Vor zwei-drei Wochen war ich in Johanngeorgenstadt, allzu viel hab ich nicht von der Stadt gesehen, aber immerhin: jede Menge Bäume und die Riesenpyramide.
Die Pyramide, ein Projekt des Johanngeorgenstädter Unternehmers Siegfried Ott, fällt auf, sie ist über 25 Meter hoch. Sie hat 20 Figuren, die 1,20 bis 2,20 Meter groß sind. Während andere Großpyramiden rund 11 Monate im Jahr eingepackt und die Figuren eingelagert sind, soll die Johanngeorgenstädter Pyramide wohl das ganze Jahr so bleiben wie jetzt, bei Sonne, Schnee, Regen, Sturm … Da wird man das Altern der Figuren gut mitverfolgen können, auch wenn sie aus Eichenholz sind.
Die Figuren entstanden bei einem Bildhauersymposium Anfang Oktober, an dem 25 Holzbildhauer und Holzgestalter aus Deutschland und Tschechien teilnahmen. Die 20 Figuren auf der Pyramide stellen Persönlichkeiten und Berufe dar, die mit Johanngeorgenstadt bzw. dem Erzgebirge zu tun haben.
So gibt es eine Handschuhnäherin, einen Wismutkumpel, einen Skispringer, einen Schnitzer, aber auch Max Schreyer, der in Johanngeorgenstadt geboren wurde und unter anderem das Lied vom „Vugelbeerbaam“ dichtete, und Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, der 1654 die Gründung der Stadt genehmigte und bestimmte, dass sie seinen Namen trägt.
Die Pyramide wirkt etwas nackt – weil sie so hoch ist und weil es eben nur das einfache Gestell und die Figuren gibt, keine Verzierungen. Ob man sie schön findet oder nicht, ist sicher Geschmackssache. Man sollte ein Fernglas mitbringen, wenn man sie sich anschaut, denn die Figuren oben erkennt man mit bloßem Auge nicht besonders gut, sie sind nun mal ziemlich weit weg. Aber auf jeden Fall ist die Pyramide eine Attraktion, als ich da war, herrschte ordentlich Betrieb auf dem Platz, auf dem sie steht. Angeschoben wird sie am dritten Adventswochenende.
Johanngeorgenstadt: Bäume
Die Riesenpyramide von Johanngeorgenstadt
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, eine Skulptur von Robby Schubert