Am Karfreitag, den 6. April 2012, wird ab 19.00 Uhr in der St. Georgenkirche Schwarzenberg die Johannespassion von Johann Sebastian Bach gespielt und gesungen.
Die Solisten sind Jana Büchner (Sopran), Marlen Herzog (Alt), Patrick Grahl (Tenor), Albrecht Süß (Bass, Arien) und Jörn Sakuth (Bass, Christus).
Es singt der Chor und es spielt das Collegium musicum der Schwarzenberger Kantorei, unter der Leitung von Christoph Zimmermann.
Die Karten sind im Vorverkauf günstiger, Schüler und Studenten haben freien Eintritt.
Er ist schon ein Genie, dieser J. S. Ach mit seinen Oratorien. Ich habe es am Karfreitag als Chorsängerin in der St. Georgenkirche wieder hautnah erleben können. Obwohl ich mich in den ersten Proben dazu immer erst ein bisschen überwinden muss, diese doch grausame Passionsgeschichte mitzusingen, empfinde ich es dann immer wieder als ein faszinierendes Erlebnis! Auch hatte ich beim Singen das Gefühl, Musik aus einer ganz anderen, alten Zeit zu singen. In dieser Zeit gab es ganz andere Lebensthemen der Menschen und der Glaube und die Kirche hatten auch noch eine andere Bedeutung.Und doch bin ich beim Mitsingen jedes Mal wieder mitten im Geschehen und es gibt es immer wieder spannende musikalische Momente: Der Tenor als „Erzähler“, der durch die Geschichte führt, wechselt sich ab mit den jeweiligen Personen, die in der Passionsgeschichte vorkommen. Die Ariensänger mit ihren ausschmückenden kunstvollen Arien geben der jeweiligen Szene einen krönenden Abschluss. Die Instrumente sind typisch für die Barockzeit: Streicher, Oboen, Flöten, Fagott. In der Johannes-Passion gibt es noch 2 andere Instrumente: die Gambe und die Viola d’amore. Diese Instrumente ähneln dem Violoncello und den Violinen, haben aber 5 bis 7 Seiten und klingen etwas herber. In der Barockzeit war das ein sehr üblicher Klang. Sie sind für die Spannung und Klangvielfalt in so einem Stück nicht zu verachten!
Mich als Chorsängerin begeistert immer wieder der Chor der Soldaten, die den gekreuzigten Jesus bewachen und seinen Mantel aufteilen wollen. „Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen“. Das ist fast Rockmusik und die ZuhörerIn hört förmlich die Würfel rollen in allen 4 Stimmen. Es ist schon wirklich faszinierend, mit welchen Klangbildern J. S. Bach gearbeitet hat und wie bildlich diese Musik immer wieder ist!
Ich finde auch schön, wie diese Passion endet, sehr versöhnlich und beruhigend.
Es ist sehr ernste Musik, die aber durchaus ihren Reiz hat und sehr zu diesem Karfreitag passt.