Von Buttermilchgetzen bis Schwammesupp: „Das Kochbuch Oberes Erzgebirge“

Ich hab immer noch das ein oder andere DDR-Kochbuch im Regal, Klassiker wie „Das Backbuch“, „Unser großes Kochbuch“ und „Wir kochen gut“. Die Rezepte sind kurz und knackig und kommen ohne Bilder aus.

Genauso ist es beim „Kochbuch Oberes Erzgebirge“ von Jana Männig und Bärbel Modes: Die Rezepte sind auf den Punkt gebracht und Bilder der Gerichte sucht man verge­bens. Die zahl­rei­chen schönen Fotos im Buch – um die 300! – zeigen statt­dessen Impressionen aus dem Erzgebirge – Landschaften, Gebäude, Tiere und Pflanzen. Außerdem gibt es „für zwischen­durch“ einige Geschichten und Anekdoten zu lesen: zur erzge­bir­gi­schen Esstradition, zur Mundart, zum Neunerlei, zu den Schwamme, zur Vogelbeere usw.

Die Gerichte decken die ganze Bandbreite ab: Salate & Vorspeisen, Suppen & Eintöpfe, Nudelgerichte & Aufläufe, Gemüsegerichte, Fleischgerichte, Fischgerichte, Süßspeisen & Desserts, Backwerk & Getränke. Da wären z. B. Hagebuttensuppe, Schwammesupp, Grüne Klöße, Böhmische Knödel, Roulade, Marinierte Heringe, Buttermilchgetzen, Schieböcker, Speckfett, Kartoffelkuchen, Stollen … Die meisten Gerichte kennt man, wenn man aus dem Erzgebirge stammt bzw. hier wohnt, die beiden Autorinnen haben in meinen Augen eine gute Auswahl getroffen.

Jana Männig ist gebür­tige Erzgebirgerin, die Historikerin und Autorin lebt in Leipzig, ihre Mutter Bärbel Modes ist Köchin in Oberwiesenthal. Zusammen haben sie Rezepte, Fotos und Geschichten gesam­melt und für das Buch aufbe­reitet. Dass da zwei schreiben, die das Erzgebirge und seine Küche kennen und lieben, merkt man dem Buch an. Es macht Appetit auf das Erzgebirge, man bekommt richtig Lust auf Ausflüge, ob nach Marienberg, Annaberg, Schlettau, Oberwiesenthal – und natür­lich darauf, die Rezepte auszuprobieren.

* * *

Jana Männig und Bärbel Modes: „Das Kochbuch Oberes Erzgebirge. Kulinarische Wanderung zwischen Greifensteinen und Fichtelberg“, Edition Limosa, November 2014, 160 Seiten, ISBN 978-3-86037-573-0, 19,90 Euro

IMG_1092

Uraufführung des Schauspiels „Schwarzenberg“ im Mai 2015

Am Samstag, den 9. Mai 2015, wird das Schauspiel „Schwarzenberg“ nach dem Roman von Stefan Heym in Schwarzenberg urauf­ge­führt – im Lokschuppen des Eisenbahnmuseums, die Vorstellung beginnt 19.30 Uhr.

Es ist eine Inszenierung des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg, Karten kann man bereits kaufen, eine kostet 10 Euro, ermä­ßigt 8 Euro.

Heyms Roman spielt in Schwarzenberg, nach Kriegsende, als Schwarzenberg und umge­bende Orte weder von sowje­ti­schen noch von ameri­ka­ni­schen Truppen besetzt wurden und circa sechs Wochen lang – von Mai bis Juni 1945 – „Niemandsland“ waren.

Die Aufführung des Schauspiels „Schwarzenberg“ ist eine der Veranstaltungen, die in diesem Jahr in Schwarzenberg an die besat­zungs­lose Zeit vor 70 Jahren erin­nern sollen.

www.winterstein-theater.de

Zum Weiterlesen:

  • Lenore Lobeck: „Die Schwarzenberg-Utopie“ www.horch-und-guck.info
  • Tom Thieme: „Mehr als ein Weltliterat. Die Sonderrolle Stefan Heyms in der Ära Honecker“ www.bpb.de

IMG_1095

Winterlicher Durchblick

Wenn die Bäume kahl sind, gibt das manchmal span­nende Durchblicke. Ein paar hab ich hier gesammelt.

IMG_1065

Berufsschulzentrum Schwarzenberg/Hofgarten

IMG_1073

Vom Kutzscherberg aus sieht man durch kahle Bäume die Bahn.

IMG_1081

Bahnhofstraße, Treppe hoch in den Totensteinpark

IMG_1085

Unterer Markt, Königseiche

Der Ratskeller Schwarzenberg im Januar

Allzu viel Schnee sieht man nicht in der Altstadt, auf den Dächern bleibt kaum was, die Straßen und Fußwege sind geräumt bzw. gesalzen. Schön, dass der Schnee auf dem auto­freien Platz vor dem Ratskeller liegen bleiben darf!

IMG_1079

Obere Schloßstraße und Ratskeller Schwarzenberg

IMG_1087

Schnee auf dem auto­freien Platz vor dem Ratskeller

IMG_1064

Schwibbogen und Weihnachtsstern bis Lichtmess: der Ratskeller Schwarzenberg

Ausfahrt freihalten!

Eine unend­liche Geschichte: der Postparkplatz an der Bahnhofstraße und seine Ein- bzw. Ausfahrt. Sie haben’s mehr­mals mit Schranke probiert, mit Kette usw., früher oder später war alles wieder kaputt.

Aktuell ist da ein Stock mit Schild dran, auf dem „Ausfahrt frei­halten!“ steht. Interessante Konstruktion.

IMG_1060

Postparkplatz an der Bahnhofstraße