Fragebogen Oberbürgermeisterwahl Schwarzenberg 2020: Antworten von Roland Küblböck

Eine Frage vorab

- Wie viele Menschen leben aktuell in Schwarzenberg und wie ist die Altersstruktur?

Leider immer weniger und immer weniger junge Menschen

Zur Person

- Bitte erzählen Sie etwas über sich: Wer sind Sie, was machen Sie?

Mein Name ist Roland Küblböck, ich bin appro­bierter Tierarzt und Fachtierarzt für Geflügel, Wild-, Zier- und Zoovögel.
Seit 13 Jahren bin ich bei der Sächsischen Tierseuchenkasse im Geflügelgesundheitsdienst ange­stellt. Hierdurch bin ich in ganz Sachsen unter­wegs und berate Geflügelhalter, Tierärzte und Veterinärbehörden, von den Veterinärämtern der Kreise über die Landesdirektion bis hin zu dem zustän­digen Referat des Sozialministeriums.
Meine Aufgabe ist es, Präventionsprogramme zu entwi­ckeln, um landes­weit die Gesundheit der Geflügelbestände zu fördern und Seuchenprävention zu gewähr­leisten. Darüber hinaus halte ich Vorträge vor Landwirten, Geflügelhaltern und Tierärzte, um diese auf den neuesten Wissensstand zu bringen.
Seit 2019 sitze ich für Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Schwarzenberger Stadtrat. Mir liegen beson­ders eine moderne, aber nach­hal­tige Stadtentwicklung sowie der Umwelt- und Naturschutz am Herzen.

- Was verbindet Sie mit Schwarzenberg?

Ich lebe mit meiner Frau, die auch Tierärztin ist und unseren beiden Töchtern seit über 13 Jahren in Schwarzenberg.
Da meine Frau aus dem Erzgebirge (Eibenstock) stammt, war es für uns kein großer Schritt nach mehreren Jahren in Franken wieder in die Heimat meiner Frau zu ziehen. Für unsere geplante Tierarztpraxis fanden wir in Schwarzenberg den geeig­neten Standort.
Da wir Schwarzenberg aus früheren „touris­ti­schen“ Besuchen kannten, waren wir von der Idee unseren Lebensmittelpunkt nach Schwarzenberg zu verlegen sehr angetan. Im Lauf der Jahre hat sich gezeigt, dass das eine sehr gute Entscheidung war.

- Was macht Schwarzenberg für Sie lebenswert?

Die Kombination von städ­ti­schen Leben mit seinen Einkaufsmöglichkeiten, sozialen Einrichtungen, Schulen und der Kultur, sowie die Natur vor der Haustür machen Schwarzenberg zu einem sehr lebens­werten und liebens­werten Ort.

- Wo sehen Sie die Stärken und wo die Schwächen der Stadt?

Die Schwächen der Stadt liegen eindeutig beim unzu­rei­chenden öffent­li­chen Personennahverkehr, der mangelnden Transparenz in der Verwaltung und der fehlenden Kommunikation und Koordination zwischen einzelnen Interessengruppen.
Als Stärken kann man die Bedeutung und die Stellung der Stadt in der Region ansehen. Ein gut sanierter Stadtkern lockt Touristen an. Alle Schulformen sind vor Ort. Schwarzenberg ist Sitz einiger starker wirt­schaft­li­cher Unternehmen.

- Was waren Ihre Beweggründe bzw. Ihre Motivation, sich für dieses Amt zu bewerben?

Als Mitglied des Stadtrates ist man an Entscheidungen, die die Entwicklung der Stadt betreffen betei­ligt und man muss sich mit verschie­denen Themen beschäftigen.
Die daraus resul­tie­renden Beschlüsse gehen meist in die richte Richtung, doch oft wäre mir ein muti­geres Vorgehen wichtig. Als Beispiel wäre hier die Stellungnahme der Stadt zum Rahmenbetriebsplan des Bergbauvorhabens in Pöhla zu erwähnen, die keine klaren Forderungen der Stadt gegen­über der Bergbaufirma beinhaltet. Dadurch wird der Schutz der Anwohner vor unnö­tigen Belastungen gefährdet. Unsere Einwendung zur Änderung der Stellungnahme wurde abgelehnt.
Ich bin auch der Meinung, Schwarzenberg hat noch viel mehr Potential, das ausge­schöpft werden muss, vor allem für den Tourismus.
Des Weiteren muss unsere Stadt besser auf Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel oder Bevölkerungsrückgang reagieren.

- Warum sind gerade Sie der rich­tige Kandidat für diesen Posten?

Als Tierarzt ist man gewohnt, sich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen und Probleme zu lösen. Da ich nicht aus der Verwaltung komme, habe ich einen anderen Blickwinkel auf Dinge und werde nicht allein nach einer Verwaltungsvorschrift vorgehen.

- Haben Sie wirt­schaft­liche und poli­ti­sche Bildung? Welche Grundqualifikationen haben Sie, gibt es ein Studium, Erfahrungen, Referenzen im poli­ti­schen Bereich?

Nein, ich habe keine poli­ti­sche Vorbildung und ich bin auch erst seit knapp zwei Jahren poli­tisch aktiv und bei den Bündnisgrünen einge­treten. Ich sehe es eigent­lich als Vorteil, dass ich keine partei­po­li­ti­sche „Erziehung“ genossen habe.

- Denken Sie wirk­lich, den Anforderungen zu genügen?

