„Heidi“ war da – Gastspiel in Schwarzenberg

Kein Regen, kein Wind, kein Wölkchen – dafür Sonne bis  zum Abwinken, so sah es heute aus. Obwohl die Naturbühne Schwarzenberg im Rockelmannpark liegt und also von Bäumen umgeben ist, half das nicht viel – eine Hälfte der Stühle im Zuschauerbereich stand bald in der prallen Sonne. Nicht so toll, zumal über 90 Prozent der Besucher Kindergartenkinder waren. Die hatten zwar so ziem­lich alle Hüte auf, aber die Erzieherinnen ließen sie dennoch nach einer Weile auf die andere Seite wech­seln, wo die Kinder dann teils auf der (feuchten) Wiese saßen. Dirk Weißbach von der Tourist-Information Schwarzenberg und einige andere bauten zwei Sonnenschirme und ein Sonnendach auf, sodass ein paar Zuschauerkinder und -erwach­sene in die verwaiste Hälfte zurückkonnten.

Aber endlich zu „Heidi“: Etwas enttäu­schend fand ich ja, dass nicht gejo­delt wurde. Wo sind wir denn hier? Heidi? Ohne Jodeln? Das Echorufen hätte sich dafür ja nun wirk­lich ange­boten … Das Schweizerische war dafür sehr hübsch – und netter­weise doch verständlich.

Aber okay, es geht auch ohne Jodeln. Die beiden Hauptdarsteller, Julia Gorr (Heidi) und Daniel Koch (Peter), waren frisch und mitrei­ßend, die anderen Figuren auch schön besetzt. Die Geschichte dicht, viel­leicht noch nicht unbe­dingt etwas für Kinder unter 5 Jahren, aber soweit ich das mitbe­kommen habe, waren die vielen Zuschauerkindergartenkinder erstaun­lich ruhig.

Das war die Bühne vor Beginn der Vorstellung – links die Hütte des Alm-Öhi, die Gitter im Hintergrund sollen die Fenster in Klaras Haus in Frankfurt darstellen. Kurzweilig war es und auch mitrei­ßend. Die Geschichte spielte sich nicht nur auf der Bühne ab, sondern die Mauern der Naturbühne wurden mit einbe­zogen, außerdem hatten manchmal die, die ganz hinten saßen, die beste Sicht. Hinter ihnen spielte z.B. die Szene mit Peters Großmutter, von den vorderen Sitzen hörte man da nur die Stimmen, aber die waren immerhin gut verständlich.

Das Bild oben zeigt eine Szene in Frankfurt, eine Unterrichtsstunde. Der Alm-Öhi und Peter platzen am Schluss in Klaras Haus herein und alle sind glück­lich, sogar Klara kann wieder laufen. Und Heidi will alle auf eine Weltreise mitnehmen. Das ist nun ein etwas selt­sames Ende, aber man wollte wohl nicht noch einmal eine Alm-Szene neu beginnen, denn im Buch war es doch so, dass Klara Heidi, die wieder in die Berge zurück­ge­kehrt ist, dort besucht?

Hat mir insge­samt gut gefallen, dieses Gastspiel auf der Naturbühne, es war nicht nur etwas für Kinder. „Heidi“ wird in diesem Sommer weiterhin in den Greifensteinen gespielt, dort werden außerdem „Schwarzwaldmädel“, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, „Der gestie­felte Kater“ usw. gezeigt. Wie wär’s mit einem Ausflug dorthin?