Wenn man eine Weile oder womöglich schon immer in einer Stadt lebt, neigt man schnell dazu, nicht mehr nach rechts und nach links zu schauen und die Stadt wahrzunehmen, als sei sie wie das Telefon, die Küchenlampe, die Wohnungstür – ein Ding, das man einfach so hinnimmt.
Dabei hat die eigene Stadt durchaus etwas zu bieten: Sie ist ständig in Bewegung, es wird gebaut, abgerissen, renoviert … Sie hat verschiedenste Gesichter: im Regen, im Winter, in lauen Sommernächten, im Nebel, in der Nacht, am Morgen …
Richtige Sommernächte hatten wir in diesem Jahr noch nicht so viele. An einem schönen Abend bin ich durch die Altstadt spaziert und hab ein paar Fotos gemacht. Eine schöne Stadt, doch. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich freuen soll, dass Schwarzenberg keine Touristenhochburg ist, in der man Einheimische mit der Lupe suchen muss – oder ob ich es traurig finden soll, dass die Straßen abends wie ausgestorben sind, ob es nun Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ist.
Ute Rademann meinte neulich bei einem Plausch, die Kontraste seien schon sehr groß: Beim Altstadtfest und anderen Festen ist die Stadt voll und es gibt so viel zu sehen und zu erleben. Und an den andren Tagen im Jahr? Leere Straßen. Ich finde ihre Idee gut, dass doch gerade in schönen Sommernächten auch mal eine Kapelle auf der Straße spielen könnte. Oder ein Leierkastenmann jeden Mittwoch durch die Gassen ziehen könnte. Ein paar Anreize, um in die Altstadt zu spazieren und sich in eine Kneipe oder irgendwo auf eine Bank zu setzen …
Aus dem Kunstautomaten ist ja (bisher?) leider auch nichts geworden, dabei wäre es doch eine nette Sache, wenn man sich in der Altstadt, zum Beispiel am Springbrunnen, beim Meißner Glockenspiel, für 2 bis 3 Euro Kunst aus dem Automaten ziehen könnte. Die Sache hatte es 2009 in die Freie Presse geschafft, aber dann war Schluss. Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben. :-)
(Nach den ersten zwei Fotos geht es weiter: Bitte den Link anklicken.)
Die Tourist-Information
Ratskeller, Blick Richtung Kirche
Apothekenhaus und Meißner Glockenspiel
Der Kirchsteig. Viel schöner, als im Aufzug zu fahren.
Schloss und Kirche, unten die Aufzugstation mit Klo.
Steinweg
Hallo liebe Bloggerin,
vielen Dank für diese tolle Seite.
Ich komme gern mal vorbei. Bin eine Schwarzenbergerin, wenn auch nur von der Herkunft und nicht vom Wohnort. Aber dennoch lässt mich die Heimat nicht los.
Ich fand besonders auch die Fotos toll und den dazu gehörigen Eintrag. Jaja. Der Segen und Fluch Schwarzenbergs. Keine Touristen heißt nichts los in der Stadt - das hat sie nicht verdient. Die Perle!
Und vielen Dank für das Kompliment, ich freu mich!