Ich wäre sonst nicht als Kandidat ange­treten. Außerdem ist jeder Beruf, wozu ich auch das Oberbürgermeisteramt zähle, ein Lernprozess.

- Als Bürgermeister sind Sie Vorgesetzter von vielen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten im Schwarzenberger Rathaus. Welche Qualifikationen für die Führung einer großen Belegschaft bringen Sie mit?

Als Bürgermeister ist man sicher kein Alleinherrscher. Neben einer Personalabteilung gibt es Strukturen und Hierarchien, die ein gere­geltes Miteinander ermög­li­chen. Neben dem „Chef“ gibt es auch noch den Personalrat, der die Interessen der Arbeitnehmer vertritt und ab und zu dem großen Chef auch einmal auf die Finger klopfen kann. Übrigens, in der Funktion als Personalrat war ich in der Tierseuchenkasse nebenbei 9 Jahre lang tätig.

- Speziell an die Kandidaten mit Parteizugehörigkeit: Was verbindet Sie mit Ihrer Partei und was war der Ausschlag, in diese Partei einzu­treten? An welchem Punkt Ihrer Biografie sind Sie Parteimitglied geworden?

Die Dauer meiner Parteizugehörigkeit habe ich oben schon ausge­führt. Ich bin aus Umwelt- und Naturschutzgründen in die Partei einge­treten. Den Ausschlag für meinen Eintritt bei Bündnis 90/ die Grünen war, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele aufge­geben hat und die Zugeständnisse an die Energiewirtschaft beim Braunkohleausstieg. Warum muss man jetzt noch Dörfer wegbag­gern, wenn sowieso ein Ende absehbar ist. Menschen verlieren ihre Heimat, werden entwurzelt!

- Reicht „Heimatstolz“, um ein derar­tiges Amt zu bekleiden?

Die Frage kann man kurz mit nein beant­worten! Ich bin aber über­zeugt, dass jeder Kandidat oder jede Kandidatin sicher mehrere Beweggründe hat. Heimat ist wichtig, jeder sollte wissen was für ihn Heimat ist. Aber Heimat ist auch etwas, das sich ständig wandelt.

- Wie stehen Sie persön­lich zum Thema Impfen?

Als Tierarzt fällt mir die Antwort leicht – Impfen ist eines der wich­tigsten Mittel zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten! Pocken und Kinderlähmung kennen wir dank Impfungen nur noch aus Geschichtsbüchern, viel Leid konnte den Menschen erspart bleiben.
Wenn ich mich impfen lasse, schütze ich nicht nur mich sondern auch andere vor der Ansteckung und verhin­dere so eine Ausbreitung einer Erkrankung.
Ähnlich verhält es sich mit der Mund- Nasenbedeckung. Die Bedeckung redu­ziert die Aerosolbildung und schützt den anderen vor einer Ansteckung, falls ich uner­kannt infi­ziert sein sollte. Das ist die Achtung und der Respekt, den ich anderen gegen­über entgegenbringe.

Blick zurück, Blick nach vorn

- Was fanden Sie, ist in den letzten Jahren beson­ders gut und schlecht gelaufen?

Besonders gut ist, dass in den letzten Jahren die rich­tigen Entscheidungen zum Ausbau des schnellen Internets getroffen wurden.
Besonders schlecht ist, dass die Stadt es nicht geschafft hat, den Leerstand von Geschäften in der Altstadt zu beheben und die Innenstadt als attrak­tiven Mittelpunkt zu gestalten. Auch die Anbindung und Aufwertung der Ortsteile liefen schlecht

- Welche sind die Punkte, wo Sie das meiste Verbesserungspotenzial sehen?

Besonders wichtig ist es, den Prozess der Entscheidungsfindung zu kommu­ni­zieren und Transparenz zu schaffen. Wir müssen wieder Interesse der Bürger an der Politik wecken und Vertrauen aufbauen.
Die Stadt benö­tigt ein Klimakonzept, um auch in dieser Hinsicht Vorreiter in der Region zu sein. Dazu gehört die ener­ge­ti­sche Sanierung kommu­naler Gebäude, das Erstellen eines Solarkatasters, Umbau des Fuhrparks auf Elektromobilität, Infrastruktur für Ladesäulen schaffen
Städtische Grünflächen sollen insek­ten­freund­li­cher gestaltet und der städ­ti­sche Baumbestand erhalten werden. Der Umbau des Stadtwaldes zu einem stabilen Mischwald muss voran­ge­trieben werden.
Wichtig ist die Vernetzung der Stadt und der Ortsteile durch verbes­serte Verkehrskonzepte wie mehr Bushaltestellen, häufi­gere Taktung der Busse, Ausbau des Radwegnetzes, Carsharing.
Weiterhin müssen die Standortbedingungen für die Wirtschaft und für Arbeitnehmer verbes­sert und beworben werden. Beispielsweise sollten die Betreuungszeiten in Kindertagesstätten verbes­sert und der Berufsschulstandort erhalten und ausge­baut werden..

- Was würden Sie anders machen als Ihre Amtsvorgängerin?

Mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung

- Wo wollen Sie Prioritäten setzen?

Klima und Naturschutz
Innovative Verkehrskonzepte
Standortvorteile defi­nieren und gezielt zur Ansiedlung von Unternehmen bewerben
Würdigung und Stärkung des Ehrenamtes durch Ehrenamtskarte für Vergünstigungen

- Welches sind für Sie die größten und dring­lichsten Herausforderungen in Schwarzenberg?

