Am 23. April 2014 berichtete die Freie Presse, Lokalseite Schwarzenberg, von Plänen der Wohnungsgenossenschaft Schwarzenberg. Diese will im Hofgarten einen neuen Wohnpark bauen – auf der grünen Wiese.
Die Fakten:
- Die sogenannte Kreisrat-Wiese am oberen Hofgarten soll komplett bebaut werden, inklusive Hang gegenüber der Seniorenresidenz Edelweiß.
- Es gibt zwei Varianten für einen neuen Wohnpark: Variante 1 -> vier Gebäude mit je vier oder fünf Wohnungen; Variante 2 -> zwei Gebäude mit je vier Wohnungen sowie ein Laubenganghaus mit vierzehn Wohneinheiten
- Dieser Wohnpark wird wahrscheinlich am 5. Mai 2014 Thema im Stadtrat, im Technischen Ausschuss, sein, offenbar wird dort nicht diskutiert, ob der Wohnpark überhaupt gebaut werden soll, sondern nur, ob Variante 1 oder 2.
Diese Pläne der Wohnungsgenossenschaft stoßen keineswegs nur auf Gegenliebe. Nachdem oben erwähnter Artikel in der Freien Presse erschienen war, wandten sich beispielsweise Schwarzenberger an Ulrike Kahl, Kreisvorstandsmitglied der Erzgebirgs-GRÜNEN, vom Grünen Bürgerbüro am Markt. Zu dem Ansinnen der Schwarzenberger Wohnungsbaugenossenschaft, am Hofgarten auf der grünen Wiese einen Wohnpark zu errichten, äußert sich Ulrike Kahl wie folgt:
„Im Hinblick auf eine allseits propagierte Nachhaltigkeit zeugen die Pläne der Schwarzenberger Wohnungsbaugenossenschaft eher von Kurzsichtigkeit. Nur einen Tag nach Bekanntgabe des Vorhabens berichtet die Freie Presse von einer neuen Leerstandswelle in Sachsen, von der insbesondere auch die Wohnungsgenossenschaften im Erzgebirge betroffen seien. Dabei ist gerade im Schwarzenberger Stadtteil Hofgarten der demografische Wandel mit seiner einhergehenden Überalterung spürbar. Vermutlich werden dort in den kommenden zehn Jahren viele Wohnungen aus Altersgründen leer gezogen. Wer wird sie füllen?
Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher, dass die Genossenschaft neues Bauland erschließen und die Restbestände einer Oase nun völlig liquidieren will. Lebensqualität für die Bewohner des oberen Hofgartens schafft man nicht mit neuen Wohnformen, sondern indem man ihnen die naturnahe Wiese vor der Haustür und den unverstellten Blick auf Stadt und Landschaft lässt.
Weiß die Genossenschaft zudem nicht um den fortschreitenden Flächenverbrauch in Sachsen, der sich zu einem der größten Umweltprobleme entwickelt hat? Tagtäglich werden über acht Hektar Boden – das entspricht circa elf Fußballfeldern – versiegelt.
Es bleibt im Sinne von Anwohnern und Natur nur zu hoffen, dass der Genossenschaftsvorstand seine Baupläne überdenkt und die Stadt ihren Aufgaben bei der Ausübung der kommunalen Planungshoheit verantwortungsvoll nachkommt.“
-> Artikel in der Freien Presse vom 24. April 2014 „Sachsens Wohnungsbranche steht vor neuer Leerstandswelle“: jetzt lesen
Blick auf den Hang der Kreisrat-Wiese von der Seniorenresidenz Edelweiß aus