Michael de Ridder: Lesung in Schwarzenberg

Am Dienstag, dem 27. April, war Michael de Ridder zu Gast in der Bücherwelt Schwarzenberg. Das Antiquariat im Buchladen war ausge­räumt, sodass Platz für die Bühne und Stühle war. De Ridder traf am Abend mit dem Zug aus Berlin ein, die Lesung begann 19.30 Uhr. Es waren knapp 30 Leute gekommen, die mehr über das Buch und de Ridder erfahren wollten. Michael de Ridder ist Chefarzt der Rettungsstelle eines Berliner Krankenhauses, er arbeitet seit über 30 Jahren als Arzt.

Wie in seinem Buch, „Wie wollen wir sterben?“, erzälte er bei der Lesung Fallgeschichten, aber auch, wie es zu dem Buch gekommen war. Zu einigen Themen wurden ihm Fragen gestellt – Sterbehilfe beispiels­weise. Wie oft hat man die Chance, einem versierten Arzt Fragen zu stellen und von ihm ehrliche und eindeu­tige Antworten zu erhalten? Michael de Ridder gab sich Mühe und nahm sich Zeit, alle Fragen ausführ­lich zu beantworten.

Wer mehr erfahren möchte über Magensonde im Endstadium, Wachkoma usw., wird nach der Lektüre seines Buches klüger sein. Und viel­leicht geht es Ihnen wie mir: Sie wollen sich mit dem Thema nicht wirk­lich befassen, werden aber dann froh sein, dieses Buch gelesen zu haben. Es malt nicht schön, ist aber verständ­lich und warm geschrieben.

Wenn man sich nur im privaten Kreis über die Zustände in Krankenhäusern und Pflegeheimen beschwert, wird sich nichts tun. De Ridder meint außerdem, dass Deutschland eine neue Sterbekultur braucht. Sterben gehört zum Leben, irgend­wann wird man es nicht mehr verdrängen können. Er setzt sich auch für die Palliativmedizin ein, die sich um Sterbende und chro­nisch Kranke kümmert und ein fried­volles Sterben ermög­li­chen soll.

Michael de Ridder

Michael de Ridder

2 Gedanken zu „Michael de Ridder: Lesung in Schwarzenberg

  1. Ein sehr inter­es­santer Abend, der für mich das Thema Sterbehilfe noch einmal neu beleuchtet hat.
    Und mir ist wieder mal klar geworden, dass wir am Thema Tod nicht vorbei kommen.
    Ist er nicht ein genauso bedeu­tender Prozess wie eine Geburt?

  2. Ja, das finde ich auch. Und es gab ja schon Zeiten, in denen der Tod mehr als zum Leben gehö­rend begriffen wurde… 

    Ich wünsche diesem Buch auf jeden Fall viele Leser!

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