Siehe Prioritäten

- Wie gut kennen Sie die Haushaltslage der Kommune? Welche Ziele verfolgen Sie dies­be­züg­lich im mittel­fris­tigen Zeitrahmen (3 bis 5 Jahre)?

Mir, wie allen Stadträten ist der Haushaltsbericht und die finan­zi­elle Situation bekannt und es gibt keinen Grund zur Besorgnis.
Ich werde meine Ziele im Rahmen der Finanzlage der Kommune umsetzen und auf einen ausge­gli­chenen Haushalt achten. Sicher werden in manchen Situationen stra­te­gi­sche Entscheidungen eine Rolle spielen.
Entscheidend wird sein, wie sich die Möglichkeiten von Förderprogrammen entwickeln.
Aktuell weiß aber noch niemand, wie sich die Coronakrise auf die Einnahmen auswirken wird (z. B. Gewerbesteuer).

- Wie stehen Sie zum Thema Rückkehr in den kommu­nalen Arbeitgeberverband? Ich finde, die Stadtverwaltung braucht gute Mitarbeiter/innen, und die sollten nach Tarif bezahlt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur in Schwarzenberg nicht.

Als ehema­liger Gewerkschafter und Personalrat bin ich für die Zahlung von Tariflohn.
Auch in anderen Branchen sind Tariflöhne das wich­tigste Argument um Fachkräfte nach Schwarzenberg und in die Region zu bekommen
Mir war nicht bewusst, dass Schwarzenberg nicht im Arbeitgeberverband ist. Das wird sicher ein Thema mit dem ich mich beschäf­tigen muss!

Bürgerbeteiligung

- Was halten Sie von Bürgerbeteiligung auch über den Stadtrat und Arbeitsgruppen hinaus?

Es ist ganz wichtig, Bürger wieder in demo­kra­ti­sche Prozesse mit einzu­binden, das schafft Vertrauen und Transparenz.
Der erste Schritt dazu wurde in der Stadt schon getan, da in den Arbeitsgruppen auch einzelne „Sachverständige“ einbe­zogen werden.

- Welche Formen der Bürgerbeteiligung würden Sie auf den Weg bringen? Werden Bürgerentscheide eingeführt?

Mein Wahlprogramm sieht ein Jugend- und Kinderrat vor. Wir treffen oft Entscheidungen für die Zukunft, mit denen unsere Kinder leben müssen.
Natürlich wären auch ein Seniorenrat oder ein Umweltrat denkbar.
Die recht­li­chen Rahmen für Bürgerentscheide sind zu prüfen, jedoch werden sie eine Ausnahme bleiben.

- Wären Sie ein Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger?

Definitiv ja!!! Das heißt aber auch, dass ich mich mit dem einen oder anderen Bürger konstruktiv ausein­an­der­setzen werde.

- Wie wollen Sie den Dialog suchen bzw. anbieten?

Bisher hatten wir Grünen im Stadtrat immer eine Bürgersprechstunde, die ich auch als OB aufrecht­erhalten werde. Wie und in welcher Form, werde ich dann entscheiden.
Wie ich oben schon geschrieben habe, Kommunikation ist sehr wichtig!

- Sind Sie bzw. bleiben Sie bürgernah?

Ich werde für die Schwarzenberger immer erreichbar sein und mich ihrer Probleme und Sorgen annehmen

- Wie stellen Sie sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Ihrer Regie vor?

Die Öffentlichkeitsarbeit muss mehr Transparenz über Entscheidungsfindungen in der Verwaltung vermitteln.
Dazu muss die Internetseite unbe­dingt über­ar­beitet, attrak­tiver gestaltet und gepflegt werden. Eine an das Smartphone ange­passte Anwendung ist notwendig!
Nebenbei, für Touristen sollte die Internetseite der Stadt auch so gestaltet sein, dass Buchungen in Schwarzenberger Hotels und Gaststätten unkom­pli­ziert möglich sind.
Mein Plan ist, auch Medien wie Facebook und Instagram zu nutzen.
Dennoch sollten auch Informationen aus der Stadt in gedruckter Form die Bürger errei­chen. Ich denke dabei an ein eigenes Stadtjournal, in dem sich auch die Vereine und Verbände präsen­tieren können. Das schafft Verbundenheit!

Stadtentwicklung

- Was möchten Sie zur Stadtentwicklung beitragen?

Ich werde mich für die Etablierung eines regel­mä­ßigen Wochenmarktes in der Altstadt einsetzen
Die Rahmenbedingungen der Stadt für Gewerbetreibende und Unternehmen verbes­sern, dass sich mehr Betriebe ansiedeln.
Dazu gehört die Betreuungszeiten der Kindertagesstätten an den Bedarf berufs­tä­tiger Eltern anzu­passen, da beson­ders viele Angestellte im Einzelhandel und in der Pflege auf Betreuungszeiten bis nach 18:00 Uhr ange­wiesen sind.
Erhalt und Ausbau des Berufsschulstandorts und der weiter­füh­renden Schulen
Fachkräftemangel bekämpfen → Fachkräfte brau­chen Tariflohn!!!
Gründerinitiativen fördern und Unterstützung bei der Orientierung im Behördendschungel
Kontinuierlicher Ausbau des schnellen Internets
Infrastruktur für Elektromobilität schaffen

- Wie schaut es mit sinn­vollen Stadtbelebungskonzepten aus?

