Ein wenig ähnlich klingen die Namen ja schon, und wie Stefan Küthe am Dienstagabend in der Bücherwelt Schwarzenberg erzählte, wurden sie auch schon verwechselt – bei Lesungen aus Küthes Buch „Goethe für Manager“, und deshalb betont der Trainer und Coach jetzt immer sehr penibel, was von Goethe ist – und was von ihm.
Von einer Lesung konnte man weniger sprechen, zum Glück, möchte man sagen, denn wenn ein Buch, das seine Leser aufrütteln will, mit ihrem Leben etwas anzustellen, langweilt, wäre das ja wohl die K.o.-Erklärung. So stellte sich Stefan Küthe am Anfang kurz vor, setzte sich während der folgenden fast zwei Stunden nicht auf den Stuhl, der für ihn bereitstand – dafür erzählte er Anekdoten, stellte Fragen, bezog sein Publikum mit ein. Das dankte es ihm mit ungeteilter Aufmerksamkeit.
Was ist das für ein Buch? Küthe hätte es lieber „Die Goethe-Strategie“ genannt, denn es ist nicht nur für Manager gedacht, im Prinzip kann jede und jeder etwas damit anfangen. Das Fundament von Erfolg im Beruf und im Privatleben ist, so Küthe, dass man seine Talente erkennt und etwas mit ihnen anfängt. Dabei sollte man fünferlei Dinge beachten, Küthe spricht von den fünf Hebeln: 1. Wissen, 2. Kommunikation, 3. soziale Kompetenz, 4. Ziele setzen, 5. innere Einstellung. Punkt 1 ist wichtig, Punkt 5 am wichtigsten. Soll heißen, mit der Einstellung steht und fällt alles. Zu den fünf Hebeln gibt es Erklärungen, Beispiele, natürlich Goethe-Zitate, bunte Spielwürfel, Flipchart, das volle Programm also. Und es ist tatsächlich wenig heiße Luft dabei, man erfährt Dinge, die man im Prinzip selbst weiß, die man aber immer mal wieder hören muss, damit man sich (vielleicht) auch wirklich aufrafft, etwas zu verändern.
Und warum Goethe? Stefan Küthe pflegt seine Website und versendet Newsletter an seine Abonnenten, wofür er öfter Zitate benötigt. Von Mark Twain, Henry Ford und wie sie alle heißen. Aber „einer steckt sie alle in den Sack: Goethe“, meint Küthe. Goethe ist ein bekannter Dichter, er hat lange gelebt und viel geschrieben, er hat sich außerdem zu allen möglichen Dingen geäußert – das ist natürlich ein gefundenes Fressen für Zitatensucher. Schlecht ist auch nicht, dass Goethes Werk gemeinfrei ist …