Knatter, knatter, stör, stör oder: Warum geben die Wasserwerke Geld für Hubschrauberflüge aus?

Am Samstag, den 1. Juni, haben die Wasserwerke Westerzgebirge in Schwarzenberg ihr jähr­li­ches Wasserfest gefeiert. Auch viele, die nicht dort waren, hatten was davon, dank der Hubschrauberflüge, die  wohl als das Highlight ange­boten wurden. Von vormit­tags bis nach 18 Uhr knat­terte der Hubschrauber weit­räumig über Schwarzenberg, fast ohne Unterbrechung. Schön niedrig, damit alle was davon hatten, nicht nur die, die pro Nase 38 Euro für den Flug bezahlten. Laut Freie Presse haben die Wasserwerke dieses Angebot noch „subven­tio­niert“, mit welcher Summe genau, stand nicht im Artikel.

Hallo, liebe Wasserwerke Westerzgebirge,

in Schwarzenberg sind wir ja alle eure Kundinnen und Kunden, im Gegensatz zum Strom kann man sich den Anbieter leider nicht aussu­chen. Ist ja schön, wenn ihr jedes Jahr ein Riesenfest veran­staltet und dafür ordent­lich das Geld ausgebt, das wir für Wasser und Abwasser immer teurer bezahlen. Es waren wohl richtig viele Leute da, die sich amüsiert haben. Es waren aber auch sehr viele Leute nicht da, und das ist ja auch okay.

Nicht okay ist, dass ihr einen ganzen Tag lang Schwarzenberg mit diesem Hubschrauberlärm terro­ri­siert habt, um mal ein stär­keres Wort zu gebrau­chen. Das ist Ruhestörung. Lärmbelästigung. Am Wochenende, wenn die Leute wirk­lich kein Dauerstörgeräusch brau­chen. Mehr als sechs Stunden lang knatter, knatter, knatter usw.

Was hat ein Hubschrauber über­haupt mit einem Wasserwerk zu tun? Wenn’s für euch und eure Besucherinnen und Besucher unbe­dingt hoch hinaus gehen muss, dann nehmt doch in Zukunft so was wie den Booster Maxx, ein Rummel-Fahrgeschäft, das unterm Strich viel­leicht sogar güns­tiger ist als ein Hubschrauber und nicht die ganze Stadt nervt.

Mich würde inter­es­sieren, wie viel Geld ihr für das Fest dieses Jahr ausge­geben habt, inklu­sive Arbeitsstunden eurer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr müsst keine Werbung für euch machen, die Leute haben ja, wie schon erwähnt, keine Wahl beim Wasserwerk. Warum dann diese, man könnte sagen: Protzerei? Habt ihr so viel Geld, dass ihrs quasi in den Fluss schmeißen könnt? Dann macht doch die Wasser- und Abwasserpreise günstiger.

Viele Grüße vom Schwarzenberg-Blog

Wasserwerke Westerzgebirge: Zentralkläranlage Schwarzenberg

Beim Wasserfest der Wasserwerke wurde auch eine Führung zur Kläranlage geboten. Die war sehr kurz­weilig und span­nend und gestunken hat es nur bei der ersten Station. Los ging es logi­scher­weise mit dreckigem Wasser, am Ende war das Wasser sauber. Dazwischen lagen einige Stationen …

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In diesem Gebäude begann die Führung.

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Hier passiert die mecha­ni­sche Vorreinigung mit Rechen und Sandfang.

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Die Brühe fließt aus dem Gebäude raus in das Vorklärbecken.

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Dann kommt das Belebungsbecken und die Belüftung (wer Details will, muss googeln).

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Das Nachklärbecken

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Aus dem Klärschlamm wird mittels Faulung Energie und Wärme gewonnen: links die Halle mit Schlammentwässerung und Mikrogasturbinen, rechts der Faulturm.

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In der Halle

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Wasserfest der Wasserwerke in Schwarzenberg (2014)

Wenn ich an das Wasserfest am vergan­genen Samstag denke, fällt mir zuerst das Knattern ein. Zwei Hubschrauber flogen im Minutentakt vom Kläranlagengelände aus eine Runde, die über die Altstadt führte, wo Töpfermarkt war. Das Knattern war laut, das Knattern war nervig. Eigentlich sollte das Wasserfest bis 17 Uhr gehen, aber die Hubschrauber flogen bis 19 Uhr. Egal, irgend­wann war auch das vorbei.

Auf dem Gelände an der Straße der Einheit war einiges los, es gab Führungen zur Kläranlage, Firmen präsen­tierten sich, eine Stuntshow brachte so manche kleine Zuschauer auf dumme Ideen, außerdem: Hüpfburg, Clown, Wasserspiele, Basteln usw. Man konnte einige Zeit dort verbringen, unter anderem damit, auf einem Zettel zehn Stempel zu sammeln, um am Ende bei einer Verlosung etwas zu gewinnen. Zehn Stempel zusam­men­zu­be­kommen war nicht gerade leicht, zumal die Stände, die mitmachten, nicht gekenn­zeichnet waren. Etwas entspannter speziell für die Eltern wäre es gewesen, es bei fünf Stempeln zu belassen. Es soll doch vor allem Spaß machen, oder?

Die Führung zur Kläranlage fand ich sehr inter­es­sant, auch wenn die Wasserwerke-Frau ziem­lich gegen das Knattern der Hubschrauber ankämpfen musste, sicher war sie am Abend heiser. Die Führung war jeden­falls infor­mativ und anschau­lich, ich habe viel foto­gra­fiert, weswegen es zur Kläranlage einen eigenen Blogartikel geben wird. Nur so viel: Gestunken hat es ledig­lich bei der ersten Station, und am span­nendsten fand ich den Schokobrunnen, der natür­lich gar keiner war.

Artikel zur Kläranlage-Führung: klick

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Von der Straße der Einheit Richtung Neuwelt gehts rechts zum Kläranlagengelände der Wasserwerke

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Die Musik erin­nerte mich am Anfang sehr an die Weihnachtsmarktmusik in Schwarzenberg, ein biss­chen zum Wegrennen. Es wurde aber besser, und der luftige Typ auf dem Dach des Gebäudes links rockte ab, egal was gespielt wurde.

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Wasserspiel für Kinder jeden Alters, hier durfte mit Gießkannen, Rohren und Wasser hantiert werden.

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Ein paar Fahrzeuge der Wasserwerke gab es auch zu sehen.

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Einer der Hubschrauber vor dem Startpfiff auf der grünen Wiese

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Und hier in der Luft. Schon faszi­nie­rend, wenn sie so tief ange­flogen kamen.

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Aqualino verteilte Süßigkeiten. Wer auch immer im Kostüm steckte: Hoffentlich wurde er oder sie dafür gut bezahlt, denn es war auch so ganz schön heiß.

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Stuntshow mit Horst Hoffmann. Schön, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann – man hatte das Gefühl, dass ihm das Ganze ziem­li­chen Spaß macht. Zuschauen war auch nicht schlecht.

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Zwei bis vier Freiwillige legten sich hin, um sich über­springen zu lassen. Ging gut.

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Auf dem Hinterrad balan­cieren und um eine Frau Runden fahren, die einem die Hand hält, warum nicht. (Wenn’s so einfach wäre …)

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Zur Abwechslung auf einem Quad zwei­rädrig fahren. Wieder so etwas, das der Normalsterbliche besser nicht nach­ma­chen sollte.

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Blick von weiter weg auf das Stuntshow-Gelände, der Dosenschießbeauftragte hatte während der Show auch mal Pause.