Gerade im Sommer liest man immer wieder in der Zeitung, dass das Wassersparen einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Ach, sind wir jetzt alle umweltbewusst geworden und denken an die Menschen und Länder, bei bzw. in denen das Wasser nicht so einfach aus dem Hahn kommt?
Nun, das möchte ich bezweifeln. Dahinter steht wohl eher Sparsamkeit, man könnte es auch Geiz nennen, aber Wassersparen ist ja etwas Gutes, also bleiben wir bei Sparsamkeit. Obwohl es durchaus Zweifel daran gibt, ob diese Sparsamkeit so umweltfreundlich ist. Denn wenn man Leitungswasser kaum noch braucht und die Klospülung nur noch im Sparmodus gezogen wird, werden die Rohre nicht mehr ordentlich gespült, es besteht die Gefahr der Verkeimung. In größeren Städten dürfte das kein Problem sein, aber in ländlichen Gegenden und in Kleinstädten, wozu Schwarzenberg zählt, schon.
Neulich roch das Leitungswasser hier ein paar Tage lang nach Chlor. Gechlort wird das Wasser, um Bakterien zu bekämpfen bzw. in Schach zu halten. Außerdem spülen die Wasserwerke immer mal die Rohre, wenn die Sparsamkeit einen neuen Gipfel erreicht. Da wird dann also Wasser durchgejagt, das nur den Zweck erfüllt, die Rohe zu reinigen. Ich weiß nicht, wie viel Wasser das ist, aber wenig sicher nicht. Ist das jetzt gut?
Wenn ich daran denke, dass die Wassersparer meist ihr Geld im Supermarkt für Mineralwasser und teilweise sogar stilles Wasser ausgeben, muss ich lachen. Da denken sie, sie sparen jetzt mal krampfhaft Wasser und damit Geld, und dann geben sie ein Vielfaches für Wasser in Plastikflaschen aus, Plastikflaschen sind ja auch ein schönes Thema, Weichmacher, Hormone usw.
Sicher hat auch Leitungswasser seine Nachteile, aber unterm Strich ist es doch optimal kontrolliert und hat zumeist eine wesentlich bessere Qualität als das teurere Supermarktflaschenwasser. Leute, dreht die Hähne auf…