple-Path-Kunstwerk in Lößnitz gezeigt werden kann. Sie öffnen die Kirche, passen auf die Spiegel auf und beantworten Fragen. Sie halten auch fest, wie viele Besucherinnen und Besucher es sind, und das ist wohl beachtlich, auch unter der Woche.
Die Kirche konnte mit Fördermitteln ab letzten Herbst saniert werden, sie ist nun Pilger- und Kulturkirche, auch nach dem Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 sollen hier Konzerte, Ausstellungen sowie Licht- und Klanginstallationen geboten werden.
„The Universe in a Pearl“ ist seit dem 29. März und bis zum 30. November 2025 in der Hospitalkirche Lößnitz zu sehen, jeweils Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.
Purple Path in Lößnitz: „One Million – Items 3501/3502“ von Uli Aigner
Lößnitz hat als einzige Gemeinde im Erzgebirgskreis zwei Purple-Path-Kunstwerke: Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“ und Uli Aigners „One Million – Items 3501/3502“.
Die zwei großen Porzellanskulpturen von Uli Aigner stehen seit Sommer 2023 vor der Alten Dampfbrauerei. Sie sind Teil eines Lebensprojekts der Künstlerin: Seit Dezember 2014 töpfert sie Porzellangefäße von winzig bis immens, die fortlaufend von 1 bis 1.000.000 nummeriert werden. Der Standort eines jeden Gefäßes ist auf einer digitalen Weltkarte ersichtlich.
Die beiden Lößnitzer Porzellanskulpturen entstanden 2019 in Jingdezhen in China, laut Infotafel die „Welthauptstadt des Porzellans“, in Zusammenarbeit mit Töpferinnen und Töpfern von dort. Item 3502 brach während der Herstellung zusammen. Ein Bezug zum Erzgebirge ist, dass im benachbarten Aue bis Mitte des 19. Jahrhunderts Kaolin für die Herstellung von Meißner Porzellan abgebaut wurde.
-> Weltkarte „One Million“: www.one-million.world/de/map
-> Artikel zu Rebecca Horns „The Universe in a Pearl“: schwarzenberg-blog.de