Baumfällungen am Comunalweg Richtung Conradswiese: Fragen & Antworten

Ich hatte am 8. November 2020 Fotos zu Baumfällungen am Comunalweg Richtung Conradswiese mit folgendem Text online gestellt: „Am Comunalweg Richtung Conradswiese wurden etliche große Buchen am Wegrand gefällt – ob das der Waldumbau ist, der die hiesigen Wälder fit für heißere, längere, trocke­nere Sommer machen soll? Naturschutzgebiet ist da auch. Vielleicht liest ja jemand mit, der oder die erklären kann, warum die Buchen gefällt wurden und wie dort das Forstkonzept für die Zukunft aussieht.“

Heute habe ich die Fragen – warum die Buchen gefällt wurden und wie dort das Forstkonzept für die Zukunft aussieht – an den Sachsenforst, Forstbezirk Eibenstock gemailt. Die Antworten kamen prompt, und zwar von Michael Pfalz, Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit/Waldpädagogik des Forstbezirks Eibenstock. Vielen Dank dafür.

Michael Pfalz: „Bei den Baumfällungen handelt es sich zum Großteil um Verkehrssicherungsmaßnahmen, aber auch um den regu­lären Holzeinschlag.

In Ihrer Nachricht haben Sie schon die längeren und heißeren Sommer der letzten Jahre ange­spro­chen und genau diese machen den großen, alten Buchen zu schaffen. Die Buchenkronen haben schon erste Absterbe-Erscheinungen gezeigt. Es bestand die Gefahr, dass trockene Äste oder ganze Kronenteile abbre­chen könnten und es dann zu Personenschäden kommt. Gerade der Comunalweg ist bei Erholungssuchenden aus der Umgebung sehr beliebt und auch die Kinder aus dem Waldschulheim sind dort viel unter­wegs. Aus diesen Gründen mussten wir unserer Verkehrssicherungspflicht nach­kommen. Der Staatsbetrieb Sachsenforst erntet dabei einen nach­wach­senden und klima­neu­tralen Rohstoff. Das harte und schön gema­serte Buchholz eignet sich beson­ders gut für die erzge­bir­gi­sche Spielwarenindustrie, zur Möbelherstellung oder zur Furnierherstellung. Durch die Ernte und Verarbeitung der Buchen werden regio­nale Arbeitsplätze geschaffen und Kohlenstoff lang­fristig gebunden.

Überall, wo jetzt alte Bäume gefällt worden sind, stehen unten­drunter schon neue junge Bäume in den Startlöchern und warten nur darauf, dass sie mehr Licht zum Wachsen bekommen. Genau das ist unser Konzept für die Zukunft: Die natür­lich aufkom­mende Vegetation unter­stützen, um später einen Wald aus möglichst vielen verschie­denen Baumarten in allen Altersgruppen zu haben.

In einem Naturschutzgebiet darf Forstwirtschaft betrieben werden, jedes Naturschutzgebiet hat seine eigene Schutzgebietsverordnung, diese regelt, welche Maßnahmen durch­ge­führt werden dürfen und welche nicht. Auf einem Ihrer Bilder ist ein Schild zusehen, welches auf das Naturschutzgebiet hinweist. Auf diesem Bild sind auch ca. 5 Meter hohe Buchenstämme zu sehen, das ist inte­grierter Naturschutz. Diese soge­nannten Hochstubben wurden von uns bewusst stehen gelassen. Diese bieten vielen Lebewesen einen Lebensraum, so z. B. Fledermäusen, Siebenschläfern, Käfern, Pilzen, Moosen und Flechten.“

Falls es dazu noch Fragen gibt, bitte einfach in den Kommentaren stellen.

(Mein Artikel vom 8. November 2020 mit mehreren Fotos: www.schwarzenberg-blog.de)

Buchen gefällt am Comunalweg

Am Comunalweg Richtung Conradswiese wurden etliche große Buchen am Wegrand gefällt – ob das der Waldumbau ist, der die hiesigen Wälder fit für heißere, längere, trocke­nere Sommer machen soll? Naturschutzgebiet ist da auch. Vielleicht liest ja jemand mit, der oder die erklären kann, warum die Buchen gefällt wurden und wie dort das Forstkonzept für die Zukunft aussieht.