Das 33. Europäische Nachtwächter- und Türmerzunfttreffen in Schwarzenberg ist schon wieder Geschichte. Von Donnerstag bis Sonntag waren in der Stadt etliche Männer in zumeist recht auffälligen, dunklen Gewändern unterwegs, viele von ihnen noch dazu „bewaffnet“, unter anderem mit Morgenstern und Hellebarde.
Früher war Nachtwächter eben durchaus ein Job, bei dem man Waffen brauchte, die Stadt musste ja beschützt und die Ordnung bewahrt werden. Auch die Türmer wachten über die Stadt, aber vom sicheren Turm aus, da brauchten sie vor allem ein Licht und ein Horn oder eine Glocke, um Brände oder Feinde anzuzeigen.
Die über 100 Nachtwächter und Türmer aus Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, aus Österreich, Polen, aus der Schweiz, aus Tschechien und Deutschland hielten also ihr Zunfttreffen ab, und dazu gehörten einige öffentliche Termine.
Am Freitag, den 11. Mai 2018, nahmen am Nachmittag alle vor dem Ratskeller Aufstellung für ein Gruppenfoto, es dauerte eine ganze Weile, bis der Fotograf, Christoph Weigel aus Schwarzenberg, zufrieden war und knipste. 17 Uhr begann das Programm: Zum einen sangen und musizierten Türmer und Nachtwächter, zum andern wurde der neue Glockenstuhl im Glockenturm des Ratskellers übergeben und die Glocken angeläutet.
Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer sagte ein paar Worte, ebenso der Schwarzenberger Türmer Gerd Schlesinger, der das Zunfttreffen sozusagen nach Schwarzenberg geholt und sich als Glockensachverständiger für den neuen Glockenstuhl und die zwei neuen Ratskellerglocken eingesetzt hatte.
Drei Glocken erklingen nun wieder am Ratskeller, die alte Bergglocke und die zwei neuen Glocken, die Rats- und die Bürgerglocke. Neu ist ebenfalls, dass die Glocken auch läuten, wenn der Türmer im Urlaub ist, automatisch also bzw. nach Wunsch auf Knopfdruck, wie Gerd Schlesinger demonstrierte.
Zahlreiche Schaulustige hatten sich auf dem Marktplatz eingefunden und verfolgten bei schönstem Wetter das Programm, fotografierten und holten sich auch Werbepostkarten von den Nachtwächtern und Türmern – zu sehen gab es genug!