Sinnvolle Belebungskonzepte müssen mit allen Betroffenen abge­stimmt werden, sollen dauer­haft den Leerstand beheben und müssen nach­haltig sein.

- Wie wollen Sie die Stadt fit für den Klimawandel machen?

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, die die Menschheit zu bewäl­tigen hat. In unserer Region ist der Klimawandel im Vergleich zu anderen Gegenden, wie zum Beispiel Nordsachen, noch gering aber auch wir müssen uns auf größere Veränderungen einstellen.
Eines meiner Hauptziele ist es, den Stadtwald in einen stabilen Mischwald umzuwandeln.
Mehr Bäume pflanzen für ein besseres Stadtklima und Baumschutzsatzung anpassen
Flächenversiegelung redu­zieren = Hochwasserschutz bei Starkregen.
Verrohrte Fließgewässer wieder an die Oberfläche holen
Städtische Grünflächen naturnah als Bienenweiden anlegen
Erneuerbare Energien fördern = weniger CO2

- Digitalisierung oder Nostalgie?

Hier geht es nicht um entweder oder, sondern beides muss sich ergänzen.
Als Beispiel sei die Strecke der Erzgebirgischen Aussichtsbahn zu nennen, die zum einen als nost­al­gi­sches Kleinod an die Zeiten der Eisenbahn erin­nert und zum anderen als Teststrecke der SRCC für digi­ta­li­sierte Fahrsysteme der Bahn dient.
Die Digitalisierung ist notwendig um die Stadtentwicklung voran zu bringen.
Sie wird aber auch Veränderungen mit sich bringen, die manche Dinge über­flüssig machen wird.

- Wie möchten Sie neue Firmen für Schwarzenberg gewinnen?

Wie oben schon erwähnt, möchte ich die Rahmenbedingungen der Stadt für Gewerbetreibende und Unternehmen verbes­sern, dass sich mehr Betriebe ansiedeln.
Dazu gehört die Betreuungszeiten der Kindertagesstätten an den Bedarf berufs­tä­tiger Eltern anzu­passen, da beson­ders viele Angestellte im Einzelhandel und in der Pflege auf Betreuungszeiten bis nach 18:00 Uhr ange­wiesen sind.
Erhalt und Ausbau des Berufsschulstandorts und der weiter­füh­renden Schulen
Fachkräftemangel bekämpfen → Fachkräfte brau­chen Tariflohn!!!
Gründerinitiativen fördern und Unterstützung bei der Orientierung im Behördendschungel
Kontinuierlicher Ausbau des schnellen Internets
Infrastruktur für Elektromobilität schaffe

- Wie wollen Sie Schwarzenberg für den Tourismus attrak­tiver machen?

Schwarzenberg sollte im Rahmen eines sanften Naturtourismus in ein attrak­tives Wanderwegenetz als zentraler Punkt einge­bunden werden.
Um den aktu­ellen Trend der Schließung von Beherbergungsunterkünften zu stoppen und um die benö­tigten Übernachtungskapazitäten vorhalten zu können, sollte die Stadt nach ihren Möglichkeiten Rahmenbedingungen schaffen, die den Erhalt und die Schaffung neuer Unterkünfte ermöglichen.
Die Errichtung eines Naturkundehauses in Schwarzenberg, analog den Nationalparkhäusern dient der Wissensvermittlung erzge­bir­gi­scher Natur und Erdgeschichte. Zur Ausführung kann man versierte Kooperationspartner, wie WWF, BUND oder NABU mit ins Boot holen.
Die Vielzahl an kultu­rellen Veranstaltungen in der Stadt müssen weiter geför­dert und durch digi­tale Medien einem brei­teren Publikum zugäng­lich gemacht werden.
Der Welterbetitel Montanregion muss weiter mit Leben erfüllt werden. Dazu gehört es auch, mit den tsche­chi­schen Nachbarn intensiv zusammen zu arbeiten.

- Was tun Sie für die Erhaltung der histo­ri­schen städ­ti­schen Altbausubstanz?

Programme zur Bekämpfung des Leerstandes und zur Sanierung von Altbauten analog zu dem Hofheimer Allianz Konzept sind eine erpobte Möglichkeit.
Leerstand braucht Konzepte zur Nutzung, deshalb Gründerinitiativen fördern.
Man muss gemeinsam mit Eigentümern an Konzepten zum Erhalt von Altbausubstanz arbeiten.

- Wie sehen Sie Schwarzenberg in 10 Jahren?

Schwarzenberg wird in 10 Jahren auf dem Gebiet der erneu­er­baren Energien, Digitalisierung eine Führungsrolle in der Region einnehmen.
Dadurch wird es auch ein Wachstum über diese Branchen hinaus in Wirtschaft, Kultur und Tourismus geben.
Es wird ein Wachstum der Bevölkerung geben

Leben und Wohnen

- Welche Pläne haben Sie, um Akademiker, Gewerbetreibende und junge Familien in der Stadt anzu­ziehen bzw. zu halten?

