Die grauen Tage sind da

Und das ist gut. Kann ja nicht immer nur alles hell und fröh­lich sein. Nicht immer nur Sommer und Frühling, nicht immer nur draußen sein, sondern auch drinnen: grübeln, sich zurück­ziehen, krank sein. Gehört dazu. Die Adventszeit ist nicht mehr weit, längst gibt es Pfefferkuchen und Co., längst über­schlagen sich die Werbeblättchen mit super­tollen Weihnachtsgeschenken, Ende November stehen die ersten Weihnachtsfeiern an.

Man könnte jetzt pausenlos unter­wegs sein, sich Stress machen, auch posi­tiven, um den November zu igno­rieren. Die Tage und Wochen vergehen schnell genug, November? Schon vorbei … Schade drum. Helle Momente mit Kerzen, Büchern, Lesungen, Martinstag, Ausflügen usw., ja, klar. Aber auch graue Momente, nicht umsonst ist der November voller grauer Gedenktage: Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag. Erst dann kommt der Dezember, erst dann ist Advent.

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Herbst am Schloss

An der Karlsbader Straße, schräg gegen­über vom Finanzamt, kurz vor der Voigtmannbrücke, führt ein Weg hoch zum Schloss. Mit Treppen natür­lich. Ein biss­chen wild, ein paar Holzskulpturen stehen herum, und oben bei der Schlossmauer sind vermut­lich vor etli­chen Hundert Jahren die Burgfräuleins gelust­wan­delt. Kann man sich gut vorstellen, wenn der Herbsttag zwischen Sonne und Regen schwankt und der Abendhimmel rosa ist.

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Hinauf zum Schloss

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Viel Mauer, ein wenig Schloss

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Aussicht für Burgfräuleins (mit neuzeit­li­chem Müllkübel)

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Rückweg durch die Altstadt

Am 9. November Gedenkveranstaltung in Annaberg

Bei einer Andacht soll am Samstag, den 9. November 2013, ab 18.00 Uhr auf dem Annaberger Markt an die Reichspogromnacht und die fried­liche Revolution erin­nert werden.

Organisatoren sind das Netzwerk für Demokratie und Courage sowie die evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz.

Seiten zur Reichspogromnacht: klick, klick

Das Leben des Dr. Martin Luther in sieben Lektionen

Dr. Konrad Büchner aus Bad Belzig war wieder in Schwarzenberg, endlich, will man fast sagen, denn das letzte lehr­reiche Gastspiel lag schon drei Jahre zurück. Eine Bühne und Dr. Martin Luther hatte Dr. Büchner diesmal im Gepäck, rund andert­halb Stunden unter­hielt er circa 30 Gäste im Kulturladen Rademann aufs Beste.

Dr. Konrad Büchner ist eine Rolle, die Frank Grünert vom Stadt- und Burgtheater Bad Belzig schon seit einigen Jahren spielt. Dr. Büchner ist Schnökologe, der Schnökendöns (eine Reimsprache im Fläming bis zum Dreißigjährigen Krieg) beherrscht und Texte aus dieser Sprache ins Deutsche über­setzt. So erzählte Dr. Büchner die Lebensgeschichte Martin Luthers nach Friedrich Füller, einem Lehrer aus dem Fläming, der natür­lich in Schökendöns sprach und schrieb. Das klingt kompli­ziert? War und ist es aber nicht. Sondern einfach lustig und ziem­lich unterhaltsam.

Dass Dr. Büchner alias Frank Grünert nicht einfach nur vorträgt, sondern eine regel­rechte Show abzieht, wusste ich schon von seinem Auftritt vor drei Jahren. Entsprechend waren Vorfreude und Spannung groß: Was gibt es diesmal? Und der „Sagenhafte Dr. Luther“ macht schon wieder Appetit: auf das nächste neue Programm!

Also der Kirchenmann, der Reformator, über den man mehr oder weniger weiß, den man aber gewiss noch nicht so kennen­ge­lernt hat wie an diesem Abend. Dr. Büchner zieht alle Register. In sieben Lektionen zeigt, reimt, spielt, donnert und rappt er das Leben des Martin Luther von der Geburt über das denk­wür­dige Gewitter und die 95 Thesen bis zu seinem Tod im Alter von 62 Jahren – mit Niveau, Humor und Respekt. In der Pause gibt es Lutherkekse und am Ende ausgie­bigen Applaus von den Zuschauern und Zuhörern. Danke, Dr. Büchner, und bis zum nächsten Mal!

www.sagenhafter-flaeming.de

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Am Fenster stand Martin Luther und hatte das Schauspiel gut im Blick.

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Die Bühne mit Bühnenbild und Dr. Büchner (im grünen Jackett)

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Der Kulturladen Rademann von draußen (in der Pause)

Jiddische Lieder und Klezmer am 20. November in Schwarzenberg

Am Sachsen-exklu­siven Feiertag, dem Buß- und Bettag am 20. November 2013, findet in der St. Georgenkirche Schwarzenberg ein Konzert mit der Gruppe „Aufwind“ statt, sie spielen jiddi­sche Lieder und Klezmermusik.

Es geht 17 Uhr los, der Eintritt kostet 5 Euro.

www.aufwindmusik.de

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