Landratswahl am 7. Juni: SPD-Kandidat Ronny Kienert

Am 7. Juni 2015 sucht der Erzgebirgskreis einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin. Zur Wahl stehen drei Kandidaten und eine Kandidatin: Antje Feiks von DIE LINKE, Michael Weichert von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ronny Kienert von der SPD und der amtie­rende Landrat Frank Vogel von der CDU. Ich habe allen vier Kandidaten Fragen gesendet: zu ihrer Person, zum Erzgebirgskreis und dazu, was sie als Landrat bzw. Landrätin bewegen wollen.

Hier sind die Antworten von Ronny Kienert, SPD

Ronny Kienert SPD Sachsen Kanidaten 12.03.2014 @ Goetz SchleserStellen Sie sich bitte vor: Wer sind Sie?
Mein Name ist Ronny Kienert, ich bin 39 Jahre alt, welt­offen, kreativ und zugleich boden­ständig. In der Verwaltung bin ich groß geworden, im Erzgebirge bin ich zu Hause.

Warum sind Sie Politiker?
Ich bringe mich ein, enga­giere mich für unser Erzgebirge, denn hier liegen meine Wurzeln. Für meine Heimat gemeinsam mit den Menschen unsere Zukunft vor Ort zu gestalten, ist mein Anspruch. Politik lebt vom Mitmachen. Deshalb über­nehme ich auch gern poli­ti­sche Verantwortung. Ob als Kreistagsabgeordneter oder in der Gemeinde – konstruktiv gestalte ich mit, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Ebenso möchte ich durch mein Handeln für junge Menschen Vorbild sein, sich eben­falls kommu­nal­po­li­tisch zu engagieren.

Ihre bishe­rige poli­ti­sche Laufbahn in fünf Sätzen:
Kommunalpolitisch inter­es­siert bin ich seit 1992. Viele Jahre konnte ich am aktiven Zusammenspiel von Verwaltung und Kommunalpolitik als Verwaltungsfachmann mitwirken. In die SPD bin ich 2011 bewusst einge­treten. Bei unseren Sozialdemokraten habe ich in den Arbeitskreisen für Sport, Arbeitnehmerfragen und Innere Sicherheit kompe­tente Ansprechpartner gefunden, mein Fachwissen eben­falls einge­bracht und weiter­ent­wi­ckelt. 2014 schenkten mir die Wähler das Vertrauen und wählten mich in den Kreistag des Erzgebirgskreises.

Warum wollen Sie Landrat des Erzgebirgskreises werden?
Ich habe das Verantwortungsbewusstsein für Dinge, die erhalten werden müssen, sowie den Mut für notwen­dige Veränderungen. Verwaltung ist kein Selbstzweck. Verwaltung ist eine Dienstleistung am Bürger. Das ist mein Anspruch. Letztendlich ausschlag­ge­bend für meine Kandidatur hier vor Ort ist mein Lebensmittelpunkt im Erzgebirge. Für unsere schöne Heimat über­nehme ich Verantwortung. In Zukunft gern auch als Landrat.

Warum sind Sie als Landrat geeignet?
Als Landrat führt man die Beschlüsse des Kreistages aus und erle­digt die Geschäfte der laufenden Verwaltung. Durch meine mehr als 20-jährige Tätigkeit in der Verwaltung weiß ich um die Verbesserungspotentiale in den Prozessen. Mein Kreistagsmandat und meine gute Vernetzung über die Grenzen von Kultur und Sport hinaus sind dabei eben­falls von Vorteil. Ebenso bringen meine Mitbewerber Farbe ins Spiel, für jeden spre­chen gute Argumente. Letzten Endes entscheidet der Wähler – und das ist das Gute an unserer Demokratie.

Was ist Ihre Verbindung zum Erzgebirgskreis?
Im Erzgebirge bin ich aufge­wachsen, in Gornau bin ich zu Hause. Ich arbeite im Bürgerbüro der Landtagsabgeordneten Simone Lang (SPD) in Schwarzenberg und bin für unsere Erzgebirger da – ohne Einschränkung. Ich höre zu, wir finden gemeinsam Lösungen, und ich habe große Freude daran, den Menschen hier vor Ort zu helfen. Dadurch erlange ich tiefen Einblick, was unsere Bürgerinnen und Bürger bewegt. Für Jugend, Kultur und Sport mache ich mich ehren­amt­lich stark, denn auch diese Bereiche sind Synonyme für die Attraktivität unseres Erzgebirges.