Zunächst muss es darum gehen, den aktu­ellen Bestand an quali­fi­zierten Arbeitsplätzen und Arbeitskräften zu erhalten, was am Besten dadurch geht, dass die Firmen (auch die Stadt) Tariflöhne zahlt, um ein Abwandern zu verhindern.
Dann müssen die Rahmenbedingungen für die Lebensqualität opti­miert werden, wie ÖPNV, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, medi­zi­ni­sche Versorgung und Kultur.
Die erar­bei­teten Standortvorteile müssen defi­niert und medial bekannt gemacht und beworben werden.
Es müssen auch namhafte Unternehmen als Zugpferde gewonnen werden. Zum Beispiel ist es ein Glücksfall, dass sich in Schwarzenberg der Werkzeugbau von Porsche ange­sie­delt hat.
Jugendliche brau­chen in unserer Stadt eine Zukunftsperspektive, dann bleiben sie in ihrer Heimat. Wichtig ist auch eine Bindung durch Vereine und Organisationen.

- In welchem Umfang planen Sie Bauland zu schaffen?

Mein erstes Ziel ist es, junge Familien für leer­ste­henden Altbau zu inter­es­sieren, da ich eine Zersiedelung der Stadt vermeiden möchte.
Es ist zu über­legen, ob man bei dem hohen Leerstand in den Neubauvierteln nicht mehr Rückbau durch­führt und die neu gewon­nenen Flächen als Bauland ausweist.
Bauen auf der grünen Wiese wäre zwar das einfachste, entspricht aber nicht mehr der Zeit.

- Werden die Spielplätze endlich modernisiert?

Auf jeden Fall! Darunter verstehe ich aber nicht Plastikspielgeräte, wie sie auf vielen Plätzen in SZB stehen. Ich verstehe unter moder­ni­sieren, dass Spielplätze wieder mehr Abenteuer und Herausforderung für die Kinder bieten. Und Spielgeräte sollen wieder aus Holz sein.

- Was sind konkrete Maßnahmen gegen den demo­gra­fi­schen Wandel?

Jugendliche brau­chen in unserer Stadt eine Zukunftsperspektive, dann bleiben sie in ihrer Heimat. Wichtig ist auch eine Bindung durch Vereine und Organisationen.
Die Stadt muss dafür kämpfen, die Berufsschule und weiter­füh­rende Schulen zu erhalten und weiter auszubauen.
Betriebe müssen mehr ausbilden und Tariflöhne zahlen, sonst werden wir die Arbeitskräfte nicht halten können.
Kinderbetreuung muss nach dem Bedarf ausge­baut werden und in den Ortsteilen muss wieder eine ausrei­chende Infrastruktur aufge­baut werden. Sie dürfen nicht zu soge­nannten Schlafdörfern verkommen.

- Wie sieht es mit nach­rü­ckenden jungen Ärzten aus, beson­ders Augenärzten? Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?

Studiengänge mit Landarztquoten gibt es schon, dabei liegt die Entscheidung über deren Verteilung jedoch nicht bei den einzelnen Kommunen.
Möglich wäre Praxisräume mit Grundausstattung zur Verfügung zu stellen oder mit vorhan­denen Ärzten, die vor dem Ruhestand sind, gemeinsam Nachfolger zu suchen.
Für Ärzte (wie auch andere Menschen) ist sicher auch das Umfeld und die Infrastruktur entschei­dend, bevor sie sich nieder­lassen, deshalb ist eine attrak­tive Umgebung und Lebensqualität wichtig.
Im schlech­testen Fall müsste man als Stadt Fahrdienste zu Fachärzten bereitstellen.
Das Thema bleibt schwierig und muss lang­fristig gedacht werden.

- Wie wird mit dem Drogenproblem in der Stadt umge­gangen? Welche Lösungen werden da angestrebt?

Aus Gesprächen mit den Sozialarbeitern ist mir bewusst, dass dieses Thema bisher von Seiten der Stadt vernach­läs­sigt wurde.
Ich werde versu­chen, mit den Sozialarbeitern - auf deren Erfahrung aufbauend - ein Konzept zu erstellen, dass verhin­dert, dass Jugendliche in die Drogenabhängigkeit abrut­schen und Möglichkeiten für einen Ausstieg zu schaffen.

- Setzen Sie sich für eine dauer­hafte Besetzung der Polizeistation in Schwarzenberg ein?

Ja, unbe­dingt! Auch wenn die Kriminalstatistik für das Erzgebirge eine der geringsten Kriminalitätsquoten verzeichnet, schafft eine dauer­haft besetzte Wache vertrauen.
Wichtig ist, dass die Polizei auch Präsenz zeigt und Streife geht!

- Wir haben eine wunder­volle Feierstätte und eine tolle Naturbühne. Leider sind Veranstaltungen auf diesen sehr rar gesät. Ich würde mir mehr Theaterveranstaltungen, Konzerte etc. wünschen, siehe Naturbühne Greifensteine. Haben Sie dahin­ge­hend Ideen?

Für Großkonzerte wird es sicher schwierig, mehrere Interpreten im Jahr zu gewinnen, da die Veranstalter Ansprüche an das Bühnenequipment haben und man nicht einfach eine große Bühne für mehrere Konzerte nutzen kann.
Arrangements, wie Mark Forster auf die Feierstätte zu bekommen, sind ein Highlight, machen SZB bekannt und müssen auch nach Corona weiter verfolgt werden. (Es war übri­gens ein perfekter Abend und ich habe mir auch gedacht, dass solche Konzerte öfter hier statt­finden sollten)
Aber auch das Konzept „Waldbühne anders erleben“ ist durchaus ausbaubar.
Dass die Naturbühne nicht mehr vom Winterstein Theater genutzt wird, finde ich schade und ich werde mich darum bemühen, durch Gastspiele von mobilen Theatertruppen, Kinoveranstaltungen und Kleinkunst das Naturtheater wieder mit Leben zu füllen.
Falls es nötig ist, wird auch die Technik im Naturtheater erneuert werden.

