An der Stelle, wo die Herrenmühle steht – am Schwarzwasser, an der Karlsbader Straße –, war wohl über mehrere Jahrhunderte hinweg immer eine Mühle. Wenn sie zu klein wurde, den Anforderungen nicht mehr entsprach oder gar niederbrannte, wurde wieder gebaut. Nun steht das Gebäude schon lange leer und zerfällt mehr und mehr. Noch so eine Baustelle in der Stadt, die ein echter Jammer ist. Dieses große Haus, das so zentral steht, könnte sicher für alles Mögliche genutzt werden. Aber wie viel das wohl kosten würde? Daran scheitert so etwas ja immer.
Mein Opa kennt die Mühle noch als „Freitagsmühle“, und von der Familie Freitag wurde die Mühle wohl 2010 auch an den Verein „Syndikat Sport und Freizeit“ verkauft, die dort Paintball spielen wollten. Keine Ahnung, ob sie das Gebäude noch so nutzen oder ob es selbst ihnen zu gefährlich geworden ist. Von außen hat sich auf jeden Fall überhaupt nichts getan, das Haus sieht so baufällig aus wie eh und je.
Eigentlich wundert es mich, dass die Stadt die Herrenmühle nicht auch zum „Schandfleck“ deklariert und alles tut, um das Haus – das freilich unter Denkmalschutz steht – rechtzeitig vor dem Tag der Sachsen im September abzureißen. Aber vielleicht laufen im Rathaus ja auch schon die Planungen, wer weiß. Das wäre allerdings wirklich ein Armutszeugnis: Dieses alte Haus mit seiner wechselvollen Geschichte, das weithin sichtbar die Silhouette der Schwarzenberger Vorstadt prägt, einfach plattzumachen. Wo sind die Unternehmer, Investoren und Stadtplaner, die in die Zukunft investieren? In Schwarzenberg wohl nicht.
Aber träumen kann man ja, und Ulrike Kahls Vorstellungen von der Herrenmühle in zehn Jahren finde ich gut, kann man hier nachlesen (ganz unten): Schwarzenberg persönlich – Ulrike Kahl vom Grünen Bürgerbüro
Blick von der St. Georgenkirche in der Altstadt runter in die Vorstadt. Das höchste Gebäude auf dem Foto ist die Herrenmühle.
Die Herrenmühle von hinten, von der Schwarzwasserseite aus fotografiert
Die Herrenmühle auf der Straßenseite, der Karlsbader Straße (B 101)
Vorsicht Einsturzgefahr
Noch mal von vorn, von der Straßenseite aus