Kleines großes Theater: Mozarts „Zauberflöte“ in Schwarzenberg

Das Kleine Salontheater Dresden ist tatsäch­lich ein kleines Theater: ein soge­nanntes Haus- oder Tischtheater. Wie bei einem „echten“ Theater ist die Bühne nur ein kleiner Teil des Ganzen, oben, unten, hinten, rechts und links braucht es auch Platz für die Bühnenbilder, die Requisiten, die Spieler, Spezialeffekte usw. Und so war es gar nicht so leicht, das kleine Theater in der eben­falls recht kleinen Galerie Rademann unterzubringen.

Es stand dann an jenem Samstag, den 25. Juli 2015, letzt­end­lich am Übergang zwischen dem eigent­li­chen Raum und seinem Raumanhängsel, wo es jedoch Stufen gibt, zwei oder drei. Die beiden Puppen- und Schauspieler Jana Weichelt und Karl H. Gündel mussten ziem­lich aufpassen, dass sie bei diesen Stufen nicht unge­wollt den Abgang machten, das war wahr­schein­lich eine recht spezi­elle Spielsituation für sie.

Sie haben auf jeden Fall das Beste daraus gemacht, es waren andert­halb Stunden, die schnell vergingen, kurz­weilig gefüllt mit Figurenspiel, Gesang vom Band und in echt, mit leisen und lauten Stimmen, mit Königlichen, Normalsterblichen und Göttern, mit Donner und Engeln in einer Laterne, mit pickenden Vögeln und einem magi­schen Glockenspiel und natür­lich der Zauberflöte.

Ach, und mit einer guten Portion Humor und Leichtigkeit! Sowohl in der Inszenierung als auch bei unvor­her­ge­se­henen Dingen, wenn zum Beispiel eine der Figuren, die magne­tisch auf einem dreh­baren Schieber befes­tigt waren, umflog: wieder aufheben, lächeln – und weiter im Spiel. Schön auch die kleinen Einwürfe und Schlagabtausche zwischen Jana Weichelt und Karl H. Gündel, in denen sie diese Oper von 1791 auf den Prüfstand des Jahres 2015 stellten, bei ewigen Themen wie die Liebe, Mann und Frau, Gut und Böse …

Das Tischtheater kann auf eine längere Geschichte zurück­schauen, Anfang des 19. Jahrhunderts kam es auf und war sehr beliebt. Und jetzt gibt es das immer noch. Was hoffent­lich noch lange so bleibt. In der Galerie Rademann waren jeden­falls restlos alle Plätze besetzt. Und wenn das Kleine Salontheater Dresden irgend­wann mal wieder nach Schwarzenberg kommt, wird das mit Sicherheit nicht anders sein. Danke für einen wunder­baren Abend!

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Jana Weichelt und Karl H. Gündel mit dem Kleinen Salontheater Dresden am 25. Juli 2015 in Schwarzenberg

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