- Welche Vorstellungen haben Sie für die Förderung der Vereine der Stadt, insbe­son­dere die, die sich für Kinder enga­gieren? Welche konkreten Ideen haben Sie dafür?

Die Vereine sollen bei der Öffentlichkeitsarbeit unter­stützt werden.
Die Stadt könnte einen Tag der Vereine orga­ni­sieren und feiern, um mehr Präsenz und Wahrnehmung der Vereine zu erreichen.
Anerkennung und Würdigung des Ehrenamtes durch die Einführung der Ehrenamtskarte ist ein wich­tiger Punkt für mich.

- Gibt es Überlegungen für ein neues Freibad in Schwarzenberg? Wenn ja, welche?

Nein, da die Freibäder der angren­zenden Gemeinden um ihr Überleben kämpfen müssen. Meine Befürchtung wäre, dass ein weiteres Freibad die Situation noch verschärfen würde.
Meine Idee wäre zum einen den Shuttle Service zu den nächst­ge­le­genen Freibädern in der Sommerzeit und zum anderen auch das Radwegenetz weiter auszubauen.

- Was halten Sie von öffent­li­chen Bücherschränken? Würden Sie die Aufstellung eines öffent­li­chen Bücherschranks in Schwarzenberg – zum Beispiel in der Altstadt – unterstützen?

Mit dem Thema habe ich mich noch nicht intensiv beschäf­tigt, mir sind solche „Bücherschränke“ aus anderen Kommunen bekannt, die keine eigene Bibliothek haben.
Für die Altstadt würde ich das mit der Leiterin der Stadtbibliothek abstimmen.
In den Ortsteilen wäre das sicher inter­es­sant, dass würde ich aber den Ortschaftsräten überlassen.

Jugend

- Wie wollen Sie der Abwanderung der Jugend entgegenwirken?
- Was sind Ihre Ansätze, um Jugendlichen mehr Attraktivität in der Stadt zu bieten?
- Was würden Sie tun, um Schwarzenberg für jüngere Leute (Alter zwischen 15 und 30) wieder attrak­tiver zu machen? Sowohl in Bezug auf den Arbeitsmarkt (kaum einer meiner Schulfreunde wohnt noch hier, fast alle sind wegge­zogen bzw. kamen nach dem Studium nicht mehr zurück) als auch die Freizeitgestaltung betref­fend. Mir fällt immer wieder das Beispiel ein, dass damals Engel in Zivil jedes Jahr auf der Naturbühne spielten. Solche Sachen würde ich mir gerne wieder wünschen.

Wie ich oben schon ausge­führt habe will ich den Berufsschulstandort erhalten und weiter ausbauen, sowie weiter­füh­rende Schulen erhalten.
Man muss Betriebe dazu anhalten selbst auszu­bilden und Berufseinsteigern faire Löhne zu zahlen.
Wichtig ist auch zu erfahren, wie sich die Jugendlichen ihre Zukunft in SZB vorstellen und welche Wünsche sie haben. Dazu möchte ich ein Kinder und Jugendparlament einrichten, die einen bera­tenden Einfluss auf die Arbeit des Stadtrates haben.
Auch Veranstaltungen für Jugendliche in der Stadt orga­ni­sieren, wie früher „Stains in the Sun“
Die Stadt kann Schnuppermitgliedschaften in Vereinen fördern
Ein kombi­niertes „Junge Leute Ticket“ für öffent­liche Einrichtungen einführen.
Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht sinn­voll, mich regel­mäßig mit den Sozialarbeitern der verschie­denen Einrichtungen zu beraten, da diese einen wich­tigen Blick auf die Bedürfnisse der Jugendlichen haben.

- Viele Jugendliche vermissen ein Jugendzentrum in Schwarzenberg, in dem es viel­fäl­tige Angebote der offenen, außer­schu­li­schen Jugendarbeit gibt. Würden Sie die Errichtung/Gründung eines Jugendzentrums befür­worten und voran­treiben? Falls ja, wie konkret? Falls nein, warum nicht?

Ein neues Jugendzentrum ist an der Straße der Einheit bereits in Planung und vom Stadtrat abge­segnet. Die genaue Ausführung wird in enger Zusammenarbeit mit den Sozialarbeitern erfolgen. Entscheidend sollen aber die Wünsche der Jugendlichen sein. Diese Wünsche könnten beispiels­weise über das Jugendparlament einge­bracht werden.

Verkehr

- Das Fahrrad oder E-Bike ist ein ökolo­gisch einwand­freies Fortbewegungsmittel und fördert die indi­vi­du­elle Fitness. Würden Sie dafür sorgen, dass Radwege in Schwarzenberg und Umgebung (in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und dem Landkreis) ausge­baut bzw. neu ange­legt werden? Falls ja, welcher Zeitplan erscheint Ihnen realis­tisch? Falls nein, warum nicht?

Ja, dass ist Teil meines Wahlprogrammes. Da es sich um Kommunenübergreifende Maßnahmen handelt, ist leider mit einer längeren Phase bis zur Umsetzung zu rechnen. Im Stadtgebiet hoffe ich, diese Pläne inner­halb von 4 Jahren umzusetzen.

- Wie wollen Sie das Chaos der Straßensperrungen in den Griff bekommen? Wie soll die Verkehrsplanung gestaltet werden?