Was ist für Sie „typisch Erzgebirge“?
Unser Erzgebirge ist reich an Traditionen, Kunst und Kultur. Eine beein­dru­ckende Flora und Fauna verleiht dieser Region einen einma­ligen, liebens­werten Charakter. Die Freundlichkeit der Menschen in meiner Heimat ist ebenso bemer­kens­wert. Als Interessenvertreter unseres Erzgebirges möchte ich diese Werte den Menschen von nah und fern wieder bewusster machen. Gemeinsam gelingt uns das.

Welche Vision bzw. Vorstellungen haben Sie für den Erzgebirgskreis, konkret bezüglich …

- mehr Bürgerbeteiligung:
Ich will, dass sich alle Erzgebirger an den Zukunftsfragen des Erzgebirgskreises mit einbringen können. Verschiedene Möglichkeiten, beispiels­weise ein Bürgerhaushalt oder die aktive Einbeziehung der Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse, sind denkbar. Diese werden in anderen Städten und Landkreisen bereits erfolg­reich umge­setzt. Ich bin mir sicher, auch im Erzgebirge kann das gelingen. Wenn man will.

- ÖPNV:
Profitieren wird der ÖPNV vom konse­quenten Ausbau des Straßennetzes. Das säch­si­sche Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ist jetzt in Hand der SPD – jetzt wird gestaltet, und am Erfolg werden wir uns messen lassen.

- Drogenprävention:
Bedrohlich finde ich für unser Erzgebirge die Zunahme der Drogendelikte, vor allem im grenz­nahen Raum. Hier werden wir die Landesregierung mehr und mehr in die Pflicht nehmen. Nur mit regel­mä­ßiger Polizeipräsenz und entspre­chenden Kontrollen werden wir hier lang­fristig einen Rückgang, vor allem bei der Beschaffungskriminalität, erzielen können.

- Fachkräftemangel, Ärztemangel und Überalterung:
Ich sehe die große Herausforderung in unserem Erzgebirge im oft zitierten „demo­gra­fi­schen Wandel“. Dieser stellt ja letzten Endes auch den Grund des Fachkräftemangels dar. Die Jugend geht weg, und es liegt nun an uns, hier Zeichen dage­gen­zu­setzen. „Weihnachtsland“ und „Weltkulturerbe“ klingen für mich einfach besser als „Billiglohnland“. Wir sollten mehr an unserem posi­tiven Image arbeiten. Damit machen wir uns auch über Landesgrenzen hinweg attrak­tiver, auch für Ärzte. Ich selbst habe einige Jahre außer­halb des Erzgebirges gewohnt und erkannt, wie schön es hier in unserer Heimat ist. Vor allem die Freundlichkeit der Menschen, die Traditionen und die einma­lige Natur sind doch Aushängeschilder für uns. Deshalb bin ich zurück­ge­kommen, und viele sollen mir nachfolgen.

- Umweltschutz:
Alle Vorschläge zur besseren Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und vermehrten Anwendung erneu­er­barer Energien im Wirkungskreis im Bereich der Landkreisverwaltung sollen auf offene Ohren treffen. Gute Ideen von Bürgern und den Mitarbeitern der Landkreisverwaltung sind bei mir dazu herz­lich will­kommen. Es gilt diese Ideen aufzu­greifen, zu hono­rieren und entspre­chend umzusetzen.

- Umbau des Erzgebirgsstadions:
Mir fehlt ein konkretes Betreiberkonzept mit verstärkter Einbeziehung des ÖPNV, der Fans und Mitglieder des Vereins. Beinhalten muss dieses Konzept einen klaren, den Anforderungen des Erzgebirgskreises gerecht werdenden Pachtvertrag. Somit werde ich dem Teil „Investition in den Stadionumbau“, welcher am 17. Juni 2015 im Kreistag beschlossen werden soll, nicht zustimmen.

- Tourismus:
Ich sehe große Chancen im Weltkulturerbetitel „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoři“. Unser Erzgebirge ist reich an Traditionen, besitzt eine tolle Flora und Fauna und zudem eine kultu­relle Vielfalt, die ihres­glei­chen sucht. Deshalb hat das Erzgebirge diesen Titel verdient. Noch ist schwer­lich abzu­schätzen, ob wir diesen erhalten. Dennoch müssen wir dran­bleiben und uns jetzt schon fit machen, um den Titel gewinn­brin­gend einzu­binden. Wenn sich unsere Unternehmen mit entspre­chenden Qualitätskriterien als Welterbe-Gastgeber präsen­tieren können, sind mit klugem Marketing einige neue Zielgruppen zu erschließen.

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Website von Ronny Kienert: www.ronny-kienert.de

(Foto: Ronny Kienert © Götz Schleser)