Am Sonntag war das Wetter eigentlich so, dass man rausmusste, an die Sonne, in den Wald. Aber Opernkarten kauft man sich ja meist lange vorher, und so war ich am Sonntagnachmittag fast drei Stunden im Opernhaus Chemnitz, in „Der Zauberer von Oss“. Und es war gut. Hab’s nicht bereut. Die Inszenierung war toll, und ich hab das Stück immerhin schon zum dritten Mal gesehen, oder zum vierten Mal? Einmal jedenfalls in Leipzig, und: Die Chemnitzer Version ist bisher die beste! Die Darsteller, das Bühnenbild, alles.
In „Der Zauberer von Oss“ kann man auch ohne Kinder gehen, ich glaube, ich habe Besucher jeden Alters gesehen, die Lieder sind ja bekannt: „Über dem Regenbogen“, „Evening Star“ und wie sie alle heißen. Die Oper Chemnitz empfiehlt das Stück ab 6 Jahren, und für jüngere Kinder ist das wirklich noch nichts – es geht über zwei Stunden und für ganz junges Gemüse ist es insgesamt zu viel, manchmal auch eine Nummer zu gruslig.
Dirigiert hat Anja Bihlmaier, die Dorothy sang und spielte Susanne Thielemann, die Vogelscheuche Markus Schneider, den Blechmann Martin Gäbler und den Löwen Christof Maria Kaiser.
Die Geschichte kennt wahrscheinlich jeder? Also nur fix ein paar Sätze: Dorothy lebt bei Onkel und Tante im kargen Kansas und wünscht sich manchmal weg, in ein wunderbares Land. Ihr Wunsch geht in Erfüllung, denn eines Tages trägt ein Wirbelsturm das klapprige Häuschen mit Dorothy darin in das zauberhafte Land Oss. Dort gibt es Hexen und Zauberer, die Tiere können reden und Vogelscheuchen und Blechmänner sind lebendig. Dorothy sucht einen Weg, um wieder zurück nach Kansas zu kommen, und dabei findet sie Freunde und erlebt etliche Abenteuer …
1900 hat L. F. Baum „The Wizard of Oz“ geschrieben, in der DDR ist die Zauberland-Reihe von Alexander Wolkow bekannter, schätze ich. Wolkow hatte die Geschichte adaptiert, 1939 erschien von ihm „Der Zauberer der Smaragdenstadt“. Diesem Zauberland-Buch folgten weitere fünf, als Kind habe ich sie alle verschlungen.
„Der Zauberer von Oss“ in Chemnitz: www.theater-chemnitz.de