Erzgebirge 2100: Wie wird das Klima?

Am Freitag, dem 16. April 2010, hielt Wolfgang Riether vom BUND Sachsen einen Vortrag mit dem Thema „Erzgebirge 2100 – Tropenwald oder Eiswüste?“. Das Bürgerbüro von Bündnis 90/Die Grünen war voll, etwa 30 Zuhörerinnen und Zuhörer saßen auf den Stühlen und sogar auf der Heizung. Darunter auch Annekathrin Giegengack, Grünen-Politikerin und Mitglied des Sächsischen Landtages.

Riether, der Landesgeschäftsführer des BUND Sachsen, sprach zirka zwei Stunden lang, im Anschluß war noch Zeit für Fragen und Kommentare, Diskussionen gab es nicht, dafür aber eine Buchempfehlung: John Gray „Von Menschen und anderen Tieren“. Das Buch kenne ich (noch) nicht, es soll aber recht provo­kativ sein, und provo­zieren wollte Wolfgang Riether mit seinem Vortrag durchaus auch: Der Klimawandel sei nun mal gegeben, und es helfe wahr­schein­lich wenig, gegen ihn anzu­kämpfen (Stichwort CO2-Emissionen senken), sinn­voller wäre es, vor Ort anzu­pa­cken und sich zum Beispiel den Rohstoff Wasser nicht weiter abzu­graben. Im Erzgebirge wird die Temperatur steigen (um 2 bis 6°C), es werden weniger Niederschläge fallen. Wasser wird wert­voll, und also sollten Flüsse nicht weiter begra­digt, Feuchtwiesen nicht trocken­ge­legt werden usw. Das Erzgebirge ist an sich wasser­reich, bloß wissen die Wenigsten das zu schätzen, Wirtschaft und Politik verbauen weiter, was das Zeug hält. Fazit: Das Erzgebirge 2100 wird höchst­wahr­schein­lich weder Tropenwald noch Eiswüste sein, aber es müsste jetzt einiges geschehen, damit das Wasser nicht knapp wird.