Zur Instandhaltung von Straßen und Kanalisation werden immer wieder Baustellen nötig sein. Diese sollten aber aufein­ander besser abge­stimmt sein. Insbesondere müssen Anwohner recht­zeitig infor­miert werden.
Die Verkehrsplanung muss alter­na­tive Mobilität wie Fahrräder oder ÖPNV stärker in den Fokus nehmen.

- Welches trag­fä­hige Parkraumkonzept planen Sie für die Altstadt – sei es für Besucher oder Anwohner?

Mittelfristig soll mit Erstellen des Parkhauses der Verkehr in der Altstadt redu­ziert und die Parkflächen auf ein Minimum beschränkt werden.

- Sind alter­na­tive Verkehrslösungen parallel zur B 101 geplant?

nein

Stadtbibliothek

- Welchen Stellenwert hat die Stadtbibliothek als Ort der Stadtgesellschaft für Sie?
- Gehört die Einrichtung Bibliothek zur Infrastruktur der digi­talen Strategie?
- Wird die Rolle der Bibliothek bei Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz finan­ziell untermauert?

Ich bekenne mich zur Stadtbibliothek als wich­tige Kultureinrichtung der Stadt und habe selbst eine Leserausweis.
Bereits jetzt kann man E-Books in der Bibliothek online ausleihen. Auch hier muss sich die Einrichtung an aktu­elle Entwicklungen anpassen, was finan­ziell unter­stützt werden muss.

- Vor der poli­ti­schen Wende gab es in Schwarzenberg ein gut ausge­bautes Netz an Zweigstellen der Bibliothek in Stadtteilen und Schulen. Nach dem Wegfall der Zweigstellen gab es kurz­fristig einen Bücherbus, der auch im Altlandkreis Schwarzenberg unter­wegs war. In einigen Stadtteilen entstehen gerade wieder neue sozio­kul­tu­relle Zentren – gehört da nicht eine Außenstelle der Bibliothek mit entspre­chender perso­neller Besetzung dazu?

Zweigstellen werden finan­ziell und perso­nell nicht zu stemmen sein, doch durch die digi­tale Erweiterung des Angebotes sollte es in allen Stadtteilen und Schulen möglich sein, die Bibliothek in vollem Umfang zu nutzen.

- Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, der rich­tige Umgang mit verschie­denen Medien kann nicht von allein erlernt werden. Schulbibliotheken sind in unseren Schulen nur ansatz­weise vorhanden, aber leider ohne fach­liche Betreuung. Wie stehen Sie zu einem profes­sio­nel­leren Umgang (Ausstattung, Finanzierung Medien, Fachpersonal) mit Schulbibliotheken?

Auch hier sehe ich Chancen in der Digitalisierung.

Bildung

- Welche konkreten Maßnahmen sollen in Ihrer Amtszeit im Bildungsbereich umge­setzt werden? Sollen Schulgebäude weiter saniert werden? Erhalten Schülerinnen und Schüler aus einkom­mens­schwa­chen Familien Notebooks und weitere Förderung (Zuschüsse zum Internetanschluss, falls keiner vorhanden ist oder gesperrt wurde), um online lernen zu können? Wie wird die Musikschule weiter geför­dert – auch und vor allem für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht für die Förderung aufkommen oder ihre Kinder in viel­fäl­tiger Weise unter­stützen können? Übernimmt die Stadt Kosten für Leihinstrumente?

Wie ich oben schon geschrieben habe, sind Schulbildung und Bildungschancen sehr wichtig für die Entwicklung unserer Stadt. Es geht zunächst um die Erhaltung der Schulen. Gymnasien, Musikschulen und Berufsschulen sind nicht in Trägerschaft der Stadt. Dennoch muss sich die Stadt Schwarzenberg an den entspre­chenden Stellen für moderne und zukunfts­fä­hige Lösungen für diese Schulen einsetzen. Um den Kindern annä­hernd gleiche Bildungschancen zu ermög­li­chen, sind Leihgeräte und ein schnelles Internet in allen Stadtteilen anzustreben.

Corona

- Wie gehen Sie als Bürgermeister mit Corona um?

Ich persön­lich werde mich an die jewei­ligen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung halten, denn Leben und Gesundheit aller sind das höchste zu schüt­zende Gut.

- Welche Wege sehen Sie, lokale Unternehmen bei den Herausforderungen mit der Corona-Krise zu unterstützen?

Zunächst gilt es, durch Umsetzung der bishe­rigen Corona-Schutzverordnung einen erneuten Lock-down zu verhindern.
Für Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt, Nacht der Lichter usw.) müssen durch die Stadt in Zusammenwirken mit dem Gewerbeverein geeig­nete Hygienekonzepte entwi­ckelt werden.
Als grüne Stadträte haben wir zusammen mit den Linken einen Unterstützungsplan für lokale Unternehmen erstellt und einge­reicht. Dieser umfasst beispiels­weise kosten­freie Nutzung öffent­li­cher Flächen für Gastronomie, verstärkte Werbeaktionen durch die Stadt für die lokalen Geschäfte und Gutscheinaktionen.

- Wie stehen Sie zu Menschen, die sich weigern, Infektionsschutzmaßnahmen einzu­halten (und dies mit Verschwörungsideologien rechtfertigen)?

