„Durch wie viele Kinder lässt sich Aufmerksamkeit teilen?“

In Kindergärten liegen derzeit Faltblätter und Karten aus, mit denen „für einen besseren Personalschlüssel in Sachsens Kitas“ geworben wird. Die Forderungen kann man auf www.weil-kinder-zeit-brauchen.de nach­lesen. Finde ich gut, diese Aktion. Sie ist auch optisch anspre­chend umge­setzt, da haben sich offen­sicht­lich einige Leute ordent­lich Gedanken gemacht. Viel Erfolg! Eine der Forderungen möchte ich zitieren:

Mehr pädagogische Fachkräfte für unsere Kinder!

Es braucht einen verbes­serten Personalschlüssel zur Erfüllung der gesetz­li­chen Aufgaben: Bildung, Erziehung und Betreuung. Mehr Erzieher/innen bedeuten mehr Zeit und Zuwendung für jedes einzelne Kind. Für einen guten Start.

Unser Ziel bis 2016:

  • In der Krippe: 1 Erzieher/in für 4 Kinder (bisher 1:6)
  • Im Kindergarten: 1 Erzieher/in für 10 Kinder (bisher 1:13)
  • Im Hort: 1 Erzieher/in für 16 Kinder (bisher 1:20)

Was wir trinken

Heute geht es mal nicht um das Leitungswasser, sondern um soge­nannte Erfrischungsgetränke. Limo also, Sprudel oder wie auch immer man das nennen möchte. Die Verbraucherzentrale hat 261 Erfrischungsgetränke unter­sucht und in 96 Proben einen erhöhten Benzol-Wert fest­ge­stellt (hier geht es zum Artikel: Klick).

Viele Erfrischungsgetränke basieren auf Wasser und erhalten ihren Geschmack durch verschie­dene Zusätze wie z. B. Frucht- oder Kräuteraromen. Zu Konservierungszwecken dürfen den Getränken Benzoesäureverbindungen zuge­setzt werden, was auch auf der Verpackung steht. In Verbindung mit Vitamin C, das natur­gemäß im Obst ist und auch künst­lich beigemischt wird sowie weiteren Verarbeitungsprozessen (z. B. Hitze) kann gesund­heits­schäd­li­ches Benzol entstehen.

Die Verbraucherzentrale rät also, beim Einkauf auf die Etiketten zu schauen und Getränke mit E210-213 (=Benzoesäureverbindungen) nicht mitzu­nehmen. Prost!

Sport machen und dabei Deutsch üben

In der Zeitung gelesen und richtig gut gefunden: In Leipzig bietet eine Sporttherapeutin Kurse an, die sich speziell an Menschen über 50 mit Migrationshintergrund wenden. In den Sportgruppen sind auch deut­sche Muttersprachler, sodass sich Gespräche ergeben und die fremde Sprache Schritt für Schritt etwas vertrauter wird. Der Artikel ist hier. Gibt es so ein Angebot eigent­lich auch in Schwarzenberg?

Ich habe selbst vor zirka fünf Jahren in Leipzig russi­sche Spätaussiedler unter­richtet. Es war kein verord­neter Deutschkurs, sondern diese Leute, die meisten weit jenseits der 50, kamen, weil sie mit ihrem Deutsch weiter­kommen wollten. Sie erzählten natür­lich von sich und ihrem Leben in Deutschland - die meisten war sehr isoliert, das heißt, sie hatten kaum Kontakt mit Deutschen. Russische Ärzte, russi­sche Freunde, die eigene Familie… Es ist schwer, einen Schritt in eine andere, eine neue Richtung zu wagen, vor allem, wenn man es sich halb­wegs einge­richtet hat und das schon eine ganze Weile. Wenn dann Angebote kommen - ein Deutschkurs oder eben ein Sportkurs, siehe oben - und sie wirk­lich ange­spro­chen werden, kann das so viel bewirken - nicht zuletzt merken deut­sche Kursteilnehmer, dass das richtig nette Menschen sind, die viel zu erzählen haben.

Leitungswasser für die Katz

Gerade im Sommer liest man immer wieder in der Zeitung, dass das Wassersparen einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Ach, sind wir jetzt alle umwelt­be­wusst geworden und denken an die Menschen und Länder, bei bzw. in denen das Wasser nicht so einfach aus dem Hahn kommt?

Nun, das möchte ich bezwei­feln. Dahinter steht wohl eher Sparsamkeit, man könnte es auch Geiz nennen, aber Wassersparen ist ja etwas Gutes, also bleiben wir bei Sparsamkeit. Obwohl es durchaus Zweifel daran gibt, ob diese Sparsamkeit so umwelt­freund­lich ist. Denn wenn man Leitungswasser kaum noch braucht und die Klospülung nur noch im Sparmodus gezogen wird, werden die Rohre nicht mehr ordent­lich gespült, es besteht die Gefahr der Verkeimung. In größeren Städten dürfte das kein Problem sein, aber in länd­li­chen Gegenden und in Kleinstädten, wozu Schwarzenberg zählt, schon.

Neulich roch das Leitungswasser hier ein paar Tage lang nach Chlor. Gechlort wird das Wasser, um Bakterien zu bekämpfen bzw. in Schach zu halten. Außerdem spülen die Wasserwerke immer mal die Rohre, wenn die Sparsamkeit einen neuen Gipfel erreicht. Da wird dann also Wasser durch­ge­jagt, das nur den Zweck erfüllt, die Rohe zu reinigen. Ich weiß nicht, wie viel Wasser das ist, aber wenig sicher nicht. Ist das jetzt gut?

Wenn ich daran denke, dass die Wassersparer meist ihr Geld im Supermarkt für Mineralwasser und teil­weise sogar stilles Wasser ausgeben, muss ich lachen. Da denken sie, sie sparen jetzt mal krampf­haft Wasser und damit Geld, und dann geben sie ein Vielfaches für Wasser in Plastikflaschen aus, Plastikflaschen sind ja auch ein schönes Thema, Weichmacher, Hormone usw.

Sicher hat auch Leitungswasser seine Nachteile, aber unterm Strich ist es doch optimal kontrol­liert und hat zumeist eine wesent­lich bessere Qualität als das teurere Supermarktflaschenwasser. Leute, dreht die Hähne auf…