In der Aula des Brecht-Gymnasiums ging es am 10. September um Crystal Meth, Dr. Sven Kaanen, Polizeihauptkommissar Lutz Münnich und Journalist & Buchautor Bastian Pauly sprachen über die Droge und antworteten auf Fragen. Die Runde hatte sich auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung und Simone Lang MdL zusammengefunden.
Die Aula war voll, vielleicht 70 Prozent Schülerinnen und Schüler. Crystal Meth wird quer durch die Gesellschaft konsumiert, in Sachsen deutlich mehr als in anderen Bundesländern, das Einstiegsalter ist hier mit um die 13 Jahre erschreckend niedrig.
Umso wichtiger ist die Prävention, und da wird in Sachsen offensichtlich noch viel zu wenig getan. Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass an jeder Schule ein Sozialarbeiter für die Kinder und Jugendlichen da sein sollte, um zu informieren, zu beraten und zu helfen. Warum ist das im Erzgebirgskreis noch nicht gang und gäbe? Warum stecken der Landkreis und die Städte Millionen in ein Fußballstadion, in die Sanierung von Straßen, Brücken, Gebäuden – aber für Schulsozialarbeiter reicht das Geld nicht?
Nicht nachzuvollziehen ist auch, warum es für die 4. Klassen in Sachsen nun keine polizeiliche Drogenprävention mehr gibt, wie Lutz Münnich erzählte. Die Polizei kann das nicht mehr leisten – wegen Personalmangel. Das Einstiegsalter für Crystal sinkt also, aber bei der Drogenprävention in der Schule wird gespart?
Bücher, Internetportale, Infobroschüren zum Thema Drogen sind sicher wichtig, aber am wichtigsten sind immer noch die Menschen, mit denen die Kinder und Jugendlichen reden, diskutieren, denen sie Fragen stellen können, ob das nun eine Sozialarbeiterin ist oder ein Polizist. Dafür sollte Geld da sein.