Keine Kameras, bitte!

Jedes Jahr klappt es nicht, aber seit vielen Jahren, fast Jahrzehnten, stehe ich am 25. Dezember kurz nach 4 Uhr auf, um in die Christmette zu gehen, die 5.30 Uhr beginnt. In der St. Georgenkirche wird ein wunder­bares Krippenspiel gezeigt, nicht von Kindern, sondern von Erwachsenen, dazu singt die Kurrende, der Engelschor, der gemischte Chor, die Gemeinde. Es ist einfach schön. Immer dasselbe Spiel, das Programm, das ausliegt, ist Jahr für Jahr dasselbe. Aber die Menschen, die mitwirken, kommen und gehen. Und die Menschen, mit denen man sich an diesem frühen Morgen des ersten Weihnachtstages trifft, wech­seln manchmal auch.

Es war wieder wunderbar dieses Jahr. Was mich gestört hat: Es waren ein-zwei Leute in der Kirche, im Publikum, die geknipst haben. Mit Blitzlicht. Leute, was soll das? Wenn Ihr das Ganze schon als „normales“ Schauspiel seht und nicht als besinn­liche Erinnerung daran, dass dieser Morgen ein beson­derer ist: Fotografiert Ihr im Theater? In der Oper? Beim Konzert? Falls es Euch wieder in die Schwarzenberger Christmette verschlagen sollte: Lasst die Kameras stecken! Und denkt dran, was sich gehört, auch oder gerade, wenn man womög­lich als Tourist dabei ist.

Ansonsten wünsche ich noch zwei schöne Weihnachtsfeiertage, auch wenn das Wetter ziem­lich mies ist. Kann ja nur besser werden …

Die St. Georgenkirche. Das Foto ist schon älter und ohne Blitzlicht aufgenommen.