Solche Personen gefährden durch ihr Verhalten in unver­ant­wort­li­cher Weise die Gesundheit und zum Teil auch das Leben anderer Mitmenschen. Zudem nehmen sie in Kauf, dass es zu einem erneuten Lock down kommen könnte, der unsere Wirtschaft massiv bedroht.

Rechts(extrem) und links(extrem)

- Schwarzenberg war in den vergan­genen Jahren wieder­holt aufgrund rechts­extremer Umtriebe in den Medien (z. B. Die Zeit, mdr, Die Welt, Belltower.News). Wie posi­tio­nieren Sie sich hier und wie wollen Sie die Zivilgesellschaft unter­stützen, die sich gegen rechte Parteien wie NPD oder rechte Vereine wie Freigeist positioniert?

Ich stehe in vollem Umfang für eine demo­kra­ti­sche und rechts­staat­liche Grundordnung und wende mich entschieden gegen alle rechts­extremen Umtriebe.
Demokratische Bündnisse gegen Rechts müssen von der Stadt unter­stützt werden.

- Wie wird zukünftig mit dem „rechten“ Flügel in der Bevölkerung umge­gangen bzw. wie ist geplant, mit Veranstaltungen von einschlägig bekannten Personen wie Stefan Hartung, der NPD, Freigeist oder AfD in der Stadt umzu­gehen? In der Presse liest man dann, SZB ist eine Nazi-Hochburg, was sicher der Wirtschaft, Tourismus usw. schadet. Wie gehen Sie dieses Problem an?

Es muss alles getan werden, damit rechts­extreme Veranstaltungen von beispiels­weise Freigeist oder NPD nicht stattfinden.
Gegen menschen­ver­ach­tende und natio­na­lis­ti­sche Meinungen sollte sich jeder, also auch die Stadt, klar und deut­lich positionieren.
Mit unzu­frie­denen Bürgern werde ich in den Dialog treten.

- Was werden Sie gegen den immer stärker aufkei­menden Rassismus bzw. Ethnopluralismus in der Region tun und wie setzen Sie sich im Gegenzug für Weltoffenheit, Vielfältigkeit und Demokratie ein?

Aufklärung und Dialog sind die wich­tigsten Instrumente. Angst hat man nur vor dem Fremden und Unbekannten. Daher ist es schon für Kinder wichtig, sich mit Geschichte ausein­ander zu setzen und über den Tellerrand zu schauen (Fahrten nach Buchenwald, Gespräche mit Migranten). In der Jugendarbeit sollten diese Themen prak­tisch aufge­griffen werden (z.B. zusammen Fußball spielen).

- Kennen Sie die „Verfassunggebende Versammlung“?

Bisher nicht, laut Internet eine völkisch orien­tierte Gruppierung, die die BRD nicht aner­kennt und das Grundgesetz ablehnt.

- Wie ist Ihre Einstellung gegen­über der Antifa?

Jeder Demokrat sollte Antifaschist sein. Die „Antifa“ ist zu unter­stützen, solange sie sich auf rechts­staat­li­chem Boden bewegen. Extremisten sind auch hier abzulehnen.

- Wie stehen Sie zum Festival „Stains in the Sun“?

Ein Jugendfestival, dass wieder in Schwarzenberg statt­finden sollte.

Zu guter Letzt: Wie denken Sie über …

- Anton Günther
Wichtiger Volksdichter und Liedermacher des Erzgebirges, habe selbst eine CD.

- art-figura
Über die Region hinaus bekannter Kunstpreis, gehört zu Schwarzenberg

- Bildungsticket
Unbedingtes Ja.

- Elisabeth Rethberg
Bedeutende Opernsängerin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in Schwarzenberg geboren wurde und bis zu ihrem 18. Lebensjahr hier lebte.

- Erzbergwerk der SME im Luchsbachtal
Wir müssen der SME die Bedingungen vorgeben, damit Bürger und Natur nicht über­vor­teilt werden.

- Erzgebirge
Heimat mit Zukunft

- Flüchtlinge
Wer sich inte­griert, ist willkommen.

- Friedliche Revolution
Ein Glücksfall

- Friedrich Emil Krauß
Bedeutender Unternehmer aus Schwarzenberg

- Gendern
Gleiches Recht für alle

- Heidrun Hiemer
Hat viel erreicht, jetzt ist es Zeit für Neues.

- Inklusion
Wichtig, Voraussetzungen müssen zum großen Teil noch geschaffen werden und auch nicht für jeden Fall möglich.

- LGBT
Jeder darf lieben, wen er möchte.

- Naturschutz
Unverzichtbar – Naturschutz ist Menschenschutz

- ÖPNV
Es gibt viel zu tun.

- Osten
Sollte nach über 30 Jahren nur noch eine Himmelsrichtung sein.

- Parkhaus am Forstparkplatz
Notwendiges Übel

- Regionale Produkte
Kaufe ich, müssen noch besser vermarktet werden

- Rockelmannpark
Muss durch die Stadt besser gepflegt werden (Habe im Frühjahr 2 Säcke Müll im Park gesammelt)

- Schlossbergtunnel
Könnte noch inten­siver für Veranstaltungen genutzt werden

- Städtepartnerschaften
Werde ich wieder­be­leben und ausbauen

- Stadtmarketing
Große Baustelle

- Stolpersteine
Gute Anregung

- Wende
Es gab Gutes und Schlechtes

- Würdigung Ehrenamt
Unverzichtbar- Ehrenamtskarte einführen und Akzeptanzstellen schaffen