Käte Schreier wohnt in Raschau, und sie hat ein Buch geschrieben. Das Buch heißt „Zeitzeugen. Geschichte in Geschichten“ – sie stellte es am Donnerstag, den 27. Januar 2011, in der Schwarzenberger Stadtbibliothek vor. Im Publikum saßen an dem Abend zum großen Teil Frauen und Männer in den Siebzigern, es haben um die 15 bis 20 Leute den Weg in die Bibliothek gefunden, die Leiterin der Bibliothek, Cornelia Krätzschmar, hatte sich mehr erhofft.
Käte Schreier liest etwa eine Stunde aus dem Buch vor, sie hat auch ein paar alte Familienfotos mitgebracht – und Briefe von Zuschussverlagen, die darauf brannten, ihr Buch zu veröffentlichen – nach Zahlung von 8000 Euro aufwärts. Die Autorin hatte Glück, eine Freundin warnte sie vor den Zuschussverlagen. Diese Verlage nehmen viel Geld dafür, dass sie Bücher drucken, nicht mehr. Und sie nehmen JEDES Buch, auch wenn ihre Bescheide anders klingen. Richtige Verlage bezahlen die Autoren für das Buch, nicht umgekehrt. Aber das nur nebenbei. (Zum Thema Zuschussverlag gibt es hier Informationen: Link.)
Die Raschauerin brachte also ihr Buch bei Books on Demand heraus. 2009 hatte sie mit dem Schreiben begonnen, 2010 war es dann fertig. Das Publikum am Donnerstagabend ist sehr interessiert. Für die meisten ist Krieg kein leeres Wort, sie haben ihn selbst erlebt. In „Zeitzeugen“ erzählt Käte Schreier die Geschichte ihrer Dresdner Familie in den 1930er und 1940er Jahren. Großfamilie, Söhne, die für den Kaiser „auf dem Feld der Ehre“ gefallen sind, Dresden in Trümmern, sowjetische Soldaten, die Gulasch an die Deutschen verteilen – in einfachen, treffenden Worten hat die Autorin ihre Erinnerungen und Erzählungen ihrer Familie festgehalten.
Mit dem Buch will Käte Schreier nicht nur ihre Familiengeschichte, die Geschichte „einfacher Leute“ festhalten, sondern sie hat auch etwas „für die Jugend“ geschrieben, gegen das Vergessen. Dem Buch ist zu wünschen, dass es viele Leser findet. Auch und vor allem junge Leser.