Schwarzenberg persönlich: Frank Müller, Fotograf

Viele gehen weg aus Schwarzenberg, nach der Schule, nach der Ausbildung, weil sie studieren wollen, hier keine Arbeit finden – oder weil sie einfach etwas von der Welt sehen wollen. Einer von denen, die weggingen, ist Frank Müller. Er lebt in Chemnitz und arbeitet als Fotograf. Das Foto in diesem Artikel hat er selbst gemacht. Vielen Dank für deine Antworten, Frank!

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Bitte erzähl etwas über dich: Wer bist du, was machst du?

Ich arbeite und lebe seit 2003 in Chemnitz. Ich habe mein Hobby „Fotografieren“ zum Beruf gemacht und seitdem foto­gra­fiere ich alles Mögliche: von Produktfotos, über Portraits bis hin zu Hochzeiten. Neben den eher klas­si­schen Fotos beschäf­tige ich mich seit 2011 auch verstärkt mit der künst­le­ri­schen Fotografie. Aber nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr spielt bei mir eine wich­tige Rolle: Ich mag Field Recording. Das bedeutet, ich nehme Klänge von Orten oder von Gegenständen auf, um sie dann mit meinen Fotografien zu verbinden.

Welchen persön­li­chen Bezug hast du zu Schwarzenberg?

Schwarzenberg ist meine erste Heimat. Hier habe ich die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbracht, bis ich nach Chemnitz gegangen bin. Der Schritt tat mir gut und ich war froh, aus Schwarzenberg wegzu­ziehen. Auch jetzt würde ich nicht mehr dort wohnen wollen. Chemnitz ist mein Zuhause. Allerdings bin ich regel­mäßig wieder in meiner alten Heimat, um vor allem meine Familie zu besu­chen. Auch habe ich ein Stück Schwarzenberg jeden Tag vor Augen: z.B. als Wandbild oder als Schattenriss in einem Leuchter. Kleinigkeiten, die mich an die alte Heimat erinnern.

Welche Schwarzenberger Orte magst du – egal ob Kultur, Natur, Einkaufen …?

Neben der Altstadt und dem Museum im Schloss finde ich vor allem den Schlosswald im Herbst schön. Auch der Ausblick vom Galgenberg auf die Altstadt ist durchaus cool.

Hast du Ideen, Wünsche, Vorstellungen für die Stadt?

Ich würde mir wünschen, dass sich Schwarzenberg Gedanken macht, wie es bekannter wird. Der Tag der Sachsen 2013 ist eine gute Chance, sich zu präsen­tieren. Die Stadt sollte auch bei Twitter und Co. mehr vertreten sein. Ein moder­neres Stadtmarketing wäre wünschenswert.

Eine wich­tige Frage, die sich die Stadt gene­rell stellen muss, ist: Was macht sie einzig­artig und wie kann sie damit Leute anziehen bzw. für sie attraktiv werden? Vielleicht gibt es ja mehr als nur das Altstadtfest oder den Weihnachtsmarkt?! Veranstaltungen wie z.B. die art-figura im letzten Jahr finde ich persön­lich viel span­nender. Davon bitte mehr.

Außerdem habe ich den Wunsch (und den beziehe ich nicht nur auf Schwarzenberg), dass es immer genug Leute gibt, die sich mit ihrer Stadt ausein­an­der­setzen. Also „etwas machen“ wollen, nur aus dem Antrieb heraus, weil es ihnen Spaß macht – zum Beispiel einen Blog schreiben. ;-)

Schwarzenberg in 50 Jahren – wie stellst du dir das vor?

In 50 Jahren: Nachdem ich hoffent­lich ganz viel von der Welt gesehen habe, wohne ich wieder in meiner ersten Heimat. Die Stadt ist bis dahin bunter und offener geworden. Vielleicht.

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Frank Müller im Netz:

private Foto-Website: www.tibro-foto.de
Klangfoto-Website: www.klangpinnwand.de
beruf­liche Website: www.imagesache.de