Ein Franzose im Erzgebirge: Ratskeller Schlettau

Ich fand es ja richtig schade, als die „Commode“ in Aue schloss – das war einfach ein uriges Restaurant, in dem es leckeres fran­zö­si­sches Essen gab und auch ein wenig „anders“ aussah, nicht gewohnt rustikal, sondern ein biss­chen locker, luftig, Großstadt.

Wer fran­zö­sisch essen will, kann aller­dings nach wie vor nach Schlettau fahren: Im Ratskeller dort kocht Eric Héliè. Die Einrichtung des Restaurants ist eher gutbür­ger­lich, die Bedienung kann man sich auch schlecht in Paris vorstellen, aber nett war sie, und das Essen schmeckte sehr gut – an meinem Tisch wurde das Steak gelobt, das könnten die Franzosen einfach am besten, hieß es. Ich hatte den „Ratskeller-Topf“ und war dann papp­satt. Aber gleich um die Ecke ist ja Schloss Schlettau mit dem Schlosspark, perfekt für einen Spaziergang nach dem Essen.

Nachtrag, 18.11.2013: Inhaber Eric Héliè hat das Restaurant Anfang November recht kurz­fristig und endgültig geschlossen, der Pachtvertrag wurde beendet.

Ratskeller Schlettau

Der Ratskeller von vorn, es gibt auch einen Freisitz.

Ratskeller Schlettau

Beim Namen „Ratskeller“ denkt man nicht gerade an fran­zö­si­sche Küche, also weist ein Banner darauf hin …

Ratskeller Schlettau

Der Ratskeller ist im Rathaus von Schlettau, hinein durch die Tür und dann gleich rechts.

Ratskeller Schlettau

Ratskeller Schlettau

Der „Ratskeller-Topf“: Es war tatsäch­lich viel Käse, aber auf dem Foto sieht es noch mehr aus …

Ratskeller Schlettau

„Fondant au Chocolat“, Schokoladenkuchen

Au revoir, La Commode!

IMG_2179Wie schade! Die Commode schließt, am Samstag, dem 3. Oktober, kann man letzt­malig Crêpes, Galettes, Zwiebelsuppe und mehr bei Kerzenschein und in heime­liger Atmosphäre genießen.

Ich lasse mich gern berich­tigen, aber meines Erachtens gibt es in der Gegend um Schwarzenberg kein anderes Restaurant dieser Art: eines, das eine fremde Küche anbietet, einen ganz eigenen Charme hat und irgendwie unver­wech­selbar ist. Kleine Räume, alte Stühle, ein Klavier, gedämpftes Licht, eine steile Treppe, ein Klo mit einem Minifenster zum Hof…

Die Commode war immer gut besucht, ich habe es auch schon erlebt, dass kein Tisch mehr reser­viert werden konnte, weil alles voll war. Die Besitzerin des Restaurants will nach 18 Jahren Commode etwas Anderes machen. Schön wäre es, wenn es einen Nachfolger gäbe, irgend­wann, aber bitte einen mit Charakter!