Alles gut?

Ein paarmal zu oft habe ich in diesem Jahr diese Phrase gehört: Alles gut. Immer wieder, von den verschie­densten Leuten, in allen mögli­chen Situationen. Und das nervt. Okay, ich habe es auch gesagt. Ist ja anste­ckend, so was. Und nichts Neues, wie ich weiß, seit ich „Alles gut“ gegoo­gelt habe. Über die infla­tio­näre Verwendung von „Alles gut“ gibts x-Artikel, die teils etliche Jahre auf dem Buckel haben.

Warum dieses „Alles gut“ so nervt? Weil in der Regel eben nicht „alles gut“ ist. Weil so was Eltern zu ihren kleinen (!) Kindern sagen. Weil damit Gespräche abge­würgt werden. Und so weiter.

Wäre ja schön, wenn tatsäch­lich „alles gut“ wäre, aber 2018 hat ziem­lich deut­lich gezeigt, dass auf dieser Welt so einiges im Argen ist. Vielleicht sagen wir deshalb auch so oft „Alles gut“, eine Beschwörung sozu­sagen, oder das berühmt-berüch­tigte Kopf-in-den-Sand-Stecken à la Vogel Strauß.

Im Schwarzenberg-Blog ist meis­tens auch „alles gut“. Weil in Schwarzenberg vieles gut läuft. Dass nicht alles gut läuft, ist normal, nichts ist perfekt. Deswegen muss man dann nicht gleich alles schlecht­ma­chen. Man kann seine Meinung sach­lich sagen. Man kann disku­tieren, ohne persön­lich zu werden, ohne zu belei­digen. Das läuft meist super hier, und dafür bedanke ich mich bei allen, die mitlesen und kommentieren.

2019 wird sicher nicht „alles gut“. Aber eine gute Portion Optimismus darf schon drin sein. Einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr wünsche ich allen!

(Foto vom 24.12.2018, Blick vom Heinrichweg aufs Wohngebiet Heide)