Jede Menge Fotos habe ich letztens im Gondwanaland im Zoo Leipzig gemacht. Absolut faszinierend und eine echte kleine Auszeit vom Alltag ist diese Tropenwelt unter der großen Glaskuppel.
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Winter im Zoo Leipzig
Neulich war ich im Leipziger Zoo, und es war so richtig Winter: Auf der Hinfahrt schien die Sonne, in Leipzig war es grau. Wir waren die ersten 1-2 Stunden im Gondwanaland, da war das Wetter draußen egal. Als wir aber wieder rausgingen, in den Winter, da schneite es. So richtig. Große Flocken! Sah komisch aus: Schnee in Afrika (Kiwara-Savanne), Schnee am Elefantentempel.
Der Eintritt ist im Winter etwas günstiger als im Sommer. Dafür ist zurzeit auch schon 17 Uhr Schluss, und viele Tiere sind nicht zu sehen, da sie nicht ins Freigehege können bzw. wollen und der Zutritt zu den Ställen nicht möglich ist. Aber mit dem neuen Konzept, das mittlerweile auch nicht mehr neu ist, hat der Leipziger Zoo ja sowieso einen Weg eingeschlagen, der schöne, große Gehege in den Mittelpunkt stellt – in denen die Tiere auch mal nicht zu sehen sind. Hat man eben Pech …
Perfekt ist die Parksituation: Direkt gegenüber vom Zoo steht das Parkhaus, man muss nur raus aus dem Parkhaus, über eine Straße, und schon ist man da. Wir haben für sechs Stunden Parken 6 Euro bezahlt, das ist das Tagesticket, teurer wird’s nicht. Das Parkhaus ist fußgängerfreundlich: In der Mitte der Decks ist ein Fußweg. Die Orientierung mit dem Auto ist allerdings nicht so leicht, die Ausschilderung könnte besser sein.
Blick aus dem Parkhaus – durch Bambusstäbe – über die Straße zum Eingang des Leipziger Zoos
Und hier noch mal aus dem Parkhaus fotografiert, durch die Glasscheibe
Los ging es mit dem Gondwanaland, das ich mir zum ersten Mal anschaute. Wir haben auch die Bootstour gemacht – erst durch die Erdgeschichte (das war etwas zu schnell), dann eine Weile auf dem Fluss, rechts und links eine faszinierende Pflanzenwelt.
Die Bootstour kostet extra: 1,50 Euro für Erwachsene, 1 Euro für Kinder.
Glückssache: Als wir im Boot am Tapir-Gehege vorbeikamen, gab’s für die Tapire gerade was zu essen. Sonst stehen sie eher nicht am Ufer herum.
Es ist ziemlich warm und stickig im Gondwanaland, feuchte Luft. Aber die Pflanzen … Toll!
Ein paar Tiere gibt’s im Gondwanaland auch. Allerdings relativ wenige, wenn man’s zur Größe des Gebäudes in Relation setzt. Und man bekommt die Tiere auch nicht unbedingt zu Gesicht, von den Riesenottern zum Beispiel war leider nix zu sehen.
Um ins Gondwanaland zu kommen, muss man durch Tunnel gehen. Sehr schön gemacht, und ein paar Tiere sind unterwegs „in den Wänden“ untergebracht.
Draußen dann: Schneegestöber. Hier der Elefantenbereich, Blick Richtung Bullengehege.
Bimbo mit Nachwuchs, im Pongoland. Noch spannender als die Orang-Utans finde ich ja die Bonobos, aber die sind hinter einer Glasscheibe, was nicht so schöne Fotos gibt.
Schnee in „Afrika“, in der Kiwara-Savanne. Weit und breit kein Tier zu sehen. Logisch.
Bei den Giraffen kann man sich aufwärmen. Riesig!
Die Erdmännchen waren so schlau und hatten sich ins Warme verzogen. Draußen war nur ein Erdmännchen, das Wache schob. Armer Kerl …
Noch mehr Schnee und Krähenschwärme
Hier wird gerade nicht gegessen und getrunken. Aber es gibt auch so genug Gelegenheiten, Geld für Essen und Trinken auszugeben …
Wir hatten im Gondwanaland gegessen, im Restaurant Patakan. Dim Sum im Bambuskörbchen war lecker. Ich war jedoch an einem Buffet, hatte mir Reis und zwei verschiedene Gemüse mit Soße genommen. Der Reis im Servierwok war fast alle, den durfte ich mir zusammenkratzen. Die zwei Gemüsesoßen waren wischi-waschi. Alles andere als scharf, was sie laut Schildchen eigentlich sein sollten. Kokosmilch war auch nur in homöopathischer Dosis drin. Ach ja, und der Cappuccino war wohl ohne Milch, eine Tasse Plörre mit Schaum obendrauf. Die Tasse war das Beste daran. Und der Milchreis für Kinder, der schmeckte wie pulverisiert. Also so ein labbriges Zeug, das vor allem süß war. Keine gute Wahl, nie wieder.
Das Abschiedsfoto: das alte Tieraffenhaus und dahinter die Kuppel von Gondwanaland
Wie man merkt: Das Essen war trotz toller Kulisse nicht der Renner. Ich finde das Konzept der Marché-Restaurants auch nicht optimal – diese „authentischen“ Stände, an denen man sich das Essen zum Teil selbst nehmen kann, denn es ist nicht unbedingt klar, was jetzt zusammengehört, wo man dann ordentlich draufzahlt usw. Egal! Das Essen war nicht wichtig, wir waren da, um das Gondwanaland zu sehen. Und das war ein richtiges Erlebnis. Was da mitten in Leipzig unter einer Riesenkuppel geschaffen wurde, ist eine Schau.
An dem Tag, als wir im Zoo waren, war zwar Betrieb, aber es ging doch. Genug Luft und Raum, um im Gondwanaland und im Pongoland alles in Ruhe anzuschauen, ohne sich durchdrängeln zu müssen. Kinder finden die Bootsfahrt im Gondwanaland gut, mir hat der „Baumwipfelpfad“ gut gefallen, das Laufen auf Seilbrücken.
Eher ein Reinfall war die Stippvisite auf der Totenkopfaffeninsel im Gondwanaland. Am „Eingang“ stand eine Zoolotsin und ließ immer nur eine kleine Anzahl von Leuten durch. Davor gab’s Instruktionen, die wichtigste: Nicht stehen bleiben! Auf dem Mini-Rundgang auf der Totenkopfaffeninsel ist dann noch ein Zoolotse, der die Besucher antreibt: Nicht stehen bleiben! Denn die Totenkopfäffchen sehen zwar niedlich aus, haben aber wohl ihre fiesen Seiten. Das steht auch auf dem Warnschild:
„Affen sind sehr neugierig und können empfindlich beißen!„Lustig auch: „Es kann vorkommen, dass die Affen Ihre Schulter als Sprungbrett nutzen. Dabei besteht keine Gefahr für Sie.“ Zwei Zoolotsen passen also die ganze Zeit auf, dass die Leute durchrennen und die Affen niemanden beißen. Fotografieren geht da leider nicht, aber wenigstens darf man mehrere Runden rennen.
Unterm Strich: Für das Geld bekommt man auch viel geboten, für einen ganzen langen Tag, den man problemlos und ohne Langeweile im Zoo Leipzig verbringen kann, ist der Eintritt wirklich okay.