Heute gibt es ein neues Gastgedicht von Petra Richter, passend zum Frühling. Vielen Dank, Frau Richter, und allen eine gute Woche.
Üppiger Knospenosten
Der Frühling konnt mich mit guter Laune versorgen
An einem noch gar nicht fernen Morgen.
Fast schon erschreckt
Hat mich der Sonnenstrahl, der mich geweckt.
Ein feines Gespür
Treibt mich vor die Tür.
Schon hinter dem nächsten Busche
Merk ich, dass ich nicht allein durch die Natur husche.
Ein Pflänzchen seh ich knicken
Und nebenan einen Spatz nach Krümeln picken.
In die Blüte muss ich pusten
Und krieg davon nen Husten.
Ein anderer Strauch
Macht von seinem betörenden Duft Gebrauch.
Er erblüht in Lila,
Dieser Wohlgeruch war so lange nicht da.
Nun setz ich mich unter’s Mandelbäumchen
Und dreh ne Weile Däumchen.
Das ist der ideale Platz zum Träumen,
Nicht einen einzigen Sonnenstrahl möcht ich versäumen.
Durch die Wiesen muss ich hupfen,
Genau zwischen die vielen gelben Tupfen.
In die Hocke geh ich vor zwei Blumen,
Mit der Kamera kann ich deren Haupt heranzoomen.
Dann wend‘ ich mich um
Und krieg fast nen Drehrumbum.
Dort, wo frühe Feldfrüchte reifen,
Zeigt sich ein Landstrich in grün-gelben Streifen.
Benebelt wie nach nem Gläschen starkem Schnaps
Ist die Wirkung nach einem Blick in den Raps.
Hex, hex,
Da gibt’s seitlich den nächsten farbigen Klecks.
Zu des Frühlings Aufgebot
Zählen hier Tulpen in Weiß, Orange und Rot.
Vergnügt lauf ich mir so ab die Hacken
Nach jedem bunten Knospenzacken.
Zu ausgiebig mussten wir darben,
Auf einmal brachten die paar Tage aber alle Sommerfarben.
Ein Stück Fleisch auf dem Grill
Musste einfach sein in dieser letzten Zeit im April.
All das prächtige Allerlei
Nahm ich mit in den Mai.
Ob er mich auch so übermannt?
Darauf bin ich nun gespannt.