Konifere, Thuja, Lebensbaum, man sieht die Pflanzen oft, egal ob einzeln oder als Hecke. Vielleicht werden sie mittlerweile seltener gepflanzt, mein Eindruck ist, dass Koniferen schon mal mehr in Mode waren, aber Zahlen dazu habe ich nicht, die kann man anderweitig suchen.
Koniferen hatten ja auch schon ein besseres Image. Unbestritten haben sie Vorteile: Sie wachsen relativ schnell, bieten Blickschutz, sehen nicht ganz schlecht aus und vertragen Kälte.
Ein Nachteil ist, dass Koniferen giftig sind. Normalerweise stellt sich niemand hin und leckt sie ab oder isst Teile der Pflanze, aber bei Kindern – an Spielplätzen, Kindergärten und nicht zuletzt in Gärten – könnte das schon mal passieren. Tatsächlich sollte man Handschuhe anziehen, wenn man die Hecke schneidet.
Für Wild- und Haustiere ist die Pflanze ebenfalls giftig, blöd, wenn sie aus Versehen daran knabbern. Hecken sind ja eigentlich super für Vögel, für Koniferen gilt das offenbar nicht, da sie zu dicht sind. Und direkt pflegeleicht sind Koniferen auch nicht unbedingt, wie man immer mal sehen kann, wenn Hecken sich lichten, Teile davon braun werden oder sogar absterben, Stichwort Trockenheit.
Tendenziell wird es trockener und wärmer, wer einen Garten hat, merkt das sowieso, alle anderen auch, wenn man richtig hinschaut: Bäume vertrocknen, bleiben teils kahl, müssen irgendwann gefällt werden. Aber zurück zu den Koniferen. Wenn es nicht oder zu wenig regnet, muss man auch Koniferen gießen. Wer eine große Hecke hat, kann viel gießen.
Wer eine Hecke will, muss keine Koniferen kaufen, viele Sträucher sind besser für Vögel, Insekten und Co. Dazu gibts zum Beispiel beim NABU Infos und Listen.
Beim Bertolt-Brecht-Gymnasium Haus 2 an der Eibenstocker Straße ist vor nicht allzu langer Zeit eine Koniferenhecke gepflanzt worden, nachdem die alte Sträucherhecke komplett entfernt worden war. Gerade an Schulen könnte man doch schauen, was man pflanzt. Muss das eine Hecke sein, die vielleicht „clean“ und ordentlich aussieht (zumindest wenn man sie pflegt und gießt), aber keinen Mehrwert für Vögel und Insekten hat? Könnte man da nicht im Biounterricht das Thema einheimische, vogel- und insektenfreundliche Sträucher behandeln, entsprechende Pflanzen setzen und die dann im Unterricht einbeziehen und begutachten? Könnte man sicher, aber offensichtlich wollte man nicht. Schade drum.